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The Cat of all Cats

Severus Snape | Alba
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Das ist an einem Tag entstanden und da sind bestimmt Fehler drinnen und wenn ich am Rest arbeite, werde ich sie ausmerzen. Falls ihr sie vor mir seht, sagt mir Bescheid :D Komplett anzeigen

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Die Mysterien dieser Welt

Der Grund, warum Severus Snape eine Katze auf seinem Schoß hatte, die er gedankenverloren kraulte, während er mit gerunzelter Stirn ein Buch über schwarze Magie studierte, ist der, dass er vor drei Monaten zum Todesser des Monats gewählt worden war und er sich zur Feier des Tages etwas kaufen wollte. Das Etwas entpuppte sich als eine schwarze Katze und da Severus dem Rebellentum nicht abgeneigt war, nannte er sie Alba.

Alba war, abgesehen von Lily, eine der besten Gesellschaften die Severus bis dato um sich hatte. Alba hörte ihm zu, gab ihm Ratschläge, beschäftigte sich in der Regel selbst und zerstörte gerade so viele Sachen in Severus' Haushalt, sodass er endlich seinen Reparo-Zauber perfektionieren konnte.

„Es ist und bleibt zeitaufwändig. Felix Felicis braucht nun mal sechs Monate. Das wird der Dunkle Lord gar nicht gerne hören, aber so sehr ich mich auch bemühe, daran kann ich wohl nichts ändern!“, lamentierte Severus und tätschelte Albas Kopf.

Alba gähnte. „Kann der Kerl sich das denn nicht selber zusammenpanschen? Er ist doch sonst auch der Großmeister, der Herr der Fliegen und so weiter ...“

„Alba, so darfst du vom Dunklen Lord nicht sprechen“, seufzte Severus, scheuchte sie von seinem Schoß und ging zum Kessel, der auf dem Wohnzimmertisch vor sich hinbrodelte.

Seine Katze hopste zurück auf den Sessel und streckte sich genüsslich aus. „Ich habe keine Angst vor dem Unterdrücker der Sieben Weltmeere ...“

„Deine Spitznamen für ihn könnten dir noch den Garaus machen.“ Severus rührte einmal nach links, dann wieder nach rechts, etwas weniger Feuer …

„Da fällt mir gerade ein –“, Albas große, grüne Augen hefteten sich auf eine Tasse, die auf dem Tischchen neben dem Sessel stand, „dass Mulciber hier war und nach dir gefragt hat.“

Severus schnupperte an seinem Trank. „Hm, zu viel Koboldhaare … Ach so? Was wollte er?“

Es klirrte, Severus zuckte zusammen und drehte sich, mit gezücktem Zauberstab um.

Alba lag zusammengerollt auf dem Sessel, und die Tasse in Scherben auf dem Boden.

„Alba!“

„Ich schwöre dir, wir haben einen Poltergeist …“

„Ich tausch dich in einen Goldfisch um!“, drohte Severus, nicht zum ersten Mal, weshalb Alba auch entsprechend entspannt liegen blieb.

„Und was wollte Mulciber jetzt eigentlich?!“

„Oh, er meinte es gäbe da so einen Teeparty mit dem Großmeister, mit viel Kürbisskuchen und Feuerwhisky.“

„Den Rest denkst du dir doch aus. Und wann?“

Alba öffnete ihre Augen einen Spalt und blickte zur Uhr. „Ich würde sagen, seit einer halben Stunde.“

„Was?!“ Severus Kochlöffel klatsche in den Trank.

Die Katze machte elegant einen Satz vom Sessel und tänzelte zu ihrem Futternapf. Sie schnupperte an den Rand gefüllten Napf und rümpfte die Nase. „Das ist alt, das mag ich nicht. Huhn esse ich schon seit gestern nicht mehr – ich will Rind.“

Severus hörte seinem geliebten Haustier gar nicht zu. Er rannte, Zauberstab schwingend durch sein Apartment und suchte seine Klamotten zusammen. Er sollte sich abgewöhnen, im Nachthemd Zaubertränke zu brauen.

„Deinetwegen komme ich zu spät zum Treffen!“, keifte Severus und schmiss sich seinen Mantel über die Schultern, während er sich bereit machte zu apparieren. „Das könnte mich noch Kopf und Kragen kosten!“

„Bring ihm eine tote Maus mit“, rief Alba ihm noch nach, als es ploppte und Severus, verspätet, zum Treffen erschien.
 

🐈🐈🐈
 

Severus schmiss seinen Mantel in eine Ecke (viele hat er übrigens nicht) und marschierte mies gelaunt auf seinen Sessel zu.

„Alba! Kannst du dir vorstellen, wie peinlich das für mich war?!“

Seine Katze musterte ihn mit intensivem Blick. „Ja, mit diesem kurzen Schwanz würde ich mich auch nicht blicken lassen ...“

„Was? Nein! Peinlich ist, wenn man ein äußerst wichtiges Treffen hineinplatzen muss und erklären darf, dass man zu spät kommt, weil der eigenen Halbkniesel einem vergessen hat zu sagen, dass eine Verabredung ansteht!“

Severus stand vor seiner Samtpfote, mit vor der Brust verschränkten Armen, schmallippig, bleich vor Zorn und mit finsteren Augen, blickte er auf sie herab; was für gewöhnlich respekt- und furchteinflößend auf seine Schüler wirkte.

Alba putzte sich ihre Pfoten.

„Ich rede mit dir!“

„Dein Zaubertrank ist übrigens ausgelaufen.“

Severus stutze, ehe er sich zu seinem Tisch umdrehte und feststellen musste, dass der Kessel umgefallen war und jetzt auf dem Boden giftig aussehende Blumen sprossen. Sie wuchsen einfach aus dem Teppich und den Tisch heraus und wanden ihre Köpfe, bestehend aus vielzähligen, regenbogenfarbenen Blütenblättern die mit Zähnchen besetzt waren, in alle Richtungen, so als suchten sie etwas bestimmtes.

„Oh nein, daran hab ich zwei Tage gearbeitet!“

Jammernd machte Severus sich daran, das Chaos zu beseitigen, was gar nicht so einfach war. Schadzauber durch Tränke konnten äußerst trickreich sein. Wenn er Pech hatte, wuchs eine der Blumen unvermittelt zurück, wenn Severus es am wenigsten brauchen konnte und biss ihn. War ihm schon mal passiert, wurde als nicht wiederholungswürdig eingestuft.

„Warum ist der Kessel überhaupt umgefallen?!“, wollte Severus wissen, während er eine Blume abschossen, die aus der Decke kam.

Alba grub ihre Krallen in die Sessellehne und begann sie zu wetzen. „Die Welt ist voller Mysterien …“

„Nicht den Sessel, wie oft denn noch?!“

Was ist, wenn...

Es war schon spät in der Nacht, als Severus einen Anhänger untersuchte, der mit gefährlichen schwarzmagischen Flüchen belegt worden war. Der Dunkle Lord wollte von ihm wissen, welche Flüche verwendet wurden und wie man sie wieder los wird. Nicht, dass der Dunkle Lord es nicht selbst herausfinden könnte, aber er war eben ein sehr beschäftigter Mann und Severus ein etwas weniger beschäftigter. Darum durfte er das herausfinden.

Alba lag auf der Fensterbank und blickte sinnierend nach draußen. Nach gut zwei Stunden des absoluten Schweigens (man ziehe Severus' Gemurmel einmal ab), drehte Alba plötzlich ihren Kopf und starrte ihren Mitzauberer aus großen, ausdruckslosen Augen an.

„Was?!“ Severus mochte es nicht, wenn seine Katze ihn so anstarrte.

„Mir ist da gerade ein schrecklicher Gedanke gekommen ...“, sagte Alba und starrte noch immer geradewegs den Meister der Zaubertränke an.

Severus seufzte. „Ich hab erst Futter gekauft und das Klo ist auch sauber.“

„Nicht das …“

Er rollte mit den Augen und beschäftigte sich wieder mit dem Anhänger.

Ein hässliches Ding. Wer würde sich schon so etwas Geschmackloses freiwillig um den Hals hängen? dachte er.

„Was ist, wenn …“ Alba sprang von der Fensterbank und setzte sich auf dem Tisch, wo Severus herumdokterte.

Dabei warf sie beinahe die Kerze um, die Severus ihr Licht spendete.

„Was ist, wenn du der Besitzer bist und ich das Haustier?!“

Er blickte mit hochgezogenen Augenbrauen auf und ließ den Anhänger sinken. „Ich bin der Besitzer!“

Alba starrte ihn unvermittelt weiter an, ehe sie ihre Zähne zeigte und keckerte: „Nein. Neeeein, bist du nicht! Du bist so primitiv und unbedarft! Nein. Du hast ja nicht mal ein Weibchen!“

„Ist mir weggenommen worden ...“, knurrte Severus.

Alba fiel lachend vom Tisch und strampelte mit den Pfoten in der Luft. „Duuu mein Besitzer! Ach, wenn ich das Nagini erzähle!“

Über Geschmack lässt sich nicht streiten

„Weißt du, was mir gefallen würde?“

Severus wäre beim Verlassen der Dusche beinahe über Alba gestolpert, die sich einfach mitten in den Weg gesetzt hatte.

„Mir würde es gefallen, wenn du mich in Ruhe duschen lassen könntest!“

„Es würde mir gefallen, wenn ich anderes Futter hätte“, erzählte Alba weiter, ohne sich um den Einwand ihres Mitbewohners zu kümmern.

Der Meister der Zaubertränke wickelte sich ein Handtuch um den Bauch und stapfte fluchend aus dem Badezimmer.

Alba folgte ihm fröhlich. „Ich mag Huhn einfach nicht mehr.“

„Vorgestern mochtest du kein Fisch mehr!“

„Fisch mag ich.“

Severus wühlte in seiner Schublade herum, fand aber keine Unterhosen mehr. Gut, dann eben noch mal die von vorhin anziehen, war ja auch egal.

Alba saß in der Schublade.

„Raus da!“

Widerwillig machte sie, was Severus befahl, ließ sich aber Zeit, um sich später sagen zu können, dass sie es war die entschieden hatte, die Schublade nun zu verlassen.

„Ich will Kaninchen.“

Severus rief mit Accio seine Unterhose zu sich und überlegte, ob er denn unbedingt ein frisches Unterhemd anziehen musste. Das alte hatte kaum Flecken und nur drei Löcher.

„Dann fang dir eins“, antwortete Severus süßlich boshaft, und Alba dachte eine Weile ernsthaft darüber nach.

„Geht nicht, das einzige Kaninchen sitzt in einem Käfig im vierten Stock. Hilfst du mir?“, fragte sie und bearbeitete mit Milchtritten das Unterhemd, nach dem Severus schon überall gesucht hatte.

Seufzend zog er es ihr weg und streifte es sich über. Jetzt hatte es noch mehr Löcher.

„Helfen, womit?!“

„Na, mit dem Kaninchen. Du bringst mich in den vierten Stock und ich fress es auf.“

„Das sind Muggel, ich kann da nicht einfach einen Halbkniesel reintragen und sagen: „Hier, das ist Alba, sie möchte euer Kaninchen fressen, ich komm dann später wieder.“

„Warum nicht?“ Alba schaute Severus verwundert an. „Der Plan war so gut …“

„Ich kauf dir Futter mit Kaninchen, meine Güte. Aber im Moment ist nur noch Rind da.“

„Gut.“

In Unterwäsche öffnete Severus die Dose Rind und tauschte das Futter aus.

Alba fraß drei Brocken, dann tänzelte sie zum Fenster und schaute nach draußen.

Severus blickte ihr genervt hinterher. „Das war alles?! Und für die drei Brocken scheuchst du mich durch die Wohnung?!“

„Ich hab eine Idee“, sagte Alba, weiterhin nach draußen starrend.

„Warum hab ich nicht diesen Goldfisch gekauft …!“

Die Katze nickte zur Weide, welche in weiter Ferne lag. „Trag mich zu den Kühen, dann fress ich eine Kuh.“

„Ach, und wie willst du die töten?“, wollte Severus amüsiert wissen und stellte dabei fest, dass er mal wieder keine zusammenpassenden Socken hatte.

„Ach ja, stimmt … Weißt du, was mir gerade auffällt?“

Severus antwortete nicht, zu sehr beschäftigte ihn die Frage, ob es jemandem auffallen würde, wenn er einen roten und einen blauen Socken trüge.

„Mir fällt gerade auf, dass ich Huhn doch lieber mag als Rind.“

„Was?! Ich könnte dich …!“

„Ja, ja, ich mag dich auch. Los, tausch das Futter aus!“

Studieren geht über Probieren

Es war drei Uhr morgens, als Severus aufwachte, weil es im Wohnzimmer und der Küche laut schepperte und klirrte. Er schnappte sich seinen Zauberstab und schlich sich auf Zehenspitzen durch die Wohnung. Wahrscheinlich war es nur Alba, aber man konnte nie wissen …

„Severus, ich frage mich warum –“

Vor Schreck ließ der Todesser einen Sprengzauber los, welcher eine seiner Vitrinen in alle Einzelteile zerlegte und überall Glassplitter verstreute.

Severus saß noch der Schreck in den Gliedern, als er nach unten blickte. Mit gesträubten Fell saß dort Alba. Nachdem sich der Lärm gelegt hatte, putzte sie sich.

„Das war toll, bringst du mir das bei?“

„Alba, was zum …?! War jemand in unserer Wohnung?“, fragte Severus flüsternd, auch wenn ihm das jetzt albern vorkam.

Sollte sich hier wirklich einer herumtreiben, wird ihm oder ihr wohl kaum die Zerstörung seines Eigentums entgangen sein.

„Nö.“

„Uff, wenigstens das. Und was war das vorhin für ein Lärm?“, wollte Severus erleichtert wissen und ließ seinen Zauberstab sinken.

Alba rieb sich an seinen Beinen und schnurrte. „Manche Dinge gehen kaputt, wenn ich sie umschmeiße. Andere nicht. Ich dachte mir, wir könnten dieses Mysterium gemeinsam erforschen.“

„Du hast meine Sachen kaputt gemacht?!“ Severus dachte ernsthaft darüber nach, seinen Halbkniesel zu würgen, der gerade an seinem Knie schnupperte.

„Nein, nein. Sie sind kaputt gegangen. Komm mit, die Schatulle poltert so lustig, wenn man sie die Treppen runterschubst. Ich brauche jemanden, der sie wieder rauf trägt.“

„Es ist drei Uhr morgens!“ Severus packte Alba am Kragen und trug sie zu ihrem Körbchen.

„Ja, ist das nicht schön? Da kann man Lärm am besten studieren.“

Katzen sind die schlimmeren Frauen

Es gab ungefähr drei Geräusche, die Severus auf Gedeih und Verderb nicht ausstehen konnte. Das war zum einen James' hirnloses Geplapper (musste er immerhin seit drei Jahren nicht mehr ertragen), Bellatrix abscheuliche Lache (wie zum Henker hielt Rodolphus das nur aus?!) und dieses markerschütternde Miauen!

Alba saß auf der Fensterbank, draußen wohl gemerkt und brüllte, als stünde ihr Schweif in Flammen.

Während Severus fluchend sein Buch hinwarf und zum Fenster ging, fragte er sich ernsthaft, wozu er seinem Halbkniesel das Sprechen beigebracht hatte, wenn sie am Ende doch dieses grausige Gemaunze anwendete.

„Wie wäre es denn demnächst mit „Ich möchte bitte rein“?!“, fauchte Severus, als er das Fenster aufgerissen hatte, damit seine Katze hinein konnte.

Alba sprang schnell an ihm vorbei, flitzte ein paar mal durch die Wohnung und gab ihm selbstredend keine Antwort. Dann fiel ihr ein, dass ihr Fell ja noch nass war, weshalb sie, praktischerweise neben dem Buch, zum Stehen kam und sich etwas schüttelte.

Severus zischte boshaft und scheuchte sie weg. Alba sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren.

„Ich mach mich trocken!“

„Und mein Buch nass! Pass doch auf!“ Wie einen Schatz, drückte Severus das Druckwerk an seine Brust, als hinge sein Leben davon ab.

Alba rümpfte die Nase. „Du machst gar nichts Nützliches! Ich war draußen und hab unser Revier kontrolliert und drei Eindringlinge verscheucht, während du nur dieses Papier abschmust!“

Severus machte den Mund auf, um zu kontern. Dummerweise fiel ihm so schnell nichts dazu ein, was sollte man da auch großartig zu sagen?

Schließlich kam ihm das rettende Argument. „Ich bin nicht nutzlos! Ich erschaffe einen neuen Zaubertrank!“

Alba schlich um den Kessel herum, aus dem sich violetter Rauch an die Decke ringelte. „Braucht bestimmt keiner …“

„Der Dunkle Lord braucht ihn!“, sagte Severus entrüstet, packte Alba und trug sie vom Kessel weg.

„Der dumme Lord braucht mehr Mäuse, der ist so furchtbar mager und er riecht komisch. Ich meine, du riechst auch komisch –“

Severus verdrehte die Augen. „Wie nett.“

„– aber er riecht, als wäre irgendwas in seiner Nähe gestorben.“

Severus schauderte ein wenig, nachdem er Alba auf seinem Bett abgesetzt hatte. „In seiner Nähe stirbt so einiges …“

Sein Stubentiger rollte sich auf der Bettdecke herum.

„Ach, Mist! Du bist ja noch nicht trocken! Mann, jetzt riecht mein Bett nach nasser Katze!“

„Ja, ist das nicht toll? Vorher hat es nach nassem Zauberer gerochen, echt widerlich.“

Ach, was soll's. Muss ich eh neu beziehen, dachte Severus und kehrte zu seinem Zaubertrank zurück.

Alba schaute ihm hinterher und spitzte die Ohren. „Es regnet noch, oder?“

„Ja.“

„Ich will raus.“

„Nein!“

„Warum nicht?!“

„Weil du nach zehn Minuten wiederkommst!“

„Ich will raus!“

„Neijen!“
 

Eine halbe Stunde später
 

„Ich will raus!!“

Jetzt fing Alba auch noch an zu maunzen. Der Moment, in dem Severus versucht war, etwas nach ihr zu schmeißen.

„Ja, ja, gut, geh raus, aber wehe, du kommst nach einer Minute wieder angetanzt!“

Er schnippte mit seinem Zauberstab Richtung Fenster, diese flog von selbst auf und Alba sprang hinaus.

Draußen drehte sie sich noch einmal um. „Und mach dich endlich mal nützlich!“

„Würdest du mich nicht ständig stören, wäre ich nützlicher! Oh …“ Severus schloss hastig das Fenster und zog sich zurück.

An der Straßenecke stand ein Junge, der neugierig zu ihm hinüberglotzte.

Das letzte was Severus brauchte, waren Muggel die sich fragten, warum er seine Katze anschrie. Alba konnte zwar Sprechen, aber verstanden werden konnte sie nur von Severus; so war sein Zauber gedacht. Viel zu groß war die Gefahr, dass Alba beim Nachbar auf dem Balkon auftauchte und ihm einen Vortrag darüber hielt, wie grässlich seine Zaubertränke rochen.

„Endlich kann ich weiterarbeiten!“
 

Viele Stunden später
 

Es war schon fast zehn Uhr abends, um sechs Uhr hatte Severus Alba rausgelassen und der verflixte Halbkniesel war noch immer nicht zurückgekehrt.

Auf der einen Seite wollte Severus sich keine Sorgen machen, auf der anderen Seite passierte es doch. Er versuchte sich mit Lesen abzulenken, aber ständig lauschte er, ob Alba nicht schon am Fenstersims saß und krähte. Die Minuten zogen sich wie Kaugummi. Immer, wenn Severus einen Blick auf die Uhr warf, hatte er das Gefühl, dass die Zeiger sich überhaupt nicht mehr bewegten.

Gerade, als er darüber nachdachte, nach Alba zu suchen, hörte er ihr Gemaunze.

„Wo zum Henker hast du gesteckt?!“, fragte Severus miesepetrig beim Öffnen des Fensters.

„Wir hatten ein sehr wichtiges Treffen. Hab ich dir das nicht erzählt?“, meinte Alba und stolzierte mit hocherhobenem Schweif ins Zimmer.

Severus schloss das Fenster und runzelte die Stirn. „Treffen?! Katzen treffen sich nicht!“

Alba sah ihn geringschätzig an. „Was weißt du schon über Katzen und Kniesel!“

Severus ließ sich erleichtert auf sein Bett sinken. „Zu viel. Dass du reden kannst, entwickelt sich zuweilen zum Nachteil.“

Alba setzte sich neben ihm aufs Bett und putzte sich. „Weißt du, einmal im Monat treffen sich alle Nachbarschaftskatzen. Dann reden wir. Über die Reviere, die Nahrung, unsere Mitbewohner, bei denen wir uns immer fragen, warum sie ihr Fell an und ausziehen. Deins riecht übrigens schon wieder schlecht.“

Severus streichelte Albas Rücken. „Was würde ich nur ohne dich tun“, meinte er ironisch.

„Wochenlang dasselbe Fell tragen. Ich hab eine Amsel gefangen, die besser ausgesehen hat als du.“

Severus streichelte Alba trotzdem weiter. Ehrlichkeit war ihm immer noch lieber als das absolute Schweigen, bevor er Alba gekauft hatte.

„Ich will raus.“

„Vergiss es, dann schreist du wieder um zwei Uhr morgens, dass du rein willst!“, protestierte Severus und sprang auf.

Alba sprang ebenso auf, es sah nur nicht ganz so beeindruckend aus – trotz bauschigem Schweif und gesträubtem Fell.

„Es ist aber wichtig!“

Severus keifte: „Mir egal, ich will auch mal ausschlafen können!“

„Du bist ein anstrengendes Luxusmännchen!“

„Ich, ich bin anstrengend?!“ Severus war schon wieder in der Phase des Zorns, wo er überall hin seine Spucke verteilte.

Angewidert zog Alba sich zum Fenster zurück.

„Lass – mich – raus!“

„Du – bleibst – drinnen!“
 

Zwei Minuten später
 

Alba war draußen und Severus hasste seine Inkonsequenz weiblichen Wesen gegenüber. Wenn er so darüber nachdachte, hatte er sich bis jetzt noch nicht einmal bei Alba durchsetzen können, wenn er es wirklich gewollt hatte.

„Lucius hat doch recht gehabt. Katzen sind die schlimmeren Frauen ...“

Katzenmusik

„Ich bin ein taubes Nüsschen, yeah! Du bist ein taubes Nüsschen, yeah!“

Nie wieder, schwor sich Severus. Nie wieder würde er Alba seinem Muggel-Nachbarn Cattermole in die Hände drücken und ihn darum bitten, einen Tag auf sie aufzupassen. Severus hatte vergessen dass der Kerl Kinder hatte und die wurden im Dauerlauf mit Fernsehen berieselt. Eine grässliche Erfindung, die Severus sich niemals angeschafft hatte.

„Happelle Beppelle Sippelle Bubbelle Happelle Sippelle Pow!“

„Alba!“

„Das ist'n Ohrwurm! Warum haben wir keinen Fernseher?“ wollte der Halbkniesel wissen und starrte mit großen Augen eine beliebige Wand an die sich dazu eigenen würde, eine Glotze davor zu schieben.

Severus musste sich fertig machen, sich sammeln, seine Notizen durchgehen (und eine Hose anziehen, das durfte er nicht vergessen!) und hatte wirklich keine Zeit für eine quengelnde Katze, die zu viel Spongebob angeschaut hatte.

Er erinnerte sich noch daran, wie er dieses dumme, falsche Grinsen geübt hatte, bevor er Cattermole Alba in die Arme gedrückt hatte. Wie Severus sich selbst mit Sectumsempra dafür foltern könnte!

„Sag doch mal, warum haben wir keinen –“

Fauchend drehte der entnervte Doppelagent sich um und verteilte dabei seine Notizen auf dem Boden. „Weil mir so ein verflixter Muggelkasten auf keinen Fall in die Bude kommt!“

Alba gähnte und streckte sich. „Aber mir ist langweilig!“

„Du bist eine Katze!“

„Halbkniesel.“

„Egal! Dir ist nicht langweilig! Du frisst, gehst raus, fängst irgendwelches Viehzeugs, zerstörst meine Phiolen – du bist mehr als ausgelastet!“, zählte Severus zischelnd auf und durchwühlte das Bett nach seiner Hose.

Alba sah ihm schweigend dabei zu, wie er mit Accio seine restlichen Sachen zusammensuchte, ehe sie um seine Beine strich und laut schnurrte. „Wo gehst du hin?“

„Dahin, wo du nicht bist“, antwortete Severus säuerlich und zählte an seinen Fingern ab, ob er auch nichts vergessen hatte.

Nach Hogwarts konnte man sich nicht einfach so rein- und rausapparieren, er musste erst nach Hogsmeade und dann das Gelände hochlatschen. Total umständlich.

„Ich bin in ein paar Stunden wieder da.“

Plop.
 

„Ah Severus. Schön, dich zu sehen. Ein Zitronenbonbon?“ Albus Dumbledore begrüßte seinen etwas zerknittert aussehenden Zaubertranklehrer und hielt ihm eine Schale mit Bonbons hin.

Severus hob die Hand. „Nein, danke, bin schon sauer.“

Dumbledore ließ die Schale zu seinem Schreibtisch schweben und darauf plumpsen. „Darf man erfahren, warum?“

„Nein.

Kommen wir gleich zur Sache, ich muss noch einkaufen.“

„Ich bin ein taubes Nüsschen, yeah! Wir sind alle taube Nüsschen, wuhuu!“

In der ersten Sekunden wollte Severus nicht wahrhaben, was er da gerade gehört hatte, in der zweiten schloss er die Augen und ertappte sich dabei, dass es ihm sogar lieber wäre, wenn jetzt ein Mantikor ins Zimmer käme, als das was gerade vor sich ging.

Schließlich wagte Severus es doch, seine Augen wieder zu öffnen und warf einen Blick zu seinen Füßen, wo seine schwarze Katze Alba saß und ihn treudoof anblickte.

Dumbledore kam, erstaunlich flink, auf das Tier zugetigert und hob sie begeistert hoch.

„Wie süüüß!“ Er trug Alba wie ein Kleinkind durch die Gegend und ließ sie seine eigentümlichen Gerätschaften unter die Lupe nehmen.

„Das … ist Alba“, murmelte Severus schwach und sank in sich zusammen.

„Wie aufmerksam von dir, sie mal mitzubringen. Ein ganz toller Halbkniesel!“, meinte Dumbledore und strahlte, während die Katze an den Bonbons schnupperte.

Severus schaute verdutzt drein. „Woher wissen Sie, dass sie ein …“, dann besann er sich eines besseren, winkte seufzend ab und fuhr sein Haustier an: „Alba, wie bist du hierhergekommen?!“

Dumbledore ließ den Stubentiger auf seinen Schreibtisch nieder, wo sie begeistert die Schale umschmiss und die Bonbons durch das Büro schusserte.

„Ich war zu Hause und auf einmal war ich mit dir in diesem Dorf. Wusste nicht, wo ich war, da bin ich dir gefolgt.“

„Wieso hast du nichts gesagt?!“, wollte Severus aufgebracht wissen und zertrat eines der Bonbons, dass auf ihn zugerollt kam.

Alba war ihm begeistert hinterher gehechtet und saß nun enttäuscht vor den Überresten ihres Spielzeugs.

Mit schmalen Augen blickte sie zu ihrem Mitmenschen auf und musterte ihn feindselig. „Wollte wissen, wo du hingehst. Tust immer so geheimnisvoll, da bin ich dir gefolgt. Und du bist doch so unselbstständig, dich lass ich so ungern allein.“

„Was für ein liebes Haustier du da hast“, lobte Dumbledore und hob Alba wieder auf den Arm.

Severus knirschte mit den Zähnen wie eine Kreissäge. „Will gar nicht wissen, warum Sie meinen Halbkniesel überhaupt verstehen können, aber ich weiß, wer die nächste Zeit in einen Käfig gesperrt wird, wenn ich das Haus verlasse!“

Alba fauchte unwillig.

Dumbledore wiegte die Katze in seinen Armen. „Ei, ei, ei …“

Der Halbkniesel wandte sich dem alten Zauberer zu, mit aufgerichteten Ohren und großen Augen sagte sie zu ihm: „Bist du blöd, oder so?“

„Alba!“

„Ach, nein. Schon gut, die Frage ist ja auch berechtigt“, meinte Dumbledore bester Laune und setzte die Katze wieder auf dem Boden ab, wo sie begeistert weiter mit den Bonbons spielte.

„Ich bin ein taubes Nüsschen, yeah …“

Severus zertrat noch ein Bonbon. „Und hör auf, dieses endbescheurte Lied zu singen!“
 

Einige Tage später in einer todlangweilig Lehrerversammlung
 

Fawleys Vortrag über die Anschaffung irgendwelcher Muggelgeräte war bis dahin das schlimmste an dieser Versammlung, das bis jetzt zur Sprache gekommen war, fand Severus. Aber wenn er sich so Professor Dumbledore ansah, der mit diesem leeren Blick zu Fawley hinübersah, dann war Severus nicht der einzige, der sich im Geiste gerade wichtigerem wähnte. Wie zum Beispiel darüber nachzugrübeln, ob das Testen von schwarzmagischen Flüchen an Hauselfen irgendwelche juristischen Konsequenzen nach sich ziehen könnte.

„Nicht wahr, Severus?“

Der Zaubertranklehrer blinzelte und schaute zu Fawley auf, dem derzeitigen Lehrer für Muggelkunde.

Severus räusperte sich und sah sich verstohlen um. Dumm nur, warum war alle Aufmerksamkeit immer dann auf ihn gerichtet, wenn seine sich eine Auszeit nahm.

„Jaah, das … würde ich genau so machen …“, sagte er schließlich verdrossen.

Fawley klatschte in die Hände. „Sehen Sie, Herr Schulleiter, selbst Professor Snape ist der Meinung, wir sollten einen Fernseher hier in Hogwarts mal zum Laufen bringen. Ich hab so einen selbst noch nicht gesehen, bin ja aus einer reinblütigen Familie. Das wird soo aufregend!“

Severus stockte erst der Atem, dann krallte er sich in seinen Sessel wie Alba es sonst nur tat. Nicht allein deswegen, weil alle anderen Lehrer ihn ansahen, als sei er ein Betrüger mittels Vielsafttrank, sondern auch, weil er Fernseher mehr als nur verabscheute, und jetzt hatte er auch noch zugestimmt, so ein Mistding nach Hogwarts zu bugsieren!

Verdammich, was muss ich auch über Folter nachdenken, das lenkt doch so ab, schimpfte Severus zerknirscht mit sich selbst.

Doch Fawley war noch lange nicht am Ende und quasselte begeistert weiter, was er denn so alles für seinen Muggelunterricht bräuchte. Severus' Meinung nach war das Fach absolute Zeitverschwendung und jeder Lehrer, der sich dafür hergab, eine Vergeudung an Ressourcen, aber ihn fragte ja keiner.

Nachdem Severus einem Fernseher in Hogwarts zugestimmt hatte, konnte der Tag ja nicht mehr schlimmer werden!

Plötzlich hörte er Dumbledore leise vor sich hinsummen. Irgendwie kam ihm die Melodie verdächtig bekannt vor …

„Ich bin ein taubes Nüsschen, yeah! Du bist ein taubes Nüsschen, yeah!“

Severus legte das Gesicht in seine Hände. Warum nur? Und wieso immer er?!

„Professor, ist alles in Ordnung?“, fragte Fawley besorgt.

„Wir sind alle taube Nüsschen, wuhuu …“

Von der Liebe und Hiebe

Es kam nicht oft vor, dass Severus Snape es sich leisten konnte, am Fenster zu stehen und seinem Halbkniesel Alba bei einem Streifzug beobachtete. Es war entspannend sie durch die Straßen schleichen zu sehen, geduckt, mit weit geöffneten Augen, äußerst vorsichtig, als befänden sie sich bereits im Krieg. Alles, was sich um sie herum bewegte war für Alba Feind, Freund oder etwas, das man erlegen konnte. Und wenn Severus so darüber nachdachte, war ihm das selbst gar nicht so unähnlich.

An einer Straßenecke, Severus konnte Alba kaum noch sehen, blieb sie stehen. Ein anderer Kater, der Nachbarskater Spotty, kam langsam auf Alba zu. Schließlich standen die beiden sich gegenüber, starrten einander eine Weile an, ihre Schwänze zuckten.

Schließlich machte Alba den ersten Schritt und fing an, ihren Artgenossen am Kopf zu lecken. Severus hatte bereits nachgefragt, was das eigentlich soll.

„So sagen wir Hallo, also, unter anderem“, meinte Alba nur.

Nachdem sie eine Weile an dem anderen Kater herumgeschleckt hatte, hörte Alba auf, schien kurz über etwas nachzudenken und … haute ihm eine runter. Spotty fauchte und wich zurück. Wieder standen sie sich schweigend gegenüber, bis Alba einen Satz nach vorne machte und sich auf Spotty stürzte, der fauchte und spuckte laut und prügelte auf sie ein.

Schließlich rannte Spotty davon und Alba kam ihm schreiend nach.

„Gut, mit diesem Verhalten kann ich mich jetzt weniger identifizieren“, sagte Severus leise zu sich selbst und wandte sich vom Fenster ab.
 

Severus war schon seit einer Stunde damit beschäftigt, einen Gegenstand zu untersuchen, den ihm Lucius Malfoy mit den Worten: „Ich weiß nicht, wozu das gut ist“ gebracht hatte.

„Wozu ist das Ding gut?“, will Alba wissen, die durch das offene Fenster stolziert kam.

„Weiß ich noch nicht …“, murmelte Severus hoch konzentriert.

Alba schlenderte auf ihn zu.

Severus seufzte. „Nicht jetzt. Dieser Gegenstand könnte gefährlich sein.“

„Du bist nicht gefährlich.“

„Ich rede von der Kette!“

„Ach so. Was gibt es später zu essen?“

Severus rieb sich die Nasenwurzel, während er mit seinem Zauberstab über das Schmuckstück strich. Der Zauber kam ihm bekannt vor, aber er kam einfach nicht darauf wie er hieß und schon gar nicht, ob man ihn neutralisieren kann.

„Manchmal bin ich nicht ganz bei mir …“

Etwas polterte, dann hörte Severus wie eine schwere Glaskugel über den Boden rollte. Er gab es auf, das Ding irgendwie sicher unterzubringen, er konnte ja ohnehin nicht in die Zukunft sehen – sonst wäre Severus in der Lage, die Kugel sicher vor Alba zu verwahren.

Die Kugel stieß gegen seinen Knöchel, gegen diesen empfindlichen Teil, den, der unglaublich weh tat, selbst wenn man gar nicht stark dagegen schlug.

„Autsch! Verfluchter Mist, ver… !“

Von Alba sah Severus nur noch den Schweif, der um die Ecke wischte. in Richtung Küche, dem Futter entgegen, das man sich nach gelungener Schandtat verdient hatte.
 

Severus rührte in seiner Suppe herum und fand, dass zu wenig Salz dran war. Alba schleckte an ihrem Futter herum und fand, dass zu viel Salz dran war.

„Weil es mir gerade wieder einfällt …“, sagte Severus, nachdem er sich einen weiteren Löffel Suppe in den Mund geschoben hatte, „wieso hast du Spotty erst „begrüßt“ und dann geprügelt?!“

Alba griff mit ihrer Pfote in ihr Futter und schüttelte sie.

„Nicht doch, sonst hab ich wieder Whiskers an der Gardine!“, mahnte Severus.

Alba schleckte ihre Pfote ab. „Mir war in dem Moment eingefallen, dass Spotty blöd ist und dass ich ihn nicht mehr mag.“

Severus stand vom Tisch auf, seine Suppe schmeckte ihm eh nicht. Alba machte es ihm gleich.

„Ich muss weiter an dieser Kette arbeiten.“

„Ich schau nach, ob Spotty so dumm ist und mir glaubt, dass wir wieder Freunde sind.“ Alba huschte Richtung Fenster.

Severus schüttelte den Kopf. „Wieso tust du das denn? Was hat der Kerl dir eigentlich getan?“

„Vor drei Monaten hat er mir eine Maus abgeknöpft“, meinte Alba und ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen.

„Es war nur eine Maus … und es ist ewig her.“

„Möchte Mr Rachsüchtig mir etwa eine Lektion in Sachen Vergebung erteilen?!“, fragte Alba amüsiert.

Severus öffnete den Mund, um zu widersprechen, besann sich aber eines Besseren.

„Nein, hast recht, hau ihn grün und blau.“

„Wird ich machen. Bis später dann.“

„Aber ja doch …“

Alba verschwand durch das Fenster in die dunkle Nacht, Severus beschäftige sich wieder mit der Kette und kam so langsam dahinter, welcher Fluch angewendet worden war.

Sein Halbkniesel war ihm also doch ähnlich. Trotzdem konnte Severus Fawley bei der nächsten Lehrerversammlung nicht während dem Händeschütteln plötzlich ins Gesicht boxen – egal wie gerne er es täte.

Auf Schritt und Tritt

Auf Schritt und Tritt

 

Manchmal … nein, eigentlich alle drei Nächte kam es vor, dass Severus aus dem Schlaf fuhr, eine „geniale“ Idee hatte und dann in sein Arbeits- und Wohnzimmer hastete, um diese in die Tat umzusetzen. So auch diese Nacht.

Severus träumte von einer Hochzeit mit einem Bergtroll, der Hugo hieß, wachte auf, fand, dass es bei der Hochzeit zu viel Torte gab und hatte dann die Idee wie er einen seiner Zaubertränke modifizieren könnte, der gerade im Arbeitszimmer vor sich hinbrodelte. Gähnend, aber voller Tatendrang, schob Severus die Bettdecke zur Seite, schlüpfte in seine Pantoffeln und schauderte.

Vorsichtig zog er seinen linken Fuß wieder heraus, lugte in den Schuh und stellte fest, dass Alba ihm „ein Geschenk“ dagelassen hatte – in Form einer vorgekauten Maus.

„Alba!“, zischte Severus und schob angewidert seinen Pantoffel zur Seite.

Es war finsterste Nacht, Severus zündete sich einen Kerze an, indem er mit seiner Hand über sie wischte (immerhin sah das bei Albus immer schon sehr „cool“ aus) und tapste barfuß Richtung Arbeitszimmer, das im Erdgeschoss lag. Die Kerze spendete nicht besonders viel Licht, aber der Zaubertrankmeister hatte keine Lust auf Lumos Maxima und schlappte daher in Dunkelheit die schmale Treppe hinunter.

Miaaaaaauuuuuuu!

Severus zuckte heftig zusammen und ließ sein Tellerchen samt Kerze fallen. Ein tödliches Fauchen verriet ihm, dass besagter Gegenstand nicht auf den Boden gelandet war.

„Severus! Du ungeschickter Trottel! Jetzt hab ich Wachs auf meinem Fell, das machst du wieder raus, nur damit das klar ist!“, zeterte Alba, Severus' „über alles geliebter“ Halbkniesel.

Der übermüdete Schwarzmagier rieb sich mit den Händen über sein blasses Gesicht und seufzte tief. „Alba. Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du im Dunkeln nicht auf der Treppe herumschleichen sollst! Du weißt genau, dass ich dich nicht sehen kann!“

Er zog seinen Zauberstab und setzte nun doch Lumos ein. Alba saß katzbuckelig auf der Treppe, weißes Wachs klebte in ihrem schwarzen Fell und Severus musste zugeben, dass er es fast ein bisschen Schade fand, dass sein Halbkniesel nicht lichterloh brannte.

„Mach es weg!“, giftete Alba mit schmalen Augen, Severus funkelte mit ebenso schmalen Augen zurück.

Aber diesen Anstarr-Wettkampf verlor der Tränkemeister und beseitigte schließlich fluchend das Wachs. Anschließend hastete er in sein Arbeitszimmer, um seine Idee umzusetzen.

 

Es war vier Uhr morgens, aber Severus' Zaubertrank tat genau das was er sollte. Der Meister war stolz auf sich und konnte es kaum erwarten, dem Dunklen Lord seine Modifikation vorzustellen. Aber jetzt war es Zeit ins Bett zu gehen, immerhin fand morgen ein wichtiges Meeting statt und Severus wollte wenigstens ausgeschlafen aussehen, auch wenn er sich nicht so fühlte.

Zufrieden mit sich schlurfte er Richtung Treppe, das Tellerchen mit der Kerze in der Hand, und machte sich an den Aufstieg. Etwas Weiches huschte zwischen seinen Beinen hindurch, Severus wusste was kommen würde, konnte aber dennoch nicht verhindern wie er über das Etwas stolperte. „Jemand“ fauchte ungehalten und schon knallte Severus der Länge nach auf die Treppe. Eine Schmerzwelle schoss durch seinen gesamten Körper – was für ein Morgen! Das Tellerchen zerbrach erneut und die Kerze ging mit einem traurigen Flackern aus. Eine Weile lag Severus einfach nur da, hörte wie ein Auto an seiner Wohnung vorbei brauste und roch den Rauch seiner armen Kerze.

„Alba … Wenn ich du wäre, würde ich jetzt zusehen, dass ich weit, weit weg von mir komme. Sofort!“, knurrte Severus.

Alba schnaubte verächtlich. „Ich hab alles perfekt geplant, da trittst du Trampel auf die falsche Stufe! Und überhaupt, wie kann man nur so ungeschickt sein! Wieso steigst du nicht über mich drüber, mit dir hat man nur Ärger! Wie du nur so alt werden konntest, wundert mich! Dass du heil über eine Straße kommst, ist ja wie Zauberei und …!“

Severus hatte den unbändigen Wunsch, seine Hände um Albas Hals zu legen und sie ganz feste zu streicheln. „Hau bloß ab, du kleiner Plagegeist! Wenn ich dich in die Finger kriege!“

Er zog seinen Zauberstab und Lumos erhellte den Treppenaufgang. Vor Severus' Nase saß Alba mit großen Augen und maunzte unglücklich. Obwohl dem Schwarzmagier sehr danach war, seinem Haustier mit dem mausgefüllten Pantoffel eins um die Ohren zu hauen, tat sie ihm jetzt dennoch leid. Wenigstens hatte sie ebenso große Schmerzen wie er.

„Na schön, na schön!“, Severus rieb sich die Nasenwurzel, während er aufstand und sich seinen schmerzenden Ellenbogen rieb. „Was wolltest du überhaupt von mir, wenn du mir schon hinterher rennst und das Leben schwer machst?!“

Alba schleckte ihre Pfote ab. „Ich weiß es nicht mehr.“

Severus spürte, wie ihm das Gesicht einfror.

„Aber jetzt möchte, dass du mir das Wachs aus dem Fell machst.“

 

Nachwort:

Ich hoffe, euch hat dieses Kapitel gefallen :] Über eine Review zu diesem Kap (oder der gesamten Geschichte) würde ich mich sehr freuen^^


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wer in den sozialen Netzwerken unterwegs ist (und das werden hier so gut wie alle sein), hat diesen Scherz vermutlich schon mal irgendwo gelesen ^-^Ich wollte ihn unbedingt verwenden :3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (16)
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Von:  Masshiro_No_Uchiha
2019-04-16T12:55:32+00:00 16.04.2019 14:55
Wieder mal eine sehr gelungenes und lustiges Kapitel. Ja, die lieben Katzen. - Bei den teil, er hätte ja über sie drüber steigen können, musste ich an meine denken, die wenn man das macht erst recht aufspringt, damit du hin fällst XD
Am lustigsten fand ich aber noch seinen Traum mit der zu viel Torte und den Trollen, wirklich brillante Idee. Serverus muss echt verdrehte Gedanken haben, wenn man dadurch eine Idee für Zaubertränke hat.

LG
Masshiro
Antwort von:  Sas-_-
16.04.2019 14:59
Hi :3

Erstmal vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren :D Ja, meine Katzen scheinen auch große Freude daran zu haben, mich mit Absicht stolpern zu lassen, jedenfalls sieht es schwer danach aus, weil sie immer dann losrennen, wenn man selbst in Bewegung kommt ô.o
Träume sind klasse, ich hab da auch die lustigsten Ideen, deshalb hab ich das eingebaut :D Freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat!^^

LG
Sas-_-
Von:  Chaosbande
2017-12-27T16:29:58+00:00 27.12.2017 17:29
Hallöleee~

Es ist die Uhrzeit. Drei Uhr ist die magische Uhrzeit für Katzen um Unruhe zu stiften!
Sachen runter schmeißen, nach Futter schreien, spielen und dabei die Tapete von den Wänden holen. Wegen einer imaginären Fliege ...

Armer Sev. (Ich schick ihm Neko auch heute Nacht *seufz*)

LG
Chaos
Antwort von:  Sas-_-
21.01.2018 12:31

Heey :D
Unser Haus ist groß genug. Obwohl wir zwei Katzen haben, merke ich von ihren nächtlichen Eskapaden tatsächlich wenig ^-^ Ich weiß von Wohnungskatzen, dass man da den Spaß pur erlebt :D
Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren (sorry, bin echt spät dran >.>)

LG
Sas-_-
Von:  Sensenmann
2017-10-21T15:32:12+00:00 21.10.2017 17:32
Schon der Titel des Kapitels hat mich grinsen lassen :'D Erinnert mich stark an Aristocats <3
Aber ein sonderlich guter Zeitpunkt ist das wohl nicht, wenn Severus seine Ruhe braucht :D
Da fühle ich wirklich mit ihm.
Bei der Szene im Büro musste ich echt lachen xD "Nein danke, ich bin schon sauer." XD Den habe ich
nicht kommen sehen. Aber wirklich schlagfertig, Snape ! :D
Ah und da klärt sich meine Frage schon, wer Alba noch verstehen kann. :-). Ich stelle mir Dumbledore gerade vor,
wie er ganz fasziniert von dem Kniesel ist und Alba hin und her wiegt. Wetten, dass er davon McGonagall erzählt? :'D
Oh Gott - ein fernseher in Hogwarts?! :D Tja, hätte Severus mal lieber aufgepasst und zugehört. Aber wenn er Glück hat, dann
funktioniert der eh im Schloss nicht xD
Das war so klar, dass Dumbledore Snape jetzt mit dem Lied auf den Keks gehen wird :'D

LG,
Sensenmann
Antwort von:  Sas-_-
21.10.2017 17:34

Darum macht es Spaß, Snape zu verwenden, wegen dem Sarkasmus, Zynismus und weil er so herrlich biestig ist :D Vielleicht schreib ich mal ein Kap wo Alba und McGonagall sich über den Weg laufen *-*
Grundsätzlich funktioniert der Fernseher nicht, das ist das schöne und Fawley will eig. rausfinden, ob er ihn nicht doch zum Laufen bringen könnte ^-^
Ich freu mich, dass dir mein Kap gefallen hat :D

LG
Sas-_-
Von:  Sensenmann
2017-10-21T15:18:12+00:00 21.10.2017 17:18
Langsam wächst mir Alba ans Herz xD
Revier verteidigen Hmhm... XD Wohl eher auf Mäusejagd gehen xD
Aber Alba hat schon recht, Voldi sieht echt etwas abgemagert aus und riechen tut er jetzt bestimmt auch nicht mehr gut :'D

Ah, die Idee Alba das Sprechen beizubringen und, dass nur er Alba auch verstehen kann, ist gar nicht so dumm :'D
Wobei ich den Muggel schon gerne gesehen hätte, wenn eine Katze ihn auf einmal mit Zaubertrankgefasel zuquatscht xD

Jaja, erst will er sie loswerden, um seine Ruhe zu haben und dann macht er sich doch wieder Sorgen, weil sie nicht gleich wieder auftaucht. So typisch xD

LG,
Sensenmann

Antwort von:  Sas-_-
21.10.2017 17:19

Jaah, ehrlich gesagt war es deine Kritik, die mich dann einbauen ließ, dass nur Snape seine Katze verstehen kann :3 Auch wenn es eine Ausnahme gibt ... ^-^
Das ist immer so, erst nervt das Viech und dann fragt man, so wo es denn nun schon wieder steckt :D

LG
Sas-_-
Antwort von:  Sensenmann
21.10.2017 17:23
Uh *_*
Wer kann sie noch verstehen?
Von:  Sensenmann
2017-10-21T15:03:55+00:00 21.10.2017 17:03
Dieser Kniesel ist echt sehr, sehr anstrengend :'D
Aber ich kenne das! Da wacht man nachts wegen einem lauten Poltern auf
und dann war es Gott sei Dank nur das Haustier, dem einfach langweilig war xD
Nur schade um die Vitrine D:

LG,
Sensenmann
Antwort von:  Sas-_-
21.10.2017 17:11

Ah was, die Vitrine hat Snape ruckzuck wieder zusammengesetzt :P
Unsere sind erstaunlich ruhig oder ich schlafe wie ein Stein (was bereits bestätigt wurde), aber der Kater von Freunden ist ein echtes "Exemplar" :D

LG
Sas-_-
Von:  Sensenmann
2017-10-21T14:55:43+00:00 21.10.2017 16:55
XD Oh Gott xD
Diese Katze wird ihn noch in den Wahnsinn treiben.
Ich glaube jedes Tierchen ist so mäkelig, was das Fressi anbelangt xD
Erst wollen sie es, dann was anderes, und dann doch wieder das erste :'D
Severus muss einen unendlichen Geduldsfaden haben, was Alba angeht.
Und vielleicht sollte er doch mal wieder ein frisches Unterhemd anziehen.
Flecken auf der Unterwäsche sind nämlich nicht sooooo toll ;)

LG,
Sensenmann
Antwort von:  Sas-_-
21.10.2017 17:09

Wenn man bedenkt, dass er dachte, Alba wird ein entspannendes Haustier XD
Entweder Katzen wechseln dauernd oder sie fressen nur noch ein und dasselbe, das gibt es auch ^-^
Ein Snape hat keine Zeit für Hygiene û.u :D

LG
Sas-_-
Von:  Chaosbande
2017-10-11T18:00:17+00:00 11.10.2017 20:00
Muhahahahaha!
Und am schlimmsten sind die Katzendamen.

Was bin ich froh dass Neko diese FF nicht lesen kann xD
Antwort von:  Sas-_-
16.10.2017 15:54

Hoppla, ich hab nicht geantwortet O.o
Stimmt schon, Charlie ist so umgänglich und Ursula ... nicht XD
Danke fürs Lesen! ^-^

LG
Sas-_-
Von:  Chaosbande
2017-10-09T19:32:29+00:00 09.10.2017 21:32
Hallöleeee~
Wer kennt das Problem nicht. *seufz* Ich bin froh, dass das 3 Monate alte Ding wenigstens Marken treu ist *lach*
(In meinem Profil siehst du ein Bild von ihr. Naja ... eine Rückansicht xD)

Hier gab's gerade Abendbrot ... Und jetzt rollt der lila Klingelball.
Nur mit dem kann ordentlich gespielt werden ... Unterm Bett oO
Antwort von:  Sas-_-
10.10.2017 07:34

Hi ^-^/
Unsere sind beim Futter null treu. Mal fressen sie das wie die bescheuerten, dann auf einmal mögen sie's nicht mehr, von Jetzt auf Gleich XD
Ah, der Klingelball! Prima, hab ich noch eine Idee für einen OS, danke :D

LG
Sas-_-
Antwort von:  Chaosbande
10.10.2017 13:07
Huhu.
Es ist DER Klingelball! Wenn Neko ihn verschlürt und ich ihn beim besten Willen nicht finde, dann wird se knatschig.

Dafür apportiert Katze besser als Hund.

Wenn de Ideen brauchst ... Ich hätte da Storys von Plastiktüte vs. Pappkarton, Faszination Schnürsenkel, Spielzeug im Wassernapf des Hundes usw xD
Antwort von:  Masshiro_No_Uchiha
18.10.2017 13:46
Oh ja Chaos, alles was du aufzählst trift voll ins Schwarze auch diese ganze FF von dir Liebe Sas-_- spricht einen voll aus der Seele. Hab da auch so eine Prinzessin (Natsuka-Hime, heißt nicht umsonst so XD)

Am schlimmsten ist meine wenn ich am PC sitze, will sofort auf den Schoß und kuscheln und wenns mal nicht darf werden mal ganz unschuldig irgendwo Dinge gefunden und zerfetzt oder runtergeschmissen. Schnürsenkel und andere Schnüre werden hier verschleppt, will nicht wissen was alles unter dem Bett liegt. Jetzt wo Herbst ist, liebt Katze das Laub so sehr wie kleine Kinder... Die Blätter werden in die Wohnung geschleppt und wenn sie zerfetzt sind wird gemeckert, so als ob meine Besitzer schuld sind, dass die Dinger kaputt gehen.

Von daher find ich deine Geschichten hier richtig klasse ^.^
Von:  Sensenmann
2017-10-08T11:53:46+00:00 08.10.2017 13:53
Ja :D Schon ein zweites Kapitel! *freu*

Das Miezi wird mir ja richtig sympatisch :'D Erinnert mich irgendwie an Salem aus "Sabrina-Total verhext".
Ich habe auch generell das Gefühl, dass Katzen eher dazu neigen zu denken, dass ihre Besitzer ihr Eigentum sind und nicht etwa andersrum XD Und gehässig ist das Tier auch noch xD Gut nur, dass es flauschig ist, sonst würde es mit den Sprüchen nicht so leicht wegkommen ;)

Ob der Anhänger wohl das Medaillon von Slytherin ist?

LG,
Sensenmann
Antwort von:  Sas-_-
08.10.2017 16:17

Alba zu schreiben macht mir am meisten Spaß ^-^ Dass Snape sich keine rote Katze angeschafft hat XD Glaube, hätte ihn zu sehr an Lily erinnert :P
Der Anhänger ... Ich hab irgendwas gebraucht :D Aber eher nein, Voldi hat den als Horkrux genutzt und er wollte eig. nicht, dass jmnd davon erfährt. Regulus war ein Versehen :3

LG
Sas-_-
Von:  Chaosbande
2017-10-08T10:34:32+00:00 08.10.2017 12:34
Muhahaha.
Genau diese Diskussion hatte ich heute Morgen mit Katze.
Die Trulla biss mir in die Finger damit ich wach werde.
"Gib mir essen, oder ich fress DICH!"


Ach was... sehen wir es ein. Wir sind nur Tüten-und Dosenöffner xD
Antwort von:  Sas-_-
08.10.2017 12:37

Heey :D
Charlie von meinem Schoß zu bekommen, wenn ich am PC sitze, ist gar nicht so einfach. Würde er wenigstens still halten, aber er ändert alle naselang die Position und schmust mit meinen Fingern - so kann ich nicht tippen! XD
Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren!^-^

LG
Sas-_-


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