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Soldier und General

von

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Der Hinterhalt

Cloud schreckte hoch und wusste erst gar nicht, wo er war. Dann erinnerte er sich, dass er ein neues Quartier bekommen hatte und dass er gerade durch ein Geräusch aufgewacht war.

Gähnend zog er sich etwas über und öffnete, ohne Mike aufzuwecken, die Türe. Der Flur war tiefschwarz und es war nichts zu sehen. Aber Cloud war sich sicher, dass jemand vor der Tür gewesen war. Und jetzt hörte er Schritte, weiter hinten im Gang. Sein Verstand sagte ihm, er sollte Mike wecken, aber Cloud wollte nicht als Feigling da stehen, also begab er sich in die Richtung der Geräusche. Er begann leise zu rennen, aber er konnte die Schritte nicht einholen.

Es ging nach links und wieder nach rechts, Treppen runter und hoch, bald wusste Cloud nicht mehr wo er war und wie lange er die Schritte schon verfolgte. Und er fragte sich, warum er nicht einfach wieder ins Bett ging, sofern er es fand. Bald bemerkte er, dass er im Keller war. Urplötzlich hörten die Schritte auf. Cloud näherte sich kampfbereit. Er konnte absolut nichts erkennen. und bekam eine Gänsehaut, nachts allein im Keller Schritte zu folgen war nicht gerade seine Lieblingsbeschäftigung.

Er horchte angestrengt in die Dunkelheit und bekam Panik, als er hinter sich jemanden atmen hörte. Cloud schluckte und drehte sich langsam um. Er sah eine Gestalt auf sich zu kommen und engte die Augen zusammen, um etwas zu erkennen. Er drückte sich gegen die Wand, als er wieder die Schritte hinter sich hörte und bemerkte eine dritte Gestalt. Schweißperlen liefen an seiner Wange herunter, mit drei Personen konnte er nicht fertig werden.

Cloud schluckte und holte tief Luft, dann preschte er an der Gestalt vorbei. "Haltet ihn auf!", hörte er jemanden schreien und überlegte angestrengt, wer das sein könnte. Erst als sich jemand gegen ihn warf und er den Boden auf sich zu kommen sah, fiel es ihm ein. Diese Stimme gehörte Dan! Dann schlug er auf. Jemand setzte sich auf ihn und verdrehte ihm die Arme.

"Schau mal einer an, ich wusste, dass du nicht wiederstehen konntest und uns folgen würdest!" Es war tatsächlich Dan, die anderen zwei konnten doch nur Ian und Trevor sein.

"Lass mich sofort los!", presste Cloud hevor. Angestrengt sah er nach oben und sah Dan diabolisch grinsen, bevor er ihm ins Gesicht trat. Sofort prügelten die beiden anderen auch auf ihn ein.

Cloud versuchte sich zu wehren, doch er kam nicht mehr auf die Beine. Halb besinnungslos hoffte er noch auf Hilfe.
 

Mike stand oben auf der Kellertreppe und kaute überlegend auf seiner Unterlippe. Sollte er Cloud weiter folgen? Plötzlich hörte er Schmerzensschrei, die unverkennbar nach ihm klangen. Ohne weiter zu überlegen, rannt er nach unten. Und stoppte abrupt, als er Dan mit seinem Gefolge sah. Aus den Augenwinkeln konnte er Cloud stöhnend am Boden liegen sehen. Alle vier sahen sich verblüfft an. Erst als Mike auf dem Absatz drehte und die Treppe hochrannte, kamen auch die anderen in Bewegung. Dan schrie Ian zu, er soll Mike aufhalten und ihn auch hierher schleppen, aber Mike war schon längst oben angekommen und sah sich nach Hilfe um.

Zähneknirschend hielt Dan Ian zurück. "Lass, aber wir sollten auch langsam abhauen und eines: Wir waren niemals hier, okay?" Durchdringend sah er die anderen beiden an, die zustimmend nickten. "Aber erst wollen wir dem Kleinen eine Lektion erteilen!", gefährlich grinsend kniete er sich zu Cloud und rieß ihm mit einem Ruck das T-Shirt vom Körper. Cloud wehrte sich noch einmal mit letzter Kraft, aber dagegen konnte er nicht ankommen. Er wimmerte, als er die fremden Hände spürte.
 

Mike hielt sich keuchend die Seite und humpelte die Gänge entlang. Auf der Treppe hatte er sich den Fuß verknackst. Panikerfüllt sah er sich nach Hilfe um und rannte geradewegs in den General. Dieser konnte sich gerade noch an der Wand festhalten und fauchte den armen Mike wütend an: "Was fällt dir ein, Soldier, mitten in der Nacht hier herumzugeistern???"

"S-Sir...!", japste Mike, "Cloud...er ist im Keller und....Dan und die anderen...verprügeln ihn!" Er war so ausser sich, dass er den General ganz einfach am Arm packte und ihn mit sich zerrte. Sephiroth hielt ihn zurück. "Was soll das heißen, warum zum Teufel ist er im Keller?"

"Er ist jemandem gefolgt! Jetzt kommen sie doch endlich!"

Sephiroth packt ihn an den Schultern: "Hör mir jetzt zu, Soldier! Du wirst Zack holen, wie ich ihn kenne, ist er in der Bar und ich gehe in den Keller. Dorthin werdet ihr auch kommen, klar?"

Mike nickte und sie trennten sich. Sephiroth ertappte sich, wie er aus Sorge um den Jungen schon die Gänge entlang rannte. Seit wann macht er sich solche Gedanken um einen Soldier? Aber dann schlichen sich grausame Vorstellungen über Cloud in seinen Kopf und er kümmerte sich einen Scheißdreck um seine Art, sich nur um sich zu kümmern.

Er hetzte zum Keller, sprang die Treppe runter und bekam fast einen Kollaps, als er den blutüberströmten Jungen am Boden liegen sah. Er eilte zu ihm und erstarte, als er bemerkte, dass sich irgendjemand, oder besser gesagt, Dan, an Cloud vergangen hatte. Wütend darauf, dass er zuviel Zeit verloren hatte, kniete er sich neben Cloud und strich ihm die Haare aus dem Gesicht. Er bemerkte, dass das Gesicht nass von Tränen war. Mittlerweile hatte Mike Zack gefunden und beide kamen gerade um die Ecke.

Mike prallte auf Zack, der bleich stehen geblieben war. "Steh da nicht so rum, Zack und hilf mir!" Zack rannte zu den beiden und betrachtete Sorgenvoll den Jungen. Ein merkwürdiges Geräusch ließ die beiden zu Mike sehen. Es schien, als hätte Mike erst jetzt die Situation begriffen.

Cloud, der blutig am Boden lag, Zack im ganz leicht angetrunkenen Zustand und Sephiroth, der jetzt nur eine Jeans und ein T-Shirt trug, das seine Autorität ziemlich untergrab. Mike begann hysterisch zu kichern - oder zu weinen, das ließ sich nicht erkennen. Sephiroth seufzte. "Zack, bring Cloud in mein Zimmer, lass ein Bad ein und such das Verbandszeug." Er gab ihm den Schlüssel. Gerade als Zack den Jungen hochnehmen wollte, rieß dieser seine Augen auf. Er keuchte auf, erkannte sie nicht und drängte sich gegen die Wand. Zack versuchte ihn zu beruhigen. Währenddessen fing Mike tatsächlich an zu weinen.

"Cloud muss dich erst erkennen, bevor du ihn hochnehmen kannst! Ich werde dieses Nervenbündel in sein Quartier bringen." , sagte Sephiroth, packt Mike am Arm und zog ihn leicht mit sich. Beim Quartier angekommen, hatte sich Mike immer noch nicht beruhigt und Sephiroth musste ungeduldig wartend bei ihm bleiben, bis er erschöpft eingeschlafen war. Er ließ ihm noch eine Notiz da, wo er ihm befahl, erstmal auszuruhen.

Währenddessen nahm Zack Clouds Hand und sprach ruhig auf ihn ein. Bald erkannte Cloud ihn und wurde ruhiger. "Cloud, ich werde dich jetzt hier wegbringen und dich verarzten, okay?" Cloud nickte und Zack hob ihn vorsichtig hoch. Verängstigt klammerte er sich an ihn. Zack hatte das Gefühl, als wäre der Junge noch nicht wirklich bei sich und hoffte, dass das kein Trauma auslöste.

Zack brachte Cloud zu Sephiroths Quartier, im Bad setzte er ihn auf den Boden und lehnte ihn vorsichtig an die Toilette. Als hätte ihr Anblick etwas in Cloud gelöst, fing er an zu würgen. Zack beeilte sich und stützte ihn, während er sich qualvoll übergab. In einer Pause drehte er den Badewannenhahn auf, Cloud brauchte jetzt erstmal ein warmes Bad. Immer wieder musste er Cloud stützen, bis der Junge nicht mehr konnte, erschöpft lag er ihn Zacks Armen, als Sephiroth das Bad betritt. Mit einem Blick hatte er die Situation erfasst und drehte die Hähne ab. Zack packte Cloud und erklärte ihm, dass er seine Kleider ablegen sollte, oder besser, was davon übrig geblieben war, und sich in die Badewanne setzen sollte. Cloud sah ihn an und bat ihn schwach, bei ihm zu bleiben.

Zack lächelte leicht: "Wenn du das willst Kleiner?" Sephiroth verschwand aus dem Badezimmer und holte ein langes Hemd für Cloud und bereitete das Bett und das Verbandszeug vor.

Zack zog Cloud vorsichtig die zerissene Hose aus und half ihm hoch. Zitternd kletterte Cloud über den Badewannenrand und ließ sich mit einem schwachen Seufzer in den Schaum und das warme Wasser sinken. Zack passte auf, dass er nicht ganz reinrutschte und strich ihm ab und zu über die Wangen. Er hatte Recht gehabt, Cloud war noch nicht ganz bei sich, ließ die Dinge einfach geschehen und war froh über Zacks Anwesendheit.

"Ich bin froh, dass du da bist, Zack...", lächelte er den Älteren leicht an. Gerührt sah Zack Cloud an und schwor Rache. Aber er war nicht der Einzige, auch Sephiroth überlegt, wie er Dan ohne Beweise von der Akademie schicken konnte. Er wusste nicht, ob Clouds und Mikes Angaben ausreichten, schließlich war es dunkel gewesen.

Als Cloud fertig war, trocknete ihn Zack vorsichtig ab. Dann wickelte er ihn in ein großes Handtuch und trug ihn in das Schlafzimmer. Sephiroth kam aus seinem Büro mit dem Verbänden. "Hat er große Wunden?", fragte er sorgenvoll. Zack musste trotz allem lächeln, es war lange her, dass Sephiroth solch ein Mitgefühl gezeigt hatte.

"Ziemlich viele Prellungen, aber kaum offene Wunden..." Beide fragten sich, wie Cloud mit solch einer Demütigung fertig werden wollte, ausgerechnet der naive Junge, der durch seine großen hellblauen Augen so kindlich aussah. Zack legte ihn aufs Bett und verband ihn schnell. Er hoffte, dass er nicht zu große Schmerzen "dort" hatte, wo ihn die anderen mißhandelt hatten. Cloud sah mit trüben Augen zu den Größeren auf, und Zack musste ihm einfach durch die Haare streichen. Dann zog er ihm Sephiroths Hemd an. "Schlaf jetzt, es ist immer jemand in deiner Nähe, hier kann dir nichts mehr passieren." Er deckte ihn zu.

Mit einem letzten Seufzer schlief Cloud ein, während Zack, an das Bett gelehnt, neben ihm einschlief.
 

Cloud öffnete die Augen. Wie ein Stromschlag schoßen ihm die Erinnerungen und damit auch die Schmerzen durch den Kopf. Panisch drehte er sich um, als er hinter sich jemanden bemerkte und erkannte Zack. Er presste die Lippen aufeinander, wo Zack war, konnte ihm nichts passieren. Dieser wünschte ihm einen guten Morgen und lächelte ihm dann sanft zu. Gerade dieses Lächeln trieb Cloud die Tränen in die Augen. Mit einem erstickten Schrei, stürzte er sich in Zacks Arme und begann zu weinen. Zack beruhigte ihn so gut es ging und wiegte ihn wie ein kleines Kind in den Armen.

Durch die Geräusche angelockt, kam Sephiroth ins Zimmer. Zack bat ihn leise um etwas zu Trinken für den Jungen. Sephiroth ging aus seinem Quartier, um in der Mensa etwas zu holen. Schon seit dem frühen Morgen hatte er Dan gesucht, konnte ihn aber nicht finden. Jetzt war es bald Mittag, und alle trainierten noch, nur Dan war nicht da, und seine Freunde auch nicht. Mürrisch holte er sich eine Wasserflasche und ein Glas. Auf dem Weg zurück blieb er nachdenklich stehen, was ist, wenn sie auf der Krankenstation waren? Schnurstracks ging er dorthin.

Er hatte richtig geraten, die Schwester erklärte ihm, dass die drei am frühen Abend dort mit Magenschmerzen angekommen waren. Sephiroth stutzte, das passte überhaupt nicht in den Zeitplan. Was er aber nicht wusste, dass die Krankenschwester von Dan bestochen wurden war. Trotzdem ging Sephiroth zu ihnen, alle drei sahen ihn mit neugierigen Blicken an, als ob sie von nichts wüssten. Mit finsterem Blick begann er sie auszufragen, doch alle taten so, als wüssten sie von nichts.

Mit einem Blick, der nichts Gutes verkündete ging der General zurück. Die drei Jungen redeten hektisch miteinander. Durch einen Wandschirm von ihren Blicken beschützt, lag Mike, der sich am Morgen völlig deprimiert in die Krankenstation schleppte und über Übelkeit klagte. Er hörte jedes Wort mit.

"Cloud muss uns verraten haben! Dieser Mike kann es nicht gewesen sein, der hat nicht genug Mumm!" Dieser war froh, dass wenigstens er jetzt in Sicherheit war, aber er machte sich Sorgen um seinen Freund.

"Wir müssen es Cloud austreiben, uns zu verraten, wir müssen einfach beim nächsten Mal härter mit ihm vorgehen!"

Mike zog sich das Kissen über den Kopf und wollt nichts mehr hören, er wusste nur, dass er Cloud nun irgendwie beschützen musste!
 

Cloud hatte sich mittlerweile beruhigt und sah sich nun im Zimmer um. Er erkannte es nicht, ebenso auch das Hemd, das er anhatte. Erst als Sephiroth mit seiner üblichen miesen Laune hereinkam und Zack das Glas Wasser reichte, wusste Cloud wo er war.

Er wurde blaß. Ausgerechnet hier musste er nun sein, gerade da, wo er immer sein wollte, aber nun wünschte er sich auf den entferntesten Planeten. Hektisch nahm er das Glas von Zack entgegen, trank es schnell aus und sagte mit gesenktem Kopf "Danke".

Sein Herz wollte aufhören zu schlagen, als er bemerkte, dass sich Sephiroth auf die Bettkante gesetzt hatte.

"Geht es dir besser?", hörte er den General freundlich fragen. Erstaunt hob er den Kopf und sah ihn doch tatsächlich lächeln! Er stammelte irgendetwas und konnte seinen Blick nicht von ihm abwenden. Sephiroth sagte ihm, dass er jetzt erstmal hier bleiben konnte, bis alles geklärt war. Dann wandte er sich mit sorgenvollem Blick Zack zu. "Dan, Ian und Trevor sind laut der Krankenschwester seit dem späten Nacmittag in der Krankenstation, aber das kann ich nicht glauben! Mike und er...", er deutete auf Cloud, der ihm blaß und ängstlich zuhörte, "...können sich nicht geirrt haben!"

Zack stand auf: "Ich werde mich mal ein wenig umhören, bis später!" Er wuschelte Cloud brüderlich durch die Haare und ließ ihn ganz verstört mit seinem Idol zurück. Sephiroth setzte sich nun genau neben Cloud. "Hab keine Angst, Cloud. Hier bist du erstmal in Sicherheit, und du kannst solange bleiben, wie du willst!"

"Und was ist mit dem Training?", war das einzige, was Cloud dazu sagen konnte. Sephiroth lächelte leicht. "Wenn du unbedingt stärker werden willst, kann ich dich ein bißchen trainieren, wenn alle weg sind." Cloud fing leicht an zu lächeln, musste dann aber wieder losweinen. Es waren alle so lieb zu ihm, es war besser, als er es sich erträumen konnte.

Als Sephiroth vorsichtig, fast unbeholfen seine Arme um ihn legte, kuschelte er sich an ihn und schlief wieder ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-08-04T21:44:55+00:00 04.08.2005 23:44
Warum schreibt híer eigentlich was zu dieser genialen fanfic ? Hab gerade alles gelesen und mir viel gerade auf das du mit dieser fanfic sozusagen die vorgeschichte für die meisten anderen cloudxsephirot oder andersrum fanfics geschrieben hast !
respekt


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