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Police-Secrets

Leben in der Zukunft
von

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Fight

Stumpf pocht Erens Kopf, als er langsam wieder zu sich kommt. Nur verschwommen kann er seine Umgebung wahr nehmen. Er weiß nicht einmal, warum er hier liegt, was passiert ist.

Als sich seine Sicht klärt, erkennt der Braunhaarige erst einmal Levi, der seitlich zu ihm steht.

Fast schon möchte er den Leiter der Spezialeinheit rufen und fragen, was passiert ist, als er auch Kenny wahr nimmt.

Dieser steht zwar in seinem Blickfeld, scheint sich jedoch nicht für den junge Polizisten zu interessieren.
 

Es könnte sein, dass Kenny noch nicht bemerkt hat, dass Eren aufgewacht ist. Er könnte Levi vielleicht sogar helfen, wenn er nur unbemerkt auf seine Beine kommt.

Vorsichtig und leise dreht Eren noch am Boden den Kopf auf die andere Seite, damit sein Erwachen möglichst unbemerkt bleibt.

Doch noch in der Bewegung friert der Braunhaarige ein. Vor seinem Gesicht sind verdreckte Lackschuhe und hellbraune Hosenbeine, was bedeutet, dass jemand hinter ihm war, um ihn zu überwachen, was eigentlich kein Wunder ist.

Eren lässt seine Augen nach oben wandern, bis er das Gesicht des sitzenden Mannes hinter ihm erkennt, ebenso wie das der Frau, die auf dem Schoß des Mannes sitzt.
 

Erschrocken rutscht der Braunhaarige weg von den zwei Personen und lässt unbewusst einen kurzen Schrei verlauten, was ihm sofort Levis Aufmerksamkeit einbringt.

Der Leiter der Spezialeinheit versucht seinen Blick gewaltsam von den Leichenteilen auf dem Operationstisch zu trennen und sich nur auf Eren zu konzentrieren, der soeben aufgewacht sein muss.

„Jäger, mach jetzt verdammt nochmal nichts Unüberlegtes“, zischt der Schwarzhaarige dem Jüngeren zu. Er kann sich vorstellen, welche Gefühle gerade in Eren vor sich gehen, doch er darf nun auf keinen Fall den Verstand verlieren.

Hier kann er ihn nicht beschützen, nicht solange Kenny im selben Raum ist, der sich außerdem wahrscheinlich gegen jegliche Angriffe im Vorhinein abgesichert hat.

Nach außen hin immer noch völlig kalt, schreitet Levi mit hoch erhobenem Kopf näher an seinen Onkel heran, dabei ignoriert er die stechende Übelkeit, die sich bei dem Geruch in der Halle an die Oberfläche kämpfen will.
 

Als er so knapp vor Kenny steht, dass er nur noch wenige Zentimeter von dem Älteren entfernt ist, bleibt der Schwarzhaarige stehen und blickt seinem Gegenüber in die vor Überheblichkeit leuchtenden Augen.

„Warum hast du es riskiert, dass ich hier her komme? Dein Experiment hättest du mit Leichtigkeit ungestört verrichten können“, fragt der Kleinere nun monoton, was das Grinsen seines Onkels nur größer werden lässt.

„Wie gut, dass du fragst. Ich wusste, dass dich diese Tatsache interessiert Kurzer.

Um ganz ehrlich zu sein interessiert es mich weder was du tust, noch wo du dich aufhältst. Doch leider Gottes brauche ich dich, um das Projekt zum Erfolg zu bringen.

Wie du siehst haben wir es bereits probiert, doch dieses Modell hier ist furchtbar Fehleranfällig und es fehlt die Persönlichkeit, die es einst besessen hat.“

Als er das erklärt, zeigt Kennys Hand gelassen auf Erens Mutter, die ihre leeren Augen auf Grisha gerichtet hat.

Dieser scheint so mit sich selbst beschäftigt zu sein, dass er die Unterhaltung zwischen den beiden Männern gar nicht mitbekommt.
 

Eren kann sich inzwischen nicht bewegen. Wie eingefroren klebt sein Körper auf dem kalten Boden. Sein Blick wandert immerzu zwischen seinen Eltern und Levi hin und her. Tausend Gedanken schwirren durch den Kopf des Braunhaarigen, doch ordnen kann er sie nicht.

Was nur soll er jetzt tun?
 

Während der junge Polizist noch am Boden liegt, erklärt Kenny inzwischen schon weiter: „Bei dem Versuch hat uns also eine ganz bestimmten Sache gefehlt. Körperlich sind die Objekte perfekt und vollkommen, doch die Erinnerungen sind in ihren Gehirnen verschlossen.

So müssen sie von Grund auf alles neu erlernen. Das dauert einige Monate. Doch ich habe die Vermutung, dass man das ändern kann.

Dazu muss jedoch jemand anwesend sein, den die tote Person zu Lebzeiten sehr gut gekannt hat, jemand, zu dem sie aufgesehen hat, den sie geliebt hat, egal auf welche Weise.

Bei der Jägertante hat das nur nicht funktioniert, weil sie ihren Mann schon lange nicht mehr geliebt hat. Wäre ihr Sohn anwesend gewesen, als sie wiederbelebt wurde, sähe die ganze Sache anders aus.“
 

Levi weiß natürlich, was das nun bedeutet. Kenny kann Isabel nicht wiederbeleben, ohne jemanden, den sie wirklich gemocht hat. Damit wären seine Versuchsobjekte perfekt und er hätte es wirklich geschafft, einen Menschen wieder ins Leben zurück zu holen.

Doch warum nimmt er dafür ausgerechnet sie her? Seine Männer haben doch sicherlich ebenso geliebte Menschen verloren. Sie würden sicher sofort kooperieren. Doch bei Isabel setzt sein Onkel sich unweigerlich der Gefahr aus, von den FDF geschnappt zu werden.

Aber darüber kann der Leiter der Spezialeinheit später noch nachdenken. Fest steht, dass er diesen Versuch nicht zulassen darf. Es wäre einfach nicht Isabel, die zurück kehren würde.
 

Levi dreht Kenny den Rücken zu, sodass es so aussieht, als würde er noch überlegen, während seine Hand jedoch unbemerkt zum Waffengürtel unter seiner Jacke wandert, worin seine ungesicherte Pistole steckt.

Doch noch bevor er sich wieder zu seinem Onkel drehen kann, seufzt dieser tief, ehe er sagt: „Schade, ich dachte mir, vielleicht würde das einfacher verlaufen.“

Noch im selben Moment ist Kenny verschwunden von der Bildfläche, auch als Levi sich wieder umgedreht hat.

„Wo versteckst du dich, Scheißkerl?“, ruft der Schwarzhaarige in den Raum hinein, doch das Nächste, was er hört, ist ein Schuss, der definitiv nicht von ihm gekommen ist und sofort hält der Leiter der Spezialeinheit den Atem an.

Als er sich umdreht, erkennt er Eren, der sich schützend vor ihm aufgebaut und daher den Schuss in seine linke Seite voll abbekommen hat.

Sofort sinkt der Jüngere mit Schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden. Im letzten Moment erst kann Levi ihn auffangen und legt den jungen Polizisten vorsichtig hin.
 

Kenny ist inzwischen neben Doktor Jäger aufgetaucht.

„Schade Kurzer, ich dachte wir könnten es auf die einfache Tour machen“, merkt der groß gewachsene Mann an und richtet seine Waffe auf Erens Kopf.

„Also Levi, wirst du uns helfen?“, fragt Kenny unheilvoll und dem Leiter der Spezialeinheit bleibt nichts anderes übrig, als nachzugeben. Sichtlich angewidert lässt er seine eigene Waffe fallen und lässt seine Hände anschließend nach unten baumeln.

Siegessicher grinst Kenny und schnippt kurz mit den Fingern, wodurch die Aufmerksamkeit von Grisha Jäger und seine Leichenfrau augenblicklich auf ihm liegt.

„Los gehts! Lassen wir die Show beginnen.“

Der Doktor lächelt und schiebt seine Frau Carla von seinem Schoß, damit er sich aufrichten kann, doch diese blickt wie versteinert auf den verletzten Eren.

Das Blut aus seiner Wunde bildet langsam eine Lache unter ihm und es scheint, als würde dieser Anblick sie nicht loslassen.

Verwundert legt Grisha eine Hand auf ihre Schulter, was sie dazu veranlasst, erschrocken beiseite zu springen.

Als ihre Augen die Seinen treffen, ist er jedoch der, der erschrocken ist. Tränen rinnen unaufhaltsam aus Carlas Seelenspiegeln und ihr Blick ist von Wut gekennzeichnet.

Plötzlich schreit die Dunkelhaarige auf und presst ihre Hände an ihren Kopf, ehe sie auf ihren Mann losstürmt.
 

Unerwartet stolpert dieser nach hinten, als sie ihn auf den Boden drückt und mit Fäusten auf ihn einprügelt. „Was hast du getan?! Lass Eren in Ruhe?! Was hast du mit ihm angestellt?!“, brüllt sie ihm immerzu ins Gesicht.

Der Doktor scheint sich hingegen gar nicht zu wehren.
 

Kenny blickt ebenso wie Levi nun zu der eigentlich Toten, die im Moment jedoch sehr lebendig wirkt. Dann fängt er an zu lachen, ehe er lautstark verkündet: „Na, wer sagt es denn, ich hatte recht! Man kann ihre Erinnerungen zurück holen mit den richtigen Mitteln.“

Dann schreitet er auf das am Boden liegende Paar zu und zielt mit seiner kleinen Pistole auf den Kopf von Erens Mutter.

„Verzeih mir, aber ich brauche den Doc noch. Du bist besser dort aufgehoben, wo du hergekommen bist.“

Mit diesen Worten schießt er, doch den Kopf von Carla Jäger verfehlt er deutlich. Schuld daran ist Eren, der sich mit letzter Kraft aufgerichtet und den Älteren weggeschubst hat.

Mit einem Schrei kommen beide am Boden auf und der braunhaarige Polizist krümmt sich vor Schmerzen.
 

„Eren!“, ruft seine Mutter entsetzt. Dabei vergisst sie, dass ihr Mann noch immer unter ihr liegt, denn auch in Grisha kommt nun wieder leben.

Mit einem Ruck setzt er sich auf und drückt nun seine Geliebte mit seiner ganzen Kraft auf den Boden.

Im selben Moment richtet sich auch Kenny fluchend wieder auf. „Du Scheißbengel! Ich blase dir gleich dein Matschgehirn weg!“

Doch als er nach seiner Waffe greifen möchte, ist sie nicht mehr neben ihm. Plötzlich spürt Kenny kaltes Metal an seiner Schläfe und er muss nicht zur Seite blicken um zu wissen, wer da steht.

Der Ironie wegen lächelnd meint er schließlich: „Schachmatt. Du hast dich überraschend gut geschlagen Kleiner. Es sieht wohl so aus, als hättest du diese Runde gewonnen und ich bin ein fairer Verlierer.“

Danach pfeift er kurz und mehrere von Kennys Männern stürmen in die Lagerhalle. Levi kennt seinen Onkel gut genug, dass er weiß, was nun passiert.

Zwei der Muskelprotze nehmen Carla in Gewahrsam und binden ihre Arme hinten zusammen. Ein Weiterer hilft Grisha auf und der Rest bewacht Levi und Eren, der langsam mit dem Blutverlust kämpft.
 

Ängstlich blickt der Braunhaarige zu seinem Vorgesetzten, der seine Pistole weggesteckt hat und sich zu dem Jüngeren kniet.

„Keine Angst. Kenny mag zwar ein Gesetzesbrecher sein, aber er spielt nie ein unfaires Spiel. Die Wachleute sollen uns nur davon abhalten, ihnen zu folgen“, erklärt der Ältere beruhigend.

„A..aber Levi, was... meine Mutter“, schafft Eren es zwischen seinen stockenden Atemzügen noch zu sagen.

Der Leiter der Spezialeinheit kniet sich zu ihm hin und öffnet ohne weitere Kommentare seine Schutzkleidung, um die Wunde zu begutachten, als plötzlich heftiger Lärm draußen ausbricht.

Verwundert versucht der Braunhaarige durch das Tor zu blicken, als plötzlich sein bester Freund neben ihm kniet und einen Erste-Hilfe-Koffer öffnet.

„Armin?!“, entweicht es dem Verletzten nur überrascht.
 

Kenny hat lächelnd die Halle als Letzter verlassen und er kommt nicht umhin, sich schon auf den nächsten Kampf mit Levi zu freuen.

Ohne, dass der Jüngere es bemerkt hat, hat sein Onkel auch die Leichenreste von Isabel wieder eingepackt. Damit kann er sicherlich noch arbeiten.

Auf einmal jedoch bleibt Kenny stocksteif stehen. Irgendwas stinkt hier doch gewaltig. So dumm ist Levi nicht. Wo ist die Falle?

Ohne auf den Rest seiner Leute zu achten, springt der groß gewachsene Mann nach oben und läuft seitlich von der Gruppe weg.

Genau im richtigen Moment wie es scheint, denn nur Sekunden darauf kommt überraschend eine ganze Feuerfontäne auf die Gruppe zu. Voran sieht man eine schwarzhaarige, junge Frau, die ihr Sturmgewehr haargenau in die Kniescheiben ihrer Opfer richtet und zielsicher immer wieder abdrückt.

„Dieser kleine Mistkerl. Warts nur ab Levi, ich bin schneller wieder zurück, als du denkst“, flüstert Kenny in einiger Entfernung noch, ehe er in den dunklen Gassen der Stadt verschwindet.
 

Bald schon sind die ersten Männer schreiend am Boden, als Carla, die immer noch gefangen gehalten wird, das Mädchen erkennt.

„Mikasa pass auf!“, ruft sie quer über das Feld, doch die Angesprochene blickt nur kurz zu Erens Mutter. Zugleich wird sie nämlich von zwei Gegnern angegriffen und muss erst einmal ausweichen.

Doch ihre Kammeranden eilen ihr sogleich zur Hilfe. Die junge Frau ist nicht überrascht, als Jean und Marco plötzlich neben ihr stehen und sich die Männer vornehmen.

Hanji springt derweil wie ein Affe von Baum zu Baum und behält dabei Doktor Jäger genau in den Augen.
 

„A...aber wir haben doch so viele Leute geschickt, um euch aufzuhalten“, kommt es wahrlich überrascht von Grisha, der geschockt einen Schritt zurück geht. Doch bevor er abhauen kann, ist auf einmal Sasha hinter ihm und zieht dem Doktor ihr Gewehr über den Kopf.

Keuchend und sich den Kopf haltend geht er zu Boden, während Hanji, die sich zu dem Kartoffelmädchen gesellt hat, ihm Handschellen anlegt.

„Wir sind eben immer noch besser im Planen, als ihr. Das ganze Areal haben wir technisch überwacht und so konnte meine Einheit eure Kämpfer ganz einfach überwältigen.

Die waren so dumm und haben einen Kreis um ihre Geiseln gebildet. Als wir schließlich mit den Helikoptern von oben kamen, war es für sie schon zu spät“, erklärt die Wissenschaftlerin.

„Helikopter?!“, kommt es von dem Doktor erschrocken, woraufhin Hanji stolz preis gibt, dass dies eine kurzfristige Idee von Armin war, ebenso wie die Tatsache Jean und Marco mit auf die Mission zu nehmen.
 

Es dauert nicht mehr lange, bis die Niederlage von allen eingesehen wird. Daher ergeben sich viele von Kennys Untergeordneten schließlich auch ohne noch weiter zu kämpfen.

Glücklich führt die FDF alle Verantwortlichen ab, mit Hilfe von mehreren Autos, die eben als Verstärkung angekommen sind.

Carla Jäger wird durch Mikasa von ihren Fesseln befreit, doch kaum eine Sekunde später, klappt sie auf dem Boden zusammen.

„Ich wusste, dass es nicht mehr lange dauert. Dieser Körper ist einfach nicht mehr Lebensfähig“, meint sie trotz allem ruhig und blickt der Schwarzhaarigen über sich in die Augen.

„Danke Mikasa, dass du auf Eren aufgepasst hast. Mach es bitte weiter.“

Ein kurzes Nicken ist die einzige Antwort, die Carla bekommt, doch die reicht ihr. Bevor sie aber erneut ihre Augen für immer schließen kann, kommt Eren humpelnd in ihre Richtung.

Auf beiden Seiten von Levi und Armin gestützt kommt er auf sie zu und kniet sich anschließend neben Carla, ehe er sich vorsichtig über sie beugt.
 

„Mutter“, flüstert der Braunhaarige den Tränen nahe und blickt in die nur noch leicht geöffneten Augen der Liegenden.

„Ach Eren mein Schatz, du bist so groß geworden... Ich bin wirklich stolz auf dich... Du hast so viel erreicht... Beschütze es und beschütze vor allem die, die dir wichtig sind.“

Mit diesen letzten Worten schließt die Schwarzhaarige ihre Augen.

Nur eine einzelne Träne verlässt Erens Augen und tropft von seinem Kinn, nur um kurz darauf auf den Mundwinkel eines Lächelns zu fallen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Spät, aber doch noch ^-^
Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen!
Freue mich wie immer über Kommis und Favos ;)

Das wars dann auch schon wieder von mir. :D

Lg. eure Ookami-chan Komplett anzeigen

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