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Der schmale Grat zwischen Freundschaft und Liebe

von

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Richtig und Falsch

Ran hatte sich hingelegt und schlief beim Film schon fast ein. Irgendwie erinnerte sie der Hauptdarsteller an Shinichi. Und kurz bevor ihre Augen sich schlossen und sie einschlief, dachte sie auch an ihn. An seine tiefblauen Augen, sein Lächeln und seine Stimme. Durch ihre Gedanken träumte sie auch von ihm. Nur wusste sie in diesem Moment noch nicht, dass es eigentlich eine Erinnerung war, welche zurückkam …

Ran musste etwas grinsen und holte für sich und Shinichi ein Glas Wasser. Er hatte ihr grinsen natürlich bemerkt und als sie zurückkam fragte er gleich: „Warum hast du so gegrinst?“

„Weil ich es nicht ganz verstehe warum ihr zusammen seid. Ihr seid so unterschiedlich. Aber vermutlich stimmt es doch und Gegensätze ziehen sich an.“

„Naja, irgendwie passt es einfach und ich kann ja mit ihr auch Spaß haben. Wenn wir beide zusammen wären, wäre es bestimmt anders. Aber ganz sicher wunderschön. Weißt du, ich wollte dich immer schon küssen. Seit der Grundschule.“

„Was?“ ,fragte sie etwas verwirrt und sah ihre eigentliche große Liebe an.

Beide standen sich gegenüber und er nickte nur lächelnd. Ran wusste nicht ob es der Alkohol war oder einfach, weil sie wusste das Shiho nicht in der Stadt war, aber sie nahm ihm nun sein Glas Wasser ab und stellte es zusammen mit ihrem auf den Esstisch ab. Als sie sich wieder zu ihm drehte sagte sie lächelnd: „Na los. Dann lass es uns tun.“

„Was?“ ,fragte er leicht verwirrt.

„Küssen wir uns.“

„Bist du sicher?“

„Ja. Du wolltest schon immer wissen wie es ist und ich eigentlich auch. Also warum nicht? Es ist ja nur ein Freundschaftskuss.“

Beide lächelten sich an als er einen kleinen Schritt näherkam. Da sank er mit dem Kopf sachte zu ihren und die Lippen trafen sich. Erst ganz zärtlich und eigentlich wussten beide, dass sie jetzt aufhören sollten. Doch es ging nicht mehr. Sie hatten beide ein Verlangen nach dem jeweils anderen dass sie sonst nie spürten. Sofort legte Ran ihre Arme um ihn und er legte seine an ihre Taille und drückte sie zu sich. Der Kuss wurde immer intensiver und leidenschaftlicher. Nach kurzer Zeit aber drückte Ran ihn weg.

„Wow.“ ,sagte sie leise und sah ihn an.

„Allerdings.“ ,gab er zurück und lies nun auch seine Hände von ihr ab.

Ran drehte sich um und überlegte. Dieser Kuss war so viel mehr als ein Freundschaftskuss. Sie hatten sich beinahe vollkommen dem anderen hingegeben. Shinichi räusperte sich schließlich als Ran sich wieder zu ihm drehte. Er sah sie an und sagte: „Das war …“

„wirklich gut.“ ,beendete sie seinen Satz.

Er nickte zustimmend als er wieder einen Schritt auf sie zu kam und nicht genau wusste was er jetzt sagen oder tun sollte. Er könnte sich verabschieden und gehen, doch eigentlich spürte er noch genug Alkohol um es nicht sicher nach Hause zu schaffen.

„Wir sollten schlafen gehen.“ ,sagte Ran schließlich und sah ihn an.

„Ja. Du hast Recht.“ ,gab er zurück und sah in ihre braunen Augen.

Sie war eine so wunderschöne, junge Frau die verdammt gut küssen konnte. Gerade als beide in die Zimmern gehen wollten sagte Shinichi noch: „Ran?“

„Ja?“

„Kann ich … also … darf ich dir noch einen Gute-Nacht-Kuss geben?“

„Ja.“ ,gab sie sofort zurück.

Immerhin wollte sie ihn auch nochmal küssen. Und das am liebsten die ganze Nacht. Und wenn er so fragte wollte er es doch auch. Beide kamen sich wieder näher als ein erneuter leidenschaftlicher Kuss begann. Shinichi drückte Ran gegen die Wand und legte eine Hand an ihren Oberschenkel und fuhr langsam unter ihren Rock. Ran bekam so ein wundervolles Gefühl in sich dass sie plötzlich mit ihren Händen unter sein Shirt fuhr und es ihm auszog. Anschließend öffnete sie seinen Gürtel und die Hose. Shinichi öffnete ihr Kleid und zog es ihr aus. Beide sahen sich nach dem ausziehen nochmal kurz an doch sie küsste ihn schon wieder. Sie wollte nichts mehr sagen oder hören. Beide wussten dass es ein Fehler war, doch sie konnten nicht mehr aufhören. Langsam gingen sie in ihr Zimmer und auf dem Weg zum Bett verlor er bereits seine Hose und sie ihr Höschen sowie den BH. Beide hatten diese Lust in sich dass sie es nicht länger unterdrücken konnten. Sie landeten auf dem Bett und küssten sich immer leidenschaftlicher, berührten sich und als auch endlich seine Boxershorts ausgezogen war, konnten sie sich ihrem Verlangen hingeben und ihre Lust auf den jeweils anderen stillen.

Ran riss die Augen auf und setzte sich hin. Im Fernseher lief ein Actionfilm und es wurde gerade geschossen. Sie machte den Ton leiser und sah sich um. Es war nur ein Traum. Oder etwa doch nicht? Irgendwie kam ihr diese ganze Szene so bekannt vor. Ihr Herz schlug ebenfalls schnell und sie brauchte erst mal ein Glas Wasser. Dieser Traum hatte sich so real angefühlt, als wenn es eine Erinnerung gewesen war. Sofort ging sie zum Bett zurück und nahm ihr Handy. Sie hatte zwei Nachrichten bekommen. Einmal von Shinichi der ihr eine Gute Nacht wünschte und einmal von Heiji der sich entschuldigte und schrieb dass er nicht mehr kommen würde da er nachdenken musste. Er würde sich aber morgen Vormittag melden. Ran antwortete auf keine Nachricht. Sie sah auf die Uhr und es war kurz nach 23 Uhr. Morgen war Samstag und ihre Gefühle fuhren Achterbahn. Schnell zog sie sich um, legte sich wieder ins Bett und sah sich den Actionfilm weiter an. Dieser würde sie sicher auf andere Gedanken bringen. Doch plötzlich läutete das Telefon. Ran sah auf das Display und es stand Shinichi’s Name. Sie setzte sich wieder auf, hob ab und fragte: „So spät noch wach?“

„Ja. Ich habe erst vorhin ein wenig meine Lernunterlagen durchgesehen und jetzt kann ich nicht mehr einschlafen. Und du? Habe ich dich geweckt?“

„Nein. Ich bin wieder wach.“

„Wieder?“ ,fragte er verwundert.

„Ja, ich bin eingeschlafen als ich einen Film sah und dann hatte ich einen merkwürdigen Traum.“

„Erzählst du mir davon?“ ,fragte er und grinste frech.

„Naja … es ging um dich und mich. Wir waren bei mir zu Hause. Also, eigentlich in der Wohnung meines Vaters. Wir standen im Wohnzimmer und du hast mich gefragt warum ich gegrinst habe …“ ,schon erzählte Ran von ihrem Traum.

Shinichi hörte ihr gespannt zu und unterbrach sie kein einziges Mal. Dennoch, als sie so weiter erzählte kam ihm dieser Traum nur zu bekannt vor. Sein Herz schlug schneller und er atmete tief durch. Nachdem Ran fertig war fragte sie: „Seltsam oder?“

„Eigentlich … nicht.“ ,sagte er schließlich.

„Warum?“

„Weil es kein Traum, sondern eine Erinnerung war. Genau das ist wirklich zwischen uns passiert. Wir waren zuvor feiern und eigentlich wollte Sonoko mit, doch sie sagte kurz vorher ab. Wir hatten eine Menge Spaß und du hast mich nicht mehr gehen lassen weil ich zu betrunken war. Dann passierte das alles.“

„Da hatten wir unser erster Mal. Einen Tag später kam ich mit Heiji zusammen.“ ,antwortete sie erschrocken.

„Genau. Tut mir leid dass es kein Traum war.“

Sie lächelte etwas und antwortete: „Dafür kannst du nichts. Aber danke für deine Ehrlichkeit. Gute Nacht.“

„Gute Nacht.“

Beide legten auf und Ran erwischte sich wie sie lächelte. Warum? Was empfand sie da gerade? Sie liebte doch Heiji und das wusste sie. Sofort schüttelte sie ihren Kopf und legte sich wieder hin. Doch trotz des Films musste sie immer an ihre Erinnerung denken. Hatte das etwas zu bedeuten?
 

Der nächste Morgen war angebrochen als Ran langsam die Augen öffnete. Der Fernseher war noch immer an und es wurden die Frühnachrichten gezeigt. Sofort suchte sie die Fernbedienung in ihrem Bett und schaltete ab. Gleich darauf setzte sie sich auf und atmete tief durch. Der Traum von gestern, das Telefonat mit Shinichi aber auch Heiji’s Nachricht ließen sie nicht los. Warum kam ausgerechnet jetzt solch eine Erinnerung zurück? Und über was musste Heiji nachdenken? Wieso konnte sie sich denn nicht an Kazuha erinnern? Ihr Kopf fühlte sich schon so schwer an und es war gerade mal 7:30 Uhr.

„Ich brauch‘ einen Kaffee.“ ,sagte sie leise vor sich hin und stand auf.

Gleich nachdem sie Wasser aufgesetzt hatte, ging sie erst mal ins Badezimmer um sich herzurichten. Immerhin wollte sie vor Heiji nicht aussehen als wenn sie die Nacht durchgemacht hätte. Gleich nachdem sie die Zähne geputzt, ihr Gesicht gewachsen und die Haare gekämmt hatte fühlte sie sich wohler. Ihr Freund schrieb gestern er würde sich am Vormittag melden also hatte sie sicher noch genug Zeit um mal Wäsche zu waschen. Doch zuerst trank sie genüsslich ihren Kaffee. Es war zwar ein Instant Kaffee, aber immerhin Kaffee.
 

2 Stunden später:

Heiji wurde wach als es gegen seine Tür klopfte. Er hatte nicht viel geschlafen und war somit verärgert als er die Tür öffnete und nur wütend fragte: „Was?“

„Oh … Guten Morgen Schlafmütze.“

„Kazuha? Was machst du hier?“

„Ich wollte dir frischen Kaffee und ein Croissant vom Bäcker bringen. Außerdem ist es bereits 9:30 Uhr.“

„Und? Ich habe gestern nicht viel geschlafen.“ ,sagte er noch und verschwand erst mal ins Badezimmer.

Vorsichtig betrat Kazuha sein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Langsam streckte sie ihren Kopf etwas nach vorn und sah sich um. Ran hatte wohl nicht hier übernachtet. Ob sie sich gestern überhaupt noch gesehen hatten? Sie hatte immer noch die zwei Kaffeebecher in der Tragehalterung in der Hand und auch die kleine Papiertüte mit Heiji’s Croissant. Da kam er schon wieder aus dem Badezimmer und fragte verwundert: „Warum stehst du denn? Ich hab auch ein Sofa.“

„Naja, ich wusste nicht ob du überhaupt willst dass ich noch hier bin.“

„Setz dich.“

Er lächelte kurz und schon setzten sich beide auf das Sofa. Sie gab ihm seinen Kaffee und das Croissant. Er liebte Croissants am Morgen. Beide tranken den Kaffee und er schlang sein Essen förmlich runter.

„Sag mal … wie geht’s Ran eigentlich wirklich?“

„Du meinst wegen der Erinnerungslücken? Eigentlich ganz gut. Am Anfang tat sie sich ziemlich schwer und es kamen immer nur kleine Stücke einer Erinnerung zurück. Aber mittlerweile geht es. Sie hat in ein neues Leben gefunden und nutzt es um neue Erinnerungen zu sammeln.“

„Auch welche mit dir.“ ,gab Kazuha lächelnd zurück.

„Hör zu … Das mit Ran ist nicht einfach ein Flirt oder eine Phase … Es ist echt.“

„Ich weiß. Und ich will mich nicht zwischen euch stellen. Glaub mir Heiji, ich bin glücklich wenn du glücklich bist.“

Er sah in ihre grünen Augen und auf ihr Lächeln. All die Zeit vor Ran hatte er es so schrecklich vermisst. Doch während er sie so ansah, sah auch sie in seine Augen und ganz plötzlich kam er schnell zu ihr und gab ihr einen Kuss. Kazuha war zuerst erschrocken aber wich nicht aus. Sie erwiderte ihn kurz und gerade als Heiji seinen Becher abstellen wollte, drückte sie ihn weg. Er sah sie an als sie sofort aufstand: „Tu das nicht weil du glaubst dass du noch irgendetwas für mich empfindest. Du liebst Ran und ich bin froh dass sie dich ‚geheilt‘ hat. Genieße noch deinen Kaffee.“

Anschließend wendete sie sich ab und ging schnellen Schrittes. Heiji blieb noch kurz sitzen und sah auf die wieder geschlossene Tür und seufzte laut. Warum hatte er sie denn geküsst? War er denn völlig bescheuert? Aber irgendetwas war da und er musste wissen was es genau war. Alleine. Sofort stand er auf, zog sich um und packte ein paar Sachen. Er hing sich die kleine Reisetasche um, setzte sein Cappy auf und ging aus dem Zimmer. Er machte sich auf den Weg zu Ran.
 

Ran hatte gerade ihre frische Wäsche in ihren Kasten geräumt als es klopfte. Sie ging hin, öffnete und lächelte Heiji an. Sie gab ihm einen sanften Kuss und zog ihn herein. Da fragte sie schon: „Und? Wie war dein Treffen mit Kazuha? Ist alles okay?“

„Äh … Nein.“

„Was ist passiert?“ ,fragte sie und sah nun erst jetzt seine Reisetasche. „Wo willst du hin?“

„Ich muss raus. Einfach weg um den Kopf klar zu kriegen okay? Das Kazuha plötzlich wieder da ist hat einiges aufgewühlt und ich …“

Sie unterbrach ihn mit trauriger Stimme: „Du liebst sie noch oder?“

„Nein, ich liebe dich. Aber ich spüre irgendwie noch die alten Gefühle für sie. Und deshalb muss ich den Kopf frei bekommen. Verstehst du?“

„Ja. Gute Reise.“

„Ich komme Montag wieder. Dann reden wir und ich erzähle dir alles. Okay?“

Sie nickte nur als Heiji ihr noch einen sanften Kuss auf die Stirn gab und erneut sagte dass er sie liebte. Ran sah ihm nach wie er wieder ging als sie anschließend nur den Kopf schüttelte. Wie gerne hätte sie jetzt ihre Erinnerungen wieder. Vor allem die an Kazuha und was sie selbst wusste was zwischen ihr und Heiji war. Doch nun alleine hier sitzen und grübeln tat sie auch nicht. Sofort packte auch sie ein paar Sachen zusammen und beim rausgehen rief sie am Flughafen an und bekam den letzten Platz im Flugzeug nach Tokio welcher bereits in einer Stunde ging. Sie rannte aus dem Studentenheim und bekam gerade noch ein Taxi als sie zum Flughafen kam. Sie ging zum Schalter und bekam ihr Ticket als sie auch gleich zum Check In rannte. Sie kam gerade noch so rein und verschnaufte erst als sie auf ihrem Platz saß. Nun holte sie ihr Handy hervor und dachte daran Sonoko zu schreiben doch sie wollte sie überraschen. Ein kleines Lächeln kam auf ihre Lippen als sie an Sonoko’s freudiges Gesicht dachte. Sie war die einzige bei der sich Ran immer ausheulen konnte und ihr beistand. Und wenn Heiji den Kopf frei kriegen wollte, konnte sie das genauso tun.
 

Der Flieger landete in Tokio und Ran lächelte. Sie konnte es kaum erwarten ihre Eltern wieder zu sehen und Sonoko. Es waren zwar nur zwei Wochen gewesen in denen sie in Osaka war, aber es war irgendwie zu lange. Trotz fehlender Erinnerungen hatte sie diese drei Menschen bereits wieder so sehr in ihr Herz geschlossen dass sie einfach froh war hier zu sein. Als Ran den Flieger und gleich darauf auch den Flughafen verließ nahm sie sich ein Taxi zur Wohnung ihrer Eltern. Sie fuhr da auch an ihrer alten vorbei und musste lächeln. Ihre Eltern hatten dank ihren schlimmen Unfall wieder zueinander gefunden. Das Taxi hielt, Ran bezahlte ihre Fahrt, nahm ihre Tasche und stieg aus. Sie sah an dem großen Wohnhaus hinauf und staunte nicht schlecht. Immerhin hatte sie es noch nie so nahe gesehen. Wie ihre Mutter es wohl eingerichtet hatte? Sofort ging sie zur Tür und eilte hinein. Da ihre Mutter ihr schon längst einen Schlüssel gegeben hatte, musste sie auch nicht klingeln. Ran kam zum Lift und fuhr mit diesem in den sechsten Stock. Als sie raus kam staunte sie nicht schlecht über den langen Gang der sogar mit Teppich ausgelegt war. Sie kam schließlich zur Wohnungstür und schob vorsichtig den Schlüssel hinein und schloss auf. Sie kam herein und im Flur waren auf einem Schuhkästchen einige Bilder aufgestellt. Die meisten von Ran als den Abschluss von jeweiliger Stufe hatte. Sie musste lächeln als sie ihre Schuhe auszog und die Tasche abstellte.

„Hallo?“ ,fragte sie lauter und kam den Vorraum entlang zum Wohnzimmer.

„Ran?“ ,fragte plötzlich ihr Vater und kam aus der Küche. „Das ist ja eine Überraschung.“

Sofort kam er zu ihr und umarmte seine Tochter. Diese fühlte sich gleich viel wohler nach der Umarmung. Nachdem sich beide wieder ansahen fragte die junge Studentin: „Wo ist Mama?“

„In der Kanzlei. Sie kommt erst gegen Abend. Und was führt dich zu deinen einsamen Eltern?“

„Ich wollte einfach nur nach Hause. Aber ich wollte noch Sonoko überraschen. Sagst du Mama bitte nicht dass ich hier bin? Ich will sie dann auch überraschen.“

„Aber natürlich. Ich schreib dir wenn sie nach Hause kommt.“

„Danke Papa.“

Sie umarmte ihn nochmal kurz als sie ihre Tasche in ihr Zimmer stellte und anschließend die Wohnung wieder verließ. Sie machte sich gleich auf den Weg zu ihrer besten Freundin. Doch auf dem Weg zu ihr, während sie zu Fuß ging um vorher noch eine Packung Pralinen für Sonoko zu holen, stieß sie plötzlich mit jemanden zusammen. Noch bevor sie richtig hinsah und nach ihrer runter gefallenen Tasche griff, sagte sie: „Tut mir Leid.“

„Nein … mit tut es …“ ,sagte ihr gegenüber und hob Ran’s Tasche hoch.

Er reichte sie ihr und beide sahen sich an. Sie sah in seine blauen Augen und lächelte: „Shinichi?“

„Ran? Du … du bist in Tokio?“

„Ja übers Wochenende. Wie geht’s dir?“

„Gut. Und dir? Wie .. wie läuft‘s mit Hattori?“

„Ach … das ist eine etwas längere Geschichte.“

„Ich hab Zeit.“

Sie sah in sein Gesicht und musste lächeln. Schließlich ging sie weiter und er neben ihr als sich beide in den Park setzten. Sie sah wieder zum Springbrunnen als Shinichi sich auf der Bank halb zu ihr drehte und fragte:“ Also, was ist los? Willst du mir sagen dass nach zwei Wochen schon die rosarote Brille wieder abgesetzt wurde?“

„Naja … eigentlich war alles gut doch vor zwei Tagen klopfte es bei mir und als ich öffnete stand Kazuha da.“

„Sie ist wieder hier?“

„Ja. Ohne Freund und sie wollte nur ‚Hallo‘ sagen. Sonoko meinte ich war sehr gut mit ihr befreundet.“

„Stimmt. Aber nicht von Anfang an.“

„Was?“ ,fragte die Brünette und sah zu Shinichi.

„Sie hat dich gehasst weil sie dachte du willst dich an Heiji ranmachen. Doch dann hast du mit ihr geredet und gesagt du seist in jemand anderen verliebt und schwörst ihr, niemals etwas für Heiji zu empfinden.“

„Das hab ich ihr geschworen?“

„Ja.“ ,sagte er leise und seufzte danach.

„Oh mein Gott … Ich hab es gebrochen.“

Ran strich sich gleich eine Träne weg. Obwohl sie sich nicht an Kazuha erinnern konnte, tat es weh. Shinichi erkannte wie sie nun gegen die Tränen kämpfte. Somit nahm er sie in den Arm und sagte leise und mit liebevoller Stimme: „Hey, alles gut. Kazuha versteht das sicher. Immerhin erinnerst du dich an fast nichts von der Vergangenheit.“

„Ja aber ich hatte doch schon etwas mit Heiji vor dem Unfall. Und ich wollte zu ihm ziehen. Ich bin eine miese Freundin.“

„Ran was redest du da? Du bist der netteste, liebevollste und großherzigste Mensch den ich kenne. Sogar die Cheerleader Mädchen an unserer Schule mochten dich obwohl sie sonst niemanden mochten. Glaubst du wirklich Kazuha wird dir diese kleine Sache vorwerfen? Sie selbst ging doch weg und ließ Heiji zurück. Obwohl ich mir sicher bin, dass auch wenn sie einen anderen hatte, gelitten hat.“

„Wie meinst du das?“ ,fragte sie und strich sich noch eine Träne weg als sie sich auch aus der Umarmung löste.

„Wenn man einen Menschen so sehr liebt aber erkennt dass eine Beziehung mehr kaputt machen würde als einfach Freunde zu bleiben, leidet man. Es fühlt sich an als wäre das Herz gebrochen und niemand könnte es mehr reparieren. Man verliert einen Teil von sich und selbst wenn man Freunde bleibt oder wieder Freunde wird, wird es für immer weh tun. Weil man diesen einen Menschen immer ansieht aber weiß man hat ihn dennoch für immer verloren.“

Ran sah in sein trauriges Gesicht. Es mag sein dass Kazuha so gefühlt hat aber in diesem Moment wusste sie, dass er so gefühlt hatte. Und das immer noch tat.

„Wo ist Shiho?“

„Weg. Ins Ausland. Es hat nicht funktioniert.“

„Es tut mir leid.“

„Nein. Es war von Anfang an ein Fehler.“ ,gab er zurück und sah nun auf ihr Medaillon.

Sachte nahm er es in die Hände und schon klopfte ihr Herz schneller. Er öffnete es und sah das Foto von Sonoko, Shiho und sich.

„Du solltest es mal ändern. Eventuell gegen ein Foto von Heiji und Sonoko.“

„Nein. Es war ein Geschenk und so trage ich euch alle immer nahm am Herzen. Falls ich wieder mal alles vergessen sollte.“

Er lachte kurz. Schließlich schloss er das Medaillon wieder und fragte nun erneut: „Was ist passiert dass du da bist?“

„Heiji kam zu mir und sagte er bräuchte Zeit zum nachdenken. Alleine.“

„Glaubst du es ist etwas passiert?“

„Ja. Ich glaube sie haben sich geküsst und er spürt nun die alten Gefühle wieder hochkommen. Und wenn ich mich wieder vollständig erinnern sollte, sehe ich keine Zukunft. Er sagte zwar er liebt mich, aber, ich habe gespürt dass er sie auch liebt selbst wenn er es nicht zugibt.“

„Wenn er kein Idiot ist lässt er Kazuha links liegen und bleibt bei dir. Und tut alles dafür dass es funktioniert.“

„Meinst du?“

„Ja. Hattori und ich sind uns ähnlich. Und wäre ich an seiner Stelle, würde ich es tun.“

Er lächelte kurz und strich ihr die Haare zurück. Sie sah in seine Augen und nach kurzer Zeit verschwand das Lächeln und sie beugte sich schnell zu ihm und küsste ihn. Warum? Das wusste sie selbst nicht. Aber sie spürte einfach dass es in diesem Moment richtig war. Oder etwa doch nicht? Wann weiß man denn schon was Richtig und was Falsch ist? Vor allem wenn es um Gefühle geht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Hallostern2014
2017-11-16T22:25:25+00:00 16.11.2017 23:25
Guten Abend 😘😘😘

Mal wieder ein super Kap.

Mich regt gerade Heiji richtig auf. Er weiß doch die Antwort schön längst und ich bin mir irgendwie, dass er wenn Kazuha den Kuss nicht abgebrochen hätte, weiter gegangen wäre. Er hätte Ran betrogen wobei es ja beim Kuss schon anfängt somit haben beide sich gegenseitig betrogen als sie Schinichi küsste. Oder?.

Dennoch er sagt vorher zu Kazuha das die Beziehung /Liebe zu Ran echt sei und macht sich trotzdem gedanken über sich und ihr ? Denn lässt er Ran wieder alleine um nachzudenken. Ach ixh weiß nicht Heijis verhalten ist gerade naja als hätte er mit Schinichi getauscht. Denn aufeinmal ist Schinichi ganz anderes...er schien echt das akzeptiert zu haben, dass die veiden zusammen sind. Auch was er zu Ran sagte. War einfach nur schön. Er hätte kämpfen sollen. Oder jetzt. Denn Heiji sit nicht wie er. So wie er sich gegen über sie benimmt. Ich hoffe dennoch, dass Heiji wirklich Ran liebt. Und Kazuha in den Eind schießt. Ich habe mich gerade so in das Paar verliebt. Aber Immoment?

Das Ran sich an ihrer erste Nacht erinnernt, finde ich trotzdem toll. Jetzt weiß sie zwar, dass da auch mehr lief. Aber auch dass beide einen Menschen verletzt haben Shiho. Dennoch bin ich froh das die endlich weg ist.

Ich hoffe; dass Schinichi den Kuss nicht ausnutzt. Und weiter geht. Bzw hoffe ich, dass Ran sich nicht darauf einlässt. Es wäre aufjedenfall Falsch. Auch wenn es die Gefühle sind. Aber ich kann sie verstehen sie ist irgendwie von Heiji's Reaktionen auf sie verletzt.

Ich bin gespannt was aus den Gespräch zwischen beiden wird. Und ich habe dabei kein gutes Gefühl.😢. Ich will nicht das beide sich Trennen. Hier passen die so gut zusammen 😍 eigentlich.. Bis Kazuha kam😢

So nun genung😁. Ich freue mich riesig, kann es kaum erwarten bin auch sehr ungeduldig, aufs nächste Kap und hoffe du lässt uns nicht so lange zittern😂.

Ganz liebe grüße und eine gute Nacht,😘❤🌷
Antwort von:  Desiree92
17.11.2017 20:50
Ich finde auch, dass die Reaktion von Heiji nicht richtig ist und dass es irgendwie nicht zu ihm passt. Die ganze Zeit war er es, der sie gut behandelt hatte und jetzt ist er wie ausgewechselt. Shinichi hingehen hat wohl endlich gemerkt wie wundervoll Ran ist.. bin echt so ungeduldig und gespannt auf die nächsten Kapitel 🤗🤗
Von:  Desiree92
2017-11-16T21:42:30+00:00 16.11.2017 22:42
Mal wieder ein sehr tolles Kapitel. 🤗 es ist nur so gemein, dass man nicht direkt weiter lesen kann 🙈 es ist so spannend und man will direkt wissen sie es weiter geht. Ich muss sagen das Verhalten von Shinichi gefällt mir in diesem Kapitel viel mehr als Heijis... schön dass er endlich merkt was ihm Ran bedeutet und was sie verdient. Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht und hoffe dass es nicht so lange dauert 😉 ich bin nämlich so ein ungeduldiger Mensch 🙈😅


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