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DARK ANGEL

Das Böse ist in dir
von

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Zwischen den Fronten

~ Der beste Schutz vor Enttäuschung und Schmerz ist, etwas nicht für Selbstverständlich zu halten, denn so erweist es sich meistens nicht. ~

- Eda Kocapinar
 

Erschüttert von den gegebenen Umständen sah Deianira zu den beiden Alphas. Sie wusste das dieser Moment unumgänglich war, doch hatte sie inständig gehofft das dieser noch in weiter Ferne liegen würde. Nun stand sie hier, ihre Vergangenheit hatte sie wieder vollkommen eingeholt, vor ihr stand ihre Gegenwart und vielleicht auch Zukunft. Es war nun im Bereich des Möglichen das ihre Freunde ihr nach dem heutigen Abend den Rücken zukehren würden, sobald sie die ganze Wahrheit erfahren hatten.

Derek, der noch immer mit verschränkten Armen vor ihr stand, sah nun mit warnendem Blick zu dem Urhybriden, stand dieser doch viel zu Nahe bei der weißhaarigen. Klaus entging diese stille Drohung des Werwolfes nicht, weswegen er näher an die junge Frau heran trat, eine Hand um ihre Taille legte und den Alpha herausfordernd angrinste.

„Willst du uns nicht einander vorstellen Liebes?“ Kurz zuckte Deianira unter seiner Berührung zusammen. Sie war es nicht mehr gewohnt ihn in ihrer Nähe zu haben und sicher würde sich in naher Zukunft nichts an dieser Tatsache ändern. Denn noch genoss die weißhaarige die Anwesenheit des Hybriden, es beruhigte sie irgendwie ihn an ihrer Seite zu wissen.

„Derek, Scott. Das sind Niklaus, Elijah, Rebekah, Kol und Freya Mikaelson, besser bekannt als die Urfamilie.“ Bei jedem Namen zeigte sie auf die jeweilige Person. Kurz sah sie danach zu Derek, senkte jedoch sofort ihren Blick , als sie in seinen Augen die Enttäuschung gesehen hatte. Von Beginn an hatte er geahnt, das sie dem Rudel etwas verheimlichte, doch das es sich dabei um eine Verbindung zu den Urvampiren handelte, davon hätte er nie zu träumen gewagt.

Erneut sah der Alpha zu dem Urhybriden, der noch immer viel zu nahe bei Deianira stand. Schon viele Geschichten hatte er über die Mikaelson's gehört. Sicher waren einige nur Gerüchte, doch jede einzelne Geschichte endete mit dem Tod von irgendjemanden.

Rebekah war die gute Seele der Familie, sie stand ihren Brüdern immer zur Seite, selbst wenn sie moralisch fragwürdig agierten. Elijah war als Ehrenmann bekannt, der wenn er jemanden etwas Versprach, dieses Versprechen für gewöhnlich auch einhielt. Er war derjenige, der die Familie im Großen und Ganzen zusammenhielt. Über Kol und Freya wusste er nicht viel, nur das sie vor einiger Zeit wieder aufgetaucht waren. Und zu guter letzt war da noch Niklaus Mikaelson. Von ihm gab es die meisten und auch grausamsten Geschichten. Er wurde als paranoid, unberechenbar und kaltherzig beschrieben. Er handelte nur zu seinen Gunsten. Es zählte für ihn nur sein eigenes Leben, andere waren ihm vollkommen egal. Trotz ihrer verschiedenen Eigenschaften hatten die Geschwister eines gemeinsam. Sie alle konnten zu kaltblütigen, mordenden Monstern werden, sobald etwas gegen ihre Familie ging.

„Wie zum Teufel kommst du zu den Urvampiren?“ Scott, der bis eben noch ununterbrochen auf die Hand des Hybriden gestarrt hatte, sah seiner besten Freundin nun ins Gesicht. Es schien sie nicht im geringsten zu stören das der blonde sie berührte, was für die weißhaarige recht untypisch war. Nach ihrer Wiederauferstehung aus dem Totenreich hatte Deianira sich verändert. Er bezog sich dabei nicht darauf, das sie ihn damals beinahe getötet hätte, oder das sie schon gemordet hatte. Nein, sie hatte sich Charakterlich verändert. Sie zog sich zurück, war manchmal sogar richtig unnahbar. Der wahre Alpha schob es auf ihre Zeit in der Hölle, jeder hätte sich wohl nach so einer Erfahrung verändert. Nie hatte die junge Frau über die Zeit dort gesprochen. Man durfte in ihrer Nähe nicht einmal das Wort Hölle erwähnen, tat man es doch, so blockte Nira sofort ab. Also einigte sich das Rudel darauf dieses Thema einfach tot zu schweigen.

„Ich war damals eigentlich nur auf der Durchreise in New Orleans. Durch Zufall lernte ich in meiner zweiten Nacht dort Elijah und Rebekah kennen.“ Deianira trat nun doch einen Schritt von Klaus weg, sodass dieser gezwungen war von ihr ab zu lassen. Sie spürte die skeptischen Blicke der beiden Werwölfe auf sich und wollte nicht noch mehr Fragen aufwerfen in dem sie die ganze Zeit über vielleicht zu nahe bei dem Hybriden stehen geblieben wäre. Doch war es dafür bereits zu spät. In den Köpfen der beiden Alphas häuften sich die unterschiedlichsten Fragen, nur wussten sie nicht wie sie diese in das Gespräch miteinbringen konnten, ohne zu Plump zu klingen oder vielleicht sogar den Zorn der Mikaelson's auf sich zu lenken.

Derek, sowie auch Scott hatten die Jahre über gedacht das sie vor der Zeit hier in Beacon Hills ein normales Leben geführt hatte, vielleicht ein kriminelles, aber denn noch eines ohne den ganzen übernatürlichen Wahnsinn. Und nun mussten sie durch einen dummen Zufall erfahren, das sie vor der Zeit bei dem Rudel, mit den berühmtesten Vampiren der Welt verkehrte.

„Und wie bitte kam es dazu, das du das Zusammentreffen mit den beiden überlebt hast? Ich meine diesen Psychopathen scheinst du ja auch besser zu kennen, doch wenn man den ganzen Erzählungen über ihn glauben schenken kann, dann hättest du spätestens nach der Begegnung mit ihm irgendwo Blutleer in irgendeiner Ecke von New Orleans liegen müssen. Sorry, nichts gegen dich persönlich.“ Entschuldigen sah Scott kurz zu Klaus, der bei dem Wort Psychopathen auf knurrte. Der ältere der Werwölfe sah nun zwischen Nira und den Vampiren hin und her. Er wollte eine Antwort auf die Frage des wahren Alphas und im war es egal, wer von ihnen sie ihm liefern würde.

Es war nun an Elijah einen Schritt weiter vor zu treten, sodass nun er direkt neben der weißhaarigen stand.

„Es ist vielleicht das beste, wenn ich es erkläre.“ Der ältere Mikaelson lächelte kurz die junge Frau neben sich an, ehe er sich den beiden Wölfen zuwandte und den linken Ärmel seinen Jacketts zurecht rückte.

„Wir sind nicht so grausam wie ihr zu denken scheint. Meine Schwester und ich kamen damals von einem alten bekannten als wir Schreie hörten. Auf Rebekah's Wunsch hin folgten wir dem Geräusch. Als wir beide an dem Schauplatz ankamen, wurde Deianira bereits von einer recht alten Vampirin gegen eine Hauswand gedrückt und gebissen. Wir haben eurer Freundin damals das Leben gerettet. Ich weiß nicht genau was es war, doch wir mussten ihr helfen, etwas anderes kam für uns gar nicht in Frage.“ Elijah stoppte, sah dabei zu Klaus. Nicht einmal sein jüngerer Bruder kannte die Geschichte wie sie ihren kleinen Schützling damals kennengelernt hatten, zu diesem Zeitpunkt hatte es ihn nicht interessiert. Der braunhaarige wusste, das Niklaus nun den Namen der Vampirin wissen wollte. Er würde sie für das, was sie der inzwischen weißhaarigen angetan hatte bluten lassen, insofern diese überhaupt noch am Leben war. Ergeben wandte er sich Deianira zu und nahm dabei sachte ihre Hand in seine eigene.

„Nachdem Katerina Petrova geflüchtet war, habe ich Deianira manipuliert. Sie hatte etwas so unschuldiges und reines an sich. Ich musste einfach wissen, wie sie in diese Lage gekommen war und freiwillig hätte sie nie etwas von sich Preis gegeben.“ Nira wusste nicht, ob sie nach diesen Worten eher enttäuscht, oder doch wütend sein sollte. Bis eben hatte sie noch gedacht, das sie noch nie manipuliert worden war und sie war stolz darauf gewesen. Selbst Niklaus hatte sie damals gedroht, sollte er ihr nur ein einziges Mal ihre Erinnerungen nehmen. Doch nun musste sie schmerzhaft feststellen das der Mann, dem sie von Anfang an blind vertraute, respektierte und den sie noch immer auf eine Art und Weise liebte, sie die ganze Zeit über belogen hatte. Sie fühlte sich hintergangen, hintergangen von ihrer ersten Liebe und trotz alle dem löste sie sich nicht von seiner Hand. Viel mehr verstand sie nun, wie Derek und Scott sich in diesem Moment gefühlt haben mussten.

„Nachdem sie mir erzählt hatte, warum sie in der Stadt war, nahmen Rebekah und ich uns ihrer an.“ Vorsichtig riskierte Elijah einen Blick zu Deianira. Er wusste das er sie mit seinen vorherigen Worten verletzt hatte. Eigentlich hatte der braunhaarige damit gerechnet, das sie ihn anschrie, ihm vielleicht sogar eine Ohrfeige verpasste, doch tat sie nichts davon. Deianira starrte einfach nur an die Wand hinter der Bar, einzig und allein ihr Händedruck verstärkte sich etwas. Seine nächsten Worte musste er mit äußerstem Bedacht wählen. Sein jüngerer Bruder hatte ihm von dem Gespräch, welches sie vor einer Woche geführt hatten, erzählt. Somit wusste auch Elijah zu was sie inzwischen geworden war. Das letzte mal hatte er einen Black – Nephilim vor fast siebenhundert Jahren gesehen und diese Begegnung verlief alles andere als reibungslos. Und genau aus diesem Grund wollte er sich ihrer Verfassung sicher sein bevor er weiter sprach, ahnte er doch, das ihr seine nächsten Worte noch mehr an die Substanz gehen würden.

„Deianira lernte Niklaus etwa ein Jahr später kennen. Sie war zu diesem Zeitpunk allein in unserer Villa, da wir keinen Besuch erwartet hatten und schon gar nicht hatten wir mit unserem Bruder gerechnet. Meine Schwester und ich kümmerten uns damals um die diplomatischen Dinge in New Orleans.“ Dieses Mal sah der ältere zu Klaus. Sein jüngerer Bruder hatte ihm damals schon unmissverständlich zu verstehen gegeben, was er von der damaligen Diplomatie hielt.

„Zwar weiß ich nicht was geschehen war, kurz nachdem Klaus unser Haus betreten hat, doch weiß ich nur noch zu gut was geschehen wäre, wären Rebekah und ich nicht rechtzeitig wieder zurück gekommen. Mein übermütiger, jüngerer Bruder war grade dabei ihr die Kehle aufzureißen. Ich ging damals so schnell es mir möglich war dazwischen, hinderte ihn im letzten Moment daran von ihrem Blut zu trinken. Er hätte sie getötet, ohne auch nur über die Konsequenzen nachzudenken, oder ohne zu wissen wie es Rebekah und mir dabei ergangen wäre.“ Bei der Erinnerung an die erste Begegnung fasste Nira sich unbewusst an den Hals. Sie spürte alles so deutlich als würde es in diesem Augenblick erneut geschehen. Klaus sein fester Griff an ihrer Kehle, sein heißer Atem an ihrem Hals. Es hatten nur noch ein paar Millimeter gefehlt, dann hätte er sie damals gebissen

„Nachdem ich ihm erklärte, das sie nun irgendwie zur Familie gehörte und sie unter dem persönlichen Schutz von Rebekah und mir stand, ließ er von ihr ab, wenn auch nur widerwillig. Soweit es ging, gingen sich die beiden Anfangs aus dem Weg. Doch nach etwa zwei Wochen wurde Deianira dieses Zusammenleben überdrüssig, weswegen sie in sein Atelier ging und ihn zur Rede stellte. Nach diesem ungewöhnlich langem und ruhigem Gespräch verbesserte sich ihr Verhältnis zueinander zunehmend. Nach einigen Wochen ließ selbst Klaus nicht mehr zu, das ihr irgendjemand zu nahe kam oder ihr sogar etwas antat. Durch ihn wurde sie zu so etwas wie ein vollwertiges Mitglied der Familie. Und, ich mag mich vielleicht jetzt sehr weit aus dem Fenster lehnen, doch ich glaube, das sich daran bis heute nichts geändert hat. Sollte eurer, beziehungsweise unserer Freundin irgendetwas widerfahren, so würde Klaus, sowie auch Rebekah und ich über Leichen gehen.“ Elijah hatte den kurzen, aber denn noch festen Druck zum Schluss auf seine Hand gespürt. Mit jedem Satz von ihm wurde sie nervöser. Er hatte grade zu viel ihrer Vergangenheit preis gegeben. Die beiden Wölfe vor ihm hatten keine Ahnung. Keine Ahnung von ihrem Leben in New Orleans und auch keine Ahnung von ihren Gefühlen, weder zu ihm selbst, noch zu seinem jüngeren Bruder. Doch wusste auch Deianira bis eben nicht, das sich an Klaus seiner Einstellung ihr gegenüber nie etwas geändert hatte. Der dunkelhaarige war sich sicher, das er mit diesem Gedanken nicht falsch lag. Die Gefühle, die sie schon damals füreinander empfanden, waren auch heute noch präsent. Das war eine Tatsache, die er beim betreten der Bar festgestellt hatte. Elijah hatte den Blick seines Bruders bemerkt, als dieser die weißhaarige sah. Das Herz von Deianira verriet auch sie, nachdem sie Klaus seine Stimme vernommen hatte, für eine Sekunde hatte es aufgehört zu schlagen. Es war gewiss keine Schrecksekunde die dies verursachte, es war ganz allein die plötzliche Anwesenheit und Nähe des Hybriden. Langsam ließ Elijah die Hand der ehemaligen Jägerin wieder los. Es war wohl gesünder für ihn, wenn er nicht allzu lange ihre Nähe genoss. Zwar tolerierte Klaus es wenn er sie anfasste, doch auf Dauer würde es ihm wohl möglich heutzutage einen Pfahl im Herzen einbringen. Damals war es noch etwas anderes. Elijah war mit ihr zusammen und sein Bruder musste es akzeptieren, denn noch war er sich sicher, das Klaus ihn damals schon am liebsten den Kopf dafür abgerissen hätte.

„Wir sind nicht hier um unsere Vergangenheit mit Nira auszuwerten. Unsere Anwesenheit habt ihr einem anderen Grund zu verdanken.“ Kurz blickte der Blonde zu der weißhaarigen, trat dann wieder zwei Schritte auf sie zu, ehe er grinsend zu den beiden Wölfen sah.

„Ihr steckt in ziemlichen Schwierigkeiten und euch wäre sehr geholfen, wenn ihr uns auf eurer Seite habt. Ihr solltet dabei jedoch nicht vergessen, das nur weil Nira ein Teil eures Rudels ist, es selbstverständlich ist, das wir euch helfen. Wenn ihr ablehnt oder euch nur den kleinsten Fehler erlaubt, kann nur noch sie auf unsere Hilfe zählen. Ach und bevor ich es vergesse, natürlich verlange ich dafür eine kleine Gegenleistung, die fordere ich jedoch erst danach ein.“ Derek hatte es satt das der Hybrid sie so herablassend ansah und auch behandelte. Er mochte zwar um einiges älter sein, denn noch war er deswegen nichts besseres. Selbstsicher ging er auf Klaus zu, sodass er nun direkt vor ihm stand. Der Alpha war ein kleines Stück größer als Klaus, weswegen er seinen Kopf nun etwas senken musste. Es war ihm egal, das der Blonde seinen Willen eigentlich immer durchsetzte. Dieses Mal würde er scheitern. Der ältere Werwolf würde nicht zulassen, das das Rudel von ihm abhängig werden würde, darüber hinaus wussten sie bereits selbst das sie in Gefahr waren und irgendwie würden sie das schon schaffen, ohne die Urfamilie.

„Wir brauchen eure Hilfe nicht. Bis jetzt kamen wir bestens ohne euch aus und so wird es auch bleiben, also kannst du dir deine Gegenleistung sonst wo hin stecken, du wirst nichts von uns bekommen.“ Sein Blick wanderte weiter zu Nira. Zwar wurde sein Gesichtsausdruck bei ihrem Anblick etwas weicher, denn noch wirkte er noch immer äußerst ernst.

„Nira, ich tu das jetzt wirklich nicht gerne, doch du musst dich entscheiden. Entweder die Mikaelson's oder das Rudel, beides geht nicht, das weißt du. Wenn du dich für das Rudel entscheiden solltest, erwarte ich dich nachher im Loft.“ Mit diesen Worten wandte er sich an Scott und deutete ihm, das es für die beiden Zeit war die Bar zu verlassen. Er wusste nicht wie die weißhaarige sich entscheiden würde, doch er hoffte, das sie nachher im Loft ankommen würde. Zwar hatten sie dann einiges zu bereden, jedoch war ihn das lieber, als sie bei den Blutsaugern zu wissen.

Aber was war, wenn sie nicht kommen würde, würde er sie einfach so gehen lassen können? Könnte das Rudel ohne sie einfach so weiter machen wie zuvor?



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