Die Kälte der Nacht ergreift das Zimmer, es ist dunkel und nur der Mond erhellt es ein wenig. Die Schatten verschlingen das Zimmer, machen die Kälte eisig und der Junge, der dieses Zimmer bewohnt, sitzt im Bett, die Beine an den Körper angezogen, die Augen rot von den Tränen, die er vergoss und doch bricht nichts die Stille. Trotz der Daunendecke friert der Junge, lassen den Jungen erzittern. Die Kälte die er fühlt, die Einsamkeit die sein Herz bewohnt werden nicht wahr genommen und so will er es. Seine Seele schreit, zersplittert und blutet, sein Herz besteht nur noch aus Fasern und auch wenn er die Schreie so laut schreit wie er kann, hört sie keiner. Niemand sieht die Schnitte seiner Seele, sieht die Narben seines Körpers, weil er sie versteckt. Sie unter Kleidungen versteckt und seine Maske nie fallen lässt.
Die Liebe ist schön, sagte einst ein weiser Mann. Doch das die Liebe auch schmerzt sagte einem keiner und auch das Verrat so schmerzhaft ist, sagte einem keiner. Nein, das musste er alleine herausfinden und er weint erneut schwarze Tränen. Tränen, die keinen sieht, Tränen die ihn nicht erleichtern, sondern sein Herz schmerzhaft zusammen ziehen lässt und seine Seele erneut brechen lässt. Wie oft muss er es noch ertragen? Die Stimmen, die ihn verachten, die Worte die ihn verletzen und die Augen, die ihn hasserfüllt ansehen. Er kann nicht mehr und die Klinge hilft nicht mehr. Nein, diesmal kann er es nicht mehr ertragen. Lautlos steht er auf, passt auf, dass er keine Geräusche hinterlässt und zieht sich an. Nein, das darf er nicht. Noch mehr Stress kann er sich nicht mehr leisten, so geht er, auf Zehenspitzen, den Flur entlang, zieht sich seine Schuhe an und verlässt das Haus. Leise schließt er die Tür und geht einen Weg, von dem er weiß, dass es kein Zurück gibt.
Seine Füße halten an der Bahn, hier wird es enden. Wenige Menschen stehen hier, was an der Uhrzeit auch kein Wunder ist, ist es doch erst vier Uhr am morgen. Tief atmet er ein, als er die Bahn sieht und springt.