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Neue Welt

Spuren der Zeit
von

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Anna und Jounia saßen in ihrem Zimmer, die eine quer auf dem Bett gelegt, die Beine an der Wand empor gelehnt, die andere im Schneidersitz daneben. Durch das Fenster schien blass der weiße Himmel.
 

"Hattest du schon einmal einen Traum, der dir so real vorkam, dass du im Nachhinein nicht wusstest, ob es tatsächlich nur ein Traum, oder eine Erinnerung war?," schlich es sich aus Jounia heraus, die ihre braunen Augen öffnete, die zuvor entspannt geschlossen lagen, Anna blickte ungläubig auf sie herab, "Hmm.. Ich kann mich nur noch selten an meine Träume erinnern. Oft ist einfach alles schwarz."

"Das wäre mir irgendwie zu traurig. Zu langweilig," Jounia setzte sich auf.

"Das schon," kicherte ihre Freundin, "aber so wie du es beschreibst, ist es doch auch nicht normal. Da bekommt man ja Existenzangst. Das klingt... gruselig."

Auch Jounia fing an zu kichern, als sie bemerkte, dass Anna sie nicht ernst genommen hatte.

Ganz im Gegenteil -Sie fürchtete, als nicht bei Sinnen angesehen zu werden und versuchte, es ihr als anfänglichen Scherz zu verkaufen.

"An einen kann ich mich doch erinnern," fuhr es auf mal aus dem Blondschopf heraus, ihr Gegenüber sah sie erwartungsvoll mit größer gewordenen Augen an, "ja, jetzt wo du es sagst, fällt mir einer ein. Wir waren mit den Jungs Essen. Näher in der Stadt, in diesem Restaurant, an dem wir letztens vorbei gegangen sind. Erinnerst du dich?" Jounia nickte ihr aufmerksam zu und fing an, zu lächeln. "Unrealistisch, ich weiß, aber es war ja nur ein Traum," fuhr Anna fort, "auf einmal fing Philipp auf seinem Stuhl an, zu grunzen und zu hüpfen wie verrückt. Ihr alle habt euch ganz seltsam verhalten und eh ich mich versah... Wart ihr Tiere. Philipp wurde zum Ferkel, Ardjan zum Gorilla," sie starrte zu Jounia und fing amüsiert an zu lachen, "ich weiß nicht mehr genau, was du warst, ein Pfau oder so etwas.. Und als ich zum Fenster sah, sah ich im Spiegelbild meinen Schnabeltier-Kopf." Auch ihre Freundin kicherte vor sich hin, obgleich sie sich etwas anderes erhofft hatte.

"Zu Philipp würde aber auch ein Affe passen," lachte Anna und lehnte ihren Kopf wieder nach hinten an die Wand, während Jounia sich genauso neben sie setzte. "Hast du Lust, heute Abend raus zu gehen? Lucas Eltern sind nicht da und wir könnten alle zu ihm," die Mädchen blickten sich in die Augen, "mal sehen," erwiderte Jounia, schloss entspannt ihre Augen und legte den Kopf zurück...
 

Als sie ihre Augen nach einer Weile öffnete, erblickte sie über sich eine dunkelbraunhölzerne Decke und es wurde ihr klar - es war nur eine Erinnerung an einen Ausschnitt eines Gesprächs zwischen ihr und ihrer Freundin, von der sie träumte.

Schade dachte sie bei sich, ich wäre lieber wieder dort, als hier im... Ich weiss nicht einmal, wo genau ich bin. Oder wann...
 

Dilenna und Thrian waren schon früh wach an diesem Morgen, an das frühe Aufwachen musste sich Jounia erst wieder gewöhnen. Während Dilenna in ihrer Unterkunft auf seine Rückkehr wartete, vertritt sich ihr Gefährte draußen die Beine.

"Um nicht noch unnötig die Aufmerksamkeit auf uns zu lenken, sollten wir dafür sorgen, dass sie sich ein wenig anpasst," sagte er mit hauchender Stimme, "pass' du auf, dass sie nicht verschwindet, ich werde schon etwas besorgen," Dilenna hielt in ihrem Zimmer Wache, bis er wiederkommen würde und spähte immer mal wieder bei geöffneter Tür zum Eingang der Neuen herüber. In der Zwischenzeit setzte sie sich in Ruhe auf den Teppich in ihrem Raum und hielt inne. Sie verkroch sich tief in ihre Gedanken, an Jounia, an den zweiten Norden, das nördliche Späherntal, in welchem das Leben nicht mehr lebensfähig ist. Dilenna dachte an ihr eigentliches Ziel, an Thrian und daran, es nur für wenige Zeit aufzuschieben. Sie würde mit ihm weiter reisen. Weiter in den Westen und weiter in ihre damalige Heimat. Den Ort, der ihr alles schenkte und gleichzeitig alles von sie riss...



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