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Versteckspiel im Internat

von

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Der Erste Tag (2)

„Also Leute, das ist Sawyer. Er ist neu hier.“, stellte Rick mich vor, während er eine Hand um meine Schulter legte und mich mit runter aufs Sofa zog. Ich wurde immer mal wieder von den anderen gemustert, aber mit mir reden taten sie nicht wirklich. „Oh man ey…das ist ja echt nicht zum aushalten! Ihr benehmt euch echt albern! Nur weil Sawyer etwas wie ein Mädel aussieht…oh man“, begann wieder Rick zu reden. Ihm schien es echt auf die Nerven zu gehen, dass nicht mit mir gesprochen wurde. Um ehrlich zu sein, mir war es eigentlich sogar lieber so. „Okay, Sawyer, wo kommst du denn überhaupt her?“, fragte mich dann Jay. „Hohenwestedt.“ Kam es knapp von mir. „Wo soll das denn sein? Hab ich ja noch nie gehört!“, meinte dann ein anderer. Er war etwas dünner als die anderen, aber keineswegs dürr oder mager oder so…einfach nur nicht so muskulös. „Das liegt in Schleswig-Holstein, Kreis Rendsburg- Eckernförde. Ist nich besonders groß, aber echt schön dort.“, erklärte ich. „Und wie kommt es, dass du von dort oben, hier runter musstest?“, fragte dann Jay wieder. „Mein Vater wollte das so. Ich mache ihm daheim wohl zu viel Ärger. Abgesehen davon, dass ich auf ein Internat musste, bin ich aber eigentlich ganz froh nich mehr da zu sein. Die Frau von meinem Vater is die Hexe aus allen Erzählungen und Märchen und ihre Kinder…von denen fange ich am besten gar nicht erst an!“, erklärte ich weiter. Eigentlich habe ich ja keine große lust, über mich zu reden, aber hier nun irgendwie quer zu schlagen, wollte ich auch nicht. „Geschwister?“, fragte Rick, worauf ich ihn nur schräg ansah. „Hast du ihm gerade nicht zugehört? Er hat wie es aussieht Halbgeschwister!“, meinte ein weiterer Junge lachend, während er sich über den Tisch beugte und Rick leicht gegen den Kopf schlug. Der Typ, muss ich leider zugeben, gefiel mir auch recht gut. Man konnte durch sein Shirt seine Muskeln erahnen und auch sein Gesicht war nicht schlecht. Eine perfekte Nase, allerdings ist unter perfekt bei jedem ja was anderes zu verstehen, strahlend blaue Augen, in denen man versinken könnte, auf der linken Seite einen Side Cut, und auf der anderen hingen ihm die blonden Haare etwas ins Gesicht. Sie gingen ihm dort in etwa bis zu den Ohren. Die Spitzen waren rot, wodurch es fast so aussah, als stünden sie in Flammen. „So meinte ich es doch gar nicht ey! Ob er auch leibliche Geschwister hat, sollte es sein!“, gab der geschlagene gespielt beleidigt zurück. Ein leichtes grinsen, konnte ich mir nicht verkneifen, als ich dies sah. „Nun werd ich wegen dir Spinner auch noch ausgelacht!“ Er verschränkte seine Arme vor der Brust und lies sich hinter sich gegen die Lehne des Sofas fallen. Nun war ich nich die einzige, die es lustig fand und die anderen lachten ebenfalls. Die Frage nach weiteren Geschwistern verneinte ich allerding. Ich wurde noch vieles gefragt, wie z.B. was meine Lieblingsfarbe sei, was ich gerne esse, was für Musik ich höre und so weiter. Ich beantwortete alle Fragen wahrheitsgemäß, bis sie mich dann fragten, auf was für ein Typ ich denn stand. Ich sah Rick etwas verwundert an, da ich mit dieser Frage dann irgendwie nicht gerechnet hatte und dieser schaute mich wohl wegen meinem Blick ebenfalls verwirrt an. „Was los?“, fragte Jay, als er es ebenfalls bemerkte. „W-was?“ drehte ich meinen Kopf zu Jay und sah nun ihn an, als hätte mich gerade ein Auto überfahren. „Du siehst verwirrt aus. Hat dich die Frage echt so aussem Konzept gebracht?“, fragte dieser belustigt. „Was? Nein! Ich hatte nur nicht mit solch einer Frage gerechnet!“, rechtfertigte ich mich so schnell es ging. Ich nahm mir meine Flasche Cola, welche wir uns kurz nachdem wir hier waren, geholt hatten, um etwas Zeit zu schinden. Nun sahen sie mich alle an und ich merkte, wie ich unsicher wurde. „Naja, also…ich…ähm…so genau habe ich noch nie darüber nachgedacht!“, war das erste, was mir einfiel. Rick war der erste, der mir darauf antwortete. „Okee, andere Frage, hattest du schonmal ne Freundin? Wenn ja, wie sah diese denn aus?“ Auf diese Frage schüttelte ich nur den Kopf. Gelogen war es ja nicht, ich war noch nie mit nem Mädchen zusammen! Nun wurde ich nicht mehr erwartend, sondern mit einem Gemisch aus Überraschung, entsetzen, Belustigung und Mitleid angesehen. Dazu muss ich sagen, dass der Belustigte teil von Rick kam, was anderes konnte man nicht bei ihm erkennen. Erst war ihm anzusehen, dass er überrascht war, was aber in nicht mal 2 Sekunden zu nem unterdrückten lachen wurde. Jay hingegen sah mich nur überrascht an und boxte Rick einmal in die Seite, als er sich scheinbar kaum noch halten konnte. „Schlimm?“, fragte ich nach ner weile, weil es mir dann doch unangenehm wurde. „Nich wirklich, aber etwas überraschend ist es schon, schließlich, siehst du ja jetzt nich schlecht aus!“, meinte dann eine weibliche Stimme hinter mir. Ich drehte mich schnell um und sah ein Mädchen, mit fast Ohrlangem braunem Haar, welches nach vorne hin länger wurde. Ihr Gesicht wurde zur Hälfte von ihrem schräg geschnittenen Pony verdeckt. Was ich erkennen konnte, waren fein geschwungene rote Lippen, mit ner leicht im Licht glimmernden Oberfläche, eine feine gerade Nase, und ein Auge, was in einem hellen, schon fast giftigem grün strahlte und nicht von ihren Haaren verdeckt wurde. Sie stand ihm Türrahmen gelehnt und sah uns alle an. Sie trug eine schwarze Röhrenjeans, ein rotes Top, welches ihre Oberweite nicht zu schau stellte, aber auch nicht verbarg. Sie trug schwarze Halbschuhe und um ihre Taille hatte sie sich eine braunrote Lederjacke gebunden. Sie wurde ein paar Sekunden von allen angesehen, ehe sich Jay erhob, auf sie zu ging, sie dann zu sich zog und ihr mit nem Grinsen einen Kuss gab. Sie legte ihre Hände auf seine Schultern und erwiderte ihn. „Is ja gut jetzt!“, meinte dann der dünne von den anderen Jungs und unterbrach sie so. Sie lösten sich voneinander und Jay ging mit dem Mädchen an der Hand zu seinem Platz. Diese setzte sich dann an ihn gelehnt neben ihn und fragte dann auch, wer ich sei. „Das ist Sawyer, er ist seit heute in Ricks Klasse und die Person, mit der ich mir nun das Zimmer teile.“, erklärte Jay ihr kurz. „Sawyer, das ist Vju, Jay´s Freundin!“, fuhr Rick mit dem vorstellen weiter. „Und nun zurück zur eben gestellten Frage und deiner Antwort. Du hast weder ein Typ, noch ne Freundin oder so gehabt. Nun tust du mir irgendwie doch leid!“ Wir redeten noch eine ganze weile weiter und lachten auch sehr viel. Im Nachhinein, ist mir auch wieder eingefallen, dass ich da ja eigentlich keine Lust zu gehabt habe. Als es dunkel wurde, begaben wir uns wieder zum Internat. Wie sich herausstellte, ging Vju auch drauf und begleitete uns deswegen. Im Wohngebäude angekommen, verabschiedete sich Vju und ging durch eine Tür, links neben dem Eingang. „Die Mädchen und Jungen schlafen in unterschiedlichen Abschnitten. Die Mädchen links und die Jungs rechts.“, erklärte Jay, „Aber nun komm, ich zeig dir unser Zimmer.“ Und somit gingen er und Rick durch die rechte Tür und die Treppe hoch. *Ich kenne das Zimmer doch schon, aber naja, wenn er es so will* dachte ich und folgte ihnen. Im Zimmer angekommen, ging Rick direkt auf Jay´s Bett zu und setzte sich drauf. „Ich glaube nicht, dass du es ihm hättest zeigen müssen!“, meinte er und ließ sich auf seinen Rücken fallen. „Hättest du auch sagen können, dann hätte ich mir nicht solche mühe gemacht, dir alles zu erklären!“, schmollte Jay und setzte sich auf einen der Stühle am Schreibtisch. „Ach was, mir wurde lediglich gesagt, wo ich lang muss und nichts erzählt. Jetzt weiß ich, dass es hier auch einen Snackautomaten gibt.“ „Naja, das ist jedenfalls dein Bett, die Regale habe ich dir schon freigeräumt. Das ist dein Schrank und hier,“ Jay zeigte auf eine Tür, „hier ist das Bad. Ich muss dazu sagen, dass Vju öfters hier ist, naja war, jetzt bist du ja mit hier im Zimmer und naja, sie hat viele ihrer Sachen im Bad. Also Schminke, Duschzeugs, Binden und Tampons und so‘n Zeug eben. Ich werde das alles zusammenräumen, so, dass du nicht denkst, du seist im falschen Bad. Achja, einen Tipp! Fass lieber nichts davon an, auch wenn´s nur etwas Bodylotion ist oder so. das merkt sie. Mich hatte sie zur Sau gemacht, ich soll nicht einfach an ihre Sachen gehen.“, warnte er mich vor. Rick blieb noch eine Zeitlang bei uns und verzog sich dann um, “Seinem Zimmergenossen auf die Nerven zu gehen“ meinte er.

„Willst du zuerst duschen?“, riss mich Jay´s frage aus meinen Gedanken, in denen ich mir drüber nachdachte, wie ich mich in Zukunft verhallten sollte, wenn wieder das Thema Freundin und Mädchen aufkommen sollte. „Äh, was?“ „Ob du zuerst duschen willst?“, grinste Jay wohl wegen meiner sehr schlauen Antwort. Und schon, stand ich vor meinem nächsten Problem: duschen. Wie habe ich mir das eigentlich gedacht? Ich werde meinem Bruder für diese ganze Idee den Kopf abreißen, trotz der Gefahr, von zich Fans gejagt, gefoltert und auf dem Scheiterhaufen verbrannt zu werden! Ich ging als erstes duschen und versuchte dies möglichst schnell, denn ich brauchte noch genug Zeit, mir meine Brüste wieder abzubinden. Dann noch schnell Zähne geputzt und bereit fürs Bett, welches ich leider noch beziehen musste, wie mir beim fertig machen einfiel. Als ich dann total lustlos aussem Bad kam und zu meinem Neuen Bett sah, war dieses schon komplett fertig. Jay musste mein verwundertes Gesicht gesehen haben, denn er meinte nur, er habe Mitleid gehabt, da ich so kaputt aussähe und so und mir so was gutes tun wollte. Ich bedankte mich ehrlich bei ihm, denn darauf hätte ich nun wirklich Null bock gehabt. Während Jay sich also ins Bad zurück zog, ging ich in mein Bett und schlief auch extrem schnell ein.



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