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Begegnungen

[EU-Sequel \ Ben Skywalker & Tahiri Veila Centric]
von

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Als Tahiri wieder erwachte, standen vor ihrem Bacta-Tank mehrere bekannte Gestalten. Neben Ben waren dort Tesar Sebatyne, der Barabel-Jedi, Tekli, die kleine Chandra Fan und ehemalige Schülerin von Meisterin Cilghal, und die Horn-Geschwister Valin und Jysella. Der Rat hatte wohl entschieden, Unterstützung nach Kessel zu schicken.

Tekli, die Anakin nicht hatte retten können, weil dieser sich geweigert hatte, sich in eine Heiltrance zu begeben. Tesar, der seine ersten Brutgefährtinnen Bela und Krasov auf Myrkr verloren hatte und dennoch unerschütterlich durchs Leben ging. Valin, der Anakin und Tahiri auf Yavin 4 das Leben gerettet hatte…

Eine Bitterkeit, wie Tahiri sie schon seit sehr langer Zeit nicht mehr verspürt hatte, drohte sie zu überwältigen. Sie hätte damals bei Anakin bleiben sollen, an seiner Seite bis zum letzten Atemzug kämpfen sollen, mit ihm zusammen in die Macht übergehen sollen…

Tränen brannten in Tahiris Augen. Ihre alten Freunde blickten allesamt wortlos zu ihr auf und ihr wurde klar, dass sie in ihr lesen konnten wie in einem unverschlüsselten Datenblock. Der Gedanke war beinahe unerträglich, aber noch immer versuchte Tahiri, die Tränen zurück zu halten.

„Tahiri, ich würde dich gerne noch mal untersuchen“, erklärte Tekli sanft. „Dafür muss ich dich aus dem Bacta-Tank holen. Bist du bereit?“

Außerstande, etwas zu sagen, nickte Tahiri nur. Ben und die anderen Jedi-Ritter verließen den Raum wieder, aber Tahiri konnte ihre Sorgen spüren. Am liebsten hätte sie ihnen hinterher gebrüllt, dass sie sie in Ruhe lassen sollten. Als Antwort darauf erhielt sie von Ben ein sanftes, doch unumstößliches Nein.

Tahiri verlor den Kampf gegen die Tränen. Sie kniff die Augen zusammen, um Tekli nicht sehen zu müssen, die sie mit der Macht behutsam aus dem Bacta-Tank hob und auf eine Untersuchungsliege schweben ließ. Mit Machtsinnen, Händen und den hochmodernen Apparaten, die hier zur Verfügung standen, machte Tekli eine vorsichtige Bestandsaufnahme von Tahiris Zustand. Tahiri war der Chandra Fan dankbar, dass sie keinerlei Versuch unternahm, sie zu trösten.
 

„Was ist mit ihr?“, fragte Valin unverblümt, als sie auf dem Flur vor Tahiris Zimmer standen. „Ich dachte, sie hätte die Trauer hinter sich gelassen.“

„Das hat sie nie“, erwiderte Ben, zögerte jedoch, weiter zu sprechen. „Es ist etwas, wobei wir ihr nicht helfen können. Sie muss das mit sich selbst ausmachen.“

Valin sah für einen Moment so aus, als wolle er protestieren, dann besann er sich wohl und nickte ergeben. Seine Schwester legte behutsam eine Hand auf seinen Arm, was er ihr mit einem Lächeln dankte.

Seit sie Beide Opfer von Abeloths Illusionen gewesen waren, waren sie vertrauter denn je miteinander. Bei Missionen machte sie das zu einem ausgesprochen verlässlichen Team, weil sie einander so gut ergänzten.

Tesar ließ nicht erkennen, was er über Tahiris Zustand dachte. Barabel waren nicht unbedingt für Emotionalität bekannt. Allerdings hatte Ben auch schon einige Anwandlungen von Zärtlichkeit bei Tesar beobachten können, wenn dieser sich um seine Brut gekümmert hatte.

Wie groß das Gelege ursprünglich gewesen war, wusste niemand, aber zehn Barabeljunge hatten es damals mit ihren Eltern und den Solos aus dem besetzten Jeditempel auf Coruscant geschafft und hielten seitdem ganz Ossus auf Trab. Zum Leidwesen aller Lehrer ließen sich so einige Jünglinge von der Abenteuerlust der jungen Barabelmeute anstecken, weshalb kaum ein Monat auf Ossus verging, in dem nicht mindestens ein Jüngling aus der Wildnis gerettet werden musste.

„Konzentrieren wir uns auf unsere Mission hier“, entschied Ben und die drei älteren Jedi nickten zustimmend.

Auf Anweisung des Rates hatte Ben nach wie vor die Leitung der Mission inne, aber er hatte den Eindruck, dass die vier älteren Jedi-Ritter seine Führung auch so akzeptiert hätten. Durch die Macht spürte er ihr Vertrauen und ihre Anerkennung.

Er führte Tesar und die Horn-Geschwister zum Kommandozentrum und schilderte ihnen unterwegs, was er und Tahiri bereits auf Kessel erreicht hatten. Die Soldaten, welchen sie unterwegs begegneten, grüßten Ben kameradschaftlich und bedachten die anderen Jedi mit neugierigen Blicken.

„Es ist schon eine Weile her, dass ich nicht mit Feindseligkeit oder zumindest mit Misstrauen beobachtet worden bin“, stellte Jysella fest.

„Und sie scheinen auch die Grenzen untereinander abgebaut zu haben“, fügte Valin erstaunt hinzu.

„Diezer hier izt beeindruckt“, erklärte Tesar zischelnd.

„Es gab zum Glück viele Einsichtige mit genug Autorität, um die anfänglichen Feindseligkeiten zu unterbinden“, warf Ben ein.

Grinsend wandte Valin sich an seine Schwester. „Ist falsche Bescheidenheit nicht auch ein Weg zur Dunklen Seite?“

Tesar zischte amüsiert und Jysella konnte auch nicht verhindern, dass ihre Mundwinkel zuckten. Ben musste sich zusammenreißen, damit er nicht errötete.

Einen Großteil seiner Kindheit hatte er versucht, gegen den Schatten seiner berühmten Eltern anzukämpfen, und hatte dabei krampfhaft darauf gepocht, dass er kein Kind sei. Erst der Tod seiner Mutter hatte ihm bewusst gemacht, dass er nie wirklich im Schatten gestanden hatte. Luke und Mara waren aller Erfahrungen und Jediweisheiten zum Trotz zuallererst Eltern gewesen, die immer nur versucht hatten, ihren Sohn zu beschützen. Ben hatte nach seiner Läuterung erkannt, dass er selbst seine Eltern auch nur noch als Helden und Jedi-Meister betrachtet hatte.

Dieser Selbsterkenntnis war das Bewusstwerden um den Umstand gefolgt, dass er wieder in einer Zeit lebte, in der es viele ältere und erfahrenere Jedi als ihn gab. Obwohl er schon mit vierzehn Jahren zum Jedi-Ritter ernannt worden war, hatte er sich sehr lange Zeit noch als Schüler betrachtet.

Dass er zu Allanas Mentor ernannt worden war, hatte ihn – so widersprüchlich das auch klingen mochte – gleichermaßen von dieser Einstellung kuriert und darin bestärkt. Er würde sein ganzes Leben lang ein Schüler bleiben, so war es für jeden Jedi, aber er hatte seine formale Ausbildung hinter sich gebracht, persönliche Lektionen gemeistert und eigene Erfahrungen gesammelt. Gleichgültig, wie jung er immer noch war, er hatte das Recht und sogar die Pflicht, älteren Jedi-Rittern und auch Jedi-Meistern auf Augenhöhe zu begegnen. Dieser Entwicklungsschritt hatte ihm viel Selbstvertrauen eingehaucht und sich anscheinend auch in seiner Ausstrahlung ausgewirkt. Die anderen Jedi begegneten ihm auch auf Augenhöhe. Selbst Tesar, der bereits im Yuuzhan Vong Krieg unzählige Schlachten geschlagen und persönliche Verluste erlitten hatte, als Ben noch in den Windeln gelegen hatte.

Als sie das Kommandozentrum erreicht hatten, mussten sie sich einem Retina-Scan unterziehen, eine Vorsichtsmaßnahme, von der nicht einmal die Generäle ausgenommen waren. Nachdem seine Identität bestätigt war, nickten die Wachen Ben respektvoll zu und ließen ihn und seine Gefährten eintreten.

Nachdem sie den Flur mit diversen Büros zu beiden Seiten hinter sich gelassen hatten, betraten sie einen großen Taktikraum, in dessen Zentrum ein riesiges Hologramm von Kessel mit zahlreichen taktischen Vermerken schwebte. Die Wände waren voll gestellt mit Sensor- und Kom-Modulen. Offiziere verschiedener Expertisen überwachten die dortigen Bildschirme, speisten Daten in das große Hologramm ein oder standen an den Kom-Konsolen in Kontakt mit Kollegen von Außenposten. Meldegänger eilten von den Büros zu den Offizieren an den Konsolen oder umgekehrt.

Laut dem Hologramm waren die Renegaten-Staffel und die imperiale Knochenbrecher-Staffel im Orbit von Kessel für Übungsflüge unterwegs. Ben erkannte sofort, dass Darran sich nicht an der Übung beteiligte. Sein Stellvertreter Major Q’wal Nas’l, ein Quarren, hatte die Führung übernommen und die Lücke bei den Renegaten war von einem Reservisten aufgefüllt worden.

An einem Taktiktisch unter dem Hologramm standen General Kre’fey, General Tal und General Vorn und studierten gemeinsam einige Daten auf den kleineren Displays, die am Rand des Tischs eingelassen waren.

Kommandant Tollac, ein Imperialer, der den Geheimdienst auf Kessel leitete, stand bei ihnen und schien wohl gerade mit einem Bericht beginnen zu wollen, aber als er Ben und die anderen Jedi sah, bedeutete Malik Tal ihm, zu warten.

„Jedi Skywalker, wie geht es mittlerweile Jedi Veila?“

„Besser. Sie wird wieder auf die Beine kommen“, erklärte Ben wahrheitsgemäß. Er stellte den Generälen seine Gefährten vor.

Malise Vorn musterte Tesar und die Horn-Geschwister mit einem Stirnrunzeln. „Ich nehme an, dass der Grund für diese Verstärkung von Seiten der Jedi die hiesige Anwesenheit der Sith-Spione ist. Wieso ist keiner der Meister her gekommen?“

„Tesar, Valin und Jysella sind durch ihre individuellen Fähigkeiten hervorragend für die Mission geeignet, das kann ich Ihnen versichern“, erklärte Ben, ohne sich von der Hapanerin einschüchtern zu lassen. „Es ist jetzt mit direkteren Angriffen auf hoch positionierte Ziele zu rechnen, wir müssen den Sith zuvor kommen.“

„Es izt eine Jagd und diezer hier izt gut darin“, erklärte Tesar und blähte demonstrativ die schlitzartigen Nüstern auf.

Für einige Sekunden musterte Vorn den Barabel, dann nickte sie schlicht und wandte sich an ihre Amtskollegen. General Kre’fey legte unwillig die Ohren an und auch General Tal wirkte eher missmutig.

„Die Gesandtschaften des Imperiums und der Galaktischen Allianz haben Bedenken verlauten lassen“, erklärte Tal schließlich. „Sie bezweifeln, dass ihre Sicherheit gewährleistet werden kann.“

Ein Anflug von Frustration überkam Ben. Hier war schon so viel erreicht worden und jetzt sollte vielleicht alles umsonst gewesen sein? Wie hatte es sein Vater bloß all die Jahre mit den wankelmütigen Politikern ausgehalten? Von seinem sehr viel hitzköpfigeren Onkel ganz zu schweigen? Ben musste sich ganz bewusst auf seine Ausbildung zur Gelassenheit besinnen.

„Noch wurde nichts endgültig entschieden. Die Gesandtschaften haben also noch Zeit, um einzusehen, dass ein späteres Treffen für sie nicht sicherer wird.“

„Hoffen wir das Beste“, murmelte Tal und Kre’fey brummte zustimmend.

Vorns Blick war beinahe mitfühlend. Ben konnte sich vorstellen, dass ihre Gesandtschaft keine Zweifel angemeldet hatte. Das hätte Tenel Ka gewiss nicht zugelassen.

„Solange kein Befehl zum Abrücken kommt, verbleiben wir also beim Status quo“, stellte Ben fest. „Wenn Sie einverstanden sind, werde ich meine Arbeit mit den Gipfelschilden fortführen und wie gewohnt dort helfen, wo ich gebraucht werde. Tesar, Valin und Jysella werden sich auf die Suche nach den Sith konzentrieren und Tekli wird auf der Krankenstation zur Verfügung stehen.“

Niemand erhob Widerspruch.
 

Voller Sorge blickte Leia auf Tahiri hinunter, die bleich und ungewohnt zerbrechlich auf dem Krankenbrett lag, noch immer bewusstlos nach einem zweitägigen Bacta-Tank-Aufenthalt, aber laut Tekli außer Gefahr.

Vor einer Stunde waren Han und Leia auf Kessel gelandet und hatten sich sofort auf den Weg zur Krankenstation gemacht. Zweifelsohne wussten die befehlshabenden Generäle bereits über die Anwesenheit der Solos auf dem Asteroiden Bescheid, aber das kümmerte sie nicht. Sie waren allein Tahiris wegen hier und würden sich nicht in die Angelegenheiten um das Gipfeltreffen verwickeln lassen.

Ben hatte beunruhigend besorgt gewirkt, als er sie hierher geführt hatte. Etwas in Bezug auf Tahiri schien nicht in Ordnung zu sein – von ihrer schweren Verletzung mal abgesehen. Aber Ben hatte ihnen nichts erzählt, obwohl Leia gespürt hatte, dass dieses Schweigen ihrem Neffen nicht leicht gefallen war.

Auf der anderen Seite von Tahiris Bett seufzte Han leise und ergriff behutsam Tahiris zierliche Hand. Auch nach zwanzig Jahren noch blieb Tahiri das Sorgenkind der Solos. Das Schicksal schien es von frühster Kindheit an nicht gut mit Tahiri zu meinen. Sie hatte schon so viel durchgemacht, so viel verloren – Leia wurde beim Gedanken daran jedes Mal schwer ums Herz und sie wusste, dass es Han ganz ähnlich erging.

Ob es an Hans Berührung lag oder ob sie einfach stark genug war, Tahiri wachte auf. Ihre Augenlider flatterten mehrmals und für einige Sekunden gruben sich entsetzliche Qualen in ihre Züge, ehe ihr bewusst zu werden schien, dass sie nicht alleine war. Als Tahiri die Augen schließlich öffnete, wirkte sie erschöpft und aus irgendeinem Grund auch schuldbewusst.

„Hey, Kleines“, sagte Han sanft und tätschelte die Hand der jungen Frau. „Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Nimm doch ein bisschen Rücksicht auf unser Alter.“

Der Anflug eines sehr matten Lächelns huschte über Tahiris blasse Züge und der Ausdruck der Schuld verschwand aus ihren Augen. Zumindest kurzfristig war es Han gelungen, die Pein seiner Fast-Schwiegertochter zu lindern.

Leia widerstand dem starken Drang, Tahiri danach zu fragen, was in ihr vorging. Dafür würde sie noch zu anderer Zeit Gelegenheit finden, wenn die junge Frau wieder fitter war.

„Wieso seid ihr hier?“, murmelte Tahiri.

Han schnaubte empört. „Willst du uns etwa unterstellen, dass wir schlechte Eltern sind, die einfach Däumchen drehen, wenn sie merken, dass etwas mit ihren Kindern nicht stimmt?“

Tahiris Augen weiteten sich, ungläubig, fassungslos. Sanft ergriff Leias Tahiris freie Hand.

„Ich habe es gespürt, als du verletzt wurdest. Kurz danach hat Ben uns kontaktiert und uns erzählt, was passiert ist. Wir haben uns sofort auf den Weg hierher gemacht.“

Noch immer wirkte Tahiri ungläubig, beinahe geschockt. Leia verstand allmählich und drückte behutsam die Hand.

„Du wirst immer zur Familie gehören, Tahiri“, erklärte sie sanft. „Han und ich bleiben hier, bis du wieder gesund bist. Und wir sollen dir von Jaina und Jag Gute Besserung wünschen. Sie wollten auch hierher kommen, aber Ben war dagegen, weil das die Mission, die Sith auf Kessel dingfest zu machen, erschweren würde.“

„Familie“, wiederholt Tahiri schwach und in ihren grünen Augen schimmerten Tränen.

„Natürlich“, brummte Han. „Oder was hast du gedacht? Auf Formalitäten geben wir nicht viel, das weißt du doch.“

„Stimmt“, krächzte Tahiri mit einem schwachen Grinsen und blinzelte gegen die Tränen an.

Unbehaglich wischte Han eine entronnene Träne von Tahiris blasser Wange, ehe er sich darauf verlegte, ihre zierliche Hand mit seiner schwieligen Pilotenpranke zu tätscheln.

Schweigend blieben sie so zusammen. Han und Leia verließen den Raum erst wieder, als Tahiri eingeschlafen war. Ihre Mienen blieben ernst.

Ohne dass sie sich der Macht bedienen musste, wusste Leia, dass ihr Mann sich genauso große Sorgen machte wie sie selbst. Denn aus irgendeinem Grund ging es Tahiri wieder schlechter als vor ihrem Aufbruch nach Kessel.
 

Nachdenklich blickte Darran in seinen Becher mit extra starkem Kaf. Er fühlte sich zerschlagen und schlapp. Bei den heutigen Flugübungen der Gipfelschilde war es ihm schwer gefallen, sich zu konzentrieren, und er hatte abgelehnt, als die anderen Piloten ihn im Anschluss zu einer Runde Gizer-Bier eingeladen hatten. Stattdessen hatte er sich in der Messe eine ruhige Ecke gesucht, um seinen Lebensgeistern mit Kaf auf die Sprünge zu helfen – erfolglos.

Seine Gedanken kreisten immer wieder um Tahiri. Der Anblick, wie sie blutend und bleich am Boden gelegen hatte, wie die schönen grünen Augen trüber geworden waren, hatte sich regelrecht in seine Netzhaut eingebrannt, verfolgte ihn bis in seine Träume. Er konnte sich nicht erinnern, jemals so viel Angst verspürt zu haben. Dagegen erschien ihm die Evakuierung von Coruscant beim Angriff der Yuuzhan Vong regelrecht harmlos.

Auch jetzt noch, da er wusste, dass Tahiri wieder vollkommen gesund werden würde, presste sich sein Herz beim Gedanken an die Jedi immer wieder schmerzhaft zusammen.

Überrascht blickte er auf, als sich jemand ohne Vorwarnung ihm gegenüber am Tisch nieder ließ. Es war Ben, die jungen Gesichtszüge ernst, mit einer Spur von Strenge.

„Die Anderen hätten beinahe etwas bemerkt.“

Es wunderte Darran nicht, dass sein junger Jedi-Freund ihn durchschaut hatte. Machtsensibilität hin oder her, Ben besaß außergewöhnliche Fluginstinkte und hatte Darrans heutige Schwächen unter Garantie bemerkt.

„Wie geht es ihr?“

Ben schwieg zuerst und blickte nach links. Als Darran seinem Beispiel folgte, erkannte er einige Tische weiter neben Lando Calrissian ausgerechnet Captain Han Solo und Prinzessin Leia Organa Solo, ihre Mienen aufmerksam und neugierig.

„Körperlich ist Tahiri auf dem Wege der Besserung“, erklärte Ben schließlich.

Die Betonung des Wortes körperlich bereitete Darran großes Unbehagen. Allerdings führte Ben das nicht weiter aus, sondern musterte seinen Gegenüber sehr eingehend. Darran fühlte sich wie damals in seiner Kadettenzeit, wenn ihn die Ausbilder geprüft hatten. Unter diesen Umständen war es schwer, überhaupt noch daran zu glauben, dass Ben siebzehn Jahre jünger als er war.

Unwillkürlich wich Darran dem Blick des Jedi aus und sah dabei wieder zu den Solos. Noch immer blickten sie aufmerksam herüber. Captain Solo wirkte dabei argwöhnisch, während seine Gattin eher amüsiert-neugierig dreinblickte.

„Sie haben Tahiri als Tochter aufgenommen“, durchbrach Ben die Stille schließlich. „Sie wünschen sich für Tahiri seit Jahren nichts sehnlicher, als dass sie glücklich wird.“

„Ich halte mich weiter von ihr fern“, versicherte Darran mit rauer Stimme, obwohl ein Teil von ihm sich bei dem Gedanken richtig elend fühlte.

Sachte schüttelte Ben den Kopf. „So war das nicht gemeint.“

Verwirrt suchte Darran in Bens Miene nach einem Hinweis, was das zu bedeuten hatte. Zu seiner Überraschung wirkte Ben auch verwirrt.

„Ich bin nicht unbedingt ein Experte auf dem Gebiet, aber…“ Ben zögerte und erhob sich langsam. Noch einmal blickte er zu seiner Tante und seinem Onkel. „Vielleicht wäre es sogar besser… Vielleicht würde es ihr endlich richtig helfen…“

Unsicher zuckte Ben mit den Schultern und blickte Darran wieder direkt in die Augen.

Darran lächelte matt. „Irgendwie ist es beruhigend, dass ihr Jedi in diesen Dingen genauso fehlbar seid wie alle anderen Wesen in der Galaxis.“

Bens Augen funkelten amüsiert, ehe er sich abwandte und zurück zu seinen Verwandten ging.



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