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die Geliebte

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
so ich wünsche euch viel spaß mit dem ersten richtigen Kapitel :D Komplett anzeigen

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Die Jagt

Kapitel 1
 

Ich stöhnte vor Schmerzen auf. Mein Kopf schlug ständig gegen etwas Hartes und ich wurde in meinem kleinen Gefängnis herum geworfen wie ein Spielzeug. Ich stützte mich zu beiden Seiten an den Wänden ab und konzentrierte mich auf meine Umgebung, was nicht so leicht war bei den Kopfschmerzen. Dennoch hörte ich das Knallen einer Peitsche und das Klappern von Pferdehufen. Wie lange ich so durch geschüttelt wurde konnte ich nicht einschätzen. Irgendwann hielt der Karren, so tippte ich, plötzlich an und ich krachte mit dem Kopf, erneut, gegen das Holz. Die Türen wurden auf gerissen und ehe ich auch nur die Chance hatte mich um zudrehen, packte etwas - nein Jemand - mein Bein und zieht mich aus dem altmodischen Gefährt. Zischend zog ich die Luft ein als sich Holzsplitter in mein Bein gruben. Der hässliche Mann schmiss mich auf den Boden, kaum hatte ich Luft geholt, zerrte er mich an den Haaren über den Hof. Mit Mühe und unter Schmerzen schaffte ich es auf die Füße zu kommen. Anstatt mich auf die Schmerzen zu konzentrieren versuchte ich meiner neuen Umgebung mehr Aufmerksamkeit zu kommen zulassen. Mein Blick schweifte über kleine Lehmhütten und Menschen in Leinensäcken. Sie sahen schmutzig, verwahrlost und ängstlich aus, irgendwie erinnerten sie mich an Sklaven aus dem Mittelalter? Oh mein Gott! Wo war ich hier nur hingekommen? Die Leute blieben stehen, starrten mich an und fingen dann zu tuscheln an. Doch ich hatte keine Gelegenheit zu hören was sie sagten, ich wurde gnadenlos weiter gezerrt. Mein Entführer öffnete eine quietschende Tür und schleifte mich lange kalte Gänge hinunter. Bis er plötzlich stehen blieb, von jetzt auf gleich schubste er mich in eine Kerkerzelle, wo ich auf den harten Boden knallte. Ich keuchte unter dem erneuten Schmerz auf als ich auf meinem geschundenen Knie landete. Sofort fing ich an zu schreien und zu wütete. Ich wollte hier raus! Das konnten sie mit mir nicht machen!Doch irgendwann musste ich einsehen, dass ich hier - irgendwo im nirgendwo - fest saß. Ich ließ mich auf die Holzbank sinken und sah mir mein Bein an. Es waren nicht nur ein paar Splitter, es waren eine ganze Menge Splitter. Ich biss die Zähne zusammen und zog den ersten raus, dann den zweiten und immer mehr landeten auf dem Boden.

Die Zeit verstrich langsam und nur am wechsel von Sonne und Mond konnte ich die Tage zählen. Ich bekam nur Wasser und Brot und davon auch nur das nötigste um am Leben zu bleiben.

Ich wurde an diesem Morgen, es war der vierte in diesem Rattenloch, durch ziemlich viel Lärm geweckt. Müde rieb ich mir die Augen. Was war los? Vorsichtig lugte ich aus dem kleinen Fenster in meiner Zelle und sah dass noch mehr Leute über den Innenhof huschten als sonst. Es wird wohl irgendetwas großes stattfinden. Laute Schritte halten durch den Gang jenseits meiner Gittertür. Und sieh an, Besuch - die Wachen - wie reizend. Einer von ihnen schloss die Kerkertür auf und trieb mich hinaus. Die Anderen drohten mir mit ihren Lanzen damit ich mich bewegte. OH, sie fühlten sich ja so mächtig mit ihren Lanzen! Aber was blieb mir anderes übrig, ich hatte schließlich nicht vor frühzeitig in Gras zubeißen. Irgendwann, nach einem Irrgarten an Wegen und Abzweigungen stand ich vor einer prächtigen Gold verzierten Flügeltür. Ich zuckte zusammen als sie sich plötzlich öffnete. Mir blieb der Mund offen stehen bei dem was ich sah. Ein riesiger Saal mit hohen Fenstern und wunderschönen Kronleuchtern, der Fliesenboden glänzte so sehr das ich mich darin spiegeln konnte. Ich war unfähig mich zu bewegen bis sich die Lanzen in meinen Rücken bohrten. Wütend warf ich ihnen böse Blicke zu und stolperte los. Quer durch den Saal dirigierten sie mich. Bis ich vor einer Art Thron stand, dort thronten eine Frau und ein Mann. Beide sahen überdurchschnittlich attraktiv aus. Aber diese Augen, so merkwürdig alt und weiße. Die Augen des Mannes waren Schokoladenbraun und in ihnen stand eine klare Botschaft: unter meiner Würde.

Trotzig reckte ich das Kinn in die Höhe, ich würde mich nicht untergraben lassen. Ich schielte zu der Frau hinüber. Sie lächelt mich an, aber nicht auf diese nette Art, eher so wie der böse Wolf das Rotkäppchen angrinsen würde. Ich schluckte. Ich hörte nur mit halbem Ohr zu. Wie hätte ich auch zuhören sollen wenn ich mich in so einem Raum befand, in dem es funkelte und glänzte. Am liebsten hätte ich mich ein mal im Kreis gedreht um mir alles genau ansehen zu können. Bis ich auf einmal irgendetwas von einer Jagt auf schnappte, welche irgendeinen Bezug zu mir hatte.

„Äh… was für eine Jagt und was hat das Ganze mit mir zu tun?“, fragte ich vorsichtig. Ich wurde nicht eines Blickes gewürdigt und ein ziemlich übles Gefühl schlich sich in meine Magengegend.

„Das wird morgen bestimmt ein Festmahl, oder nicht meine Liebe? Ich hoffe doch das unser Sohn auch Teilnehmen wird. Ich habe diese Sklavin extra für ihn fangen lassen.“, meinte der Kerl. Das Lachen der Frau schallte glockenhell durch den Saal, ehe sie zustimmend nickte. Ich knirschte mit den Zähnen, eines was ich nicht leiden konnte war ignoriert zu werden. Energisch machte ich einen Schritt nach vorne, nur um gleich darauf wieder zurück zu weichen als mich ein eiskalter Blick traf.

Ich ballte die Hände und wiederholte meine Frage lauter und nachdrücklicher: „Was für eine Jagt!“

Der Mann auf dem thronartigem Sessel wollte gerade den Mund auf machen, als die Tür auf ging durch die ich gerade gekommen war. Ein weiterer, jüngerer Mann betrat den Saal. Ich drehte mich um und erstarrte, genau wie er. Er jedoch faste sich schneller wieder und ging mit festem Schritt an mir und den Wachen vorbei. Er trat zu den beiden Gestalten auf den Thronen heran. Der Unbekannte begrüßte die Zwei mit einem kurzen Nicken ehe er seine Augen auf mich richtete. Dieser Smaragdgrüne Blick bohrte sich direkt in mich und meine Seele. Unwillkürlich fing mein Herz an zu rasen, mein Puls beschleunigte sich und die Erkenntnis sickerte in meine Verstand. War das nicht der Mann der mich Nacht für Nacht in meinen Träumen heimgesucht hat? Die stimme es Älteren riss mich aus meinen Gedanken.

„Ah! Es wurde aber auch Zeit das du kommst, Sohn. Sieh sie dir an, ist sie nicht perfekt für dich? Jung, und Gesund. Saftig. Jetzt kannst du dich nicht mehr drücken. Diese Sklavin ist extra für dich!“, sagte er lachend. Der Blick des jungen Mannes wanderte über mich. Ich kam mir vor wie ein Insekt unter der Lupe. Wütend straffte ich die Schultern, bis ich begriff was er soeben gesagt hatte.

Empört und verärgert schnappte ich nach Luft. „Ich bin keine Sklavin, erstens und zweitens: Bin ich kein Tier das man einfach jagen kann! Für wen halten Sie sich denn eigentlich?“ Im Grunde wusste ich, dass ich mich gerade nur noch tiefer in den Schlamassel reinritt, aber das konnte und wollte ich nicht auf mir sitzen lassen.

„Die Kleine besitzt ein ganz schön freches Mundwerk.“, sagte der namenlose Fremde mit einem Grinsen. Dann seufzte er, machte eine wegwerfende Handbewegung und meinte: „Ich werde morgen schon kommen, aber dann ist sie auch wirklich meine Beute.“, sagte er mit einem scharfen Blick zu den beiden Anderen und ging. „Bringt sie zurück in ihre Zelle.“, sagte der Mann. Ich wollte protestieren, irgendwas einfänden, doch ich war entlassen und somit keiner weiteren Aufmerksamkeit wert. Eine Wache packte meinen Arm und stieß mich wieder den Weg zurück in meine Zelle.
 

Wieder in meinem Rattenloch versuchte ich es mir auf meiner Holzbank bequem zumachen. Versuchte zu schlafen. Was mir nur Mäßig gelang. Sobald ich meine Augen schloss, schweiften meine Gedanken zudem jungen Mann von eben ab. Seinem schönen Haar, das in dieser Dunkelheit blutrot schimmerte, seinen Augen die wie Smaragde funkelten und mich zu verbrennen drohten. Meine Haut fing an zu prickeln als ich an seinen großen, muskulösen Körper dachte. Ich stellte mir vor, wie seine Hände über meinen Körper strichen, immer tiefer. Auf direktem Weg zu meiner Weiblichkeit. Ich wand mich unter seiner Hand wie ein unanständiges Mädchen. „Du bist mein, ganz allein Mein“ flüstert er mir zu. Und kurz bevor seine Lippen mich berührten, wachte ich auf. Meine Haut brannte immer noch von meinem Traum. Ich brauchte ein paar Minuten bis ich meine Atmung wieder unter Kontrolle hatte. Enttäuscht rollte ich mich zusammen und versuchte die Frustration zu vergessen die der Traum in mir vergessen hatte. Irgendwann versank ich dann doch in einen traumlosen Schlaf. Doch viel Schlaf war mir nicht vergönnt. Schon kurz nach Sonnenaufgang stand ich auf dem Hof und ich war nicht allein. Und trotzdem fühlte es sich so an. Die Menschen auf diesem Platz im Innenhof waren nicht älter als 30. Meiner Schätzung nach war das jüngste Kind 5 Jahre. Ich schluckte hart. Hier waren also all die Verschwundenen gelandet, dämmerte es mir. Plötzlich umfassten kleine Hände die meinige. Ich sah hinunter. Ein kleines Mädchen sah mich mit großen Augen an, sie war dünn und unnatürlich blass. Aufmunternd lächelte ich sie an und tätschelte ihr beruhigend den Kopf. Aber meine kleine gute Tat blieb nicht unbeobachtet und fand scheinbar keinen Gefallen bei den Wachen. Bedrohlich näherten sich einige von ihnen uns und zogen die Schwerter. Verängstigt drückte sich das Kind enger an mich. Einer der Wachmänner wuchtete mit seinem Schwert vor ihrer Nase rum, bis er sie (un)beabsichtigt traf. Aber, hallo? Wer war ich denn, wenn ich zuließ, dass man ein kleines Kind so behandelt. Ich war nie eine der ganz mutigen, aber feige war ich auch nicht und besonders nicht wenn es um andere geht. Also schnappte ich mir in einer schnellen Bewegung das Schwert und hielt es ihm an seinen Hals. Natürlich blieb meine kleine Aktion nicht unbemerkt. Im Nu waren wir umzingelt, aber ich ließ die Waffe nicht sinken. Ich spürte wie sich das Mädchen enger an mich drückte und gleichzeitig merkte ich eine warme und doch verärgerte Aura in meinem Geist.

Ich nahm all meinen Mut zusammen und lächelte ihn kalt an: „Ich frag mich wer schneller das Schwert schwingen kann, deine Freunde oder ich?“

Ich zuckte zusammen als die laute Stimme des älteren Mannes von gestern über den Hof hallte. „Das reicht jetzt! Lasst die Waffen sinken, es ist nicht so geplant das jetzt jemand stirb.“ Ich lies zeitgleich mit den Wachen meine Waffe sinken. Nach seiner Ansprache an uns, breitet er die Arme in einer geistlichen Geste auf und sagt mit einem strahlenden Lächeln, das jetzt alle Frei sind, das wir hingehen können wo wir wollen. Wie auf einen stummen Befehl teilten sich die Wachen und alle Leute rannten, wie von Sinnen Richtung Wald. Auch das kleine Mädchen. Sie winkte als sie zu anderen Kindern stieß. Mir stiegen Tränen in die Augen als mir bewusst wurde, das ich hier die einzige war, die begriff was hier ab ging. Keiner dieser Menschen würde überleben, ich auch nicht. Aber ich würde Kämpfen. Gib niemals auf, hatte meine Mutter immer gesagt und ich hatte nicht vor jetzt damit an zu fangen. Fest entschlossen ballte ich die Hände zu Fäusten. Ich machte mich mit festem Schritt auch auf den Weg. Als ich unter dem Tor stand, drehte ich mich noch einmal um und sah dass der junge Mann von gestern mich fest im Blick hatte. Ich starrte zurück bis er den Kopf wieder seinem gegenüber zu wand. Ich atmete tief durch und erstarrte als ich seine Stimme mitten in meinem Kopf hörte: >Du hast eine halbe Stunde, dann eröffne ich meine Jagt auf dich. Also Lauf und versuch zu fliehen! < Ich nahm sein Lachen nur zu deutlich wahr. Verstört stolperte ich zurück, drehte mich auf dem Absatz um und rannte los.

So laut meine Schritte über den Boden hallten, hatte ich Angst dass selbst ein Tauber mich Kinderleicht verfolgen könnte. Schließlich musste ich doch stehen bleiben und einmal tief durch atmen. Ich lehnte mich an einen Baum um mich kurz auszuruhen. Bis ich das Knacken eines Astes hörte und herum wirbelte. Zu meiner Erleichterung stand dort nur das kleine Kind von vorhin. Sie lächelt mich an. „Hallo.“, sagte sie. Ich hockte mich vor sie, drückte meinen Finger auf ihren Mund und machte „Pst“. Hektisch sah ich mich, aber keiner war zusehen. Erleichtert sackte ich zusammen. „Komm doch mit uns, dann bist du nicht alleine.“, flüstert sie. Ich seufzte und sagte ihr, dass sie und ihre Freunde ohne mich schneller währen. Zu meinem Glück nickte sie, wenn auch traurig, drückte mich und lief dann wieder weg. Einen Moment sah ich noch hinterher bis ihre kleine Gestalt zwischen den Bäumen verschwand. Langsam stand ich wieder auf und setzte leise meinen unbekannten Weg fort.
 

***
 

Es war ihm schwer gefallen ihr wirklich eine halbe Stunde Vorsprung zulassen, bis er seine Jagd auf sie eröffnete. Genüsslich leckte er sich über die Lippen als er lautlos durch den Wald streifte und seine Gedanke zur letzten Nacht abdrifteten. Wie sie sich auf der Suche nach Erlösung unter ihm wand, stöhnte und flehte. Er wollte es wieder sehen, musste es wieder sehen und spüren.

Wenn er sich an ihre kleine Show auf dem Hof erinnerte, musste er unweigerlich Grinsen. Hinter ihrer unschuldigen Miene, dem zarten, ja in seinen Augen schon zerbrechlichen Körper, lag eine Wildheit und Leidenschaft die er nur zu gerne erforschen würde. In ihren Azurblauen Augen hatte nicht einmal Angst gestanden. Er hatte gesehen wie ihre Augen vor Wut Funken sprühen konnten, aber er wollte sehen wie sie aussahen, wenn sie Angst hatte. Es war nicht nett was er vorhatte, aber seit wann war er denn „nett“. Seine Art war nicht nett, das würde sie auch noch erfahren. Bald.

Er folgte grinsend ihrem berauschenden Duft durch den Wald. Sie war weit gekommen das musste er ihr zugestehen, trotzdem würde sie ihm nicht entkommen. Das Tier in ihm gierte danach sie zu spüren. Sein Jagt Instinkt war geweckt und würde erst befriedigt sein, wenn er sie an seinen Körper drückte, die Weichheit ihrer Haut schmecken und ihr Blut kosten. Sein Grinsen wurde breiter als ihr Geruch intensiver wurde, er hatte sie…


Nachwort zu diesem Kapitel:
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lg isychan Komplett anzeigen

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