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Die Liebe kennt keine Anleitung

von

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Ein Tanz der alles verändert

4.
 

Die Party im Erdgeschoss war im vollen Gange. Die Gäste amüsierten sich und tranken und tranken, alles zu Ehren von Tala. Das Gelage würde wohl bis tief in die Nacht voranschreiten und in den frühen Morgenstunden sein Ende finden. Mir war das egal. Ich hatte geplant, bis dahin schon längst wieder in meinem Bett zu liegen, jedoch kreuzte ein gewisser Halbrusse meine Pläne. Kai Hiwatari.

Ich stand immer noch wie angewurzelt da und sah Kai in die Augen. Wieso musste ausgerechnet er hier auftauchen und mich erwischen? Ausgerechnet er? Zitternd und mit Schweiß im Nacken blieb ich stehen und suchte nach einer passenden Ausrede, um dem Donnerwetter welches mir drohte zu entkommen. Aber ich war gefangen. Mir wollte einfach nichts passendes einfallen. „Ich.. ehm.. ich!“ Ich versuchte wenigstens etwas halbwegs plausibles hervorzubringen, doch es war zu spät. Er setzte sich in Bewegung und kam direkt auf mich zu gelaufen. Wie gut er aussah und irgendwie angsteinflößend. Strähnen fielen ihm ins Gesicht und verdeckten seine Augen.

„ Ich muss mich wohl verlaufen haben!“, brachte ich stammelnd hervor. Super Jane. Was Besseres hätte dir nicht einfallen können. Verlaufen. Die Tür war fest verschlossen und sah nicht gerade einladend aus und du möchtest Kai Hiwatari weis machen, das man sich dann ausgerechnet hierher verlaufen würde. Nun gut, was blieb mir anderes übrig, als es zu versuchen. „ Dann werde ich mal los!“ Ich versuchte mich in Bewegung zu setzen, doch Kai baute sich förmlich vor mir auf. Seine Adern an den Oberarmen pulsierten förmlich und ich konnte sehen, wie er seinen Kiefer anspannte. Ich war doch keine Gefahr für ihn. Bloß ein Eindringling, der versuchte Geheimnisse über ihn herauszufinden und an die Öffentlichkeit weiter zu geben. Dunkle Geheimnisse die ihn... bloß stellen könnten. Seinem Ruf schaden könnten. Ich bin mir absolut sicher, nach der Nacht in der Bar, dass er eine Menge zu verbergen hatte und er gehörig aufpassen musste, wie er sich vor anderen zu verhalten hatte, um nicht aufzufallen. Obwohl jemand wie Kai doch nur auffallen konnte.

Das Foto. Schnell verschränkte ich die Arme hinter meinen Rücken, um vor Kai zu verbergen, was ich gefunden hatte. Doch er schien Augen wie ein Adler zu haben. Sein Blick folgte meiner Bewegung und verhärtete sich. „Was hast du da?“, herrschte er mich an und kam auf mich zu gelaufen. Seine trainierte Brust zeichnete sich durch sein weißes Hemd ab. Ich musste schwer schlucken, als er sich vor mir aufbaute. Seine Arme waren muskulös und sein Körper löste eine Anspannung in mir aus, die ich nicht deuten konnte. Ich schüttelte mit dem Kopf, als ob das irgendetwas daran ändern würde, dass ich in der Klemme steckte und über Kais trainierten Körper nachdachte. Kai würde mich im hohen Bogen raus werfen lassen und ich hatte meine einzige Chance vertan, etwas über diesen Fiesling herauszufinden. Über diesen egoistischen, herzlosen, arroganten, sexy Fiesling. Moment, sexy? Seine Ader am Hals pulsierte und mir stockte der Atem. Er stand genau vor mir und baute sich auf. Auf mich herabsehend fiel ihm eine Strähne ins Gesicht und ich war versucht, meine Hand nach ihm auszustrecken und – STOP – Es reichte jetzt. Zögernd aber entschlossen wich in einen Schritt zurück und hielt den Atem an. Meine Hände wurden schwitzig und hielten krampfhaft das Papier fest. ,,Master Kai?“ Ein Schatten erschien im Türrahmen und verlangte nach dem Hausherren, dieser sich prompt umdrehte und seinen scheinbar Angestellten an raunte. „Ich bin beschäftigt!“ Der schmächtige Butler trat dennoch ins Zimmer. „Master Kai, die Torte wird jetzt angeschnitten! Das wollen Sie doch nicht verpassen!“ Die Gestalt entfernte sich schnellen Schrittes aus der Tür und eilte die Treppe hinunter. Ich stieß einen erleichterten Seufzer aus, als Kai sich zum gehen wandte. „Du kommst mit!“ Er griff nach meinem Handgelenk und zog mich unsanft aus dem Raum hinter sich her, dabei ließ ich das Blatt Papier aus meiner Hand gleiten und begann innerlich zu fluchen. Was hatte er vor? Er soll mich in Ruhe lassen. Sein Aftershave stieg mir in die Nase. Es hatte etwas holziges-moschusartiges. Fordernd inhalierte ich den Duft Kais und wunderte mich über mich selbst. Aus der Ferne war er mir eindeutig lieber, da konnte er nicht so viel mit meiner Gedankenwelt anstellen. Was war denn nur los mit mir ? Wir standen oben an der Treppe, als ich versuchte, mich aus seinem Griff zu befreien, aber er verstärkte ihn nur noch mehr. Unten hörte man Gelächter und laute Musik. Die Party war im vollen Gange. Es schien witzig zu sein und eine Menge Alkohol zu fließen. Durch seinen Widerstand den er mir bot, machte ich einen Satz auf ihn zu und war ihm nun so nah, dass ich seinen Atem auf meinem Gesicht spüren konnte. „Ich habe keine Ahnung, wer du bist und was du hier zu suchen hast. Aus irgendeinem mir nicht erklärbaren Grund muss Tala dich ja eingeladen haben, aber glaube mir eins-!“ Er kam mir nun mit seinem Gesicht gefährlich nah und uns trennten nur noch wenige Zentimeter voneinander. Mir wurde schwindelig aber versuchte seinem Blick standzuhalten. „Ich werde dich keine Sekunde aus den Augen lassen und dich nachher höchst persönlich nach draußen begleiten!“ „Soll das eine Drohung sein?“ Fordernd sah ich ihn an, was Kai zunächst zu irritieren schien, doch dann huschte ein Lächeln über seine Lippen. „Ja. Soll es. Und die solltest du lieber Ernst nehmen!“ Mit diesen Worten zerrte er mich die Treppe runter und durch den ganzen Flur. Scheinbar belustigt kam uns Tala entgegen und grinste. „Wo kommt ihr zwei denn her?“ Er reichte mir scheinbar selbstverständlich ein Sektglas. „Belästigt Kai dich etwas?“ Sein Blick wanderte zu meinem Handgelenk und Kai ließ endlich los. „Tala, wer ist die Kleine?“ Kai zog sich seine Krawatte zurecht und deutete mit einer abfälligen Kopfbewegung in meine Richtung. Was bildete der sich eigentlich ein. „Mein Name ist Jane und ich habe eine Einladung erhalten, also werde ich auch gebührend Herr Ivanows Geburtstag feiern. Ob Sie wollen oder nicht! Sollen wir?“ Mutig hielt ich Tala meinen Arm hin, der ihn prompt ergriff und amüsiert zu Kai blickte. Kai starrte mich wütend an und ballte seine Hände zu Fäusten. Schnell ging ich mit Tala in den großen Raum, in dem alsbald die Torte vom Geburtstagskind angeschnitten werden sollte. Hatte ich das gerade wirklich getan? Ich hatte so wacklige Knie wie noch nie in meinem Leben zuvor. Woher kam nur dieser Mut. Wie viel war ich bereit für diese Story zu riskieren? Die Story meines Lebens. Der Saal war riesig und durch prachtvolle Kronleuchter hell erleuchtet. Viele Gäste tummelten sich zusammen und hielten ihre Gläser in den Händen. Plötzlich ertönte das Geburtstagslied und ein Wagen mit einer riesigen Torte wurde in den Saal gefahren.

Tala löste sich sanft aus meinem Griff und grinste mich breit an. „Ich glaube, ich werde zum Kerzen auspusten gebraucht!“ Er zwinkerte mir noch zu und wandte sich dann an seine Gäste, um eine ergreifende Rede über das letzte Jahr zu halten. Plötzlich spürte ich eine angenehme Wärme an meinem Ohr und erkannte sofort den Geruch, der mir in die Nase stieg. „Ich habe dich im Blick. Egal, was du im Schilde führst, ich werde es herausfinden!“ Ich wagte nicht mich umzudrehen, und Kai der mir diese Drohung ins Ohr flüsterte, anzusehen. Er stieß mich leicht zur Seite, als er an mir vorbei ging, um sich das Spektakel des Geburtstagskindes aus der Nähe anzusehen. Die Kerzen wurden ausgepustet, die Torte angeschnitten und die Party begann ihren Höhepunkt zu bekommen. Alle tanzten und feierten ausgelassen. Und ich? Ich wurde die ganze Zeit beobachtet und konnte mich nicht vom Fleck bewegen. Das war so unfair. Zügig kippte ich den letzten Schluck meines Sekts runter und blickte durch den Raum. Kais Augen waren auf mich fixiert und ich rollte genervt mit den Augen. Tala näherte sich mir und stellte sich neben mich. „Kai lässt dich ja gar nicht aus den Augen, Jane!“ Schmunzelnd sah er mich an. Ja wenn du wüsstest warum. Hatte Kai mich etwa durchschaut? Er konnte doch nichts von dem ahnen, was ich vorhatte, oder etwa doch?

„Ich sag ihm, er soll dich zum tanzen auffordern, wenn er dich schon so anstarrt!“ Bevor ich widersprechen konnte, entfernte sich Tala von mir und schritt durch die Menge zu Kai. Ein kurzes Gespräch, eine abfällige Bewegung Kais in meine Richtung und einen Moment später, kam er auf mich zugelaufen. Ich spürte die Spannung zwischen uns, die mit jedem seiner Schritte größer wurde. Panisch blickte ich mich um, und überlegte mir einen Schlachtplan, um wegzukommen aber es war zu spät. „Ich nehme an, du bist nicht sonderlich begabt im tanzen aber dennoch werde ich Tala diesen Gefallen tun und mir diesen Kindergarten hier antun!“ Er lockerte sich die Krawatte und griff nach meiner Hand. Was bildete der sich eigentlich ein? „Kindergarten? Der Einzige der hier einen Kindergarten veranstaltet bist du!“ Ich leistete leichten Widerstand, jedoch erfolglos. Er zog mich unsanft auf die Tanzfläche und begann, mich in eine Drehung zu verwickeln. Mit einem Ruck zog er mich wieder an sich. „Und im Übrigen, ist es lächerlich zu glauben, dass ich etwas im Schilde führe! Haben sie etwas Angst vor mir? Verheimlichen sie etwas?“ Ich spürte einen leichten Druck seiner Hand auf meinem Rücken. Er beugte sich runter und seine Wärme umgab mich. Ich muss aufhören, dass gut zu finden. Ich spürte seine harte Brust an meinem Körper. „Ich habe keine Angst, doch bin ich gerne vorbereitet!“ Ein Schmunzeln huschte über seine Lippen, ehe er meine Hüfte packte und mich von sich stieß. Mit dieser Bewegung hatte ich nicht gerechnet, sodass ich fast stolperte und hinfiel. Das hatte er doch mit Absicht gemacht. Erneut zog er mich an sich und beugte mich tief nach hinten. „Außerdem frage ich mich, was so kleine Mädchen auf einer Erwachsenenparty zu suchen haben! Gehörst du nicht längst ins Bett?“ Kleine Mädchen? Mutwillig, aber nach Tollpatschigkeit aussehend, stieß ich meinen Absatz auf seinen Fuß. Er verzog schmerzhaft das Gesicht und festigte seinen Griff um meine Hände, um mich einer weiteren Drehung auszusetzen. Grimmig sah ich ihn an, als ich mich wieder an seinen Körper befand. Meine Hand lag schließlich an seinem Oberarm, dieser sich warm und pulsierend anfühlte. Sein Griff lockerte sich etwas und es schien, als verliere er langsam die Lust daran, mich wie eine Puppe durch die Luft zu wirbeln. Sanft drückte er mich an seinen Körper und mir wurde schwindelig. „Hör mal...!“, begann er und beugte sich zu mir runter. Er wollte die Strategie ändern. Versuchte er etwa die Machotour, um irgendetwas aus mir herauszufinden. Das lasse ich ihm nicht durchgehen. Mit aller Gewalt stieß ich mich von ihm ab. Dummerweise hatte ich die Rechnung ohne meine hohen Schuhe gemacht. Ich verlor den Halt, stolperte einige Schritte nach hinten und landete mit einem lauten Aufschrei im Buffet. Mitten rein in einen bereits abgestellten, aber immer noch flüssigen Schokobrunnen. Mit einem lauten Krachen und Scheppern fielen ich und einige Sachen des Buffets auf den Boden. Die kalte Schokosoße übergoss sich auf meinen Körper und klebte mich regelrecht auf dem Boden fest.

Da lag ich nun und starrte die Decke an...



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