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The Value of Something we lost.

... and maybe find again.
von

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Inzwischen war ich keine 19 Jahre mehr.

Und auch wenn ich keine 50 war, so fühlte es sich danach an – Der Verlust dieser einen Person hatte mich mit einem Schlag älter werden lassen. Viel, viel älter als es sonst vermutlich der Fall gewesen wäre.

Mit einem Mal hatte ich gelernt, was es hieß, Reue zu empfinden.

Was es bedeutete zu leiden und nichts dagegen tun zu können.

Wie es sich anfühlte, wahren Herzschmerz zu empfinden.

Und was es heißt, dennoch weitergehen zu müssen.

Es war ungelogen die schwierigste Zeit in meinem bisherigen Leben.

 

Es gab Tage, Stunden, in denen ich am liebsten alles hinter mich gelassen hätte. In denen ich wirklich gerne das Leben geführt hätte, welches für mich hier vorgesehen war. Tage, an denen ich keine Kraft mehr hatte und endlose Verzweiflung empfand, weil es mir nicht schnell genug ging, was die Arbeiten an der Dimension Cannon betraf. An denen ich ungerecht und gemein gegenüber meiner Familie und Mickey wurde und mir oft genug hinterher für mein Verhalten auf die Zunge biss.

Ich hatte bereits so lange gewartet und musste es immer noch...

So sehr ich auch an den Doktor glaubte und ihm vertraute, hatte es immer wieder Situationen gegeben, denen er machtlos gegenüberstand.

Ich konnte mir nie sicher sein, dass es ihm jetzt gut ging. Dieser Gedanke allein genügte bereits, dass ich an einigen Abenden in meinem Zimmer bittere Tränen vergoss

Ich schämte mich für das, was geschehen war, gab mir die Schuld, dass ich nicht besser aufgepasst hatte und unvorsichtig gewesen bin. Ich war wütend darüber, dass dieses Ende für uns vorgesehen war. Wütend auf mich, dass ich mich überschätzt hatte. Ich machte mich für unsere Trennung verantwortlich. Und dann... war da wieder die leise Stimme der Hoffnung, dass sich alles in die richtige Bahn fügen würde. Irgendwie. Ich sollte nicht das finale Ende betrachten, sondern zwischen dem sich schließenden Vorhang linsen. Die Lücke finden.

Dieser kleine Spalt, der immer noch Luft für Optimismus ließ. Trotz des Gedanken- und Gefühlskarussells in mir, konnte ich doch einer Tatsache immer noch sicher sein: meine Liebe zu ihm und die Sehnsucht nach ihm wurden nicht weniger. Beides ließ mich an meinem Entschluss festhalten, dass ich stark genug werden wollte, um ihn finden zu können. Um bei ihm sein zu können. Dieses Mal wirklich für immer.

So, wie mich der Doktor in unserer gemeinsamen Zeit ein besserer Mensch hatte werden lassen, würde mich diese schwere Zeit der Einsamkeit ebenso wachsen lassen.

 

Alle Bemühungen gaben mir die Chance, ihm näher zu kommen. Schritt für Schritt konnte ich die Distanz zwischen uns weichen sehen.

Dass es aber schließlich nur den Glauben brauchte, um den Doktor zu erreichen... der richtige Moment, in dem es eine Instabilität zwischen den Universen gab, der Glauben und den Ruf nach dem Doktor...

Wir waren wieder in einer Welt. Eine Welt, eine Dimension, eine Zeit.

Ich konnte es nicht fassen, als ich ihn neben Donna und der TARDIS stehen sah.

Ich konnte es nicht glauben, dass dem wirklich so war.

Mein Herz setzte aus, nur um im nächsten Moment umso schneller zu schlagen.

Wie von selbst hoben sich meine Mundwinkel und ich konnte endlich wieder das Lächeln tragen, welches nur der Doktor bei mir hervorzuzaubern wusste.

Einhundert Meter.

Fünfzig Meter für jeden.

Ich rannte los, eilte so schnell mich meine Beine tragen konnten, immer geradeaus. Kurz darauf hatte auch er den ersten Schock der Überraschung überwunden, tat es mir gleich, rannte los.

Nicht mal mehr vierzig Meter... Endlich... endlich... Ich spürte, wie mir die Tränen hochsteigen wollten, blinzelte sie weg, ich wollte ihn nicht mehr aus den Augen lassen.

Und genau diese Unvorsichtigkeit ließ uns taumeln – Weder er noch ich hatten es kommen sehen, diesen eine Dalek, welcher um die Ecke hervorkam und in seiner mechanischen Stimme Exterminieren rief, während sein tödlicher Strahl auch schon auf den Doktor schoss.

Weil wir nicht länger hatten warten können... Denn hätten wir dies getan, hätten wir nur eine halbe Minute länger ausgehalten, wäre Jack genau zur rechten Zeit erschienen, hätte den Dalek erwischt und wir hätten nicht riskiert, dass der Doktor regenerieren müsste.

Ich erreichte ihn als er bereits zu Boden fiel, warf meine Waffe ab und kniete mich zu ihm, hielt ihn in den Armen.

„Ich hab dich. Gott... ich... hab dich vermisst. Ich bin's,“

Der Doktor schien getroffen von Schmerz, seine Lippen verzogen sich zwar zu einem Lächeln, aber es war mit Pein durchzogen. Trotzdem sprachen seine Augen jene Begeisterung, die ich immer von ihm erfahren habe, wenn er mich anguckte:

„Rose...“

„Hey...“

„Lange nicht gesehen.“

„Ja, ich... war ziemlich beschäftigt.“

Er schrie mit einem Mal auf, dass mir das Blut in den Adern gefror und ich Angst hatte, dass der Schuss des Daleks ihn doch noch umbrachte.

„Nicht sterben, hörst du? Nicht sterben! Oh mein Gott...“

„Wir bringen ihn in die TARDIS, schnell!“ Jacks Stimme klang an mein Ohr und bevor wir uns versahen, half er den Doktor hochzuhiefen und ihn in die blaue Polizeibox zu bringen.

Alles geschah so schnell und trotzdem bekam ich es nicht in gleicher Schnelligkeit mit. Ich verstand es nicht. Wie konnte das passieren?

Wie konnte es sein, dass wir uns gerade erst wiedergefunden hatten und uns jetzt schon wieder trennen sollten?

Es war zu viel zu begreifen, zu viel zu verstehen. Obwohl ich mehr als die meisten anderen Menschen über das Weltall, über die Welten und verschiedenen Lebensformen gelernt habe, kam ich mir in diesem Augenblick so unsagbar dumm vor.

Ich konnte immer noch genauso wenig für ihn tun.

Selbst, wenn ich die Erde beschützen konnte, so konnte ich nichts tun, um ihn zu beschützen – meinen Doktor.

„Was... was sollen wir tun? Es muss doch irgendein Medikament oder so was geben!“, fuhr Donna hoch, als wir bereits in der TARDIS waren und ihn vorsichtig zu Boden gleiten ließen.

Ich antwortete nicht, blieb in seiner Nähe, als könnte dies helfen und wurde erst von Jack wieder in die Wirklichkeit zurückgeholt.

„Tritt zurück, Rose“ Mein Körper gehorchte mir nicht und wehrte sich vehement dagegen, weil es bedeutete, dass ich akzeptieren musste, „Tu, was ich sage und tritt zurück!“, ließ er mich ein weiteres Mal wissen, dieses Mal forscher und ohne Freundlichkeit in seiner Stimme, „Er stirbt und du weißt, was als nächstes kommt.“

Ich schüttelte meinen Kopf, immer wieder, während Donna kein Wort verstand und sich an uns wandte, um zu erfahren, was Jack meinte. Regenerieren... das würde passieren... Mein Sichtfeld verschwamm und meine Augenwinkel wurden in heißer Flüssigkeit getränkt.

„Nein... ich... kam den ganzen Weg...“ Jack zog mich mit sanfter Gewalt von dem Doktor weg, denn er hatte recht – es fing an. Die rechte Hand des Doktors begann zu glühen, jenes orangene Glühen, dass ich schon einmal hatte sehen müssen. Licht strömte aus seiner Hand, zeichnete kleine Nanopartikel ab, die sich um diese wanden.

„Viel Glück, Doktor“, waren Jacks Worte, während ich nun mehr jene fand, um Donna eine Erklärung zu geben. Nicht eine Sekunde lang den Blick von dem Doktor lassend, bewegten sich meine Lippen wie automatisch: „Wenn er... stirbt... S-sein Körper... e-er repariert sich selbst. Verändert sich... Aber das geht nicht!!“, rief ich in meiner vollkommen Verzweiflung, „Das kannst du nicht machen!!“

„Es tut mir leid... aber...“ Er hatte sich inzwischen aufgerichtet, stand wieder auf beiden Beinen, wenn auch gleich schwer atmend und erschöpft. Angestrengt von den Mühen, von den Schmerzen, die er durchleben musste, „Es fängt schon an...“

 



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