Zum Inhalt der Seite

Ino hoch Probleme

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein Spiel

Ino ließ den Schläger mit aller Kraft gegen den Ball sausen, welcher in einem hohen Bogen wegflog. Sie kniff die Augen zusammen und schirmte die blendende Sonne mit der Hand ab, um den Ball zu verfolgen. Er landete hoch oben im Absperrungsnetz und fiel wie eine tote Fliege rasant zu Boden.

„Das war ein Homerun“, brüllte Kiba begeistert und applaudierte, worauf sich Ino mit einem übertriebenen Knicks vor dem imaginären Publikum verbeugte. Akamaru raste zu dem Ball und versenkte seine scharfen Zähne in das Leder. In der Schulzeit hatte Akamaru Kiba, der ihn oft heimlich mit in die Schule gebracht hatte, oft beim Spielen gebissen. Doch damals war er nur ein fünftel seiner jetzigen Größe gewesen und seine Fänge waren kaum mehr als stumpfe Buttermesser gewesen. Kiba hatte dennoch mehrere Narben durch Akamarus Verspieltheit in die Gegenwart mitgebracht. Ob Akamaru ihn heutzutage immer noch biss oder hatte Kiba ihn zum Gehorsam dressiert? Der Hund schlug glücklich Hacken, während er zu seinem Herrchen zurück hechtete, um ihm den vollgesabberten Ball zurückzugeben. Kiba setzte sich in die Hocke und erwartete Akamaru mit ausgestreckten Armen. Das Verhalten der Beiden war unglaublich zutraulich und sie tollten herum wie beste Freunde. Sie waren beste Freunde. Bevor Kiba den Ball ein weiteres Mal zu Ino warf, rieb er den Hundespeichel an seiner Hose ab. Dieses Mal verfehlte sie ihn und er knallte laut gegen das Stahlgitter hinter ihr.

„Wo sind deine Reflexe, Ino?“ Sie zeigte ihm den Finger und rollte den Ball zu Kiba in die Mitte des Feldes, wobei Akamaru fasziniert dem rollenden Ball verfolgte. Sein Schwanz wedelte schnell, erpicht seine Beute zu fassen. Kiba stoppte den Ball mit seinem Fuß und Akamaru legte sich sofort auf den Boden und sah Kiba mit tieftraurigen Augen an. Kiba hob den Ball auf und warf ihn mit aller Kraft weg, diesmal in die entgegengesetzte Richtung von Ino. Während Akamaru über das Feld rannte, gesellte sich Kiba zu Ino und legte seinen Arm um ihre Schultern. Sie beobachteten den tollenden Hund, der sich selbst den Ball wegschlug, um weiter zu spielen.

„Hast du ihn dressiert“, fragte Ino neugierig und kassierte einen empörten Blick von Kiba.

„Akamaru muss man doch nicht dressieren. Ich würde ihn doch nie zu einem Dresseur-hund erziehen.“ Er legte seine Hand auf Inos Kopf und drehte ihr Gesicht so zu sich, sodass sie in seine frechen Augen blicken musste.

„Ich will einen Freund, keine Puppe.“

„Aber beißt er dich dann nicht noch?“ Sie schob seinen Ärmel hoch und entblößte eine tiefe Narbe. Mit sechszehn musste er ins Krankenhaus, da Akamaru seine Fänge zu tief in Kibas Unterarm vergruben hatte.

„Beißt du deine Freunde“, konterte Kiba mit einer Gegenfrage und schüttelte seinen Ärmel wieder zurecht.

„Akamaru hat von allein gelernt, wie er sich im Zaun zu halten hat. Ich zwinge ihn zu nichts. Es ist nicht natürlich, einen Hund für Kunststücke zu missbrauchen. Ich spreche mit ihm“, dabei pfiff er einmal und Akamaru hechtete zu ihnen zurück,

„Und er reagiert. Er spricht mit mir“, Akamaru bellte Kiba an und stupste den leicht zerkauten Ball mit der Nase an. Kiba hob ihn ein weiteres Mal auf und warf ihm in hohen Bogen weg.

„Und ich reagiere. Wir reden ganz normal miteinander und teilen uns gegenseitig mit, was wir möchten. So wie wir auch.“ Dabei stieß er Ino grinsend in die Seite, die leicht wegknickte und ihm einen trotzigen Blick zuwarf.

„Du weißt, dass ich nicht viel Ahnung von Hunden habe“, sagte Ino und rieb sich die Seite.

„Was auch eine wahre Schade ist. Aber solange du dich mit Akamaru verstehst, verzeih ich es dir!“

„Wie könnte ich mich mit Akamaru nicht verstehen? Auch wenn ich mich noch daran gewöhnen muss, dass er jetzt so riesig ist, ist er ein drolliger Hund. Und ihr seid noch viel enger als früher. Wie alt ist er denn jetzt eigentlich?“

„Er wird dieses Jahr acht“, sagte Kiba. Ino schluckte, denn soweit sie wusste lebten Hund meist nur zehn Jahre. Sie konnte sich Kiba nicht ohne seinen Hund vorstellen. Er wäre nicht mehr er selbst, sondern nur noch ein gebrochenes Spiegelbild seiner Selbst. Schnell verdrängte Ino den Gedanken an Akamaraus potenzielles Ausscheiden aus dem Leben. Sie konnte es sich noch nicht einmal vorstellen. Sie verharrten noch eine Weile den Hund beobachtend und die Sonne auf der Haut genießend auf dem Baseballfeld, bis ein Platzwärter hysterisch zu ihnen rannte.

„Hunde sind hier verboten! Sie müssen ihn sofort rausbringen!“ Erschrocken sah Ino Kiba um. Sie hatte nicht gewusst, dass Hunde verboten waren, als sie Kiba zum Baseball spielen eingeladen hatte. Aber Kiba klopfte ihr nur flüchtig auf die Schulter und stellte sich zum Gittertor, wo der Wärter wütend sie Stäbe umklammerte.

„Verzeihen Sie, Sir, doch ich kann meinen Hund nicht allein vor dem Gelände auf mich warten lassen, während ich mich hier vergnüge. Den Spaß kann ich ihm doch nicht vorenthalten.“ Der Wärter funkelte Kiba zornig an und fauchte ohne jegliche berufliche Professionalität:

„Dann verlassen sie alle den Platz! Sofort!“ Die Gruppe, die auf dem Nebenplatz spielten, hielten inne und hörten neugierig dem Schauspiel zu. Ein paar der Kinder drückten sich sogar an das Gitter, um alles besser mitzubekommen. Kiba zuckte die Schultern und sah kurz überlegend zu Ino, die keinen Schimmer hatte, was sie sagen sollte.

„Nun, wenn sie uns den Platz verweisen, werden wir aber nicht bezahlen“, sagte Kiba lässig und der Wärter schnaubte wütend auf, der solch eine Frechheit in seinen langen Leben nicht erlebt hatte. Auch wenn er schon so manchen Bengel verjagen musste, war niemand so dreist gewesen ihm ins Gesicht zu sagen, nicht zu bezahlen.

„Sie verstoßen gegen die Regeln und wollen dann auch nicht bezahlen?!“

„Sir, sie verweisen uns ohne, dass wir die Zeit, die wir gebucht haben, ausnutzen konnten. Weswegen sollten wir für nichts bezahlen? Zudem haben wir nirgendswo ein Schild gesehen, welches explizit Hund verbietet. Entweder haben sie es nicht ausgeschrieben oder sie müssen es offensichtlicher aufstellen. Dementsprechend trifft uns keine Schuld, da wir von dem Verbot nicht in Kenntnis gesetzt wurden. Also, entweder lassen sie uns unsere restliche Zeit in Ruhe nutzten, oder sie lassen uns, ohne zu zahlen gehen.“ Beim letzten Satz schwang ein Knurren in Kibas Stimme mit und man sah, wie unwohl es dem Wärter wurde. Mit letzten Flüchen kehrte er zurück ins Gebäude, wohl um sich bei seinen Angestellten über den unmöglichen Kunden auszulassen. Die Nachbarsspieler, kleine Kinder und schon ältere Jugendliche grinsten und staunten über den jungen Mann, der sich der Autoritätsperson widersetzt hatte. Ino sah Kiba nicht weniger bewundernd an. Er drehte sich grinsend zu ihr.

„Spielen wir weiter?“
 

- - - - - - - - - - - - - - - -

Hey,
 

jetzt bekommt auch Kiba wieder etwas "Screentime", da er ja doch recht im Hintergrund gerückt ist.

Wurde nun das kürzeste Kapitel, welches ich in der Geschichte geschrieben habe, aber das ist bestimmt zu verzeihen :)

Hoffe es gefällt euch, bis zum nächsten Kapitel!

LG



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  TendouSatori
2020-12-03T22:40:31+00:00 03.12.2020 23:40
Ich habe nun alle Kapitel in einem Rutsch durchgelesen!
Ich bin einfach komplett gefesselt von der Story!
Bitte bitte mehr davon! *_*


Zurück