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Ino hoch Probleme

von

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Wein schmerzt auch

Er war nicht erfreut, als er Ino auf der Straße sah. Sie hatte sich gerade wegdrehen wollen, als Shikamaru zu ihr rüber sah und sie sich anscheinend gezwungen fühlte zu ihm zu kommen. An sich hätte es ihn gefreut, sie zufällig zu treffen, doch dies war der ungünstigste Zeitpunkt. Temari würde bald da sein und er wollte weder, dass Temari Ino sah und einen Ausraster bekam, noch dass Ino Temari sah. Er lächelte die Blondine nur matt an und hoffte, dass sie ihn nur flüchtig begrüßen wollte. Aber er sah schon das gelbe Taxi um die Ecke biegen, welches Kurs auf das Restaurant machte, wovor er stand. Er hörte Ino auch nicht wirklich zu, als sie sprach, denn er war zu sehr in das vertieft, was er sich vorgenommen hatte heute zu sagen. Er wollte es nicht falsch vermitteln und doch einen klaren Strich ziehen, der nicht noch einmal übertreten werden sollte. Und er wusste, dass es schwer werden würde.

Temari stieg aus dem Taxi mit einem strahlenden Lächeln. Seit er "Ich liebe dich" zu ihr gesagt hatte, war sie in Hochstimmung, so wie es Matsuri ihm erzählt hatte. Sie hackte sich bei ihm ein und warf Ino einen langen Blick zu, während er sich von der leicht lächelnden Ino verabschiedete. Er hatte sie schon fast Umarmen wollen, so wie sie es immer zum Abschied taten, doch musste er sich überwinden. Wenigstens für heute noch. Er schaute ihr auch nicht nach oder wagte es seinen Kopf noch einmal in ihre Richtung zu drehen.

„Ich hatte ein Tisch für zwei auf dem Namen Nara reserviert", sagte er zu dem Empfangsmann, der sie mit gelangweiltem Lächeln zu ihrem Tisch führte. Es war ein Tisch in der Ecke, nahe der ebenholzbraunen Wand mit einen Blick auf das große Aquarium, in dem die buntschillernden Fische herumschwammen. Von der Decke leuchteten abgedunkelte rote Lichter, die das Restaurant in ein angenehmes Abendrot tauchte. Shikamaru erschlich der Gedanke, dass das Restaurant die falsche Entscheidung gewesen war. Temari saß sich vor ihm auf den rotgepolsterten Stuhl und hängte ihre Handtasche um die Lehne. Shikamarus Mundwinkel zuckten kurz, als Temari ihn strahlend anlächelte und die Karte in die Hand nahm.

„Sowas ist doch schön! In ein Restaurant zu essen, anstatt eine Pizza zu bestellen. Oh, sieh mal, es gibt sogar Kaviar zu einem Salat. Das muss ja ein richtig teures Restaurant sein!" Temari warf einen kurzen Blick ins Aquarium, wo ein Hummer gemächlich über den Grund krabbelte.

„Ich hoffe, dass er dort kein Essen werden wird", meinte sie und wies zum Hummer, der seine schwarzen traurigen Augen auf sie gerichtet hatte, als wisse er, dass er bald gekocht und serviert werden würde. Shikamaru nickte nur und schaute runter in die Karte. Er dachte wieder an die Worte, die er sich sogfältig zurecht gelegt hatte. Wenn er es vermeiden konnte, wollte er möglichst behutsam sein. Temari schien von seiner betrübten Laune nichts zu bemerken, denn sie plauderte einfach mit ihm weiter und wartete hin und wieder auf ein Nicken oder ein knappen Ja, als Bestätigung. Als das zugegebenermaßen köstliche - jedenfalls weitaus köstlicherer als eine halbkalte Pizza- Essen gebracht wurde und sie Beide genüsslich dieses verspeisten, begann Shikamaru zu reden:

„Temari, ich muss dir etwas sagen. Das ist auch der Grund, weshalb ich dich hier eingeladen habe. Mir ist es letztens erst klar geworden, auch wenn ich es doch schon lange gewusst hatte. Schon vor Gaaras Hochzeit hatte ich dieses Gefühl und während der Zeremonie und danach. Ich weiß, dass es ziemlich spät ist und du es selbst schon öfters angesprochen hast..." Er hielt kurz inne, denn Temari schnappte nach Luft und ihre Augen bekamen einen erfreulichen Glanz. Etwas in Shikamaru regte sich, was ihm sagen wollte, dass Temari seinen Anfang völlig falsch verstand. Doch Shikamaru ignorierte diese Alarmglocken und redete weiter:

„Es war halt auch kompliziert, die Situation hatte sich immer weiter verschärft und ich konnte nicht ganz klar durchblicken, aber jetzt habe ich Gewissheit. Jetzt weiß ich, wie ich stehe. Temari..." Temaris Hand glitt von ihrer Seite rüber zu seiner Hand und umschloss diese. Sie wirkte den Tränen nahe und sie zitterte leicht vor Aufregung.

„Wir sollten Schluss machen." Temaris Lächeln entgleiste ihr und sie starrte ihn ungläubig an.

„Das ist ein Scherz, oder? Ist heute der erste April oder einfach nur ein witzloser Scherz", fragte sie und zog ihre Hand schnell wieder zu sich. Aber Shikamaru schüttelte ernst den Kopf:

„Es ist mein voller Ernst."

„A-Aber du hast mir doch letztens noch gesagt, dass du mich liebst... Das erste Mal... U-Und ich dachte, du wolltest mir jetzt einen Hochz..." Sie beendete ihren Satz nicht, sondern unterdrückte ein Schluchzen. Sie wollte taff wirken, ihm nicht zeigen, wie sehr sie verletzt war. So war sie halt immer gewesen.

„Eine Beziehung, wie wir sie führen, hat keine Zukunft. Du kannst nicht sagen, dass du wirklich glücklich mit mir bist und ich bin es auch nicht. Denn wenn wir es wären, hätte Ino kein Gefährdungsfaktor gewesen, du wärst nicht ausgezogen und wir würden nicht andauernd streiten. Und ich bin die Streitereien leid, Temari. So Leid. Kaum sind wir länger als einen halben Tag zusammen, streiten wir über irgendwelche banalen Sachen." Temaris Gesicht schwoll vor Wut rot an und sie stieß zwischen ihren zusammengebissenen Zähnen hervor:

„Es ist wegen ihr, oder? Wegen Ino! Ich wusste es doch von Anfang an, dass du ein Auge auf sie geworfen hast. Mit ihren blauen Augen und der Figur, die wirklich jede haben möchte. Auch wenn du sagst, du willst keine besonders hübsche Freundin, ist sie doch total dein Typ! Sie ist alles, was du immer als No-Go-Freundin angesehen hast, aber in Wirklichkeit war das immer das, was du wolltest. Eine bildhübsches Flittchen ohne Hirn!"

„Temari, Ino ist weder ein Flittchen noch hirnlos! Du fällst ein Urteil ohne sie wirklich zu kennen! Und es ist nicht nur wegen ihr."

„Aber auch! Und das ist das Wichtigste! Hast du schon mit ihr geschlafen?" In Shikamarus Wangen schoss das warme Blut.

„Ich habe dich nicht betrogen, Temari! Es ist nur, dass ich nicht mehr glücklich mit dir bin, wenn ich es überhaupt je war!" Temari fletschte ihre Zähne und er konnte zum ersten Mal wirklich die Bedrohlichkeit, die auch Gaara hatte, in Temaris Gesicht erkennen. Sie waren halt doch Geschwister.

„Aber trotzdem machst du erst Schluss, nachdem du sie kennengelernt hast, also war es davor doch nicht so anstrengend, dass du es nicht mehr ausgehalten hattest! Du liebst sie, hab ich Recht?" Shikamaru lehnte sich bedächtig in die Stuhllehne und fixierte Temaris glühende Augen. Dann sagte er wahrheitsgemäß:

„Ja." So schnell wie Temari aufgesprungen war und ihm ihren Wein ins Gesicht schüttete, konnte Shikamaru gar nicht schauen. Er spürte, wie der Wein in seine Augen flog und schlagartig fing es an zu brennen. Er hatte nicht gewusst, wie schmerzhaft Wein sein konnte. Dass er schlecht schmeckte war ihm schon länger bekannt, aber mehr auch nicht. Mit einem Stöhnen wischte er sich über die Augen und sah die verschwommenen Umrisse von Temari, die ihre Tasche nahm und laut fluchte:

„Dann geh doch mit der Schlampe was Essen! Und wenn sie dich anblitzen lässt, wag es gar nicht erst zu mir zurück zu kriechen!" Daraufhin stürmte sie aus dem Restaurant. Alle Gäste hatten sich zu Shikamaru gedreht, der den letzten Weintropfen von seinem Gesicht wischte. Er sparte sich die missbilligenden Blicke der Anderen, die sonst was dachten und rief den Kellner zum Bezahlen zu sich. Der Mann mied Shikamarus Blick. Wahrscheinlich verurteilte er ihn genauso wie alle anderen, auch wenn sie keinen Schimmer hatten, worum es eigentlich ging. Sie vermuteten, dass er fremdgegangen war und es mit diesem Essen versucht hatte wieder gut zu machen. Eine wie Shikamaru fand, törichte Anschuldigung. Wäre er wirklich fremdgegangen, hätte er es ihr direkt gesagt. Denn den eigenen Partner zu betrügen war etwas, wo der Betrogene das Recht hatte es zu erfahren. Und dessen Entscheidung, ob dieser nun verzieh oder nicht, sollte akzeptiert werden. Wenn man jemanden betrog hatte man kein Recht mehr Anforderungen zu stellen und zu erwarten, dass der Partner verzieh und weiter liebte. So war das halt, wenn man Scheiße baute. Aber Shikamaru konnte sich auch nicht vorstellen, untreu zu sein. Für sowas war es ihm viel zu anstrengend. Wobei, dachte Shikamaru und musste an den einen Nachmittag denken, an dem er Ino fast geküsst hatte. Wäre er, wenn Ino nicht abgewehrt hätte, wirklich treu geblieben. Aber es war ein Moment der Schwäche gewesen. Ein Moment, in dem er nur Ino im Kopf gehabt hatte. In dem er Temari vollkommen vergessen hatte.

Als er das volle Restaurant verließ, war Shikamaru erleichtert, trotz schmerzenden Augen. Er hatte sich endlich gelöst. Eine Handlung, die sowohl ihm als auch Temari gut tat, auch wenn sie es noch gar nicht wahrhabe wollte. Sie waren einfach kein richtiges Paar gewesen. Und ein Glückliches schon gar nicht.
 

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Mal wieder ein kürzeres Kapitel, sry :(



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Kupferhaeschen
2017-02-13T20:08:37+00:00 13.02.2017 21:08
o.o
ALTER. Also ich hab ja Shikamaru echt lieb gewonnen... Aber wie mies ist es denn, nie mit ihr essen zu gehen und zum schluss machen dann schon? xD Ernsthaft? Da hätte ich auch gedacht er macht nen Heiratsantrag x'D
Ich finds allerdings mega geil dass er ihr die Wahrheit über seine Gefühle gesagt hat! *go Shikamaru* xD

Antwort von:  Nightglass
14.02.2017 00:24
Jaaah, war wirklich nicht so doll von ihm XD
Aber man muss ihn ja trotzdem mögen <3
Von:  Sunshinera
2017-02-13T20:02:12+00:00 13.02.2017 21:02
Klasse Kapitel ich bin gespannt wie es weiter geht.
Beim nächsten Kapitel kommentiere ich auch mal wieder ausführlicher, versprochen.^^
Ich hoffe du machst ja weiter so. Wir sehen uns beim nächsten Kapitel. ^^

L.g deine Sunny <3
Antwort von:  Nightglass
14.02.2017 00:23
Danke ^^
Super, freu mich <3
Von:  Zyklon64
2017-02-13T18:07:28+00:00 13.02.2017 19:07
Hab mir schon gedacht auf was dieses Essen hinaus läuft, jetzt meldet sich Shikamaru bei Ino, erklärt ihr was war und alles wird wieder gut.
Tja schön wärs, aber ich hab ja seeeeehr große Zweifel, dass du es den Lesern und den Charakteren so einfach machen wirst. Wieso musste Ino das auch mitbekommen, achja timing is a bitch.
Aber wenn alles so einfach wär, wo bliebe dann auch die Spannung und das Drama :D
Antwort von:  Nightglass
13.02.2017 19:11
Da sagst du was, Schwester ^^
Genau, ohne Spannung keine lesenswerte Geschichte :P



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