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Ino hoch Probleme

von

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Drei Wörter (2)

Die Hochzeit war ätzend gewesen. Zwar schien Temari ihn für den Tag mit ihrem Gezeter in Ruhe zu lassen und sie waren schon fast wie ein normales Pärchen, doch konnte kein Gast ihn in Ruhe lassen und fragen, wann es denn bei ihnen so weit wäre. Zuerst fragte Temaris engsten Verwandten, wie er es hatte zulassen können, dass sie nicht die erste gewesen war, die geheiratet hatte. Dann kamen Familienfreunde und meinten schnippisch, dass nun die beste Zeit für eine Heirat da war und es doch total romantisch wäre, Temari einen Heiratsantrag auf der Hochzeit ihres Bruders zu geben. Als er immer meinte, er wäre in keine Hochzeit interessiert, haben sie ihn alle angestarrt, als wäre er wahnsinnig und Temari mitleidig zugenickt. Es war so, als wäre jeder einzelne Gast auf ihn gepolt worden, ihn zu einen Antrag zu bewegen. Shikamaru überlegte sogar, ob Temari die Leute nicht vielleicht dazu angestiftet hatte.

Abgesehen von der Belagerung der Gäste war der Rest ebenso schrecklich gewesen. Die Musik und das Geschnatter der Leute hatte in seinen Ohren gedröhnt und der Priester, der die Zeremonie gehalten hatte, hatte den Höhepunkt dermaßen lange hinausgezögert, sodass Shikamaru sich beherrschen musste, nicht zu ruhen, ob er die Beiden nun endlich mal vermählen wolle oder darauf warte, dass sie alle vor Langeweile starben. Doch er blieb ruhig, hörte sich die fünfstündige Rede - so kam sie ihm jedenfalls vor - des Priesters an und ignorierte die flüsternde Tante neben ihm, die ihm sagte, er würde keine Bessere als Temari finden. Dabei musste er unterbewusst an Ino denken. Als er den Straus bei ihr abgeholt hatte und sie in ihrem einfachen Schlafanzug gesehen hatte, wollte er sie einfach mit zur Hochzeit nehmen. Er hatte sich gut vorstellen können, dass die Hochzeit dann wenigstens erträglicher gewesen wäre. Doch schon allein wegen Temari war es unmöglich. Sie hätte ihn vor allen den Kopf abgerissen, Hochzeit hin oder her. Aber er hatte es dennoch bereut. Ino wäre nicht auf Anschuldigungen eingegangen und würde kein Blatt vor dem Mund nehmen. Eine Eigenschaft, die Shikamaru einerseits bewunderte und andererseits auch als nervig empfinden konnte. Aber jedenfalls sagte sie immer was Sache war und erwartete nicht, dass er es ihr aus der Nase zog oder wie ein Detektiv hinter ihren Andeutungen hinterherjagte. Und Gaara war ungemein kühl ihm gegen über. Er war zornig, dass Shikamaru und Temari stritten. Nicht weil er sich wirklich um das Liebesleben von Temari sorgte, sondern weil wegen den Streitereien Temari nun bei ihm wohnte, wobei er sich so über die traute Zweisamkeit mit seiner Frau gefreut hatte. Matsuri hingegen war ihm strahlen um den Hals gefallen und hatte ihm fast die Selle aus dem Leib gedrückt, so sehr schien sie sich zu freuen ihn zu sehen. Er hatte eigentlich nie wirklich viel Kontakt mir Matsuri gehabt, wusste nur, dass sie schon eine Ewigkeit eine enge Freundin von Gaara war, bis sie schließlich zusammen kamen und sie der herzlichste Mensch war, den er kannte. Sie schien die Einzige auf der Hochzeit zu sein, die es ihm nicht Übel nahm keine perfekte Beziehung mit Temari zu haben. Und die Gespräche, die sie mit ihm geführt hatte, hatten nichts mit ihm und Temari zu tun gehabt.

Nun lag er müde in seinem Bett und schaute über den Rand des Bettes auf die Kommode. Der rote Zeiger seines Weckers, den er schon seit Ewigkeiten auf stumm gestellt hatte, bewegte sich gerade auf Mitternacht zu. Vor einer Stunde war Temari mit ihm ins Taxi gestiegen. Sie hatten sich das Taxi geteilt. Als sie an Gaaras Anwesen angekommen waren, fragte sie, ob er nicht noch zu einer Tasse Tee kommen wollte, doch er hatte abgelehnt. Es hatte ihn nicht gereizt mit Temari noch tief in die Nacht zu reden und sich eventuell ihre Klagen anhören zu müssen. Sie hatte daraufhin nur traurig gelächelt und die gelbe Autotür geschlossen. Shikamaru warf sich die warme Decke über und zog sie wie ein kleines Kind über den Kopf. Sein Schlafzimmerfenster zeigte auf ein Non-Stop-Shop, weshalb dieser selbst in der Nacht rotweiß leuchtete. Shikamaru könnte auch einfach seine Gardinen zuziehen, die er meistens geschlossen hatte, doch er wollte nicht ein weiteres Mal aufstehen. Und unter seiner warmen dunklen Decke glitt er langsam in den Schlaf.
 

Aus irgendeinem Grund war Shikamaru unruhig. Er saß auf der Terrasse des Cafés Blue "Light" und zupfte andauernd an seinem Ärmel herum, wobei er seinen Blick über die Aussicht schweifen ließ. Im Park spielten paar Kinder fangen, bis ein kleines Mädchen hinflog und schreiend zu ihrer Mutter lief. Ein hochgewachsener Mann spielte mit seinem Terrier Frisbee, der über die Wise jagte, als würde er bei einem Sprintwettbewerb teilnehmen. Zwei Frauen fuhren Inliner und schleckten dabei genüsslich ein doppelkugeliges Eis. Die Kellnerin, deine dunkelhäutige Frau mit blondgefärbten Haaren kam zu ihm. Sie lächelte ihn an und fragte:

„Ein Date?" Verwundert schaute er zu ihr rüber und schüttelte hastig den Kopf:

„Nein, wie kommen sie den darauf? Ich treffe nur eine Freundin." Die Kellnerin schenkte ihm Kaffee in seine noch halbvolle Tasse und zwinkerte ihm zu:

„Du scheinst nervös zu sein. Richtest die ganze Zeit dein Oberteil und schaust über den Park, als ob du jemanden sehnlichst erwartest."

„Sie ist nur eine Freundin", wiederholte Shikamaru und schaute über die Schulter der Kellnerin, denn er hatte sie gerade reinkommen gesehen. Ino trug eine schwarze Röhrenjeans und eine hellblaue Bluse. Ihre Beine endeten in ihren üblichen beigen Stiefeln mit Absatz.

„Dafür, dass es nur ein Freundestreff ist, glühen deine Augen aber ziemlich stark", meinte die Kellnerin und schaute auch zu Ino rüber, welche Shikamaru gerade entdeckte. Sie winkte ihm zu und näherte sich dem kleinen Holztisch, welcher von einem Schirm von der Sonne geschützt wurde.

„Hey, ´tschuldige, dass ich so spät komme, aber ich wurde bei der Arbeit aufgehalten. Ah, ich nehm den Cappuccino, der ist wirklich köstlich hier", sagte Ino. Sie ließ sich ihm gegenüber in den Stuhl fallen und zog den Mantel aus. Shikamaru fiel auf, dass manche der Männer hier im Raum sich zu Ino gedreht hatten und selbst vergebene Männer sie verstohlen anschauten. Ino merkte davon anscheinend nichts, denn sie stützte ihren Kopf auf ihre Hände und schaute ihn direkt in die Augen.

„Also, wie war´s? Ich war ja noch nie auf einer Hochzeit. Muss bestimmt traumhaft gewesen sein!" Shikamaru zuckte die Schultern:

„Ist nicht meine Welt. Viele Menschen, laute Musik und keine Ruhe. Das Schlimmste aber waren die Verwandten, die nicht aufgehört hatten zu nerven." Ino lachte und beugte sich näher zu ihm. Shikamaru konnte aus dem Augenwinkel die Kellnerin schelmisch grinsen sehen.

„Was nervt dich denn bitte schön nicht? Hast du keine Fotos gemacht?"

„Äh, sollte ich?" Irritiert nahm er einen Schluck vom Kaffee. Ino tat gespielt beleidigt:

„Na hör mal. Man geht doch auf keine Hochzeit ohne Fotos zu machen. Das sind Erinnerungen für die Ewigkeit!"

„Ist die eigene Hochzeit nicht die Erinnerung für die Ewigkeit?" Ino setzte sich wieder gerade hin und zuckte mit den Schultern:

„Naja, wenn man nicht heiratet, ist die Hochzeit eines Kumpels oder Nahestehenden ein ereignisreiches Erlebnis."

„Du willst nicht heiraten?" Das kam überraschend. Shikamaru dachte immer es wäre der Traum jedes Mädchen einmal mit der geliebten Person vor den Altar zu treten. Ino zuckte ein weiteres Mal mit ihren Schultern und drehte ihren Kopf zum Park, um die vorbeilaufenden Menschen zu beobachten.

„Es steht nicht auf dem Plan. Und nötig hab ich es nicht wirklich. Sollte es mal dazu kommen - warum auch immer -, dann sollte ich wenigstens ganz sicher sein, dass es der Richtige ist. Aber wer weiß." Ino nahm dankend den Cappuccino, der ihr gerade gebracht wurde und trank einen Schluck von diesen. Sie seufzte und sagte:

„Weißt du, manchmal könnt ich mich wirklich schlagen. Ich war letztens nochmal bei meiner ehemaligen Universität, da ich ein Buch aus der Bibliothek bei mir zu Hause gefunden hatte und traf meinen alten Professor. Tja und er hat gesagt, dass es wirklich eine Schande war, dass ich abgesprungen bin. Ich hätte potenzial gehabt und er könne nicht verstehen, weshalb ich gegangen bin. Nun, ich auch nicht mehr. War wirklich dumm von mir. Aber ich habe auch kein Geld mehr für die Gebühren. Das nennt man wohl die Arschkarte gezogen." Shikamaru klopfte ihr leicht auf den Oberarm. Er war fürchterlich schlecht im Trösten. Ino hatte ihm schon einmal erzählt, dass sie Ärztin werden wollte, aber hatte ihm nie wirklich erzählt, weshalb sie gegangen war. Er wusste auch, dass es taktlos war sie jetzt das zu fragen, aber er tat es trotzdem:

„Warum bist du eigentlich abgesprungen?"

„Ich hab´s einfach nicht durchziehen können. Und das Geld wurde auch knapp. Es waren mehrere Faktoren, die da mitgespielt hatten", wich Ino aus, „ Das Ende vom Lied ist, ich hab´s vergeigt. Aber egal, lass uns von was anderes reden. Wie läuft es mit deinem neuen Gemälde?"

Shikamaru ließ sich auf ihren Wechsel ein und erzählte ihr von seinem neuen Kunden und das Modell seines Werkes. Er konnte ihr hin und wieder ein Lächeln entlocken und er musste feststellen, dass es Spaß machte mit ihr hier zu sitzen und zu reden. Sein Handy klingelte. Er schaute Ino entschuldigend an, während er es aus seiner Jackentasche fummelte. Sie machte nur eine Handbewegung, die bedeuten sollte, dass er drangehen sollte.

„Hallo“, fragte er und wunderte sich, wer wohl ihn über eine Festnetznummer anrief.

„Hallo, Shikamaru“, hörte er Temaris Stimme aus dem Hörer ertönen. Verwundert, aber auch unbehaglich, antwortete er:

„Hey, was ist los?“ Er hatte sie bei dem Gespräch mit Ino total vergessen. Aber soweit er sich erinnern konnte, hatten sie nichts zusammen ausgemacht.

„Können wir uns wieder versöhnen? Ich fühle mich schrecklich und vermisse dich… Und… Ich liebe dich“, Temari schluchzte leise. Shikamaru hatte noch nie zu ihr gesagt, dass er sie liebt, auch wenn sie schon lange zusammen waren. Es hatte sie immer frustriert, dass er es nie erwidert hatte. Ino sah ihn abwartend an, dann öffnete sie ihre Handtasche und kramte darin nach etwas. Möglicherweise ihr Handy. Ihr seidiges Haar fiel ihr dabei ins Gesicht und sie strich es sich anmutig heraus.

„Ich liebe dich auch“, sagte Shikamaru, seinen Blick immer noch nicht von Ino gewandt, die plötzlich aufsah. Sie wirkte überrascht und ihr Gesicht war leicht errötet, doch dann fiel ihr Blick auf sein Handy. Das erleichterte Aufatmen von Temari nahm er kaum war, sondern sah nur Ino an, die seinen Blick erwiderte, dann ihn ermutigend anlächelte. Ihr Lächeln wurde immer schwächer und sie schluckte schwer, bevor sie wieder runter auf ihre Tasche sah. Doch Shikamaru konnte sich nicht überwinden seine Augen von ihr zu wenden. Auch nicht, als Temari weitersprach. Seine Ohren schalteten auf Durchzug. Er hörte nichts. Nicht Temaris Stimme, nicht das Schreien der Kinder und auch nicht das Bellen des Terriers. In seinem Kopf überschlugen sich tausende Reize, die er in sich aufnahm, während er Ino anschaute. Und ein Signal wurde in sein Körper geleitet, sodass sein Herz anfing schneller zu schlagen. Es war der Moment, indem er es verstand. Indem auch sein Bewusstsein die Nachricht erhalten hatte.
 

>Es ist Ino<
 

… und nicht Temari.
 

- - - - - - - - - - - - -
 

Diesmal sogar pünktlich °-°

XD



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2017-02-09T09:00:08+00:00 09.02.2017 10:00
Oh Gott, wie gemein ist das nur? Die arme Ino zerbricht innerlich während er seine Gefühle realisiert T.T
Aber es ist genial geschrieben! Ich habe förmlich an meinem Bildschirm geklebt, während ich die letzten Kapitel gelesen habe! Großartig! Ich hoffe, es geht bald weiter c:
Antwort von:  Nightglass
09.02.2017 16:19
Danke dir <3
Denke, heute Abend schaff ich´s das nächste Kapitel hochzuladen :)
Spätestens morgen ^^
Von:  Kupferhaeschen
2017-02-08T07:34:39+00:00 08.02.2017 08:34
Dir macht es echt spaß einen zu Quälen kann das sein? x'D
boo boo boo XD schande über dich!
n mega süßes Kapitel <3 ich liebe deinen Schreibstil und die geschichte sowieso <3
Antwort von:  Nightglass
08.02.2017 17:47
Ach, nur ein bisschen ^^ So bleibt wenigstens die Spannung aufrecht XP
Riesiges Dankeschön <3
Von:  Zyklon64
2017-02-07T21:17:34+00:00 07.02.2017 22:17
Aaaaah wie kannst du an diesem Moment nur aufhören, auch wenn ich zugeben muss, dass es der perfekte Cliffhanger ist. Aber wiesooo nur

Da bin ich jetzt mal echt gespannt wie er aus der Situation mit Temari rauskommt und noch viel wichtiger, wie er unsere liebste Blondine an seine Seite bekommt.

Sonst wie immer ein super Kapitel und das Warten auf das nächste wird sehr sehr schwer werden
Antwort von:  Nightglass
07.02.2017 23:45
^^ dann ist es mir gut gelungen XD
Beeilen mich mit dem nächsten Kapitel, denke aber kommt frühstens Donnerstag online :(
Und danke für deine tollen Kommis <3
Antwort von:  Zyklon64
08.02.2017 01:17
Gut dass ich bis Freitag, viel mit Arbeiten und Klausuren beschäffigt bin, dann vergeht die Zeit gleich viel schneller :D
Und brauchst dich aber nicht stressen mit den neuen Kapiteln, auch wenn ich immer gleich weiter lesen will, warte ich doch lieber ein bissl länger und hab dann ein besseres Kapitel zum lesen :)
Von:  Sunshinera
2017-02-07T20:00:38+00:00 07.02.2017 21:00
Also die drei Worte gefallen mir sehr.
So wie das ganze Kapitel. Sorry das ich mich lange nicht mehr gemeldet habe. Schule und die nächsten zwei Wochen sozial Praktikum. Zeit ist wirklich nicht gerade viel da.
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel. Mach weiter so^^

L.g deine Sunny <3
Antwort von:  Nightglass
07.02.2017 23:47
Kein Ding ;) Sowas ist halt auch wichtig für die Zukunft und so ^^
Danke dir <3
Freu mich aber, wieder was von dir zu hören =)


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