Die Flucht vor dem Tod
Ein schwerer Atem war zu hören, schnelle Schritte die jedoch jäh unterbrochen wurden. Ein dumpfer Aufprall auf dem Boden und ein schmerzhaftes Keuchen erklang, während ein kleiner braunhaariger Junge über den Boden rollte.
"Shigeru? Geht es dir gut?", fragte sie leise und sah zu dem Jungen der über den Boden gerollt war. Dass sie sich dabei verletzt hatte, ihre Knie aufgeschürft hatte war ihr sichtlich egal. Der Junge sah auf und blickte sie mit tapferen Augen an.
"Mir geht es gut, mach dir keine Sorgen", sagte er leise, aber man sah wie seine Augen feucht geworden waren. Langsam richtete sich Natsue auf und zog ihren Fuss aus dieser dämlichen Wurzel, die sie zu Fall gebracht hatte. Sie hinkte zu ihrem Jungen und strich ihm über die Wange.
"Ach Shigeru, es tut mir Leid. Ich habe die Wurzel nicht gesehen." murmelte sie leise und hob den Jungen wieder hoch. Ihr Fuss schmerzte zwar wie die Hölle, aber sie musste weiter. Auch wenn es inzwischen dunkel, kalt und etwas Angsteinflössend war im Wald. Sie wurden noch immer verfolgt und Natsue wusste genau wer hinter ihnen her war!
Nicht weit von den beiden lief noch jemand durch den Wald, allerdings schien er sich nicht von der Dunkelheit oder der Kälte stören zu lassen und auch Angst hatte er keine. Er war ein Mann und ein Mann hatte niemals Angst! Mit seinen roten Augen sah er sich genau um, er würde dieses Miststück und ihr Balg schon finden und dann würde er ihnen zeigen was es bedeutete einfach abzuhauen. Eine Strafe musste sein und er freute sich darauf! Sein Mund verzog sich zu einem dreckigen grinsen, während er weiter ging. Sie wusste das er sie bald hatte und doch wurde er nicht schneller, sollte dieses Miststück nur noch ein bisschen weiter rennen und Angst haben in dem dunklen Wald.
Natsue hatte den kleinen wieder auf den Rücken genommen und rannte weiter, so schnell sie konnte. Jedoch schien als würde das Gewicht auf ihrem Rücken immer schwerer werden. Shigeru war offenbar eingeschlafen. Allerdings wurde sie schon nach einer weile langsamer, sie war erschöpft und die Nacht hatte Einzug erhalten in den Wald. Es war schwer noch etwas zu sehen und sie wollte nicht so dumm sein und noch in einen Baum hinein rennen, damit war weder Shigeru gedient noch ihr. Also kamen die beiden nur sehr langsam und spärlich voran, aber Natsue hielt durch und lief die ganze Nacht weiter. Als die Sonne dann endlich aufging, war die Müdigkeit erdrückend und zwang Natsue in die Knie, ihr Atem ging schwer und sie zitterte vor Anstrengung. Sie konnte einfach nicht mehr, aber sie musste doch weiter! Langsam rutschte Shigeru von ihrem Rücken und trat neben Natsue.
"Ich werde jetzt laufen." entschied der Junge grosszügig und Natsue sah ihn mit stolz in ihren Augen an.
"Das ist sehr lieb, aber wir müssen schnell weiter." versuchte sie einzulenken. Es war nicht zu spassen mit dem Uchiha Jungen im Nacken, der konnte doch jeden Moment hinter einem Baum hervor springen und sie angreifen.
"Ich laufe so schnell wie ich kann, versprochen", sagte Shigeru leise und seine Augen funkelten entschlossen. Wie sollte sie denn dazu bitte nein sagen? Also nickte sie nachgebend und stand langsam auf, ihre Beine waren schwer wie Blei und sie zitterten, aber wenn Shigeru alles gab, dann würde sie dass zum Donner auch tun!
Die Nachmittagssonne stand hoch oben am Himmel und Natsue gönnte sich einen positiven Gedanken, sie hatten es geschafft! Bisher war der Uchiha Bengel nicht aufgetaucht, also mussten sie erfolgreich geflüchtet sein. Allerdings irrte sie sich gewaltig, denn gerade als sie so dachte, flog ein Shuriken auf sie zu und rammte sich in ihr Bein. Ein schrei erklang und Natsue fiel zu Boden, sie hatte es nicht bemerkt! Shigeru klammerte sich gleich an Natsue, aber sie sah zu ihm auf.
"Jetzt musst du laufen, nimm die Schriftrolle damit wird man dich in Konoha einlassen. Und Shigeru schau nicht zurück, lauf so schnell du kannst!", befahl sie jetzt ihrem Jungen und sah ihm ernst in die Augen. Langsam und wie in Trance nickte der Junge leicht. Auch Natsue nickte leicht und machte ein kurzes Fingerzeichen, dabei erschienen eine weitere Natsue. Shigeru beobachtete das und sah sich dann um, eindringlich zeigte Natsue in eine Richtung dort musste Konoha liegen! Dann riss sie sich das Shuriken aus dem Bein und verwandelte sich selbst in Shigeru. Ihr Doppelgänger nahm sie an die Hand und rannte mit ihr los, aber in eine völlig andere richtung in die jetzt Shigeru selbst rannte.
Der Uchiha hatte das nicht bemerkt und verfolgte jetzt den Doppelgänger und Natsue, er hatte sie sich extra in Sicherheit wiegen lassen. Dass gehörte auch schon ein bisschen zu der Strafe dazu, er musste grinsen. Dieses Miststück dem würde er es zeigen! Natsue's Täuschungsversuch hielt jedoch nicht sehr lange an, denn Sasuke entdeckte das Blut an dem Bein von Shigeru und er war sich sicher, dass sein Shuriken sie und nicht den Jungen getroffen hatte. Aber das kleine Balg kam mit seinen kurzen Beinen sowieso nicht weit, von daher konnte er jetzt erst die grössere Bedrohung ausschalten. Er griff sich ein Kunai und noch ein paar Shuriken, die liess er auf den Doppelgänger und Natsue los sausen. Der Doppelgänger wurde getroffen und hielt noch den paar Shuriken stand, aber dann war es zu ende mit ihm. Natsue wandte sich um, sie konnte ihre Verwandlung nicht länger aufrecht erhalten und erschrocken sah sie die Blutspur die sie hinterlassen hatte.
"Du dachtest wohl, ich würde es nicht erkennen, was?" fragte der Uchiha mit einem bösen lächeln. Langsam griff Natsue nach ihrem Kunai, sie würde nicht kampflos untergehen und für ihren kleinen überalles geliebten Sohn so viel Zeit heraus holen wie sie konnte.
"Na dann komm her du Uchiha Bengel!" provozierte sie ihr gegenüber und tatsächlich biss Sasuke an und griff Natsue mit allem was er hatte an.
Shigeru rannte so schnell seine kurzen Beine es zu liessen, er fiel einige Male über Wurzeln die hervor standen, aber er rappelte sich jedes mal von neuem auf. Bald schon kam er aus dem Wald hinaus und sah eine Mauer, war das Konoha? Immer schneller wurde er und rannte auf die Mauer zu, doch je näher er kam desto unsicherer wurde er. Die Schriftrolle hielt er krampfhaft in seiner Hand fest und rannte dann hinein. Konoha sah ja unglaublich aus, denn Shigeru war staunend stehen geblieben und sah sich um. Natürlich war der Junge von den beiden Wachen gesehen worden und einer kam jetzt auf ihn zu.
"He, was willst du hier?" fragte er nach und das nicht gerade sehr höflich. Kein Wunder, Shigeru sah aus wie ein Bettler, in dreckigen Lumpen gekleidet. Shigeru sah zu dem Shinobi und wirkte sichtlich nervös.
"Ich bin Shigeru und wurde hier her geschickt um dringend mit dem Hokage zu sprechen."
"Tsunade-sama ist aber sehr beschäftigt kleiner, sie hat keine Zeit sich um einen Bettler zu kümmern." erwiderte der Shinobi hart. Der kleine sah ihn Ängstlich an, hatte sich seine Mutter doch geirrt und Konoha würde ihn nicht aufnehmen? Jetzt kam der zweite Shinobi heran und betrachtete den Jungen.
"Du kannst doch nicht so hart zu ihm sein. Was hast du da in der Hand?" fragte der andere wesnetlich freundlicher nach. Shigeru musterte ihn und beschloss, dass er ihm sicher helfen würde.
"Das ist für den Hokage, ich darf es nur ihr geben. Bitte lasst mich zu Tsunade." bat er ihn jetzt. Die beiden Shinobi's tauschten einen Blick. Der eine, der der freundlicher war nickte langsam.
"Also dann gehen wir mal zu Tsunade-sama." entschied er sich, während der andere verständnislos den Kopf schüttelte.
Ein gut gelaunter blondhaariger Shinobi lief gerade durch den Wald, bald war er zu Hause und dann würde er sich erst mal bei Ichiraku den Bauch voll schlagen. Seine Mission hatte er erfolgreich abgeschlossen und so strahlte er regelrecht. Doch das verschwand schnell, als er etwas am Boden sah, es war rot und sah aus wie eine Blutspur. Naruto sah ziemlich verwundert darauf und folgte ihr dann, da hatte es jemand aber noch verdammt weit geschafft bis .. Als er den Blick hob sah er eine verletzte braunhaarige Frau am Boden liegen sah und überall war so viel Blut! Sofort rannte Naruto zu ihr hin und musste erstmal ihren Puls fühlen. Erleichterung machte sich in ihm breit als er wahrnahm, dass sie noch welchen besass. Kurz hob er den Blick und sah sich um, doch nirgendwo war jemand zu sehen, also wer hatte sie so zugerichtet? Aber die Zeit drängte, also hob Naruto die junge Frau hoch und lief eilig nach Konoha, das zum Glück nicht mehr soweit weg war.
Missmutig wurde beobachtet wie nun auch das Miststück nach Konoha gelangte, den Jungen hatte er nicht mehr gefunden, daher nahm Sasuke an, dass auch er es nach Konoha geschafft hatte. Nun ja, irgendwann mussten sie da auch wieder raus kommen, also würde er abwarten.
