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Besondere Fähigkeit - Fluch oder Segen

von

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Vergangenheit

Die rehbraunen Augen öffneten sich vorsichtig und schweiften an eine weiße Decke. Tyson richtete sich verwirrt auf und schaute sich um. Wo zum Teufel ist er denn gelandet. In seiner Wohnung jedenfalls nicht. Bei genaueren betrachten wurde ihm bewusst das es sich um niemandes Wohnung handelte.

Der komplette Raum war komplett in weiß gehalten. Die Decke, Boden, Schrank, sogar Türen, Fenster und das Bett waren weiß. War er gestorben und im Himmel gelandet. Nein! Dafür hatte er zu viele furchtbare Dinge in seinen jungen Jahren getan. Es könnte sich ja auch schließlich um die Hölle handeln, die sich außerhalb dieses Raumes befand.

Somit beschloss der kleine Drache sich erst mal noch genauer umzuschauen und schon sich sogleich an die Bettkante und setzte seine Beine auf den Boden.

Urplötzlich bebte die Erde und der hellen weiße Boden veränderte seine Konsistenz und färbte sich komplett pechschwarz. Kurz darauf schien ihn etwas an den Fußgelenken zu packen und  versuchte ihn in das dunkle Nichts zu ziehen. Mit einem kräftigen Ruck befand er sich auch schon im Boden.

Für einen kurzen Moment hatte er das Gefühl zu ertrinken, doch dann vernahm er eine ihm bekannte Stimme.

Bei dem Gedanken, wem diese Stimme gehörte schauderte er. Doch er konnte vor ihr nicht fliehen. Alles um ihn herum, war schwarz und schien in die unendliche Leere zu gehen. 
 

"HAHAHA! DU WIRST MIR NICHT ENTKOMMEN!", sagte eine dämonische Stimme.
 

Tyson blickte zum Boden aus der die Stimme zu kommen schien. Während er versuchte dort etwas zu erkennen, bildete sich unter ihm eine Silhouette, die nicht sein Spiegelbild darstellte. 

Diese hatte die Augen geschlossen und grinste. Tyson versuchte sich weiter runter zu beugen, um die Gestalt besser erkennen zu können. Plötzlich die Person die Augen  auf und schien Tyson nur mit ihren blicken förmlich den Atem zu rauben. Gleichzeitig glitt er noch viel tiefer in die leere. Einen kurzen Moment später war die Gestalt direkt vor ihm und er starrte nur in die purpur roten Augen.
 

"HAST DU MICH VERMISST? DU KANNST VOR MIR NICHT FLIEHEN. DENN ICH BIN DU UND DU BIST ICH!"
 

Tyson konnte nicht anders als die dämonische Gestalt panisch anzustarren. Die Person sah aus wie er selbst. Sie breitete ihre Arme aus, berührte ihn an beiden Wangen und lächelte gefährlich. Der Blauhaarige schloss  seine Augen, in der Hoffnung es wäre alles nur ein Traum. Er versuchte sich zu beruhigen, doch dann spürte er den heißen Atem an seinem Ohr, der seinen Körper erzittern ließ. Sein ich flüsterte ihm etwas in sein Ohr, wobei er die Augen nur noch fester zu drückte.
 

"HAHAHA! DIE VERGANGENHEIT KANN MAN NICHT ÄNDERN! TYSON.SOLL ICH SIE DIR NOCH EINMAL ZEIGEN; DAMIT DU SIE AUCH NIE VERGESSEN WIRST?"
 

Nach diesen Worten verschwand die Gestalt und nahm jegliche Wärme und Willenskraft mit sich. Es vergingen einige Minuten oder vielleicht auch Stunden. Er wusste es einfach nicht.
 

Seine Augen waren immer noch vor Angst geschlossen, dennoch spürte er eine kleine Wärme. Was konnte solch eine Wärme ausstrahlen? Neugierig öffnete er vorsichtig seine rehbraunen Seelenspiegel wieder und entdeckte einen kleinen Funken, der vor sich hin glühte.
 

"Halte durch Kinomiya! ", sprach eine beruhigende männliche Stimme ihm aufmunternd zu. Tyson lächelte sanft und streckte seine Hand nach der Stimme aus und versuchte den Funken zu greifen.
 

Daraufhin flog er an ihm vorbei und öffnete eine Art Tor unter ihm. Als der kleine Drache hindurch fiel konnte er ein Licht einer Fackel war nehmen, aber bevor er realisierte, dass es überhaupt eine Fackel sei, kam er mit einem schmerzenden Aufprall auf einen harten Steinboden auf.

Tyson stützte sich auf beiden Händen ab und richtete sich langsam auf. Er trug plötzlich nur ein langes Hemd, dass einem Nachthemd glich am Körper.

Beim genaueren betrachten der Umgebung viel ihm auf, dass er in einer Zelle ist, denn vor ihm bildeten sich rostige Gitterstäbe. Unweigerlich bekam der kleine Japaner durch die kühle feuchte Luft, die dort herrschte, eine Gänsehaut und fing leicht das zittern an.

Mit seinen mageren Armen umschlang er seinen kalten Körper und seine Augen überflogen seine Zelle. Es gab nichts besonderes zu sehen. Ein Strohbett auf dem kalten Steinboden und eine kleine Öffnung im Boden, die als Toilette diente.
 

TAP TAP TAP!
 

Der Blauhaarige drehte sich zu der Zellentür um. Es näherten sich schwere Schritte. Jemand trat vor seiner Zelle ins Licht und entblößte seine muskulöse Gestalt. Er hatte weißes langes Haar und Augen die eines Drachen ähnelten. Der Mann zog ein Schlüsselbund aus seiner Hosentasche, lächelte Tyson gefährlich an und sperrte die Kerkertür auf.

Dem junge lief es eiskalt dem Rücken runter. Jetzt wurde ihm so einiges klar. Er befand sich in seiner eigenen Erinnerung. Er wich ein paar Schritte zurück und zitterte vor Angst. Mit einem rostigen quietschen öffnete sich die Tür der Zelle und er Schritt auf den mageren jungen zu.
 

"Es ist endlich soweit たかお.", sprach dieser mit einem bösartigen Unterton und Tyson konnte das eklige Lächeln auf seinem Gesicht praktisch spüren. Bei diesen Satz wurde ihm bewusst auch in welchem Teil seiner Erinnerung er sich befand.
 

"Legt ihm die Ketten an" , befahl der Herr einen seiner Diener. Der Diener sprintete sofort auf Tyson zu und legte ihn Ketten an den Hand- und Fußgelenken an.

"Komm mit mir und lasse dich heute von deinem Leid erlösen! Dein Schicksal erwartet dich!", befahl er nun Tyson.
 

Der junge Japaner trottete dem Adligen hinterher und hatte ziemlich mit den schweren Fussketten zu kämpfen. Sein Blick war in Richtung Boden gerichtet und beobachteten seine Füße, die bei jedem Schritt durch einen schrecklichen Schmerz durch zogen wurden. Seine Füße waren geschwollen und mit Kratzern übersät.

Der Weishaarige brachte ihn in einen riesigen Raum indem nur eine Art Tisch, der einem Altar glich, in der Mitte stand. Es waren keine Fenster zu sehen und ziemlich dunkel. Das einzige was den Raum erhellte waren Kerzen, die um den Altar herum systematisch aufgestellt waren. 

Bei genaueren betrachten schienen die Kerzen eine Art Pentagramm darzustellen. Um eine Verbindung zwischen den Kerzen entstehen zu lassen waren diese mit Linien aus Salz miteinander verbunden.Zudem fiel, durch eine kleine Öffnung in der Decke, das blaue Licht des Blaumondes fast auf den Tisch herab.

Der Mann packte Tyson und schmiss ihn unsanft auf den Altar. Danach zog er an den Ketten der Handgelenke und befestigte sie.So dass sein Opfer diese links und rechts neben sich liegen hatte. Nun packte er auch noch die Fussketten und zog diese an das untere Ende des Altars. Tysons Beine wurden dabei unweigerlich gestreckt.

Er schloss für einen kurzen Moment die Augen und flehte innerlich das jemand seine Hilfe rufe erhören würde und ihm aus dieser ausweglosen Lage befreien kommt.
 

"So mein Kleiner! In wenigen Minuten wirst du ganz allein mein sein und mir deine inneren Kräfte anvertrauen, indem wir uns miteinander verbinden und eins werden."
 

"Ich werde dir nie meine Kräfte überlassen.", hörte der Blauhaarige sich sagen. Der Mann fing das Lachen an und starrte gehässig zu seinem daliegenden Sohn.
 

"Ach und wie willst du mich daran hindern. Dein geheimer Retter wird dir nicht helfen können. Ich habe bereits dafür gesorgt, dass der schon lange für immer und ewig schlummern müsste! "
 

Die Augen des kleinen Drachen weiteten sich vor entsetzen. In ihm zersprang seine letzte Hoffnung in tausend Einzelteile.
 

DONG DONG DONG
 

Die Uhr schlug 0:00 Uhr und Tyson wusste das jetzt eh jede Hilfe zu spät kommt. Auf die Sekunde genau erhellte sich der ganze Raum. Es waren weder Lampen noch Fenster die ihr Licht offenbarten. Nein! Es handelte sich um den zärtlichen Körper des Jungen, der so eben das glühen begann als ihn das blaue Mondlicht traf.

Das Mondlicht stärkte seine blauen Diamantkräfte und lies sie erstrahlen.

Leider war dies ebenfalls das Signal für seinen Feind, dass er mit der Zeremonie beginnen konnte. Er kam auf Tyson zu und sprach irgendetwas auf einer anderen Sprache, die er nicht verstand.

Tyson spürte eine besonders reine, starke Kraft in sich aufsteigen. Sein Puls wurde schneller und sein Herz pochte lauter. Er spürte wie sich in ihn die Angst unweigerlich ausbreitete und er leise das wimmern anfing. Der Mann zog einen Dolch hinter sich hervor und schlug ihn ohne zu zögern in die Brust des Kleinen. Er traf genau  die Mitte des Brustkorbes. Die  Augen schlossen sich vor Schmerz. Ihm blieb die Luft dabei weg. An den Seiten seiner Wangen liefen die Tränen entlang und schrie vor Schmerzen auf.
 

"HAHAHA GEBE DICH DEINEM SCHICKSAL HIN. WERDE EINS MIT DIAMANTJUNGE UND ÜBERLASSE MIR DEINE REINE DIAMANTENKRAFT."
 

Kaum hatte er diese Worte gesprochen schob er den Dolch weiter in Richtung des Herzens des Jungen. Tyson schrie und windete sich vor Schmerzen. Doch plötzlich, als er schon alle Hoffnung aufgegeben hatte, hallten Worte zu ihm herüber.
 

"Lass ihn frei du Scheußal", brüllte jemand hinter ihm und schlug den Mann von Tyson weg und zog den Dolch gleich mit einem kräftigen Zug heraus. Ohne zu zögern drückte er seine Hände auf die offene Wunde und entfachte unter ihnen ein kleines Feuer. Durch die Hitze versuchte er die Blutung zu stoppen, zu seinem leid schrie Tyson dabei auf.

" Nur noch einen kurzen Moment, dann hab ich die Blutung gestoppt. "

"K..."

Er versuchte den Namen seines Retters zu sagen, aber brachte kein weiteres Wort mehr heraus bevor seine Sicht sich verdunkelte und er kurz darauf bewusstlos wurde.

Noch in der Bewusstlosigkeit hörte er jemand seinen Namen rufen.

 
 

"Tyson", schrie die Person. Bei genaueren hinhören konnte er die Stimme so langsam zu ordnen.

"Tyson." , der blonde rüttelte seinen Kumpel, da dieser im Schlaf aufgeschrien hatte.
 

"TYSON WACH AUF!" schrie er jetzt fast schon. Auf einmal riss der Blauhaarige die Augen auf und schlug Max aus versehen vom Bett runter. Dieser hatte mit dieser Reaktion nicht gerechnet und kam unsanft auf dem Boden auf. Er schlug mit der Hand auf dem Nachtschränkchen auf.
 

"Mist", fluchte der Amerikaner und hielt dabei die Hand. Tyson der noch voller Schock im Bett saß, hatte nur die Augen vor Panik geöffnet und starrte ungläubig das Zimmer an. Seine Atmung war schwer und sein Puls raste immer noch. Er hielt sich die Stelle, wo er in seinem Traum den Dolch in seinem Körper hatte. Sein Herz pochte schnell und schmerzhaft gegen seinen Brustkorb. Seine Augen waren ebenfalls feucht und seine Haut von Schweiß übersät.  

Plötzlich nahm er eine Person neben sich war, die ihn an sich drückte und sofort in eine warme Umarmung schloss.
 

"Ist ja gut Tyson. Keine Angst, du bist in Sicherheit. Ich werde auf dich aufpassen. Egal was auch passiert, ich werde immer an deiner Seite sein.", versuchte der blonde den Blauhaarigen zu beruhigen.

Die Umarmung von den Amerikaner gab Tyson das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Hinzu kamen noch die beruhigenden Worte, die ihn ebenfalls beruhigten. Nach zirka 10 Minuten in dieser Position lösten sich beide von voneinander und Tyson schien sich beruhigt zu haben.
 

"Danke Max", bedankte sich Tyson und lächelte seinen besten Kumpel herzhaft an.

"Keine Ursache. Ich bin froh das es dir wieder besser geht"

Tyson begutachtete die Hand seines amerikanischen Freundes, die leicht geschwollen schien.

"Das ist bestimmt meine Schuld ", sagte er schließlich schuldbewusst .

"Ach das. Das ist halb so wild. Ich habe sie mir bloß blöd am Tisch angehauen. Mit ein bisschen Schmerzsalbe und Kühlpacks wird das schon wieder."

Max erhob sich vom Bett und wollte schon aus dem Zimmer stürmen damit Tyson ihn nicht länger so schuldbewusst anstarren konnte. Tyson aber wusste genau das er dafür verantwortlich sei und Max nur Glück hatte das er nicht kräftiger in seiner Panik zu geschlagen hatte.

"So! Jetzt ist Schluss mit Trübsal blasen. Ray macht gerade Frühstück und du weißt er hasst es wenn sein Essen kalt wird."

Sprach Max munter drauf los und zwinkerte Tyson mit einem Auge zu. Danach verschwand er durch die Zimmertür. Für einen kleinen Moment blieb der Blauhaarige noch sitzen. Seine rechte Hand ertaste die Mitte seines Brustkorbes. Auch wenn es nur ein Traum gewesen war, wusste er dennoch, dass sich unter seinem Verband sich noch die Narbe befand, die er an jenem Tag davon getragen hatte.

 



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