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Rufe

Sasuke entspannte sich nicht. Stattdessen biss er sich auf die Unterlippe und zuckte zurück, als Itachi sich an seine Bettkante setzte.

"Die Glasscherben waren von dir", stellte Itachi fest.

Sasuke nickte. "Er wollte, dass ich mein Blut trinke. Sie hatten es sich geholt, bevor sie... das gemacht haben."

Fugaku nahm seine Frau in den Arm. "Hast du getrunken?", wollte er wissen.

Sasuke schüttelte den Kopf. Er musste nicht sagen, wieso er das nicht getan hatte, sie wussten es auch so. Er war kein Monster. Und deshalb konnte nicht einmal Fugaku Sasuke umbringen.

"Wir werden von hier verschwinden", knurrte er. "Sobald du dich erholst hast, sind wir hier weg."

"Er hat gesagt, wenn ich nicht trinke, kann ich mich nicht erholen", flüsterte Sasuke und sah seine Eltern und Itachi verzweifelt an. In seinen roten Augen flackerte die Angst, die er vor sich selbst hatte.

Fugaku knurrte. "Dann wirst du trinken."

"Nein", zischte Sasuke. "Ich bin kein Monster!"

Fugaku ließ Mikoto los und funkelte Sasuke an. "Du wirst trinken. Ich lasse meinen Sohn nicht sterben, nur weil ich mich zu spät informiert habe. Weil andere uns nicht gesagt haben, was passieren kann, obwohl sie dich gesehen haben und diesen Vampir damals töteten."
 

"Izuna", flüsterte Sasuke. "Er hieß Izuna."

Itachi nahm ihn in den Arm. "Du bist nicht Izuna, auch wenn dieser Vampir dich so nennt."

In Sasukes roten Augen brannten Tränen und er wirkte verwirrt auf den älteren Bruder, aber er lehnte sich an ihn und schloss die Augen. Der ältere lächelte. Sasuke sah normal aus, nur sehr erschöpft. "Du solltest schlafen", meinte Itachi.

Doch Sasuke reagierte schon nicht mehr. Vorsichtig brachte Itachi seinen Bruder ins Liegen und deckte ihn zu. Der jüngere war ziemlich blass, aber vielleicht lag das daran, was passiert war. Was er nun war.

"Er muss trinken", knurrte Fugaku. Blickte seine Familie dabei an. "Wir müssen von hier verschwinden. Wenn dieser Vampir ihn Izuna nennt und zu einem seiner Art gemacht hat, wird er ihn zurückholen wollen."

Mutter und Sohn nickten. "Er kann mein Blut haben", schlug Itachi vor. "Wenn wir es in ein Glas geben, kann nichts schiefgehen."

Mikoto wurde noch blasser, wiedersprach aber nicht.
 


 

Als Sasuke wieder aufwachte, war es Nacht geworden. Er hatte den ganzen Tag unruhig geschlafen und war kein bisschen erholt. Itachi half ihm ins Sitzen und Mikoto drückte ihm wortlos eine Tasse in die Hand.

Der Vampir starrte den Inhalt mit großen Augen an, biss sich auf die Unterlippe. Itachi wusste, dass Sasuke sein Blut nicht wollte, doch bevor der jüngere es bemerkte, hatte er ihn gepackt und drückte ihm die Tasse an den Mund.

Sasuke schluchzte auf, als Itachi ihm die Nase zudrückte und er fühlte, wie ihm jemand die Hände und Füße festhielt. Seine Eltern. Und als er Luft holen wollte floss zäh das dunkle Blut in seinen Mund und erstickte sein Selbst.
 

Als Sasuke trank ließen Mikoto und Fugaku von ihm ab. Er hing in Itachis Armen und griff nun selbst nach der Tasse. Aufmerksam wurde er dabei von seiner Familie beobachtet.

Als das Gefäß leer war, zitterte Sasuke und versuchte, auch noch den letzten Rest rauszuholen.
 

Fugaku hatte das geahnt. Sie hatten für diesen Fall noch eine ganze Flasche Blut. Ihnen blieb nur die Hoffnung, dass es genügte.

Es dauerte nicht lange, bis auch die Flasche geleert war. Sasukes Augen schimmerten dunkelrot und Tränen liefen über sein Gesicht. Er drückte sich haltsuchend an seinen Bruder und weinte.

"Es musste sein", flüsterte Itachi in sein Ohr. "Und jetzt lass uns verschwinden."

Sasuke hatte gar nicht mehr die Gelegenheit, etwas zu antworten, als es an der Tür hämmerte.

Fugaku fluchte und schob die Holztür auf. "Was habt ihr gemacht?", brüllte ihn ein Mann an, den Sasuke bisher noch nicht kannte. Oder er erkannte ihn nur nicht. Für ihn stand die Welt auf dem Kopf, auch wenn es ihm etwas besser ging, seit er das Blut getrunken hatte. Erst jetzt bemerkte er einen Verband um Itachis Ellenbeuge und wimmerte kaum hörbar.

Er hatte gar nicht erst wissen wollen, woher das Blut kam, doch nun war es ihm klar. Am liebsten hätte er alles ausgekotzt, aber das durfte er nicht.

Nichts hasste er mehr als das, was aus ihm geworden war, weil er nicht einfach die Flucht über den Zaun gewagt hatte.

Vielleicht sähe nun alles anders aus, wenn er nicht so dumm gehandelt hätte.
 

"Was ist passiert?", hörte er seinen Vater fragen.

"Die sind wieder hier. Und der Anführer will uns alle töten, wenn wir ihm nicht Izuna aushändigen- was auch immer das sein soll!"

Sasuke ging sofort in die Hocke, doch Itachi hielt ihn fest. "Du wirst hier bleiben!", zischte er. "Er wird dich nicht kriegen."

Doch der jüngere der beiden wimmerte nur und griff sich an den Kopf, als hätte er starke Schmerzen. Sackte förmlich in sich zusammen und keuchte schwer.

"Ist das Izuna? Wieso habt ihr ein Monster bei euch?", kreischte der Mann, den Itachi als das Dorfoberhaupt und ihren Auftraggeber erkannte. Fugaku packte ihn und zerrte ihn in ihre Hütte, wo er den Dorfbewohner gegen eine Wand drückte.

"Ruhe", zischte er leise und drückte dem Mann die Klinge eines Kunais an den Hals. "Und jetzt sieh dir genau an, was euretwegen aus meinem Jungen wurde. Nur weil ihr mir nicht alles gesagt habt!"

Ihr Auftraggeber keuchte erschrocken und ängstlich, als er Sasukes rote Augen wahrnahm und das Blut, das noch an seinen Lippen klebte.

"Deswegen sind sie hier", brüllte er panisch. "Weil ihr einen von denen entführt habt!"

"Wir haben meinen Bruder geholt", knurrte Itachi.

Der Mann schüttelte den Kopf und ignorierte das Messer, das seinen Hals leicht anritzte. "Das ist ein Monster, und ihr habt es in unser Dorf geholt! Wir werden alle sterben!"

Sasuke keuchte schmerzverzerrt auf, was Itachis und Fugakus Aufmerksamkeit wieder auf den Jüngsten lenkte. Vorsichtig strich ihm der ältere Bruder durch das Haar, was ihn nur wimmern ließ. Mit gerunzelter Stirn wandte sich Itachi an seinen Vater, der um einiges blasser geworden war. Ihr Auftraggeber riss sich los und rannte davon. Mikoto, die bisher mit zitternden Händen Kleidung genäht hatte, starrte mit aschfahlem Gesicht zu den Brüdern.
 

"Sasuke?", flüsterte Fugaku.

"Er ist in meinem Kopf", zischte Sasuke und packte fest Itachis Hand. "Wieso ist er in meinem Kopf?" Sasuke schrie heiser auf, und mehr aus Reflex denn etwas anderem eilte Mikoto, die bisher nur vollkommen neben sich stehend hatte zusehen können, zu ihren Söhnen. Sie hielt ein Stück Stoff in den Händen, Itachi konnte nicht sagen, was es war.

Aber sie zwang Sasuke, ihr sein Gesicht zuzuwenden, und stopfte ihm den Stoff in den Mund. Ignorierte diesen verletzenden verzweifelten Blick ihres jüngsten Sohnes, dessen Schreie keine Sekunde später nur noch leise durch den provisorischen Knebel drangen. Er wand sich in den Armen des älteren Bruders, der seine eigene Hand grob befreit hatte.

"Wir müssen verschwinden", knurrte Fugaku und griff nach seinen vor kurzem erst abgelegten Waffen. "Sofort."

"Wie weit reicht dieser Ruf?", fragte Itachi leise, während er seinen Bruder aus dem Bett holte und ihn fesselte, als sich dieser den Knebel aus dem Mund holen wollte.

Fugaku starrte Sasuke an, der sich nun heftig gegen seinen Bruder wehrte. Seine Augen funkelten blutigrot und waren weit aufgerissen. Er hatte Angst vor der eigenen Familie, was seine Eltern sehr verletzte. "Das finden wir noch raus", knurrte Fugaku.

Hastig packten sie ihr wichtigstes Hab und Gut ein, bevor Itachi seinen kleinen Bruder hochhob und wie ein kleines Kind trug. Mittlerweile war dieser schweißgebadet und zitterte stark, reagierte nicht einmal mehr. Der ältere Bruder runzelte die Stirn und fragte sich, wie es weitergehen sollte, wenn sie diesem Monster nicht entkommen konnten, das Sasuke so quälte.

Wenn keine noch so große Entfernung etwas änderte an der Stimme, die in Sasukes Kopf schreien musste.
 

Unwillkürlich keimte in Itachi die Frage, ob es nicht besser für Sasuke wäre, wenn sie ihn diesem Monster überließen. Offensichtlich wollte es ihm nicht schaden, denn der ältere Bruder ahnte, dass dieser Madara -oder wie auch immer- Sasuke wiederhaben wollte und dafür auch nicht davor zurückschreckte, diesen zu foltern. Wäre Itachis Bruder nicht geknebelt worden, hätte das Monster sie längst gefunden.

Doch Itachi wagte es nicht, diesen Verdacht seinen Eltern mitzuteilen.

Sie würden Sasuke niemals ausliefern.
 

Als sie ihre Hütte verließen hörten sie Schreie. Sasuke zuckte nur kurz, schien sein Bewusstsein gänzlich verloren zu haben. Itachi würde gerne mit seinem Bruder tauschen. Es wäre besser gewesen, als den jüngeren so leiden zu sehen. Viel besser. Aber es war zu spät.

So leise und unauffällig wie möglich schlich sich die Familie an den Hütten der Dorfbewohner vorbei in Richtung der Stille des Waldes, die ein krasses Gegenteil zu den Schreien der Leute bildete. Ob dieser Madara das ganze Dorf auslöschen würde, nur um Sasuke zu finden?

Entschlossen schüttelte der ältere Bruder seinen Kopf und die Gedanken ab.

Er musste sich konzentrieren. Wenn sie gefunden wurden war Sasuke verloren. Sasuke, der leichenblass in seinen Armen hing und dessen Körper manchmal zuckte.

Ob diese Schreie in seinem Kopf ihn umbringen könnten?
 

Diese Frage ließ ihn innehalten. Dieser Gedanke, der ihm die Luft zum Atmen raubte.

"Was ist los?", flüsterte Mikoto besorgt, die ihre Nachhut war, während Fugaku nach Vorne ihren Weg sicherte.

"Was ist, wenn dieser Madara ihn umbringt?", fragte Itachi. Diese Angst, seinen Bruder zu verlieren -nicht nur an einen Vampir sondern ganz und gar- ließ ihn alle Vorsicht vergessen. "Wenn diese Stimme ihn umbringt? Wir wissen darüber nichts!"

"Das kann er nicht", zischte Mikoto, aber die Angst konnte sie nicht vor ihrem Sohn verbergen. "Es wird Sasuke besser gehen, wenn wir von hier verschwinden, Itachi. Da bin ich mir sicher."
 

"Wird es nicht."
 

Mit einem leisen Schrei fuhr Mikoto herum, ein Kunai in den Händen. Direkt hinter ihr stand der grauhaarige Vampir, der Itachi zu Sasuke geführt hatte. Das Kunai, dessen Klinge auf ihn gerichtet war, schien er gar nicht wahr zu nehmen.

"Madara wird den Jungen jagen und alle umbringen, die sich ihm in den Weg stellen. Und seine Rufe nach ihm werden nicht leiser, je weiter ihr flieht. Es wird für ihn nur schlimmer, und irgendwann verkraftet das sein Körper nicht mehr, egal, wie viel er trinkt", fuhr das Monster fort.

Itachi kam es vor, als wäre Sasuke auf einmal unendlich schwer. Gerade so konnte er ihn noch halten. Der Körper seines Bruders zuckte schwach.

"Du lügst", zischte Mikoto, zögerte aber, den Vampir anzugreifen.

Er schüttelte den Kopf, bevor er leise sagte: "Er glaubt, es sei Izuna. Vielleicht glaubt er das wirklich. Wenn ihr mir den Jungen gebt, bringe ich ihn zu Madara. Es wird ihm dort nicht schlecht gehen."

Itachi schluckte schwer, während Mikoto sich verzweifelt zu ihrem Mann umsah, der noch nicht bemerkt hatte, dass seine Famillie nicht mehr direkt hinter ihm war.

"Was will er von ihm?", fragte Itachi leise.

"Dass er bei ihm bleibt. Er wird sich um ihn kümmern, mehr nicht", antwortete das Monster ruhig und sah in Itachis Augen. Ihnen war klar, dass Itachi entscheiden musste. Seine Mutter würde Sasuke nie hergeben. Nicht einmal zu dessen Schutz.
 

"Er ist mein kleiner Bruder", kam es zögernd von dem Uchiha. "Ich kann ihn nicht einfach weggeben."

"Nächsten Monat wird Madara bestimmt ein letztes Mal hier jagen wollen. Er wird deinen Bruder nicht mehr aus den Augen lassen. Du kannst dich davon überzeugen, wie es ihm geht."

Itachis Augen brannten, als er seinen Bruder vorsichtig auf dem Bogen absetzte und den Knebel entfernte. Schwer rang Sasuke um Luft, und er schwitzte.

"Ich bringe ihn selbst zu diesem Monster", stellte Itachi klar und strich Sasuke über die Stirn. "Und wehe, es geht ihm nicht sofort besser."

"Das kannst du nicht machen", schrie seine Mutter und stürzte sich auf ihren ältesten Sohn. "Du kannst ihn nicht einfach aufgeben!"

Sie packte Itachi und schlug zu. Als Itachi auf dem Boden lag und sie über ihm kniete, drückte sie das Kunai an seinen Hals. Ihre Tränen fielen auf sein Gesicht. "Sasuke bleibt bei uns, klar? Er kann dort nicht hin!"

Auch über Itachis Wangen rannen Tränen, nicht die seiner Mutter. "Er kann aber auch nicht bei uns bleiben. Wenn er stirbt, verzeihe ich mir das nie."

Sie schrie wie von Sinnen auf. Ihre kleinen Hände gruben sich in das Oberteil ihres Sohnes.

"Er ist mein Kind!", hörte er sie flüstern. "Er ist doch mein Sohn."
 


 

Sasuke zuckte wieder und wimmerte. Itachi ließ ihn, hielt ihn höchstens noch fester. Mit gesenktem Blick folgte er dem Vampir, der ihn zurück zu dem Monster brachte, dass seinen Bruder wollte. Forderte.

Er fühlte sich wie apathisch, eine Marionette. Konnte und wollte nicht begreifen, dass er seinen kleinen Bruder hergeben würde. Damit Sasuke nicht starb.
 

Es sollte sich nicht so richtig anfühlen, sondern falsch. Itachi hatte Sasuke immer nur schützen wollen. Nicht einem Monster überlassen.

Er ging langsam weiter, wollte noch diese kurze Zeit für sich nutzen. Wollte Sasukes Gesichtszüge so gut einprägen, dass er sie nie vergaß. Als könnte er das.

Itachi fragte sich, ob er wohl irgendwann gegen Sasuke kämpfen würde. Ob sein Bruder noch wissen würde, wer er war. Wer Sasuke selbst gewesen war. Würde er irgendwann noch wissen, wie er wirklich hieß? Oder würde dieses Monster ihm alle Erinnerungen rauben?

Itachi wusste nicht, ob dieser Madara dazu in der Lage war. Er wollte es auch gar nicht wissen.

Alles, was er wollte, war, dass es Sasuke gut ging.
 

Alleine der Gedanke daran, Sasuke alleine zu lassen, ihn abzugeben, brach Itachi das Herz. Ihm war furchtbar übel und jeder Schritt fiel ihm schwerer. Die Schreie der Dorfbewohner wurden leiser, obwohl sie zu diesem Monster gingen.

Es interessierte Itachi nicht.
 

Doch dann waren sie plötzlich da.

Leichen pflasterten den Dorfplatz, Leichen und Menschen, die noch zu atmen schienen. Das Monster hatte ein Kind gepackt, das laut weinte und nach seinen Eltern schrie.

Eigentlich hätte es Itachi gedrängt, dem Kind zu helfen, aber dieses Mal war es anders.
 

Das Monster sah zu ihnen, als Kakashi seinen Namen rief.

Blutrote Augen bohrten sich in Itachis schwarze. Im Blick des Monsters lag reine Wut gepaart mit Angst. Angst, dass es Sasuke nicht finden könnte?

Der jüngere stöhnte leise. Itachi hätte ihn küssen können, weil er plötzlich wieder normal atmete. Sein Körper zuckte nicht mehr, schien, als wiche alle Spannung aus ihm.

"Izuna", sagte das Monster.

Das Kind ließ es achtlos fallen und stand im nächsten Moment direkt vor Itachi und Sasuke. "Izuna", flüsterte es diesmal nahezu liebevoll.

Itachi wäre am liebsten mit Sasuke fortgelaufen, konnte es aber nicht. Er würde nie mit ihm von hier fliehen können, das war ihm klar.

Das Monster funkelte nun Itachi an, nachdem es sich vergewissert hatte, dass das wirklich Sasuke war. Ein Vampir wie er. "Wieso erst jetzt?", zischte es und wandte sich dann an den grauhaarigen Vampir. "Wieso bringt ihr ihn erst jetzt? Sieh ihn dir an, Kakashi, er hätte sterben können!"

"Es ginge ihm bedeutend besser, wenn du ihn nicht gerufen hättest", entgegnete das andere, weit weniger schlimme Monster trocken. "Und jetzt lass ihn aufwachen. Du könntest ihm wenigstens den Abschied lassen, wenn du ihn schon aus seiner Familie gerissen hast."

Nun flammte Wut in den Augen des Monsters, Wut und Eifersucht, als Itachi von ihm angesehen wurde. "Du lässt Izuna bei mir", zischte das Monster. "Ihr werdet ihn nicht mehr verschleppen und auch nicht anderweitig behelligen. Klar?"

Itachi sah seinen kleinen Bruder an. "Wenn ich weiß, dass es ihm gut geht. Vorher nicht."

Das Monster knurrte nur, doch es war Itachi egal. Sein kleiner Bruder kam endlich wieder zu sich. Vorsichtig setzte er Sasuke ab und stützte ihn, bis er in der Lage war, alleine zu sitzen.

Ein Schrei entkam Sasukes Lippen, als er das Monster sah. Er war verwirrt, drückte sich an seinen Bruder. Seine Hände zitterten.

Itachi legte einen Arm um die Schultern seines Bruders, der ihn panisch ansah. "Wieso bin ich hier?", fragte er.

"Erinnerst du dich noch daran, wie er dich gerufen hat?", entgegnete Itachi leise.

Der Vampir schnaubte und ging ein paar Schritte weg von den Brüdern, behielt sie aber im Blick.

Sasuke nickte. "Es tut mir leid, ich habe nicht mehr viel mitbekommen. Wollten wir nicht verschwinden?"

Itachi nickte ebenfalls, schüttelte dann jedoch den Kopf. "Du wärst gestorben, hätte ich dich nicht hergebracht", erklärte er leise. "Lieber lasse ich dich bei diesem Monster, das sich um dich kümmern will, als dass du stirbst. Mama und Papa werde ich das irgendwie erklären."

Verletzt, das war Sasuke. Er hätte nicht gedacht, dass Itachi ihn zurückbringen würde. Aber dann lehnte er sich trotzdem an seinen großen Bruder. "Ich komme zurück", versprach Sasuke. "Irgendwie erledige ich ihn schon, und dann komme ich zurück."

"Ich warte darauf", grinste Itachi und verkniff sich die Tränen, die in seinen Augen brannten. Er wollte es ihnen nicht noch schwerer machen.

Sasuke sollte nicht sehen, wie sehr ihn dieser Abschied mitnahm.
 

"Izuna, wir müssen jetzt gehen", rief dieses Monster. Es hatte sich einen Menschen über die Schulter geworfen.

Fest drückte Itachi Sasuke noch einmal an sich, bevor er ihn wegschickte. Immer wieder drehte sich Sasuke zu ihm um mit der Hoffnung in den roten Augen, dass Itachi einen Scherz machte, obwohl Sasuke es doch besser wusste.

Dann waren sie fort.

"Er wird sich nicht mehr an dich erinnern, wenn du ihn wiedersiehst", sagte der grauhaarige Vampir namens Kakashi leise. Ganz plötzlich stand er wieder neben Itachi. "Dafür wird Madara sorgen." Mit diesen Worten verschwand auch dieses Monster.
 

Itachi blieb in der Dämmerung alleine zurück. Alleine mit Leichen und schwer verletzten Menschen, einem weinenden Kind und dem Wissen, dass er Sasuke verkauft hatte.

Dass es besser für Sasuke war interessierte ihn nicht mehr.



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