Zum Inhalt der Seite

Chrysalis

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ab jetzt kommen OCs vor. Steckbriefe sind vorhanden. ♥ Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

„Ich habe euch gewarnt.“

 

Mehr fiel Chikara gar nicht mehr ein, als er zusah, wie zwei seiner Teamkollegen versuchten, sich aus einem wirren Knäuel an Gliedmaßen wieder aufzurichten. Sie waren gestolpert, was eindeutig ihrer Müdigkeit zuzuschreiben war. Während Toriide Osamu innerhalb einiger Sekunden wieder auf den Beinen war und Chikara ein müdes Grinsen zuwarf, blieb sein Zwillingsbruder einfach am Boden sitzen und blinzelte nur träge.

Sie waren nicht die einzigen, die aussahen, als würden sie gleich einschlafen. Nishinoya hatte ungewöhnlich dunkle Schatten unter den Augen und Tanaka gähnte im Sekundentakt. Selbst Kageyama und Hinata waren still, weil sie zu müde waren, um groß zu streiten.

„Sorry, Captain!“

Osamus Entschuldigung kam völlig verspätet. Er grinste wieder, die Hände nach Tatsuo ausgestreckt, obwohl der keine Anstalten machte, sich aufhelfen zu lassen, sein Blick hing aber immer noch an Chikara.

„Wir sind einfach zu nervös zum Schlafen gewesen? Ich meine – das ist unser erstes Trainings-Camp! Und es ist ganz schön krass, dass wir sogar den berühmten Captain Sawamura kennenlernen können!“

 

Berühmt war womöglich etwas viel gesagt; aber Chikara verstand vollkommen, was der Junge mit dem braunen Wuschelhaar meinte. Obwohl er Daichi kannte, war er mehr als nervös bei dem Gedanken an ihr Wiedersehen. Captain zu sein war eine Sache, mit der Chikara sich inzwischen gut abgefunden hatte. Captain zu sein und zuzusehen, wie Daichi das Team, das nun unter Chikaras Führung stand, kritisieren konnte, war eine ganz andere. Er hatte Angst, nicht gut genug zu sein vor Daichi, der ohne Diskussion der beste Captain seit Jahren gewesen war.

„Bei euch versteh ich es ja noch“, murmelte er seufzend, um sich von seinen eigenen Gedanken abzulenken. Auch wenn ein Seitenblick auf den letzten Erstklässler im Bunde zeigte, dass Isshiki ausgesprochen munter und ausgeschlafen aussah, wie er da vor seiner Tasche hockte und sein Gepäck checkte. Als wäre es nicht ohnehin schon viel zu spät, selbst wenn er jetzt merkte, dass er etwas vergessen hatte. Chikaras Blick wanderte weiter, über Nishinoyas Augenringe, Tanakas Gähnen, Hinatas und Kageyamas müdes Schweigen und Narita, der sich gerade wieder über die Augen rieb, die tiefer als Halbmast hingen. Kinoshita winkte mit einem dümmlichen Grinsen, das zu neunzig Prozent aus Müdigkeit bestand.

„Aber die da hinten kennen das Prozedere gut genug, dass man meinen sollte, schlafen wäre machbar.“

Sie würden mehrere Stunden fahren, bis sie Tokyo erreichten. Mit einem Bus, der hoffentlich bald kam, gefahren von Coach und Aufsichtslehrer abwechselnd. Mitten in der Nacht, weil das Trainingscamp schon früh am Vormittag begann. Chikara wusste jetzt schon, dass seine Jungs nicht ausgeruht sein würden, selbst wenn sie im Bus noch schlafen konnten.

 

Er hatte sie gewarnt.

 

Das Schockierendste war vermutlich, dass ausgerechnet Tsukishima putzmunter und spöttisch grinsend dastand, Yamaguchi neben ihm ebenfalls relativ wach aussehend.

 

„Chikara, du bist unfair!“

Nishinoyas Protest beendete seine gedankliche Litanei und er warf einen Blick auf den Jungen, der trotz Augenringen aussah, als könnte er die Welt aus den Angeln heben. An Energie mangelte es ihm einfach nie.

„Wie sollen wir schlafen können, wenn wir gar nicht wissen, was uns erwartet?! Wir wissen weder, welche Ehemaligen dort sind, noch, welche Teams! Suga-San hat doch gar nichts verraten!“

Was, so wie Chikara seinen ehemaligen Senpai einschätzte, eiskalte Absicht gewesen war. Seine Mundwinkel zuckten amüsiert, während er Nishinoya beruhigend eine Hand auf die Schulter legte. Es half dabei, ihn von größeren Dummheiten abzubringen, denn obwohl sein Körper schon so angespannt gewesen war, als wäre er bereit, Chikara jeden Moment anzuspringen, verharrte er jetzt gewissermaßen ruhig auf dem Boden.

 „Solltest du als Drittklässler nicht erwachsen genug sein, um deine Nervosität unter Kontrolle zu haben? So als Vorbild für die Jüngeren…“

Er hob vielsagend die Augenbrauen. Einen Moment lang sah Nishinoya ihn nur an, begriffsstutzig – eine Nebenwirkung der Müdigkeit, vermutete Chikara –, dann weiteten sich seine Augen in jäher Erkenntnis und er wirbelte herum. Bernsteinfarbene Augen fixierten die müden Trantüten, die sich hier zusammengerottet hatten. Er erwischte genau den richtigen Augenblick, um zu sehen, wie Hinata gegen Kageyama torkelte und damit dafür sorgte, dass sie beide das Gleichgewicht verloren und es ihren Kouhai gleichtaten: Sie landeten unelegant auf dem Boden.

„Hinata, du Idiot!“, fauchte es sofort los. Immerhin klang Kageyama wieder wacher, als er empört den kleinen Mittelblocker von sich schob, der mit einem fidelen Satz wieder auf den Beinen war, kaum dass Kageyamas Schubs vergangen war. Chikara konnte so viel Energie nur bewundern, allerdings versprach das nun vor allem sehr, sehr anstrengend zu werden, wo die beiden aus ihrer Müdigkeit gerissen waren.

„Du bist doch viel idiotischer!“, zeterte Hinata zurück. Er zeigte anklagend mit dem Finger auf Kageyama, „Was lässt du dich auch von mir umwerfen?! Seit wann bist du denn so schwach?!“

„Sag das nochmal!“ – „Schwach! Du bist schwach, Bakageyama!!!“

 

Und damit ging es los. Die beiden begannen zu raufen, Nishinoya stürzte sich natürlich sofort auf den Tumult, und Chikara entschied, um seiner Nerven Willen sah er lieber weg als hin. Es war nicht, als könnten sie gerade viel Schaden anrichten und er hoffte, dass die Müdigkeit bald genug wieder zuschlug.

 

„Ist das immer so?“, fragte eine Stimme neben ihm taktvoll leise. Isshiki blinzelte mit hochgezogenen Augenbrauen zu ihm hinüber. Sie waren auf Augenhöhe, was Chikara auf Anhieb irgendwie sympathisch gewesen war. Hinter dem pickligen Gesicht mit den auffälligen Segelohren versteckte sich ein verblüffend guter Spieler, der es schon vor Ende des ersten Monats in die Startaufstellung geschafft hatte. Seine mauen Aufschläge unterdessen wurden von Yamaguchi und Kinoshita ausgeglichen, die sich zu echten Geheimwaffen entwickelt hatten. Mit einem amüsierten Seufzen sah Chikara zurück auf den seltsamen Haufen, der sein Team sein sollte.

 

(„Komm schon, Tatsu!“, drängte Osamu zum wiederholten Male grinsend und wedelte auffordernd mit den Händen vor seinem Bruder. Tatsuo schüttelte wohl auch zum wiederholten Male den Kopf und wies mit einer vagen Geste auf den Boden.

„Komm doch runter.“

Osamu lachte, dann warf er ergeben die Hände in die Luft und ließ sich tatsächlich auf den Boden plumpsen. Tatsuo nahm das zum Anlass, um sich gegen ihn zu lehnen und die Augen zu schließen.)

 

„Eigentlich nicht. Aber es ist gruselig, die alten Senpai wiederzusehen.“

Der Junge neben ihm mhte nachdenklich, verschränkte die Arme vor der Brust. Einen langen Moment schwieg er, beobachtend, was der Rest des Teams machte, dann kehrte sein Blick zu Chikara zurück. Ein wenig vorsichtig, aber optimistisch.

„Ich denke, sie werden stolz sein“, kommentierte er leise. Die Mischung aus Zuversicht und Behutsamkeit in seiner Stimme ließ Chikara flüchtig lächeln.

 

Im nächsten Moment rumpelte es. Der Lärm vermischte sich mit empörten Ausrufen und Chikara gab jeden Anflug von Zufriedenheit wieder auf, als er sich dem Debakel zuwandte.

 

Es waren natürlich Hinata und Kageyama – und Nishinoya –, die es geschafft hatten, sich in ihrem Gerangel erneut zu Boden zu befördern. Das für sich war kein Problem. Chikara fand, wer dumm genug war, sich zu raufen, konnte auch alleine wieder hochkommen. Das Problem war eher der gerissene Reißverschluss von Nishinoyas Tasche, deren Inhalt sich fröhlich über den Asphalt verteilt hatte.

„N-Nishinoya-Senpai, es tut mir Leid!!!“, rief Hinata sofort panisch aus. Er stand in Rekordzeit wieder, nur um über ein schlecht gefaltetes Handtuch zu stolpern und wieder auf die Nase zu fallen.

„Du Idiot, pass doch auf, wo du hinläufst!“ – „Halt die Klappe, Bakageyama! Das ist alles deine Schuld!“ – „Ist es nicht!“

„Der Hofnarr macht seinem Namen wieder alle Ehre“, kommentierte Tsukishima, während er völlig lässig die ruinierte Tasche vom Boden auflas und sie Nishinoya zuwarf. Weil der viel zu sehr damit beschäftigt war, in Tanakas Armen zu zappeln – er hatte ihn geistesgegenwärtig sofort festgehalten, als er Tsukishima herankommen sah –, prallte das Ding nur an seiner Brust ab und fiel wieder zu Boden. Tsukishima lachte, und Yamaguchi grinste ein wenig hilflos, das Gesicht zu einer gutmütigen Grimasse verzogen, die für Chikara schon längst als sein Tsukki macht wieder Unfug, und das tut mir Leid, aber ich steh trotzdem hinter ihm-Ausdruck etabliert war.

Isshikis Entschuldigung, dass er Chikara einfach stehen ließ, ging in dem Lärm ziemlich unter, als er zu der Gruppe hinüberlief, genauso wie seine Mahnung, dass sie doch demnächst besser aufpassen sollten.

 

Es war irgendwie immer das Gleiche mit diesem Team. Kein Tag ohne Desaster.

 

„Woah–! Captaaaain! Der Bus kommt!“

Osamus Ausruf nahm Chikara die Entscheidung ab, ob er helfen wollte oder sich von dem Chaos lieber fernhielt. Hinter sich hörte er Kinoshitas freudigen Ausruf „Endlich kommt unser Schlafplatz!“, der viel enthusiastischer klang, als er es ihm und seinen schlafmangelbedingten Augenringen zugetraut hätte.

Mit einem Kopfschütteln ließ Chikara das ganze Gewühl hinter sich, um ihre erwachsenen Begleitpersonen zu begrüßen, sobald der Bus endlich hielt. Immerhin fanden Nishinoyas Sachen auch ohne seine Anleitung den Weg zurück in seine Tasche, und Osamu schaffte es endlich, seinen Bruder wieder auf die Beine zu ziehen. Tatsuo schwankte einmal, dann machte er sich aus dem stützenden Griff seines Zwillings los und schulterte seine Tasche mit einer so lockeren Professionalität, als wäre er nie müde gewesen.

Irgendjemand gähnte. Kurz darauf gähnte es noch einmal, nur aus anderer Richtung. Chikara, obwohl nicht wirklich müde, musste selbst ein Gähnen unterdrücken; es war einfach ansteckend.

 

Er bezweifelte wirklich, dass die Busfahrt so erholend sein würde. Dass die paar Stündchen Schlaf reichen würden, einen anstrengenden Trainingstag zu überstehen. Es war nicht wirklich sein Problem, und sein Mitleid bei der Vorstellung von übermüdeten Volleyballtrainingsspielen hielt sich in Grenzen.

Vielleicht lernten sie sogar daraus und kamen beim nächsten Mal erholter zum Treffpunkt.

Chikara würde sie jedenfalls nicht mit Samthandschuhen anfassen – und ihre Gegner noch viel weniger.
 

Er hatte sie gewarnt.

 

 
 

***

 

 

Der einzige Grund, dass er zugesagt hatte, war, dass er immer noch das Gefühl hatte, seinen Senpai etwas schuldig zu sein. Er hätte sich sein Wochenende schöner vorstellen können als damit, zwei ungefähr fünfstündige Busfahrten nach Tokyo und zurück zu unternehmen, und die erste davon mitten in der Nacht, damit sie pünktlich ankamen. Aber wie hätte er Oikawa diese Idee abschlagen können nach der katastrophalen Niederlage der letzten Meisterschaft?

Er war es ihnen schuldig.

Und obwohl er wirklich keine Lust gehabt hatte und mit einer Miene in den Bus gestiegen war, die an Sauertöpfigkeit nur von Kyoutani übertrumpft wurde, hatte er inzwischen sogar ziemlich seinen Spaß.

„Die Story mit der Prügelei wird langsam alt“, kommentierte Kogami mit einem trägen Grinsen. Unter halbgeschlossenen Lidern warf er einen Blick auf das Opfer seiner bösen Ideen. Kusachi gab sich demonstrative Mühe, gar nicht erst in seine Richtung zu blicken; seiner Grimasse nach zu urteilen bemerkte er den Blick seines Kameraden trotzdem. Er fuhr sich nervös mit einer Hand durch das grauschwarze Haar.

„Findest du nicht, Shigeru-San?“

Shigeru grinste flüchtig. Kogami war ein Unruhestifter erster Güte, außerdem ein Mädchenschwarm und viel beliebter, als sein mieser Charakter es rechtfertigen durfte – er war wie Oikawa, nur ohne die kindische Attitüde, und dadurch weit weniger anstrengend.

„Ich fand sie schon immer unspektakulär“, gab er mit einem Schulterzucken zurück. Die Story mit der Prügelei war Anfang letzten Jahres aus dem Boden geschossen, als die ersten Schüler bemerkt hatten, dass Kusachi eine relativ auffällige Narbe an der Augenbraue hatte. Dazu dann noch der große Körperbau und die nach dem Stimmbruch extrem tief gewordene Stimme, und irgendwie war es zum Volkssport geworden, sich abstruse Gerüchte auszudenken, um seinen Ruf noch mehr zu ruinieren.
 

(Das Beste daran war, dass Kusachi viel zu nett war, um sich zu wehren. Er war ein leichtes Opfer. Selbst Schuld also, fand Shigeru. Er lenkte die Gerüchteküche außerdem damit von Kyoutani und seinem tatsächlich gerüchtewürdigen Verhalten ab, was ganz positiv war, denn als Vize-Captain brauchte er zumindest eine halbwegs erträgliche Reputation.)

 

Kogami lachte.

„Es ist nicht, als hättest du je eine bessere Idee gehabt, Captain“, spöttelte er grinsend. Weil es stimmte und Shigeru auch immer noch keine bessere Idee hatte, konnte er nur mit den Schultern zucken.

„Ihr könntet auch einfach aufhören.“

Kusachis Vorschlag klang betont nebensächlich, und er schaffte es, unschuldiger dabei auszusehen als Shigeru auf jedem Kinderfoto, das er hatte.

„Wo bliebe denn da der Spaß? Vergiss es, Mikio.“

Shigeru war noch lange nicht oft mit Kogami einer Meinung, aber in diesem Fall stand er voll dahinter. An langen Tagen war die Gerüchteküche eine wunderbare Möglichkeit für ein bisschen Unterhaltung. Und es war doch wirklich nicht schlecht, wenn irgendjemand die negativen Gerüchte innerhalb des Teams für sich hamsterte.

„He, Akira, Yuutarou! Habt ihr Ideen?“

 

Sie waren die einzigen, die noch halbwegs wach aussahen – zumindest Kindaichi. Shigeru hätte gedacht, dass Kunimi schlief, doch der öffnete wie auf Kommando träge ein Auge, als er angesprochen wurde.

„Messerstecherei“, kommentierte er nichtssagend trocken. Er erntete einen entsetzten Blick von Kindaichi und ein lautes Lachen von Kogami.

„Akira, ich wusste, auf dich ist Verlass!“ – „Halt die Klappe.“

Die Klappe hielt Kogami nicht, aber er ließ Kunimi damit immerhin wieder in Ruhe. Es reichte, damit der zufrieden war und sich wieder bequem zurücklehnte, um weiter zu dösen. Kindaichi warf einen stirnrunzelnden Blick zu Shigeru hinüber. Er musste nicht einmal verbalisieren, was er dachte, es war offensichtlich, dass ihm die Gerüchteschmiede immer noch nicht gefiel. Shigeru zuckte zur Antwort nur mit den Schultern. Kusachi hatte ein dickes Fell.

 

„Messerstecherei“, griff er lieber das Gespräch wieder auf, statt sich mit Moraldilemmata auseinanderzusetzen. Kogami lehnte sich breit grinsend über den Mittelgang zu Shigeru hinüber. Er strich sich mit einer Hand das hellbraune, leicht gewellte Haar aus der Stirn und sah aus blitzenden Augen zu ihm auf. Objektiv betrachtet konnte Shigeru sehen, wieso die Mädchen auf ihn flogen: Er hatte eine Art von verwegenem Charme, die mitreißend war. Subjektiv war er überhaupt nicht Shigerus Typ. (Schon allein, weil er viel zu männlich war.)

„Aber eine richtig extreme“, fügte er hinzu. Seine Finger verflochten sich miteinander und er stützte das Kinn lose auf die Fingerknöchel. „Banden? Yakuza? Motorradgang? Wie wäre es mit einer dieser lächerlichen High-School-Delinquenten-Vereine?“

„Viel zu erbärmlich. Damit macht man sich keinen Ruf.“

Kyoutanis Einmischung kam so unerwartet, dass Shigeru ein paar Mal verdattert blinzelte. Der Kerl saß reglos auf seinem Sitz, die Arme verschränkt, die Augen geschlossen und den Kopf gesenkt, und sah immer noch so aus, als würde er schlafen. Auch als er weitersprach, machte er sich nicht die Mühe, die Augen zu öffnen:

„Das sind alles nichts anderes als Versager, die Schule schwänzen, kleine Kinder erschrecken und alte Omas auslachen. Die meisten wissen nicht einmal, wo man hinschlägt, damit es wehtut. Sich mit denen anlegen und ne Narbe davon kassieren? Armutszeugnis.“

Hier und da wurden Blicke getauscht. Es war selten, dass Kyoutanis eigenes Delinquentenwesen so deutlich hervortrat. Einige Erstklässler sahen ernsthaft verschüchtert aus, die anderen Drittklässler eher unbekümmert und die Zweitklässler waren eine Mischung aus ersteren Beiden. Watari verdrehte die Augen, gutmütig allerdings, ehe er sich ein wenig auf dem Sitz herumrückte und seine Tasche als Kopfkissen missbrauchend wieder die Augen schloss. Shigeru selbst hatte sich so langsam daran gewöhnt. Kyoutani würde nie sein bester Freund werden, aber sie konnten zusammenarbeiten. Das reichte. Und wenn Kyoutani doch nicht spurte – Shigeru wusste, dass es nicht lebensgefährlich war, ihm die Stirn zu bieten, und obendrein funktionierte es.

Außerdem, auch wenn das Shigeru eher egal war, hatte Kyoutani es geschafft, trotz seiner unfreundlichen Art, Respekt und Anerkennung der anderen zu bekommen – und teilweise sogar Sympathie.

„Also“, unterbrach Kogami jede weitere Überlegung amüsiert, „Nachdem Ken-San Schulgangs ausgeschlossen hat… Was machen wir?“

 

Bis sie sich endgültig entschieden hatten, wo die Messerstecherei herkam – immer wieder mit unterschiedlichen temporären Gesprächspartnern –, war die Busfahrt schon beinahe vorbei.

 

 
 

***

 

 

„Es ist ne gute Übung! Du wirst noch einige Trainingscamps betreuen, also freu dich über die Gelegenheit!“

 

Kuro hatte es klingen lassen, als müsste Kenma dankbar sein dafür, an einem Samstag in aller Herrgottsfrühe zusammen mit seinem ganzen Team in die Bahn zu steigen und einmal quer durch die Stadt zu fahren. Kuro hatte es klingen lassen, als wäre es ganz großartig, ein Wochenende auf einem Trainingscamp zu verbringen, dessen Organisation sich anhörte als wäre sie löchriger als ein Nudelsieb. (Kuro war an der Organisation beteiligt, es konnte gar nicht allzu organisiert sein.)

Kenma war weder dankbar, noch fand er es großartig.

Das einzige, worüber er tatsächlich froh war, war die Tatsache, dass die Schule, an der sie sich treffen wollten – die Fukuroudani-Akademie –, nicht am anderen Ende von Japan lag.

 

Dass sie die Bahnfahrt überhaupt überlebten, war ein Wunder. Zwischendurch waren Lev und Tora so laut, dass Kenma fürchtete, sie würden hochkant aus der Bahn fliegen. Inuoka war auch nicht gerade leise, und Shibayama war schlecht darin, das Team still zu halten. Er mochte Yakus Fähigkeiten geerbt haben, aber ihm fehlte es eindeutig an Durchsetzungsvermögen.

Insgesamt war das Team dieses Jahr laut, und es fehlte an Senpai, die wirklich den Antrieb und die Durchschlagskraft hatten, sich Gehör zu verschaffen und Stille zu fordern. Fukunaga sagte nichts, wie immer. Tora war selbst mit einer der Lautesten. Taka, der es jetzt in seinem dritten Jahr endlich in die Startaufstellung geschafft hatte, war ebenfalls weit von leise entfernt und Kenma – Kenma hatte einfach keine Lust, sich unnötig dafür anzustrengen, seinen Willen durchzusetzen.

Wenn sie Ärger kriegen wollten, sollten sie sich Ärger einhandeln. Kenma würde nur einschreiten, wenn es wirklich nötig war, alles andere war ihm viel zu aufwändig und energievergeudend.

 

Träge schlurfte er den Weg vom Bahnsteig bis zu ihrem Ziel entlang. Irgendwo vor ihm stritten Tora und Lev darüber, dass Lev wieder einmal behauptete, das neue Ass zu sein und es endlich in diesem Trainingscamp zu beweisen, irgendwo hinter ihm diskutierten ein paar Erstklässler über eine komische Pannensendung, die sie im Fernsehen verfolgt hatten. Es war anstrengend.

„Kenma!“

Angesprochen zu werden war auch anstrengend. Er unterdrückte ein Seufzen, warf einen schrägen Seitenblick zu seinem Gesprächspartner. Überflüssigerweise, er hatte Taka längst an seiner Stimme und seinem fast hüpfenden Gang erkannt.

„Sag mal, hat dir Kuroo-San noch irgendwas verraten?“

Die Frage war einfach zu beantworten – Kenma schüttelte den Kopf. Kuro hatte ihm überhaupt nichts verraten, außer, dass er selbst bei dem Trainingscamp zugegen sein würde. Und andere Teams. Dass Fukuroudani dabei sein würde, war allein durch ihre Unterkunft eine logische Schlussfolgerung, doch er bezweifelte, dass Kuro den Rest der Fukuroudani-Trainingsgruppe mobilisiert hatte. Das ergab im Kontext keinen Sinn.

„Karasuno kommen“, informierte er dumpf. Shouyou hatte ihm schon vor Tagen eine sehr konfuse Textnachricht geschrieben, die, einmal entschlüsselt, ihn darüber aufgeklärt hatte, dass Karasuno nach Tokyo kamen, und dass ihre ehemalige Captainriege darin involviert war.

Vielleicht waren sie nicht die einzigen aus Miyagi, die dabei sein würden.

„Karasuno, huh?“, lachte Taka amüsiert. Seine Schritte kamen kurz aus dem Takt, das Rascheln von Stoff ließ Kenma erraten, dass er gerade seine Tasche richtete. „Na. Nachdem sie uns letztes Jahr so fertig gemacht haben… Wird Zeit für Rache!“

„Das sagst du so leicht. Lev ist immer noch schlecht in allem, was kein Schmettern ist. Du kannst Kai nicht das Wasser reichen.“ – „Ouch.“ – „Shouyou sagt, ihr Team sei gut. Und selbst wenn nicht, Zuspieler, Libero und die Nummer Elf werden trotzdem Probleme machen.“

Und Shouyou.

Der Gedanke an ihr letztes Spiel ließ für einen kurzen Augenblick etwas in Kenma aufwallen; das Gefühl von erwartungsvoller Aufregung, das mit jedem großen Bosskampf einherging. Shouyou hatte ihn überrascht. Es war erst wenige Monate her, aber Kenma zweifelte nicht daran, dass Shouyou ihn wieder überraschen würde.

 

„Sei nicht so pessimistisch, Kenma! Du bist ein genauso guter Zuspieler wie dieser Königskerl. Lev wird es lernen, und Shibayama ist verdammt gut darin, seine Lücken auszufüllen! Hab ein bisschen mehr Vertrauen in dein Team. Wir sind hier immerhin nicht bei Hitchcock, so gefährlich wird das Federvieh nicht sein.“

Kenma seufzte. Er würdigte Taka gar keiner Antwort, sondern schlurfte nur mit einem nichtssagenden Ton weiter. Er war zu laut gewesen, eindeutig, denn kaum, dass Taka still war, wehte dafür Levs lautes Organ herüber.

„Kenma-San! Diesmal zeigen wir diesen Krähen, was ein wahres Ass ist!“ – „OI! Hör endlich auf zu spinnen, Grünschnabel! Ich bin das einzige Ass hier!“

„Shouyou wird eher ein Ass werden als du, Lev.“ – „Kenma-San!!!“

Tora grinste zufrieden. Lev sah geknickt aus, was Kenma völlig egal war. Shibayama war sofort zur Stelle, um sein riesiges Sorgenkind wieder aufzubauen, und keine Minute später klebte auch Inuoka an dem kleinen Grüppchen. Nächstes Jahr würden sie unzertrennlich sein.

Wahrscheinlich war es gut fürs Team.

Ein Handyklingeln gab Kenma einen Grund, sich komplett von dem Tumult abzuwenden und Taka und sein Geplapper hinter sich zu lassen – oder eher vor sich, denn es war weit weniger anstrengend, sich zurückfallen zu lassen. Seine Mundwinkel zuckten kurz, als er die gerade eingetrudelte Nachricht las.

 

Kenma!!!!!! Bald sind wir da!!!!!!!! Seid ihr auch schon da???

 

 
 

***

 

 

Tut mir Leid, Akaashi-Kun~ Bei uns Erwachsenen ist keiner dabei, der die Zeit hat, um zu kochen.

 

Kuroo klang nicht, als würde es ihm leidtun. Keiji verkniff sich ein Seufzen, steckte sein Handy zurück in seine Hosentasche und signalisierte Suzumeda mit einem Kopfschütteln, dass ihre Hoffnung zerschlagen war. Das Mädchen seufzte, dann stemmte sie die Hände in die Hüften.

„Ich kann alleine kochen, kein Problem. Aber… dann wird es ewig dauern. Wäre Yacchan wenigstens mitgekommen…“

Sie zuckte mit den Schultern und grimassierte unzufrieden.

„Und Yukie-San kann auch nicht.“ – „Ich helfe.“

Es war nicht das erste Mal, dass Minamishima seine Hilfe anbot. Suzumeda hob aber sofort wieder abwehrend die Hände.

„Nichts da! Du wirst trainieren, Minami-San! Ich weiß das sehr zu schätzen, glaub mir das, aber überanstreng dich nicht!“

Er schüttelte nur den Kopf. Keiji verstand auch nicht, weshalb es ein so großes Drama war. Minamishima half öfter beim Kochen, sobald sie auf Selbstversorgung angewiesen waren, und Keiji wusste, dass er deshalb bei den Mädchen ziemlich hoch im Kurs stand. Vielleicht war es eine verdrehte Form von Ehrgefühl. Vielleicht lag es daran, dass seine Hilfe sich üblicherweise nur auf Kleinigkeiten belief, weil die Küchenarbeit schon gut aufgeteilt war. Jetzt zu helfen würde schließlich weit mehr Aufwand für ihn bedeuten.

„Wenn Minamin helfen will, soll er helfen“, kommentierte Nishiame unbekümmert. Er lümmelte auf dem Tisch, um den herum sie saßen und grinste breit und träge, „Ich meine, im Ernst! Er hat sein Training noch nie schleifen lassen fürs Kochen, und dann bist du nicht die ganze Zeit so alleine, Suzu-Chan! Und du tust ihm obendrein etwas Gutes damit, wenn du ihn von etwaigen Strafaufgaben befreist.“

 

„Ich bin nicht begeistert“, schnaufte Suzumeda noch einmal kopfschüttelnd. Sie sah nicht ganz überzeugt aus, aber auch nicht geneigt, noch weiter zu debattieren; das Gespräch drehte sich auch schon lange genug im Kreis. „Aber okay. Wenn er Zeit hat, soll er helfen! Ich sag da bestimmt nicht nein.“

„Wofür dann das Drama? Musstest du jetzt einen extra guten Eindruck hinterlassen, indem du ganz selbstlos seine Hilfe ausschlägst?“

Eine graue Augenbraue hob sich spöttisch, während Kurowa sich von seinem Platz erhob. Er sah nicht gerade warmherzig zu Suzumeda hinüber, die empört die Wangen aufblies, ihn dann aber mit einem weiteren Schnaufen einfach ignorierte. Die ersten Wochen hatte Kurowa mit seiner Attitüde noch einiges an Ärger provoziert, aber inzwischen war das ganze Team an seine bissigen Sticheleien gewöhnt und kaum jemand nahm die Gemeinheiten des Erstklässlers noch für bare Münze.

„Sei nicht so gemein, Kurorin~! Ah-! Aber apropos. Kommt unser Ass wieder zu spät?“

Kurowa sah nicht aus, als bedauere er den abrupten Gesprächswechsel. Er ignorierte Nishiame, während er die Küchentür ansteuerte. Die Antwort auf die Frage kam in Form eines Kopfschüttelns von einem weiteren Erstklässler.

„Sein Motorrad steht draußen“, erklärte Shima achselzuckend. Er saß gar nicht erst, sondern stand an einen Schrank gelehnt mit verschränkten Armen da, „Wahrscheinlich ist er wieder irgendwo, wo er Ruhe hat.“ – „Wiieee immer. Ich geh ihn suchen!“

Und schon war Nishiame aufgesprungen. Er grinste herzlich in die Runde, ehe er sich ein Reisbällchen von ihrem gemeinsamen Frühstück packte und davonwuselte. Er zeterte darüber, dass Marei sicher noch nichts gegessen hatte; es klang immer wie das empörte Zwitschern eines kleinen Vogels.

„Er übertreibt mal wieder“, kommentierte Onaga schmunzelnd und Shima antwortete mit einem Lachen: „Und dafür lieben wir ihn doch! Na komm, du willst dich doch nicht bei den Spaßbremsen einreihen, oder?“ – „Was? Nein! Bokuto-San wäre viel zu enttäuscht!“

 

Sie hatten schon fast eine Stunde miteinander verbracht, ohne Bokuto zu erwähnen. Es war beinahe ein neuer Rekord. Keiji grinste versteckt. Bokuto, obwohl nicht mehr Teil des Teams, war immer noch das zentrale Gesprächsthema. Seien es die jetzigen Drittklässler oder die Zweitklässler, jeder, der Bokuto noch live erlebt hatte, trug nun seine Legende weiter und die Bokuto-Anekdoten waren ein elementarer Teil des Trainings geworden.

Keiji war froh darum. Bokuto war, egal wie anstrengend er gewesen war, immer ein fundamentaler Stützpfeiler des Teams gewesen, und er war immer wichtig gewesen für alle Teammitglieder seines Jahrgangs und darunter. Dass er nach seinem letzten Schuljahr einfach so verschwand, hatte Keiji nie gepasst – und nun war er immer noch da, in Form alberner Anekdoten und Erzählungen, Witzchen und Insiderscherzen, die vermutlich auch dann noch überdauern würden, wenn niemand mehr so recht verstand, warum sie eigentlich lustig waren und ihr tatsächlicher Ursprung schon verloren gegangen war.

Es war ein tröstlicher Gedanke.

 

Tröstlicher als der Lärm, der vom Flur her hereinkam und im ersten Moment eher erschreckend war: Knallende Türen, polternde Schritte, und ganz automatisch verstummten die Gespräche am Tisch. Für einen kurzen Moment herrschte fast ungläubige Stille im Raum, dann kehrte Leben in die Anwesenden zurück. Suzumeda grinste, Minamishima lachte leise in sich hinein, während Onaga und Shima beide begeisterte Blicke tauschten.

Keiji kam gerade noch dazu, aufzustehen und sich der Küchentür zuzuwenden, bevor sie lautstark und viel zu energiegeladen aufflog. Er hätte den Anblick um nichts in der Welt verpassen wollen.

 

„Hey hey hey! Ich bin zurück!“

 

 
 

***

 

 

Es war neun Uhr morgens, als sie nach einer unnötigen Pause für reisekrankheitsbedingte Kotzerei endlich aus dem Bus stiegen. Um neun Uhr dreißig waren sie in der Sporthalle, in der sie den Großteil des restlichen Tages verbringen würden.

Sie waren nicht die einzigen.

Nekoma. Fukuroudani. Aoba Jousai. Karasuno. Alle noch mit ihren individuellen Aufwärmroutinen beschäftigt.

„Diese Kombi ist bescheuert“, meckerte Sakase zum dritten Mal, seit er die Sporthalle betreten hatte. Er warf einen vernichtenden Blick in Richtung Aoba Jousai, der von einem relativ hochgewachsenen Schönling aufgefangen und mit einem lächelnden Winken beantwortet wurde. Der Libero schnaubte angewidert und wandte sich empört ab.

„Jeder weiß, dass Aoba Jousai nichts können und nur wegen Oikawa-San überhaupt so weit gekommen sind! Was machen ausgerechnet die hier?! Und von Karasuno will ich gar nicht erst anfangen!“ – „Beruhig dich, beruhig dich“, säuselte Fukumine mit einem Grinsen, das so falsch war, dass man blind sein musste, um seine Falschheit zu übersehen. Er legte Sakase eine Hand auf die Schulter und tätschelte sie kameradschaftlich, genau wissend, dass er solche Gesten hasste.

„Es braucht eben auch immer Spreu, von der man den Weizen trennen kann.“

Sakase schnaubte missgelaunt. Er schubste die Hand auf seiner Schulter weg und sah den hochgewachsenen Jungen neben sich eisig an.

„Ich dachte, dafür haben wir dich, Shou?“

Kenjirou verkniff sich ein genervtes Seufzen, als die beiden Störenfriede in ihre übliche Routine aus schlecht als Hohn und Spott getarnten Flirtereien verfielen.

 

Es war neun Uhr dreißig und Ushijima Wakatoshi, der einzige Grund, weshalb sie hier waren, fehlte immer noch. Stattdessen war Kenjirou jetzt mit einem Team geschlagen, das viel zu aufgekratzt war, mit zwei nervigen Streithähnen und einem Goshiki, der alle fünf Sekunden den Blick zur Sporthallentür wandern ließ, als wolle er bloß Ushijimas großen Auftritt nicht verpassen.

Es war alles Tendous Schuld.

Kenjirou hätte es ihm gern heimgezahlt. Aber andererseits war eine Gelegenheit, Ushijima wiederzusehen, eine gute Gelegenheit, also vielleicht hatte Tendou so etwas wie Gnade verdient. Zumindest in Maßen.

„Kanoo! Kümmer dich um die beiden Streithähne!“, befahl er einem hochgewachsenen, stämmigen Zweitklässler. Der antwortete mit einem gemütlichen Lachen, völlig unbekümmert. Er hatte schon im letzten Jahr ein Talent dafür gezeigt, nervige Teamkameraden von Dummheiten abzuhalten, und seit Sakase Anfang des Schuljahres dazugekommen war und sich innerhalb von wenigen Tagen zu Fukumines größtem Feind und bestem Freund entwickelt hatte, hatte er definitiv immer etwas zu tun. Kenjirou sah nicht einmal zu, wie Kanoo die beiden auseinander zog, sondern wandte sich ab in dem sicheren Wissen, dass er jetzt seinen Frieden haben würde.

Dankenswerterweise konnte der Rest des Teams mit mehr sinnvollem Verhalten glänzen.

 

„Sakase-Kun hat Recht.“

Kenjirou warf einen unzufriedenen Blick in Richtung des neuen Störenfriedes. Ninouchi war sich offenbar keiner Schuld bewusst. Er rückte sich steif die Brille zurecht und sah aufmerksam zu ihm hinunter.

„Bisherige Daten erwecken wirklich den Eindruck, dass Aoba Jousai dieses Jahr bedeutend schwächer sein wird als letztes, und gleiches gilt für Karasuno. Die mögen letztes Jahr überraschend gewesen sein, aber damit ist es jetzt auch vorbei. Es dürfte kaum lohnenswert sein, mit solchen Teams zu trainieren.“ – „Völlig egal“, gab Kenjirou achselzuckend zurück, „Training ist in jedem Fall besser als kein Training, und selbst wenn diese Typen nichts können, können wir immer noch von den letztjährigen Schulabschließern profitieren.“

Zugegeben, er hatte wenig Lust auf ein Match gegen Karasuno. Das letzte lag ihm noch unangenehm im Magen, und so sehr er es ihnen heimzahlen wollte, er ahnte, dass es in unnötigem Terror von diversen hitzköpfigen Idioten enden würde.

(Er zählte sich nicht mit.)

„Es wird uns keinen Trainingsvorteil bieten, gegen diese Teams zu spielen“, beharrte Ninouchi stur. Kenjirou verdrehte nur die Augen.

 

„Mach deine Aufwärmübungen. Wenn wir auch nur ein Spiel gegen Seijoh oder Karasuno verlieren, bist du Schuld.“ – „Captain, das ist nicht fair. Wenn wir verlieren, ist das eine Sache, die das ganze Team zu verantwort–“ – „Du sagst, sie können nichts, also wirst du es ausbaden.“

Kenjirou zuckte schadenfroh mit den Schultern. Er grinste, als tatsächlich endlich eine vertraute, hochgewachsene und kräftige Gestalt durch die offene Sporthallentür trat. Unter Goshikis Freudenrufen warf er einen gehässigen Seitenblick zu Ninouchi hinüber.

 

„Gib dir Mühe, dass es nicht so weit kommt.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kim_Seokjin
2017-02-05T20:35:14+00:00 05.02.2017 21:35
Karasuno
Ennoshita hatte sie gewarnt und keiner hat auf ihn gehört. Irgendwie tut er mir ein wenig Leid mit so einem chaotischen Haufen geschlagen zu sein. Ich hätte mich an seiner Stelle aber auch nicht in die Kabbeleien von Hinata, Kageyama und Nishinoya eingemischt. Sie hätten das wirklich selber regeln sollen, aber na ja.
Die Neulinge klingen spontan alle recht nett, auch wenn Tatsuo wohl recht faul oder müde ist. Ich bin noch nicht so sicher. XD

Seijou
Sie bleiben mein Lieblingsteam, auch wenn die ehemaligen Drittklässler nicht mehr dabei sind. Dennoch mag ich wie das Team funktioniert. Kusachi tut mir schrecklich Leid. Ich mag den Kerl knuddeln und Kogami ist mir suspekt, aber das hatte ich ja schon einmal erwähnt. Er wäre niemand auf den ich fliegen würde, aber ich verstehe ja auch die Schwärmereien für Oikawa nicht.
Kunimi's Einwurf finde ich klasse! Herrlich! Und Kindaichi's Reaktion darauf auch, aber wirklich etwas dagegen tun, tun er ja auch nicht. Er kann doch nicht alles auf Yahaba abschieben, auch wenn es eigentlich dessen Aufgabe wäre, für Ordnung zu sorgen.
Mein persönlicher Held ist dennoch Kyotani! Er ist großartig! Und ich höre jetzt auf, weil er hat ja nicht wirklich etwas getan, aber hach! Ich hab mich sehr über ihn gefreut!

Nekoma
So aufgedreht Kenma's Team auch war, es war sehr entspannend es zu lesen, was sicherlich an Kenma's Art lag. Auch wenn ich ihn zwischenzeitlich gerne mal schütteln wollte. Sanft und vorsichtig, aber einfach ein bisschen. Aber das ist normal. Dennoch es war schön aus seiner Sicht zu lesen. :3

Furokodani
Da hatte ich ein bisschen Probleme mit den Namen zu folgen. Es waren so viele Neue dabei. O.O Aber Kurowa und Nishiame sind hängen geblieben.. und das nicht anwesende aktuelle Ass. Aber sein Name nicht. Aber er hat ein Motorrad.
Und logischerweise Bokuto's Auftritt. Er hat mich sehr herzlich lachen lassen. :D

Shiratorizawa
Ich mag Sakase... so ein Griesgram! Er kommt fast an die schlechte Laune von Shirabu heran. :'D Sie sollten einen Wettbewerb daraus machen. Da gibt es sicherlich, welche aus den anderen Schulen, die so einen Kontest starten könnten oder?
Meinst du Ennoshita sollte sich etwas von Shirabu abgucken? Ich glaube, ich habe das schon mal erwähnt oder?
Von:  Aphrodi
2016-11-05T22:41:27+00:00 05.11.2016 23:41
Haha, den berühmtem Sawamura. Na, ob das verdient ist? Man hat sicher viel von ihm erzählt... wie angsteinflößend er ist XDDDDDD Und trotzdem hört ihm nie jemand zu. Oh... Gut, dass Ennoshita das übernommen hat. Die Jungs haben ja auch nicht auf ihn gehört XD
Na zum Glück kann der wilde Haufen dann im Bus noch ein paar Stunden Schlaf nachholen. So müde, wie die wirken, gehe ich davon aus, dass sie sehr schnell schlafen werden XD
*hust röchel* ... Jetzt hab ich doch glatt vergessen, dass Tsukki auch zum Team gehört und war dementsprechend überrascht, als er erwähnt wurde. Bwahahaha XD
Und jetzt suche ich vergebens den Besitzer der Bernsteinfarbenen Augen.... XD
Aber schön zu sehen, dass sich die zwei Dummköpfe wieder lautstark zanken können... Das haben sicher alle müden Seelen vermisst XD
Und am Ende vom Lied hat Nishinoya einfach selbst Schuld. Würde er sich nicht immer in jedes Gerangel reinwerfen... XD Ennoshitas Sorgen sind echt verständlich. Der arme Kerl. Alle haben irgendwo "Spaß" und er muss sich fühlen wie ein Vater, der seine Kinder in einer Eliteschule anmelden will und erst mal am Direktor vorbei muss XD

Armer Tatsuo XD Osamu ist so laut und energisch. Er war sicher schon halb eingeschlafen und dann brüllt er los ;__;

Es ist sooooo gemein, wie sie mit Absicht und Spaß Gerüchte sammeln und streuen. Der arme Kusachi. Ja, er könnte sich tatsächlich mal wehren, aber am Ende würde sich doch sicher genauso wenig dran ändern wie bei Asahi. Den armen Kerl lässt ja auch keiner in Ruhe XD
Was für ein schlechter Kapitän, pff û__u Wenn Kyoutani sich nicht im Griff hat, ist das doch seine eigene Schuld. Da kann man Kusachi jetzt nicht einfach ausnutzen! Pff! Und äh... jetzt bin ich schockiert, wie sehr ich mit Kindaichi einer Meinung bin. Wir waren nicht umsonst beste Freunde ;__; Wir sind uns so nah, immernoch, nach all der Zeit ;__; XDDDDDDDDD

Ich wusste es! Kenma hat einfach keine Lust dafür zu sorgen, dass sich sein Team benahm. Das war so klar XD Na wie gut, dass bald Yaku zu ihnen stößt.

Warte, warte, warte. Ist das jetzt... ein Spoiler? Oder hast du nur angenommen, dass Karasuno Nekoma schlägt? Weil... omg sonst... Spoiler!!!!! XDDDDDDDDDD Und sonst... ja, es ist bitter, das so nüchtern zu betrachten, aber Kenma hat guten Grund zur Sorge. Es klingt echt nicht sooo prickelnd. Lev soll sich bitte mal mausern und seinen Volleyball in den Griff bekommen XD
Aber Shouyou überraschte Kenma doch immer. Natürlich würde er es wieder tun. Das ist die goldene Regel, die immer befolgt werden muss û__u
Awwww, wie er sich über die Nachricht freut *^*

Wow. Kurowa ist ja sogar gemein zu Mädchen. Jetzt bin ich echt schockiert! XD Und Nishiame benimmt sich wie eine kleine Glucke, aww XD
Und jetzt so viel Emo-Stimmung. Also mich zieht es jedenfalls runter, so süß es auch ist. Schande über mich :'D Es ist wirklich niedlich, dass sie so viel über ihn reden, immer noch. Aber er bietet sicher auch drei volle Bücher an Geschichten, die man immer und immer wieder erzählen möchte XD Zwei Jahre mit Bokuto. Das sind mindestens 600 Tage voll mit Anekdoten XD
OH MEIN GOTT BOKUTOS AUFTRITT IST SO COOL!!! Ehrlich, ich sehe es wie in einem Film vor meinem geistigen Auge und es ist einfach nur awesome! So ein geiler Moment und genau in dem richtigen Moment abgebrochen. Das ist wie die letzten Sekunden einer Folge und omg... Ich hype gerade einfach alles XD Akaashi ist soooo süß!

Und da ist Grumpy Kid. Haha, ich kann verstehen, dass er wütend ist. Und dass ausgerechnet Kogami der erste ist, den er sehen muss, ist nochmal doppelt ätzend! Fukumine soll die Klappe halten und ihn alleine grumpen lassen XD Hat doch eh keinen Sinn XD
Und wer flirtet denn hier bitte???!!! XD Hampelmann, hier ist niemand auf den ersten Blick in Kogami verschossen!! XD Und er ist auch sonst nicht in ihn verschossen û__u Also pfui! XD
Oh süüüüß, der kleine Potti ist ja echt total der Fanboy XD Ushijimas großen Auftritt, na ich bin gespannt. Abgesehen von der Körperhöhe kann der jawohl kaum größer sein als Bokutos ;)
Und ich hatte recht XD

Antwort von:  Hampelmann
06.11.2016 10:59
Aphrodi, natürlich ist der Terrorkrümel verschossen! Und wie! Gut, ich wusste halt noch nicht, dass es schon ewig schwelende Liebe ist, weil sie sich schon kennen, aber das ist doch ganz eindeutig! Und du bekommst mich nicht mehr davon weg, dass ich die beiden Shippe. (Am Besten noch mit Fukumine zusammen >D) MUAHAHAHAHA!
Von:  Hampelmann
2016-10-29T21:32:12+00:00 29.10.2016 23:32
Heute kürzerer Kommi, weil Katze auf Hand hemmt tippen...

Waaas, sogar Energiebündel Noya hat Augenringe?? xDD Das kann ich mir fast nicht vorstellen .
Ahaha, der "berühmte" Captain - auf Daichis Blick freu ich mich schon, wenn er so angesprochen wird von den neuen, die ihn doch gar nicht kennen. xDD
(Mein kopf hat immernoch nicht so ganz verarbeitet, dass Noya jetzt drittklässler sein soll xDDD)
Ishiki ist ja ein richtiges Goldstück! <3 und das Intermezzo der Zwillinge ist auch echt süß x3
Und Tadashis Gesicht xDDDDDD
Und Tatsuo ist echt awesome :3 mag ihn supergern! Du hättest dir wegen der OCs echt gar keine Gedanken zu machen brauchen x333

Moment. Das Auto unterstützt allen ernstes diese gemeine Gerüchteküche? Kusachi wird noch mein Baby so wie der gemobbt wird!!! >.< Pfft. Böser Kunimi, dass er auch noch mitmacht.
Pah. Yahaba ist echt Charakterschwach grad. Pah. Ich hoffe, er bekommt dafür... irgendwas. Rache.
Aber Kyoutani ist awesome! Der flasht mit grad total, wow! <3 Er ist... scharf, irgendwie >D xD

Kenma und seine Beobachtungsgabe sind auch ein sehr interessanter POV °.° Es muss anstrengend sein, er zu sein... armer kleiner Kerl. (Und auch anstrengend, ihn zu schreiben. Respekt! ♥)
Aber er ist schon echt... asozial. Eieiei.

Kuroos SMS. "Erwachsene", pah! Also wirklich. Die arme Maus Suzumeda, dass sie ganz allein Kochen soll...
Hach ja, Mina ist wirklich ein schatz :3
Und Kurowa ist ja ein Sonnenscheinchen ôo wow. Ich hab ihn lieb xD ♥
Uh, aber Fukurodani ist mit abstand am schwierigsten zu lesen mit all den Namen... ich bin mega froh um die Steckbriefe, sonst wäre ich so dermaßen verloren! >.<
Und die Legenden des Bokuto sind wirklich awesome :3 dafür, dass er erst so unbeliebt war... es ist echt geil und wirklich verdientermaßen! x3
Und Akaashi ist so furchtbar verliebt und es ist so furchtbar niedlich zu lesen :3

Kann es sein, dass Sakase auf den ersten Blick in Kogami verschossen ist? >3 Ich glaub, ich shipp das jetzt xDDD
Bah, aber Fukumine hat ihn angefasst! Pah. Aber sehr sympatisch allesamt :3 und irgendwie ist ihnen leichter zu folgen... ich maaag Shiratori :3 Ein sehr spannendes, dynamisches Team!

Hab dich lieb! ♥


Zurück