Zum Inhalt der Seite

Krone der Finsternis

das Erwachen der dunklen Horden (Es ist soweit! Großes FINALE mit Kapitel 33 und Epilog!!!)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Tränen

Huhuu, da bin ich wieder^^ Also ich hätte nicht gedacht, dass tatsächlich mal eine FF schreibe, über die Leser Bilder zeichnen^^ Ich bin echt gerührt ind bedanke mich für meine lieben "Fans", die sich hier so in die Sache reinhängen.
 

ACHTUNG:

Es steht nun fest, Krone der Finsternis wird insgesamt 33 Kapitel haben und einen Epilog!!!
 

@Sylver Mortal:

AAAAAAAAHHHHHH! Der Schattenalp heißt (hieß^^) Dimitav!!! Valnitar ist der Dunkelelf mit der Krone der Finsternis, der Oberböse^^ Naja... und was Estilor angeht...naja, sie selbst in diesem Kapitel^^
 

@stoffl:

Nur noch Valnitar muss sterben und alle sind glücklich...hmm...klingt plausibel, doch so einfach is er nicht zu besiegen. Ich hab noch ein paar Knüller fürs Finale übrig, also sei weiterhin gespannt^^
 

@Deathborn:

JA, ein Klischee-Fan!^^ Ich liebe Klischees genauso, deswegen auch der Spiegel. Ehrlich gesagt war das eines der wenigen Elemente, die von Anfang an schon so feststanden wie sie jetze hier auch auftauchen^^

Übrigens wieder mal ein supertolles Bild, find ich echt gelungen^^
 

@Nocturn:

Also ich mag dein Bild, du versetzt dich wirklich sehr in die Geschichte^^ Das mag ich ja so an dir, also immer weiter so^^ Mit Rigos "Frisur" ist es wirklich schwierig...eigentlich hat er ja keine, seine Federn sind auf dem Kopf genauso wie am Rest des Körpers. Aber so wie du das gemacht hast siehts schon schick aus^^

P.S.: Hoho, drei Kommis insgesamt von dir^^
 

@mitsuki11:

Warum er sie alle mitgenommen hat? Um Dafem leiden zu sehn (wen sonst?^^ Sardist^^) und um Druck auszuüben...oja, um Druck auszuüben...muahahahahaaa...
 

@white_shark:

Heya, ich finds toll, dass du meinst, die Atmospähre würde immer dichter werden. Manchmal habe ich nämlich Angst, dass ich jetz so am Ende zu emotional werde und sich alles ewig lange hinzieht...aber wenn du das so siehst, bin ich froh^^
 

So denn VORWÄRTS!!!^^

Hier kommt Kapitel XXIX !!!
 

Kapitel XXIX - Tränen
 

Dafem hockte in dem kühlen Gras, die Stirn gegen den Boden gepresst. Die Wunden durch Valnitars Zauber waren nicht sehr gefährlich und die Schmerzen waren nichts im Vergleich zu den Qualen, die seine Seele durchdrangen.

Versagt...alles ist verloren...Melana, Rigo, Xab, Aurora...sie alle sind fort...Leaf und Stomp tot...Melissa ein Feind...ich bin allein...

Ein schreckliches Gewicht schien ihn zu Boden zu drücken. Sein Herz fühlte sich leer an und gleichzeitig tat es weh, als würde es von Aasgeiern zerhackt werden.

Ich bin allein...

Durch einen erstickenden Nebel von Trauer hörte Dafem das schwache Stöhnen Estilors. Benommen kroch der Abenteurer zu dem alten Priester, aus dessen Brust noch immer der Schaft des Dolches herausragte, den Valnitar vor seinem Verschwinden geschleudert hatte.

"Warum...warum hat er dir das angetan?", flüsterte Dafem entsetzt. Seine Stimme war nicht mehr als ein kraftloses Krächzen. Estilor schloss die Augen und atmete mehrmals tief ein und aus, bevor er antwortete. "Er befürchtete, ich könnte seine böse Aura mit meinen Kräften verfolgen...er wollte sichergehen, dass ich ihn nicht weiter belästigen kann..."

Das Lachen des Klerikers wurde schnell zu einem rauen Husten, der zufolge hatte, dass er nochmals ein wenig Blut spucken musste. "Dabei wäre ich so oder so gestorben...mit nur ein bisschen weniger Schmerzen..."

"Rede nicht so, Estilor."

"Keine Sorge, Junge. Ich war immer darauf gefasst, schon seit ich für Fibathen diente. Jetzt nehmen die Götter meine Seele zu sich und ich habe keine Angst davor, so wie es sich für einen treuen Diener der Götter gehört. Das Leben strömt aus meinem Körper."

Estilors Hand war vollkommen ruhig, als sie die Dafems umschloss. Der Abenteurer zitterte. "Die Götter...", wiederholte er bitter. "Bis jetzt haben sie nichts für uns getan..." Estilor zwang sich zu einem Lächeln. Selbst jetzt schien der Priester immer noch eine gewisse Weisheit auszustrahlen. "Ich habe dir schon einmal gesagt, du musst den Göttern vertrauen, auch... wenn ihre Wege unergründlich... zu sein scheinen."

Das Sprechen schien ihm jetzt zunehmend schwerer zu fallen. Der Druck seiner Hand wurde schwächer. "Du...musst auf jeden Fall...weiterkämpfen...du darfst Melana nicht den Feinden überlassen...ihrer Folter und Grausamkeit..."

"Ich weiß...", antwortete Dafem leise.

"Gut...ich...habe...keine...Zeit...mehr...lebe...wo...hl..." Nach diesen letzten Worten erstarb der leuchtende Funke des Lebens in seinen grauen Augen. Die Hand des alten Priesters löste den Griff. Estilor war tot.

Erschöpft sank Dafem auf seiner Brust zusammen.

Jetzt bin ich doch wieder alleine...

Der Wind nahm zu und jagte ihm Schauer über den Rücken. Es war kalt und dunkel und um ihn lagen die Gefallen von ,der Schlacht der roten Tränen', die ihn mit ihren erstarrten Augen zu durchbohren schienen. Aviore, Elfen, Zwerge und Menschen, alle waren sie gestorben um das Land zu retten. Doch es hatte nichts genutzt. Sie haben umsonst ihr Leben gegeben.

Alles war so sinnlos...diese Schlacht...unsere Hoffnung...selbst der Glaube an die Götter...Estilor, Stomp und Leaf starben für unseren Kampf gegen Valnitar...alle litten, doch all diese Opfer haben nichts gebracht...

Plötzlich spürte Dafem etwas Nasses an seiner Wange.

Tränen?

Überrascht richtete der Abenteurer sich auf und fuhr die feuchte Linie auf seiner Haut nach.

Tränen...ich weine...als ich mit Melissa von Zuhause fliehen musste, habe ich soviel geweint, dass ich inzwischen glaubte, alle Tränen verbraucht zu haben...

Dafem richtete sich unsicher auf. Mit dem Ärmel wischte er sich die Tränen weg, damit seine Augen trocken genug waren um den Priester anzusehen. Er verdiente ein Grab. Ohne zu zögern ließ sich der Abenteurer wieder auf die Knie fallen und begann eine Grube auszuschaufeln. Es dauerte nicht lange die durchweichte Erde aufzureißen.

Schon bald war das Grab ausgehoben und Dafem legte den Priester behutsam hinein. Nach kurzem Überlegen steckte er ihm seinen Freundschaftsring auf den kalten, bleichen Finger, dann bedeckte er Estilors Leichnam langsam mit Erde, bis das Grab aufgefüllt war und nur noch ein leichter grasloser Hügel daran erinnerte.

Als Dafem, die Kleider und Hände voller Dreck, vor dem Grab des Priesters stand und der Wind an Haaren und Kleidung zerrte, weinte er wieder. Die Tränen liefen ihm ungehindert über die Wangen, ohne das er etwas dagegen tun wollte. "Mögen die Götter deine Seele sicher zu sich nehmen..."

Zitternd rammte Dafem den Kristallstab des Priesters mit aller verbliebenen Kraft in den Boden am Kopfende des Grabes.

Dann brach er endgültig zusammen, übermannt von Verzweiflung, Trauer und Müdigkeit.
 

Als Dafem wieder erwachte, war es noch immer Nacht. Für einen Moment fragte er sich, was ihn geweckt haben könnte. Dann hörte er es wieder: ruhige Fußtritte, die sich sicher auf ihn zu bewegten. Verwirrt sah er auf. Wer konnte es sein? Noch ein Feind? Leise tastete er mit der Hand nach dem Schwert, das irgendwo neben ihm liegen musste.

Als er den mit Leder umwickelten Griff unter den Fingern spürte, sprang er auf und ging in Abwehrhaltung. Noch immer war er so erschöpft, dass er heftig keuchte. Schließlich erkannte er in der Dunkelheit eine Gestalt. Die schneeweißen Haare und die hellen Priesterroben schienen regelrecht zu leuchten. "Dertil...", flüsterte Dafem.

Inzwischen überraschte ihn das Auftauchen des Ilerdtpriesters schon nicht mehr. Irgendetwas war an diesem von den Göttern gesandten Priester ungewöhnlich, das hatte Dafem schon immer gespürt. "Dertil", wiederholte er nun etwas lauter.

Das Gesicht des Priesters war völlig ausdruckslos, nur in seinen tiefblauen Augen konnte man einen Schmerz erkennen, der dem Dafems in nichts nachstand. "Die anderen...?", murmelte Dertil, als er schließlich direkt vor dem Abenteurer stand. Der Blonde antwortete nicht, doch es bedurfte auch keiner Erklärung. Ein Blick in sein entsetztes Gesicht und auf das Grab, das dem Stab nach Estilor gehörte, reichte vollkommen aus.

Dertil hatte die böse Macht gespürt, die aufgetaucht war. Er hatte gespürt, dass sich auch Melana auf eigene Faust hierher begeben hatte. Doch er selbst war zu spät gekommen, um die Halbelfe und den Rubinstecken des Feuers schützen zu können.

"Es tut mir Leid. Ich habe versagt", sagte der Priester niedergeschlagen. "Das hatte ich nicht vorhergesehen. Ausgerechnet ICH habe das nicht vorhergesehen." Er stieß ein bitteres Lachen aus. Dafem hörte nur halb hin, zu tief war die Trauer um seine Freunde. Dennoch erregte Dertil jetzt wieder seine Aufmerksamkeit. "Was meinst du?"

"Du musst wissen, als ich sagte, die Götter hätten mich geschickt, so war das nicht gelogen. Doch das war noch nicht alles." Er hielt kurz inne, bevor er weiter sprach, als suche er die richtigen Worte. "Weißt du, Dimitav oder Mitavdi, ist nicht der einzige, der sich mit Hilfe von Buchstabenspielereien einen neuen Namen zulegt hat. Kennst du keinen Namen, der die gleichen Buchstaben enthält wie meiner?"

Dafem konnte den Priester einfach nur anstarren. "Verstehst du nicht?", erkundigte sich der Kleriker. "Ich heiße Dertil. Einfach nur Dertil. D-E-R-T-I-L." Irgendetwas klang vertraut, doch Dafem verstand nicht, obwohl sich eine Gänsehaut über seine Arme legte. Was wollte der Priester ihm sagen?

"Die Wahrheit ist, dass ich nicht Ilerdt diene. Ich BIN Ilerdt..." Der Wind schien stärker zu wehen, als er diese Worte aussprach. Sonst Stille. Tausend Gedanken rasten durch Dafems Kopf und er versuchte sie vergeblich zu ordnen. Sein Kopf dröhnte. "Du...bist Ilerdt Schicksalsgott?", brachte der Abenteurer schließlich hervor. Dertil nickte.

"Deswegen meinte Dimitav, du seiest kein Sterblicher. Deswegen hast du solche übernatürlichen Kräfte..." Alles ergab plötzlich einen Sinn. So vieles, das er nicht verstanden hatte, schien nun verständlich. "Damals in Chemirs Thronsaal...er war so ehrfürchtig, weil er dich erkannt hatte. Und du warst es wirklich, der Fibathen das Leben verlängerte...du...du hast den Blutregen gerufen, indem du die anderen Götter darum gebeten hast..."

Die unglaubliche Erkenntnis wurde in Dafem plötzlich von Zorn überschattet. "Du bist ein Gott! Warum...warum hast du dann nicht noch mehr getan? Du hättest uns allen viel Leid erspart!"

"Es ging nicht. In diesem sterblichen Körper sind meine Kräfte eingeschränkt. Sie werden stetig schwächer, bald muss ich wieder in das Götterreich zurückkehren. Außerdem gibt es bestimmte Regeln, an die ich mich halten musste...ich darf die Ereignisse Lutansiars nicht beeinflussen...kein Gott darf das in seiner irdischen Gestalt."

"Aber du hast Fibathen das Leben gerettet! Er hatte einen zerfetzten Arm, er wäre gestorben! Ist das etwa keine Einmischung?", schrie Dafem ungehalten. Warum hatte Dertil Stomp und Leaf sterben lassen, wenn er solche Kräfte besaß. Der irdische Ilerdt schüttelte langsam den Kopf und hob die Hand in einer beruhigenden Geste.

"Ich bin der Schicksalsgott. Es ist mir gestattet, dafür zu sorgen, dass Personen ihr vorherbestimmtes Schicksal erfüllen. Fibathens Schicksal war es, Mightran vor dem bevorstehenden Angriff zu warnen. Deine Freunde durfte ich nicht retten, da sie ihre Rolle in diesem Krieg bereits gespielt hatten. Die Elfe Leafenisty tötete Yscento, Stomp berichtete euch von der Wahrheit des Rubinsteckens und Estilor hielt Dimitav auf. Ihre Schicksale waren erfüllt.", erklärte Dertil ruhig.

"Aber...aber das ist nicht fair!!!", schrie Dafem wieder. Während er erbost sein Schwert davon schleuderte, liefen frische Tränen des Zorns an seinen Wangen herab. Er warf sich auf den Boden. "Es tut mir Leid, dass du all das ertragen musst, Dafem. Ich wünschte, ich hätte mehr tun können, aber es ging einfach nicht."

"Was ist mit den anderen Göttern?"

Dertil sah zum Himmel hinauf, bevor er antwortete. "Sie sagten, es wäre nicht recht, sich mehr als nötig in diesen Krieg einzumischen. Unsere Götterartefakte haben uns gelehrt, dass unsere Hilfe nicht immer gut ist. Nur ich ließ mich nicht aufhalten. Das einzige, was die anderen taten, war der Blutregen. Und Lili rettete euer Leben im Turm des Dämonenbeschwörers, indem sie Melanaria kurzzeitig durch ihren Stab heilende Kraft verlieh."

"Nicht mehr als nötig?", zischte Dafem wütend. "Was soll das heißen?"

Zum ersten Mal sah der Abenteurer, wie sich Dertils Gesicht durch ein Gefühl, in diesem Fall Trauer, sichtbar veränderte. Der Priester seufzte betrübt. "Ja, nicht mehr als nötig. Wir hatten alles geplant, alles durchdacht. Wenn unser Plan eingehalten worden wäre, hätte Valnitar den Krieg in kürzester Zeit verloren. Doch nun..."

Wieder seufzte Dertil, oder Ilerdt, und wischte sich über die müden Augen. "Doch dieses Szenario hier war nicht so geplant. Wir haben nicht bedacht, dass Melana bereits heute wieder diese visionären Träume bekommen würde, die sie hierher führten. Wir dachten, der Zauber des Amparapriesters Estilor würde noch ein wenig länger halten..."

Wieder wischte sich Dertil über die Augen, diesmal länger. Benommen blickte er um sich. Die blaue Iris verfärbte sich weiß. "Ich kann nichts mehr sehen...", stellte der zu Fleisch gewordene Gott nüchtern fest. "Es scheint, mir bleibt keine Zeit mehr. Ich muss meinen irdischen Körper gleich auflösen."

"Aber Ilerdt-", fing Dafem an, bevor er auch schon wieder von einer ungeduldigen Handbewegung des Priesters, die durch seine Blindheit nicht wirklich auf den Abenteurer zeigte, unterbrochen wurde. "Nein, Dafem Abenteurer. Du musst mir jetzt zu hören. Du darfst nicht aufgeben. Egal was kommt, du musst um Melanaria kämpfen!"

"Aber-"

"Willst du Melanaria der Folter überlassen?", fragte Dertil ernst. Dafem schüttelte sofort und heftig den Kopf. Sein Blick richtete sich auf den Ring aus Holz und Gold, den er an seinem kleinen Finger trug. Melanas Freundschaftsring. "Willst du die Opfer von Stomp, von Leafenisty und Estilor sinnlos machen?", drang Dertil weiter auf ihn ein. Wieder schüttelte Dafem den Kopf.

"Dann musst du in das Versteck Valnitars gehen. So schnell und mit so vielen Verbündeten wie möglich!"

"Ja!", erwiderte Dafem knapp und ballte die Hand zur Faust. Dertil lächelte. "Dann leb wohl, tapfer Mensch. Ich muss nun zurück...es tut mir Leid, dass ich nichts für deine Freunde tun konnte oder kann..." Ein lauter Knall, ein weißer Lichtblitz, dann war Dertil, der Schicksalsgott Ilerdt, verschwunden. Nur seine Stimme erhob sich noch ein letztes Mal im Wind:

"Eins noch, Dafem. Denk immer daran, dass zwei besser sind als einer. Denk daran, dass zwei nur zusammen ihre wahre Stärke entfalten können..."

Auch wenn Dafem diese Aussage noch nicht verstand, nahm er sich vor, sie tief in sein Gedächtnis einzubrennen, denn er wusste, dass sie noch einmal wichtig sein würde. Nie hatte Dertil ihn enttäuscht.

Mit frischer Zuversicht ging der Abenteurer zu seinem Schwert herüber und hob es auf. Mit dem Ärmel wischte er den weichen lehmigen Schmutz von der Klinge. Dann stellte er sich wieder vor Estilors Grab und starrte lange Zeit stumm auf den kristallen Stab des Priesters, der aus der Erde stach wie ein schimmernder, langer Dorn.

"Ich verstehe jetzt, was du mir einst gesagt hast, Estilor." Ein schwaches Lächeln stahl sich auf seine Züge. "Du sagtest, wenn die Götter ihre Hände schützend über uns halten, haben selbst wir die Macht die Zeiten zu ändern..." Während seiner Worte, schnitt sich Dafem mit der Klinge tief in die Handfläche, bis sein rotes Blut hervorquoll und auf das Grab des Priesters tropfte.

"Soviel Blut ist hier bereits vergossen worden...Auch ich vergieße es auf diese Erde und schwöre dir somit einen Eid, dass ich alles, selbst mein Leben, geben werde, um Valnitar aufzuhalten!"

Als der kühle Wind daraufhin seine Haare tanzen ließ und die Sonne als roter Feuerball am Horizont erschien, warf der Abenteurer den Kopf in Nacken und richtete sein Schwert gen Norden, gen Trauerwüste. "Hast du gehört, Valnitar? Ich werde nicht eher ruhen, bis du besiegt bist! Und wenn ich dich dafür eigenhändig umbringen muss!!!", schrie Dafem in den anbrechenden Tag hinein...
 

Nur langsam erwachte Melana aus ihrem dämmrigen Schlaf. Sie brauchte einige Zeit ehe sie sich wieder an die Begegnung mit Dimitav erinnerte. Schockiert öffnete sie die Augen, schloss sie doch sofort wieder. Egal wie schwach das Licht war, es stach ihr in den Augen.

"Das sind noch die Nachwirkungen von Dimitavs Zauber. Gleich kannst du wieder normal sehen", erklärte eine ihr unbekannte und doch vertraute Stimme ruhig. Entsetzen breitete sich in ihr aus, als sie die Stimme doch noch zuordnen konnte...Valnitar...

Blinzelnd unternahm sie einen neuen Versuch die Augen zu öffnen. Diesmal war das Licht nicht mehr so grell und sie erkannte langsam ihre Umgebung. Erst nur als unscharfe Konturen, doch schon bald vollkommen klar.

Sie befand sich in einem kleinen Raum ohne Fenster. Die Wände bestanden aus roh gebauten Steinen, die aussahen, als wären sie schon sehr, sehr alt. Zu ihrem Schrecken musste sie feststellen, dass sie an eben solch einer Wand hing, an Armen und Beinen mit schweren Eisenketten gefesselt. Es schien ihr die Blutzufuhr in den Gliedern abzuquetschen. Ihr gegenüber standen zwei Gestalten.

Die eine war an der schwarzen Krone auf dem Haupt eindeutig als Valnitar zu erkennen. Der Dunkelelf spielte nachdenklich mit einer Strähne langen weißblonden Haares, während er sie eingehend musterte. Melana konnte den Blick in seine eisblauen Augen nicht lange ertragen und wandte sich ab.

Die andere Gestalt war mit einem schwarzen Gesichtstuch vermummt. Sein Oberkörper war entkleidet. Auf den kräftigen Muskeln glänzte der Schweiß. Melana kam ein grausamer Verdacht. Und als sie den Tisch neben dem Vermummten sah, schienen ihre schlimmsten Befürchtungen wahr zu werden. Der Tisch war bedeckt von blutbesudelten Messern, Haken, Sicheln und anderen spitzen Instrumenten, bei deren Anblick der Magen der Halbelfe rebellierte. Folterwerkzeuge.

"Ich sehe, du hast meine Freunde bereits entdeckt", dröhnte der Vermummte abartig amüsiert.

Melanas grüne Augen weiteten sich ängstlich und ihr wurde übel.

"Mister Valnitar sagt, ich soll mir besonders viel Zeit für dich nehmen. Aber auch mit deinen Kameraden werde ich viel Spaß haben...", höhnte der Foltermeister und deutete hinter sich. An der gegenüberliegenden Wand stand eine riesige quadratische Käfigzelle, in der Xab, Aurora und Rigo bewusstlos lagen.

Melana wand sich in ihren Fesseln, konnte sich jedoch kaum bewegen. "Tue ihnen nichts!", schrie sie verzweifelt. Der Foltermeister grinste nur und zeigte dabei seine gelben Zähne. "Zuerst einmal werde ich dich behandeln. Es sei denn, du gibst uns den Rubinstecken freiwillig, dann ist alles ganz schnell vorbei..."

"Niemals! Ich lasse nicht zu, dass die Krone der Finsternis vollkommen wird!", erwiderte sie bissig. Trotzig spuckte sie den beiden vor die Füße. "Oho, am Anfang sind die meisten so, doch wir werden sehen, wie lange du so wild bleibst..." Als sich der Vermummte fragend Valnitar zuwandte, nickte dieser. "Fang an", befahl der Dunkelelf tonlos.

Mit einem widerlichen Grinsen griff der Foltermeister nach einer der verrosteten Sicheln...
 

"Das ist nicht euer Ernst!", schrie Dafem voller Unverständnis. Er hatte den ganzen Abend nicht geschlafen und solange gewartet, bis ganze Mightran zum dem Ort der Schlacht der roten Tränen gekommen war, um die tapferen Gefallenen wegzuschaffen und zu begraben.

Als Chemir erkannt hatte, dass nur Dafem vor Estilors Grab kniete, war er sofort zu ihm gerannt. Dann musste er erfahren, dass Valnitar persönlich die anderen gefangen genommen und den Priester getötet hatte. Der Abenteurer hatte sein Anliegen unterbreitet, so schnell wie möglich zu dem Hauptquartier, den Ruinen der Alten Welt in der Trauerwüste, aufzubrechen. Zu Dafems Entsetzen hatte Chemir nur den Kopf geschüttelt.

"Das ist viel zu riskant. Wir können nicht einfach in das Lager des Feindes spazieren", erklärte der König ruhig. "Wir wissen nicht, ob die gestrige Schlacht all seine Heerscharen gefordert hat. Solange ich nicht weiß, wie viele Feinde sich noch in diesen Katakomben versteckt halten, werde ich nicht einfach losziehen."

Dafem rang um Fassung, als er diese Worte vernahm. Zornig trat er einen Schritt auf den Herrscher Zestarins zu und blickte ihm fest in die dunklen Augen. "Das ist doch Irrsinn! Wenn wir nicht bald etwas unternehmen, sterben nicht nur meine Freunde...ganz Lutansiar wird in Dunkelheit versinken, wenn Valnitar die Krone der Finsternis vervollkommnet!"

Auch Chemir trat einen Schritt vor, packte Dafem am Kragen und brachte ihr Gesichter nah aneinander. "Glaubst du ich weiß das nicht?", zischte der König unwirsch. "Du bist nicht der Einzige, der Sorgen hat, immerhin ist meine Nichte in den Klauen dieses Dunkelelfen. Doch ich werde keinen meiner Männer ins Ungewisse schicken, wenn ich nicht weiß, ob sie eine Chance haben lebend zurückzukehren! Jeder dieser Menschen hat ein eigenes Leben, eine eigene Familie. Du kannst sie nicht ins Verderben schicken wie dumme Schafe!!!"

Dafem wand beschämt die Augen ab, er war geschlagen. Chemir stieß ihn gröber als nötig von sich, so dass der Abenteurer ein paar Schritte nach hinten taumelte. "Gut, vielleicht hast du recht", murmelte der Blonde leise. Alle Augen ruhten auf dem zerschundenen, erschöpften Mann in der braunen Elfenweste.

"Niemand soll gezwungen werden!", schrie Dafem plötzlich so laut, dass jeder ihn klar und deutlich verstehen konnte. "Aber ihr könnt mich nicht davon abhalten, dass ICH gehen werde! Wer folgt mir?" Die Aviore waren bereits zurück in ihr Reich geflogen, es war bei ihnen Tradition, dass jeder Krieger am Orte seines Todes blieb. Gespannt sah sich Dafem in den anwesenden Reihen von Menschen, Zwergen und Elfen um, doch das einzige das er dort sah, waren verwirrte, unentschlossene und ängstliche Gesichter.

Niemand rührte sich. Chemir erhob die Stimme: "Wenn wir nach Mightran zurückkehren, werde ich sofort Truppen aus dem ganzen Land zusammenrufen. Und ich werde Späher ausschicken. In weniger als zwei Wochen werden wir Kampfbereit sein! Es ist nicht nötig, dass jemand heute überhastet losstürzt."

"Aber zwei Wochen sind viel zu lange! Bis dahin kann alles zu spät sein!", schrie Dafem ohnmächtig. "Melana und meine Freunde können zwei Wochen Folter unmöglich ertragen! Will mir wirklich niemand folgen?"

Als keiner antwortete, wandte sich der Abenteurer entschlossen ab und machte sich daran sich vorzubereiten.
 

Den ganzen Tag dauerte es, um alle Gefallenen auf Tragen und Karren zu legen, damit sie in die Stadt transportiert werden konnten. Immer wieder hörte man Klagerufe, wenn jemand einen der Toten als Freund oder Ehemann, Vater oder Onkel identifizierte. Eine bedrückende Stimmung hing über dem einstigen Schlachtfeld. Als es schließlich bereits wieder Abend wurde, brach Dafem ohne ein Wort des Abschieds gen Norden auf.

"Du gehst also wirklich", stellte eine tiefe Stimme hinter ihm nüchtern fest. Der Abenteurer wandte sich überrascht um und blickte dem ehemaligen Wirt Bodono ins Gesicht. Der ältere Mann war schon lange nicht mehr so korpulent wie früher, dennoch war sein Bauch immer noch wohlgerundet. Der kahle Schädel glänzte durch das Mondlicht silbern.

"Bei Koortigs Eiern, glaub nicht, dass du diesen widerlichen Dunkelelf ganz alleine aufhalten kannst! Ich helfe dir natürlich!", donnerte der Wirt mit einem breiten Grinsen. Er schien bereits alles gepackt zu haben. Er trug einen Rucksack, die schartige Axt hing in zwei Schlaufen an der Rucksackunterseite. An seinem Gürtel waren ein wertvoll aussehendes goldschwarzes Horn, ein Wasserschlauch und ein weiteres Horn, ein Trinkhorn, befestigt.

"Keine Widerrede", schnappte Bodono sofort, als Dafem den Mund öffnen wollte. "Bei Xigafxs Bierhumpen, wolltest du dich tatsächlich ganz alleine auf die Socken machen? Die Halbelfe muss dir mächtig den Kopf verdreht haben." Der Wirt hob gleichgültig die Schultern. "Doch mir solls Recht sein. Mit diesem Valnitar habe ich sowieso noch ein Hühnchen zu rupfen. Außerdem würde ich einen alten Kumpel nie im Stich lassen!"

Dafems Mundwinkel hoben sich ganz flüchtig zu einem schwachen Lächeln. Bodono war unerschütterlich und ein fürchterlicher Sturkopf, der immer mit dem Kopf durch die Wand wollte. Doch seine manchmal erschreckende Ehrlichkeit machte ihn zu etwas Besonderem. In seinem Inneren war Dafem erleichtert, dass er nicht alleine unterwegs sein würde.

Bodono grinste, löste das Trinkhorn von seinem Gürtel und nahm einen tiefen Zug des kräftigen Zwergenbieres darin. Mit dem Ärmel wischte er sich den grinsenden Mund ab. "Worauf warten wir noch? Bei Sifhig, dem Trollwirt, nichts wie los!!!"
 

Denk immer daran, dass zwei besser sind als einer. Denk daran, dass zwei nur zusammen ihre wahre Stärke entfalten können...
 

Kopfschüttelnd folgte Dafem dem Meister der kuriosen Flüche.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-04-15T13:03:13+00:00 15.04.2004 15:03
Der Arme!Jetzt isser alleine...(ok,bis auf Bodono)
Nya,das ich den Namen vertauscht hatte tut mir leid! o.o''
Den Schinken mit dem Buchstaben vertauschen kennnsch irgendwoher...ach ja!
*gegenkopfknallz*
POTTER!(Voldi,2.Band)
Mach schnell weida!
Cu,Sylver
Von:  mitsuki11
2004-04-11T20:44:27+00:00 11.04.2004 22:44
Also erst mal muss ich dir sagen das du wieder mal ein klasse Kapitel geschaffen hast! *schnief* *tränen aus den augen wisch*

Der arme Estilor! Es tut mir leid das er gestorben ist, leider muss es wohl in jedem Krieg Opfer geben! Aber ich finde es schön das Dafem ihm seinen Freundschaftsring gab. Das ist eine sehr ergreifende Geste!

Und das Dertil ein Gott ist, ja wer hätte das schon gedacht?! Ich denke keiner! Und damit wäre mal wieder bewiesen das Götter auch Fehler machen!

Aber das sie ihm keine Männer gegeben haben finde ich gar nicht in ordnung! Schließlich haben Dafem und seine Freunde sich an dem Kampf beteiligt und nicht weg geschaut!

Arme Melana und auch die anderen! Hoffe das sie nicht Gefoltert werden!

Die FF ist bald vorbei?
Ach noo, du bist ja gemein! Was sollen wir denn dann lesen? Ich hoffe du bringst gleich danach eine neue FF raus! Du weist ja, einen Fan hast du auf jedenfall an der Wange! ;D

Freue mich schon auf das neue Chap.

Mitsuki
Von:  Wizi
2004-04-10T19:08:37+00:00 10.04.2004 21:08
*WAIIIIIIIIIIIIIIII*

verdammt junge, das war ja wohl was %D wo wir grad von klischees reden.... DAS WAR DIE GRÖßTE ANSAMMLUNG KLISCHEEHAFTER FANTASY-HELDEN-SZENEN, DIE JEMALS EINE STORY GESEHEN HAT!!!!!!!!!
aber wirklich.... wenn man dazu dann noch die richtige musik hört - so wie ich =P (rhapsody rult^^) - hammer. dein schreibstil verbessert sich übrigens stetig, braves kind *tätschel*

achja, ich bewundre dich dafür, dass du den ablauf einer geschichte derartig ausdauernd durchhältst. ich könnte nie 50000 wörter vorher wissen, dass man aus dem namen einer bestimmten person erfährt, dass sich ein gott dahinter verbirgt =P
Von: abgemeldet
2004-04-10T15:20:58+00:00 10.04.2004 17:20
ich hab grade alle teile gelesen wär ich nicht abgehärtet hätte ich manchmal geweint könnte es sein das das amulettd das dafem und melissa je zur heälfte haben das amulet des mutes ist und zudem wollte ich die noch fragen ob ich die lemon variante von kapi 19 habne kann*fg* schade das du nur 33 kapis mache willst mach doch bitte mehr ich schliesse mich nocturn an Dafem mach dem knecht mal die hölle heis wenn der was an den helden macht kommt ich dem persönlich in die hölle hinter her um den zu foltern und ich weis wie ich dem echte schmerzen verusache *EGG* und nocturn das hat der avior herscher herausgefunden (vsehrwahrscheinlich dank der vögel oder) was ist das eigentlich für ein armreif den dafem von melana bekam doch nicht ein teild der rüstung der macht oder (scheise ich hör mich schon an wie xab)aber das mim gott war echt ne gute idee halt wie bei drachenbrut du hasst ja auch im kapi mit dem seedrachen einen satz gebacht der darauf anspielt den mit dem drachen herscher und der kleinen wiederstandstruppe *ggg* in dem sinne bis zu kapi 30!!!^^

mfg dein warrior
Von: abgemeldet
2004-04-10T14:13:41+00:00 10.04.2004 16:13
*schnüffz* Armer Dafem... Du hast seine Trauer und sein Leid wirklich sehr gut rübergebracht !!!
Du hast Angst, dass du zu emotional wirst ?!? Also ich finde deinen Schreibstil genau richtig so !!! Mir gefällt es, wie du die Emotionen der Helden (und auch Bösen) rüberbringst, ohne kitschig zu werden !!! Und es wäre ja wohl auch unrealistisch, wenn Dafem jetzt einfach aufstehen würde und mit einem "Also, dann hast du halt alle meine Freunde, na und?!" in die Stadt gehen würde und sich erst mal den Bauch voll schlagen würde, oder ?!
Auch die Szene in der Dafem an Estilors Grab steht is genial
*seufz* Ich liiiiiiieeeeebeeeeeeeeee solche Szenen !!! Der einsame Held, der dem Bösen den endgültigen Kampf ansagt !!! *hin und weg is*

Das Dertil Ilerdt war oder besser gesagt IST... *boah* Hätt ich echt net gedacht... Das hat mich wirklich ziemlich überrascht... Dabei war es doch eigentlich ganz einfach... eigentlich... Ich hatte zwar das Gefühl, dass mit Dertil was net stimmt (siehe irgendwo bei den älteren Kommis) aber dass er ein Gott is... *wow* Da hast du uns mal wieder schön im Dunkeln tappen lassen !!!

Da muss ich dich sowieso wirklich loben: Diesmal ist deine Geschichte wirklich (fast) nicht vorhersehbar !!! Immer wieder kommen neue Überraschungen und immer wenn man (ich) denkt, dass man weiß wie's weitergeht, passiert es doch ganz anders... *lob*

Themawechsel:

Los Dafem, BRING DIESEN VERD... FOLTERKNECHT UM !!! *anfeuer* Wehe, dieser Abschaum krümmt Melana oder einem der anderen auch nur EIN Haar... !!! *grr* *brodel* *schäum*
Wie kannst du nur an so einer Stelle aufhören ???

Ah, ja, eine Frage hätt ich trotzdem noch:
Woher wissen sie eigentlich, wo Valnitars Versteck liegt ??? Bis jetzt hat doch kaum jemand Valnitar gesehen - und das auch noch überlebt - und Dertil/Ilerdt hat auch nix genaues gesagt...
Und es wird wohl kaum Wegweiser oder Flyer von wegen "Besuchen sie das Hauptquartier des Oberbösewichts" geben, ne ?! *grins*
Woher also wissen sie es ???

Schade, dass es "nur" 33 Kapitel plus Epilog werden... Naja... Hast du danach schon ein neues Projekt im Kopf *hoff* oder ist dann erst mal Pause... ???

Als bis dann , lass uns nicht allzu lange zappeln (lässt du uns ja eigentlich nie ^.^) !!!

Nocturn
Von: abgemeldet
2004-04-09T19:53:03+00:00 09.04.2004 21:53
ohne meiner selbstbeherrschung hätte ich bei dem teil höchstwahrscheinlich losgeheult. wirklich, ich konnte mich so gut in Dafem hineinversetzen und glaubte, genau zu wissen, wie er sich fühlte. vor allem der anfang war wirklich einmallig beschrieben, das leid, der tod estilors-echt spitze.
33 kapitel? nur noch 4 und dann der epilog?? schade ^^
also, großes lob an dich und schreib schnell weiter.


Zurück