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If we ever meet again

von

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2
 

Sakura starrte auf den leeren Platz zu ihrer rechten und biss fest die Zähne zusammen. Naruto war vor gut einer halben Stunde gefahren. Sie hatten sich durch die Zahlen gekämpft. Hatten die Rechnung wieder und wieder überprüft. Und eigentlich hätte sie jetzt einen Grund zum feiern. Denn sie hatten genug Anteile an der Uchiha Cooperation gekauft um es zu übernehmen.

Und doch saß sie hier allein vor dem Abendessen.

Sarada musste wirklich wütend auf sie sein. Und vielleicht hatte Naruto tatsächlich recht. Vielleicht wurde es wirklich Zeit mit Sarada über ihn zu sprechen. So schmerzhaft es auch werden würde.

Gequält schloss Sakura die Augen und versuchte die Kopfschmerzen zu ignorieren, die sich doch so laut hämmernd ankündigten. So wie jedes Mal, wenn sie auch nur über ihn nachdachte. Über den Vater ihrer Tochter. Über den Feigling, der einfach die Stadt verlassen hatte ohne auch nur ein Wort zu sagen.

Selbst jetzt noch, fünfzehn Jahre später, erinnerte sie sich mit grausamer Genauigkeit an diesen Morgen an dem sie aufgewacht war und er weg gewesen war. Sie hatte da schon gewusst, dass er sie verlassen hatte. Auch wenn sich ihr dummes kindliches Herz mit jeder Faser dagegen gewehrt hatte.

Sie hatte sich ihre Sachen übergeworfen und hatte in der ganzen Stadt nach ihm gesucht. Doch ohne Erfolg. Und so war sie nach Hause gefahren, hatte geduscht und sich für ihre Abschlussfeier fertig gemacht an der sie eher mechanisch als wirklich aktiv teilgenommen hatte. Sie erinnerte sich heute nicht mehr an die Worte der Schulleiterin Tsunade. Sie erinnerte sich nicht mehr daran, dass sie ein letztes Mal die Schulhymne gesungen hatte oder das sie ihren Abschluss mir Auszeichnung gemacht hatte.

Sie erinnerte sich nur noch daran wie sie aus ihrer Trance aufgewacht war als Naruto sie nach Sasuke gefragt hatte. Und das sie dann in Tränen ausgebrochen war und sich so fest an ihn geklammert hatte als würde ihr Leben davon abhängen.

Damals hatte sie sich diesen Tag vollkommen anders ausgemalt. Sie hatte gedacht sie würde neben Sasuke aufwachen und mit ihm Frühstücken. Dann wären sie zusammen zur Abschlussfeier gegangen und hätten mit ihren Freunden das Ende dieser Zeit gefeiert. Und dann hätte sie ihn Abends zum Bahnhof gebracht und ihm freudestrahlend verkündet, dass sie bald nachkommen würde. Denn damals hatte sie mehr als ein Stipendiums Angebot bekommen. Sie hatte es ihm nur nie gesagt, weil sie wollte das er seine Wahl für einen Studienplatz nicht von ihr abhängig machte.

Doch es war ganz anders gekommen.

Dieser Tag hatte ihr ganzes Leben aus den Fugen gleiten lassen.

Natürlich war sie nach Tokio gefahren um zu Studieren. Sie hatte sich geweigert, sich von dieser Trennung die Zukunft verbauen zu lassen für die sie so hart gekämpft hatte. Doch nach vier Wochen hatte sie angefangen sich Krank zu fühlen. Nach sechs Wochen dann hatte sie sich jeden Morgen übergeben. Und sie hatte sofort gewusst was mit i9hr nicht stimmte. Immerhin hatte sie das alles nur wenige Monate zuvor mit Hinata durch gemacht.

Doch als sie es dann Schwarz auf Weiß vom Arzt hatte, war für sie eine Welt zusammen gebrochen.

Schwanger. Von einem Mann der sie offensichtlich nie geliebt hatte. Und noch dazu ohne jeglichen finanziellen Rückhalt oder eine Zukunft.

So oft hatte sie vor der Abtreibungsklinik gestanden. So oft hatte sie das Formular ausgefüllt. Hatte wieder und wieder in die unbeteiligten Gesichter der verschiedensten Frauen gestarrt. Doch jedes Mal hatte sie es nicht gekonnt. Bis ihr klar geworden war, dass sie dieses Kind behalten würde. Ganz egal ob es jetzt nicht in ihren Zeitplan passte oder nicht.

Sie hatte alles in Tokio abgebrochen und war zurück nach Konoha gekommen in der Hoffnung ihre Eltern würden ihr helfen. Doch die hatten sie direkt wieder vor die Tür gesetzt und sie wissen lassen, dass sie es sich nicht leisten konnten einen weiteren Erwachsenen und einen Säugling durch zu bringen.

Und so hatte sie dort gestanden. Vor den Trümmern ihrer Existenz. Ohne irgendwo hin gehen zu können. Ohne ein Zuhause. Obdachlos und Schwanger.

Sie hatte sich zu Naruto und Hinata geflüchtete, doch dort war nicht annähernd genug platz gewesen. Und so war sie über ihren Schatten gesprungen und zum Uchiha Anwesen gefahren. Sie erinnerte sich heute noch daran, dass sie vor Angst gezittert hatte, als sie Madara wieder gesehen hatte. Er war schon damals gegen sie gewesen, als Sasuke und sie das erste Mal zusammen ausgegangen waren. Und als sie ihm sagte, dass sie Schwanger war und das Kind von Sasuke war, hatte er nur gelacht. Er hatte sie einen dreckigen Emporkömmling genannt, der sich durch die Gegend hurte und versuchte das Kind dem reichsten Partner unter zu jubeln. Und das er auf keinen Fall zulassen würde, dass sie mit ihren Machenschaften Sasukes leben ruinierte.

Und so hatte sie wieder dort gesessen. Ohne Einkommen. Ohne Zuhause. Natürlich hatte sie gewusst, dass Hinata und Naruto sie niemals vor die Tür setzen würden. Ganz egal wie schlecht die Lage auch war. Doch sie konnte sich doch nicht ewig auf ihre Freunde stützen.

Sie seufzte leise und stand auf, während sie Sarada etwas von ihrem Lieblingsessen auf den Teller lud. Ihr Blick glitt zu dem Sideboard, dass an der rechten Wand stand. Darüber hingen bunte Fotos, die sich farbenfroh von dem Vanilleton der Wand und den dunklen Holzmöbeln abhoben.

Sie betrachtete Kakashis Gesicht auf ihrem Hochzeitsfoto. Er lächelte in die Kamera. Wie immer mit diesen freundlichen und verständnisvollen Augen, die sie nie verurteilt hatten. Sein silber-weißes Haar hatte wie immer ein wenig wild ausgesehen und hatte im starken Kontrast zu seinem schwarzen Anzug gestanden. Er hatte einen Arm um ihre Taille gelegt während sie eher verhalten lächelte. Sie hatte sich so dumm gefühlt in diesem Hochzeitskleid, dass viel zu opulent gewesen war. Ihr Haar war damals noch lang gewesen. Rechts von ihr stand Naruto, der Baruto auf dem Arm hielt während Hinata neben Kakashi stand und die kleine Sarada hielt, die bei der Hochzeit gerade einmal drei Monate alt gewesen war.

Er wüsste wie sie mit all dem umgehen sollte. Er hatte es immer gewusst. Und er hatte nie versucht, Saradas Vater zu ersetzen. Er war immer eher wie ein väterlicher Onkel zu ihr gewesen zu dem sie immer kommen konnte.

Bei Gott, sie vermisste ihn.

Auch wenn sie ihn nie so geliebt hatte, wie er es verdient hätte, so war er doch ihr Vertrauter und bester Freund gewesen. Ein Mann, vor dem sie nie hatte verbergen müssen, wie zerbrochen sie wirklich war. Und wie sehr die alten Wunden auch jetzt noch schmerzten.

Ihre Ehe war glücklich gewesen. Aber nie derartig von Liebe erfüllt, wie Kakashi es sich vielleicht gewünscht hatte. Sie erinnerte sich gut daran, dass er zu ihr gesagt hatte, dass er wusste, dass sie ihn niemals so lieben könnte wie sie Sasuke geliebt hatte. Und das er es trotzdem mit ihr wagen wollte. Und dann hatte er sie gefragt ob sie ihn heiraten wollte.

Einen Mann, der vierzehn Jahre älter war als sie. Der der Boss ihres besten Freundes war. Und der ein wenig verschroben wirkte.

Und doch hatte sie nicht gezögert als sie Ja gesagt hatte. Sie hatte gewusst, dass er Sarada oder sie nie schlecht behandeln würde. Das sie sich immer auf ihn verlassen konnte. Das er nicht einfach so verschwinden würde.

Und bis zu seinem Tod hatte sie mit all dem recht behalten.

Sakura strich mit den Fingerspitzen über den Bilderrahmen ehe sie das Esszimmer verließ und ins Foyer ging. Sie erklomm die Treppen und ging direkt auf die Tür ihrer Tochter zu. Noch immer war dahinter irgendeine Rockband zu hören. Doch die Lautstärke war nicht mehr annähernd so Ohrenbetäubend wie noch zuvor.

Vorsichtig klopfte Sakura an. „Sarada? Kann ich reinkommen?“

Sie erhielt keine Antwort. Doch etwas anderes hatte Sakura von ihrer Tochter auch nicht erwartet. Sie öffnete die Tür und trat ein.

Das Zimmer ihrer Tochter war wie immer eine Mischung aus Ordnung und geplantem Chaos. Überall lagen ihre Klamotten herum, obwohl Sarada einen großzügigen begehbaren Kleiderschrank besaß. Bücher lagen, teils offen teils geschlossen, auf so ziemlich jeder erdenklichen Oberfläche. Ihr großer Schreibtisch war hingegen aufgeräumt. Sarada lag auf dem Bauch auf ihrem großen Bett. Die Füße in der Luft. Scheinbar desinteressiert blätterte sie in einem Magazin. Von ihrer ganzen Aura ging das eisige Verschwinde aus, das in den letzten Monaten zur traurigen Gewohnheit geworden war.

„Ich habe dir etwas zu essen mit gebracht“ sagte Sakura und hob den Teller ein wenig in die Höhe. Doch Sarada sah nicht einmal auf.

„Stell ihn einfach auf den Schreibtisch. Ich esse es später.“ Ihr Tonfall war kühl, distanziert und schneidend. Auch etwas, dass sie definitiv nicht von Sakura hatte.

„Ich hatte gehofft wir könnten gemeinsam essen und... reden.“ Sakura hätte beinahe erleichtert geseufzt, als Sarada sie endlich ansah.

Sarada stieß ein Schnauben aus und sah wieder in ihr Magazin.

„Wozu? Damit du wieder all meinen Fragen ausweichen kannst bis zu ausflippst und den Tisch fast mit deiner Faust spaltest?“

Autsch. Aber vermutlich hatte Sakura das verdient. Sie ging zum Schreibtisch und stellte das Essen ab ehe sie zum Bett ging und sich auf die Kannte der Matratze setzte.

Sofort rückte Sarada ein wenig von ihr ab. Und das schmerzte Sakura mehr als Sarada ahnen konnte. Vorsichtig streckte sie die Hand aus und strich ihrer Tochter zärtlich durchs Haar.

„Ich weiß, dass du glaubst das ich das tue um dir weh zu tun. Aber genau das Gegenteil ist der Fall.“ Sakura seufzte leise. „Ich will dich nur beschützen. Kannst du das nicht verstehen?“

Sarada schlug ihre Hand weg und setzte sich abrupt auf.

„Wovor denn Mom? Davor dass ich ihn finden könnte? Davor das er mich lieben könnte?“ Sarada schrie sie an und ihr Gesicht wurde ganz rot. „Du hast doch nur Angst, dass ich lieber bei ihm Leben will als bei dir!“

Sakura schloss die Augen und versuchte tief durchzuatmen. Doch sie spürte einen großen Klos im Hals, der ihr die Tränen in die Augen trieb.

„Ich will nicht das du verletzt wirst“ würgte sie hervor und sah ihrer Tochter fest in die schwarzen Augen, die sie jedes mal so schmerzlich an ihn erinnerten. „Er ist vielleicht nicht der Held, den du dir in deiner Fantasie ausmalst.“

Sarada verengte die Augen zu schlitzen. „Und woher willst du das wissen?! Vermutlich war er doch nur ein One Night Stand, an den du dich nicht einmal mehr erinnern kannst!“ Fest presste sie die Lippen aufeinander. „Ist das der Grund warum du nie über ihn sprichst? Weil du gar nicht weißt wer er ist?“

Sarada holte zu einem emotionalen Tiefschlag nach dem nächsten aus. Sie musste wirklich wütend und verzweifelt sein. Sarada war nicht die Art Mensch, die andere mit Absicht verletzten. Sie war immer ein wenig distanziert und kühl, aber eher weil sie sozial etwas unbeholfen war. Und nicht weil sie wirklich unfreundlich war. So wie ihr Vater.

„Nein.“ Sakura schüttelte den Kopf. „Ich habe deinen Vater geliebt. Mehr als alles andere. Und dann hat er mir das Herz gebrochen.“

Sarada riss überrascht die Augen auf. Und Sakura wusste genau wieso. Das war das erste Mal, dass sie über Saradas Vater sprach. Zumindest mit Sarada selbst.

„Ich will nicht das du genau so von ihm enttäuscht wirst wie ich. Und ich wollte nie, dass du ihn hasst wegen dem was sich zwischen ihm und mir abgespielt hat.“ Sakura strich sich durch das Haar. „Deshalb habe ich immer geschwiegen.“

„Mom ich-“ Sarada sah auf ihre Hände. Sie rang offensichtlich mit sich.

„Ich weiß mein Schatz.“ Sakura seufzte leise und kam ganz auf das Bett. Sie lehnte ihren Rücken an das Kopfteil des Bettes. Dann breitete sie die Arme aus.

Sofort kam Sarada zu ihr. Ihre Arme schlangen sich um Sakuras Hüften und sie bettete ihren Kopf in ihrem Schoss. Sakura lächelte und strich mit ihren Fingern durch das lange Haar ihrer Tochter.

Sie schwiegen eine Weile. Dann hob Sarada leicht den Kopf.

„Tut es weh?“ Sie biss sich auf die Unterlippe als Sakura fragend das Gesicht verzog. „Über ihn zu reden? Ich meine ich hab dich immer versucht zu drängen und dann hast du immer so traurig aus gesehen.“

Sakura lächelte schwach. „Ja ein wenig.“

Sarada schmiegte ihren Kopf wieder an Sakura. „Tut mir leid Mom.“

„Schon okay.“ Sakura seufzte leise. „Es war auch nicht richtig von mir, gar nicht über ihn zu sprechen. So als hätte es ihn nie gegeben.“ Sie lachte leise. „Er war die Liebe meines Lebens, weißt du?“

Sarada sah interessiert zu ihr auf. „Sehe ich ihm ähnlich?“

„Du bist sein genaues Abbild.“ Sakura strich ihr sanft über die Stirn. „Bis auf die Stirn. Die hast du wohl von mir.“

Sarada lachte leise, doch dann schwand das Lächeln wieder.

„Meinst du...“ Sarada brach ab. „Meinst du, er würde mich sehen wollen?“

Gequält schloss Sakura die Augen. Was sollte sie ihrer Tochter nur sagen? Sie wusste die Antwort darauf nicht. Vermutlich wusste Sasuke nicht einmal, dass es Sarada gab. Madara würde es ihm gewiss nicht gesagt haben. Und sie war nicht wirklich traurig darum. Sie wollte nicht, dass Sarada das gleiche durchmachen musste wie sie selbst. Denn sie war sich sicher, dass Sasuke dann früher oder später wieder die Houdini Nummer abziehen würde.

„Sarada ich-“ Sakura brach ab. Was sollte sie nur sagen?

Sarada lächelte knapp. „Schon okay Mom.“ Sie kuschelte sich näher an Sakura. „Wie wäre es, wenn wir zum Essen in die Stadt fahren? Nur du und ich?“ Ihr Blick fiel auf den Teller mit dem gesunden Essen. „Mir wäre nach Burgern.“

Sakura lächelte. „Ja, mir irgendwie auch.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Inara
2016-09-26T04:35:15+00:00 26.09.2016 06:35
Kakashi ist tot?! (schlurz)
Saku hat dem Verrat nicht mal ansatzweise überwunden. Bleibt deine Fanfic so traurig?
Frage: Wenn Boruto acht Monate alt war als Sarada gezeugt wurde, wieso sind sie beide 16?
Antwort von:  MaryV
26.09.2016 10:13
Boruto ist 16 und Sarada ist 15
Vermutlich versteckt sich im Text mal wieder ein Fehler. Aber bald habe ich eine BETA ;)
Momentan mache ich reines Discovery Writing also kann ich dir nicht sagen ob sie so traurig bleibt
Aber vielleicht hast du ja im nächsten Kapitel was zu lachen ;)
LG
Weirdo-Kitty
Von:  Thrawn
2016-09-25T16:38:46+00:00 25.09.2016 18:38
Das schreit ja förmlich danach, dass Sakura und Sarada Sasuke begegnen. Hoffentlich kommt das Treffen bald.^^

MfG Thrawn
Von:  jillianZ
2016-09-25T16:21:27+00:00 25.09.2016 18:21
Hi also bis jetzt gefällt es mir echt gut
Bin sehr gespannt wie es weiter geht lg ❤
Von:  piranja11
2016-09-25T15:18:52+00:00 25.09.2016 17:18
Ui, ich will jetzt auch Burger essen...
Bin schon gespannt wann Sakura über Sasuke redet
...


lg


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