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Die Zahnräder von London

von
Koautor:  SirJacobFrye

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Schwesternkomplex (Evies Sicht)

Ich tippte mir mit dem Ende des Stiftes gegen die Lippen und sah auf die Stadt hinunter.

Das Rascheln von Papier.

Die Seiten des Buch, auf meinem Oberschenkel, wurden vom Wind verschlagen.

Doch das alles nahm ich kaum wahr.

Ich wollte lernen, aber in letzter Zeit dachte ich fiel an früher nach.

An Vater und Mutter, an die Zeit auf der Straße und an diese nun hier bei Mister Green...

Es war seltsam.

Meine Erinnerung schweifte ab zum vierten Tag unserer Ankunft hier.

Ich war alleine mit Mister Green.

Er kümmerte sich gut um mich, gab mir Medikamente und versorgte mich mit allem was ich sonst brauchte.

Zur dieser Zeit schlief ich viel, aber dennoch spürte ich das ich hier sicher war.

Ich und mein Bruder.

Als ich an einem Mittag die Augen öffnete sah ich gerade wie Mister Green das Zimmer betrat.

"Guten Tag Miss Fyre. Wie fühlen Sie sich?"

Ich lächelte leicht, versuchte es zu mindestens.

"Besser Mister Green."

Daraufhin kam er zum Bett und ich spürte wie die Matratze etwas nach gab und er nun neben mir saß.

Sein Hand strich über meine Stirn, als sie das Kühlpack entfernt hatte.

Dann griff er nach der Schale und nahm das Fiebertermomenter heraus und maß am Ohr meine Temperatur.

"37,3...", las er ab und nickte, "das ist gut. Bald sind Sie wieder auf den Beinen Miss Fyre."

Ich mochte seine Stimme.

Sie war warm und liebevoll. Und der leichte Akzent wirkte so mystisch.

Langsam beugte er sich nun vor und half mit auf, das ich sitzen konnte.

"Ziehen Sie bitte Ihr Oberteil aus. Ich möchte Sie abhören."

Meine Wangen wurden rot.

Sicher er war Arzt aber dennoch, es war ungewohnt sich vor jemand fremdes auszuziehen.

Während ich an meinen Knöpfe des Pyjamas zippelte holte Mister Green das Stethoskop aus der Tasche und steckte es sich die Enden in die Ohren.

Ich fragte mich ob er eine Praxis hatte oder im Krankenhaus arbeitete.

"Miss Fyre?", fragte er mich und ich fuhr etwas zusammen und strich mir den Stoff von Oberkörper, drückte ihn aber zusammengeknüllt an meine Brust.

Er erhob sich und ich spürte seine kühlen Finger auf meiner Haut.

Langsam schloss ich die Augen. Die Schamröte im Gesicht.

Das Metall des Stethoskops berührte mein Haut und ich hörte wieder die indisch angehauchte Stimme.

"Ein- und Ausatmen...."

Ich tat es.

"Und bitte Husten..."

Ich tat auch das.

"Sehr schön", sprach er weiter und kam vor.

Ich öffnete meine Augen und sah in die von Mister Green, der langsam seine Hand auf meine zusammen gekrampften Finger legte und sagte: "Alles ist gut. Ich tu Ihnen nichts Miss Frye."

Damit schob er sie etwas tiefer und hörte auch den vorderen Bereich ab, als die Tür zum Schlafzimmer plötzlich auf gestoßen wurde und mein Brüderchen mit einer Apothekentüte da stand.

Ich sah in sein Gesicht und wie es sich verzog.

Mister Green sah sich gerade um, als schon Jacobs Faust mit seinem Kiefer kollidierte.

Ich zuckte zusammen.

"Jacob!", entfuhr es mir

Der aber nutze die kurze Benommenheit von Mister Green und rammte ihn zu Boden.

"DU PERVERSLING! WAS WAR'N DAS DENN FÜR DOKTORSPIELE?!"

Er setzte noch mal an, zum Nachschlag, aber ich konnte seine Hand noch rechtzeitig zurückhalten, indem ich sein Handgelenk umfasste.

"Jacob, er hat mich nur abgehört", versuchte ich es ihm zu erklären und sein grüne Augen trafen die meinen, eh sein Blick doch weiter nach unten wanderte.

Erst verstand ich nicht wieso, aber als ich auf den Boden mein Oberteil sah wusste ich es.

"JACOB!"

Ich legte den einen Arm um mein Körper und zog ihn, am Ohr, mit dem Anderen runter von Mister Green.

Feuerrot, wie ich mir sicher war.

Mister Green rappelte sich auf und angelte sich das Oberteil und gab es mir.

Schnell zog ich es an.

Er legte die Hand auf seinem Kiefer.

"Ahh...Jacob...erst fragen, dann Schlagen..."

"Nö, wenn du meine Schwester an gegrapscht! Ich hab dich gewarnt!"

"Ich hab sie untersucht und nicht "an gegrapscht", wie du es nennst."

Ich zog meinem Bruder weiter zurück und seufze.

"Es ist wahr Jacob."

Mein Bruder zog eine schiefe Grimasse und nickte dann.

Dann erst wedelte er mit seiner Hand.

"Man hast du 'nen Dickschädel..."

Mister Green kam zu ihm und sah sich seine Hand an.

Er drehte und wendete sie. Ballte sie zu Faust und entspannte sie.

"Alles okay. Ist nichts verletzt", sagte er dann und sah wieder zu mir.

Ich hatte mich in mein Bett verzogen und auch wieder eingegraben in Oberteil und Decke.

Da war es wieder.

Dieses sanfte Lächeln.

"Bei Ihnen auch Miss Frye. Ich hab nichts ungewöhnliches gehört."

Sein Blick wanderte aber wieder zu Jacob.

Ich dachte er würde ihn Schlagen für diesen Angriff und etwas Angst hatte ich schon um meine Bruder, auch wenn er es wohl verdient hätte, aber Mister Green strubbelte ihn nur durch die Haare.

"Es ehrt dich deine Schwester so zu verteidigen Jacob, gut gemacht."

Diesen Gesichtsausdruck den mein Bruder annahm war ein Bild wert.

Er sah erstaunt und verwundern aus. Den Mund geöffnet um etwas zu sagen, aber es kam nicht und auch etwas...ja etwas rot...

Schnell wandte er sich ab und grummelte.

Dann nahm er die Apothekentüte, die er hatte fallen lasse und "schlug" sie regelrecht gegen die Brust der Mannes.

"AHHH...Klappe! Das weißt ich selber!", zeterte er und ging hinaus.

Mister Green und ich musste beide lächeln.

Das war eben Jacob...



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