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Die Rose von Ferelden

Die Geschichte der Heldin von Thedas
von

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Ein mysteriöser Brief

Am Abend erreichen wir das Lager in der Nähe von Strouds Versteck. Da es aber schon spät ist, beschließen wir, erst am nächsten Morgen diesem einen Besuch abzustatten. Und dieser kommt schnell. Nach einem kurzem Frühstück machen wir uns daher auf den Weg zu der Höhle, um den Grauen Wächter zu besuchen.
 

Vor der Höhle erwartet uns Hawke. „Da seit ihr ja“, mit einem erleichtertem Ausdruck in den Augen tritt er auf uns zu. „Verzeih, mein Freund, aber da war noch ein Problem mit einigen Untoten, welches gelöst werden musste“, begrüße ich ihn. „Hier ist es also?“, fragt Cassandra interessiert nach. Sie hat Varric seine Verschwiegenheit bezüglich Hawke mittlerweile glücklicherweise verziehen. „Ja, in dieser Höhle befindet sich das Versteck meines Freundes. Wollen wir?“, fragt der Champion. Zur Bestätigung nicke ich ihm zu. Je schneller wir das hier geklärt haben, desto eher kann ich die Fahndung nach diesem dreckigen Bürgermeister einleiten. Fragend wandert Garetts Augenbraue nach oben. Varric winkt ab.
 

Die Höhle führt tief in den Berg hinein. Nach einer Weile treffen wir auf eine Art Holzverschlag mit einer Tür. Ich habe Stroud seit mehr als fünf Jahren nicht mehr gesehen. Entschlossen greife ich mir den Türgriff und öffne sie, um einzutreten. Hinter der Wand spenden einige Fackeln Licht. Ein paar Kisten stehen an die Steinwände gerückt dar. Ein Schaben erklingt in meinem Rücken. Einen Dolch ziehend wirble ich herum, blocke den Schwertstrich ab. „Wir sind's nur. Ich habe den Inquisitor mitgebracht“, greift Hawke schnell ein. „Den Inquisitor?“, fragt der Wächter überrascht. „Ja, sie kämpft für unsere Seite“, erklärt Garett ihm. Scheinbar hat mich Stroud nicht erkannt. „Würdet Ihr die Waffe runter nehmen, Stroud?“, frage ich ihn höflich. „Was? Natürlich. Verzeiht, Mylady. Dürfte ich wohl Euren Namen erfahren?“, rasch senkt er sein Schwert. „Ich hätte nicht gedacht, dass Ihr mich vergessen habt, Kommandant Stroud. Ich bin Leyla Theirin“, beantworte ich seine Frage. Seine Augen weiten sich überrascht: „Le... Leyla Theirin?“ Sein Blick schweift verblüfft über meinen Körper. Dann scheint er mich zu erkennen. „Beim Atem des Erbauers. Mädchen, bist du groß geworden. Ich habe dich gar nicht wiedererkennt. Dabei hast du dich zu einer wahrlichen Schönheit entwickelt. Ganz wie deine Mutter“, er wechselt zurück in die persönliche Anrede. Warum sollte er auch nicht? Schließlich kennt er mich seit ich denken kann. Also schon verdammt lange. „Es ist ja auch eine Weile her, dass ich Weisshaupt verlassen habe“, entgegne ich leicht lächelnd, „jedoch hätte ich mir bessere Umstände für unser Wiedersehen gewünscht. Scheinbar war da aber jemand gegen mich.“ „Wohl wahr. Dann darf ich annehmen, dass du ebenfalls wegen des seltsamen Verhaltens meiner Ordensbrüder hier bist?“, fragt Stroud mich, worauf ich nicke. „Was wisst Ihr darüber?“, fragt ihn Hawke. „Nicht sonderlich viel. Aber, ich kenne den Grund für ihr seltsames Verhalten: Der Ruf. Seit drei Monaten hört ihn jeder Graue Wächter in Ferelden und Orlais. Das wird der Hauptgrund für ihr Verschwinden sein“, kommt es betrübt von dem ehemaligen Kommandanten. „Das ist furchtbar“, murmle ich. „Gut, ich bin unwissend. Erklärt mir jemand, was dieser Ruf ist, bitte?“, fragt Dorian in die Runde. „Der Ruf ist für einen Grauen Wächter das Zeichen, dass seine Zeit gekommen ist. Er zeigt uns, dass wir bald sterben werden. Dann begeben wir uns in die Tiefen Wege, um unsere letzte Schlacht zu schlagen“, erklärt ihm Stroud. „Was nicht ganz richtig ist“, werfe ich unvermittelt in den Raum. „Was? Leyla, natürlich ist das richtig“, verwundert wendet sich Stroud zu mir um. „Nein, ist es nicht. Der Ruf ist eine Melodie, eine Musik, noch besser gesagt ein Lockruf, der von den Alten Göttern selbst stammt. Die Dunkle Brut hört diesen immerzu. Er zwingt sie dazu, nach den Alten Göttern zu suchen. Das geht solange, bis sie einen gefunden und befreit haben. Da sie aber verdorben sind, überträgt sich ihre Dunkelheit, ihre Verderbtheit, auf den Alten Gott und verwandelt ihn in einen Erzdämon, was eine erneute Verderbnis für die Welt zur Folge hat. Bei einem Grauen Wächter ist dieser Melodie am äußersten Rand der Wahrnehmung. Erst wenn die Verderbtheit weiter voranschreitet, können sie ihn vernehmen. Warten sie dann zu lange ab, verwandeln sie sich in Wesen der Dunklen Brut. Varric, Garett, erinnert ihr euch noch an das Lied von dem Bartrand sprach? Das Lied, welches er unbedingt noch einmal hören wollte? Dieses Lied kam aus dem Götzen aus rotem Lyrium und war dieser Lockruf. Eigentlich können ihn nur Wesen hören, die mit der Verderbnis verbunden sind. Aber über bestimmte Träger, wie beispielsweise das Lyrium, können ihn auch Wesen hören, die nicht damit in Verbindung stehen. Daher verstehen sie es dann auch nicht als Aufforderung, sondern werden wahnsinnig“, führe ich meine Aussage aus. „Woher weißt du das alles?“, will Stroud wissen. „Die Vorfälle, mit welchen wir in Kirkwall konfrontiert wurden, haben mich stutzig gemacht. Ich wollte wissen, was wirklich dahinter steckt. Daher habe ich mich an einen guten Freund gewandt. Er ist heute der Kommandant der Grauen Wächter in Ferelden: Aeron Sarebi. Sein Clan half uns während der 5. Verderbnis als Verbündete. Er war von den Wächtern so fasziniert, dass er unbedingt auch einer werden wollte. Da er sich der Dunklen Brut sehr widerstandsfähig gegenüber erwies, empfahl ich ihn an Weisshaupt. Seitdem stehen wir in einem ständigen Kontakt zueinander. Gerade geht er wieder einer Sache für mich nach“, erkläre ich schulterzuckend. „Das würde bedeuten, dass er den Ruf nicht hört“, mutmaßt Hawke. „Das tut er meinen Informationen nach auch nicht. Stroud, Blackwall, hört ihr den Ruf?“, will ich nun wissen. Während Stroud nickt, schüttelt mein Gefährte den Kopf: „Nein, aber ich fürchte ihn auch nicht.“ Seine Aussage macht mich stutzig. So lange wie er schon bei den Wächtern ist, muss er ihn doch hören. „Kommandantin Clarel will mithilfe eines Rituals zukünftige Verderbnisse aufhalten. Wie das genau funktionieren soll, weiß ich nicht, aber in den Westgraten befindet sich ein alter Turm aus Tevinter. Dort soll dieses Ritual stattfinden. Vermutlich ist dieser Ruf falsch und wird von Corypheus produziert. Anders lässt sich das meiner Meinung nach nicht erklären“, offenbart uns Stroud. Ich denke kurz nach: „Wir ziehen uns in die Himmelsfeste zurück. Von dort aus entsenden wir Spione um die Lage in den Westgraten zu sichten und Lager zu errichten. Sobald wir eine Rückmeldung von ihnen erhalten, machen wir uns auf den Weg. Stroud, Hawke? Begleitet ihr uns zurück in die Feste?“ Die beiden nicken auf meine Frage hin. Dann verlassen wir die Höhle und treten die Rückreise an.
 

Am Morgen des achten Tages nach unserer Abreise von Kammwald erreichen wir die Himmelsfeste. Eine gewisse Erleichterung überkommt mich, als ich sie am Horizont erblicken kann. Wieder Zuhause. Kaum sind wir eingetroffen, wirbelt auch schon Josephine um mich herum. Sofort berufen wir eine Ratsversammlung ein, um unser weiteres Vorgehen zu besprechen. Als ich meinen Bericht beendet habe, blicke ich aufmerksam zu meinen Beratern. „Eure Entscheidung ist voll und ganz nachvollziehbar. Ich werde umgehend Rylen losschicken, damit er gemeinsam mit einigen meiner Männer und der Truppe von Späherin Harding die Westgraten absichern kann. Sobald ich seinen Bericht vorliegen habe, unterrichte ich Euch umgehend“, meint Cullen. Ich stimme dem zu: „Gut. Ach ja, Leliana? Könntet Ihr vielleicht einige Eurer Spione entsenden, um diesen flüchtigen Bürgermeister ausfindig zu machen? Ich bin der Auffassung, dass er für seine Vergehen zur Rechenschaft gezogen werden sollte.“ „Selbstverständlich, Lady Inquisitor“, erwidert diese. Da unsere nächsten Schritte somit feststehen, löse ich unsere Sitzung auf und begebe mich in mein Quartier.
 

Erschöpft lasse ich mich auf mein Himmelbett fallen, nachdem ich mich etwas frisch gemacht und etwas neues angezogen habe. Es ist ja wirklich nicht so, dass es mir etwas ausmacht, auf dem Boden und unter freiem Himmel zu schlafen, aber so ein richtiges Bett ist mir da definitiv lieber. Ein leises Klopfen an meiner Tür lässt mich aufhorchen. Muss mich wirklich jetzt jemand stören? Ist ein kleines, wirklich nur ein kleines bisschen Ruhe nach einer anstrengenden Mission zu viel verlangt? „HEREIN!“, brülle ich mit geschlossenen Augen in Richtung Tür. Mir egal, wer da jetzt reinkommt. Ich stehe jetzt sicher nicht auf, dafür ist mein Bett viel zu gemütlich. Mit einem Knarzen öffnet sich die schwere Holztür und jemand tritt ein. Hinter sich schließt die Person diese wieder, ehe sie mit schweren, scheppernden Schritten die Steintreppe herauf kommt. Gut, ich nehme alles zurück, was ich eben gedacht habe. Dieser Jemand darf mich jetzt sehr gerne stören, alle anderen aber nicht. Schon der Tritt verrät mir, dass mein Besucher beschlagene Eisenstiefel trägt. Ein kleines Lächeln schleicht sich auf meine Lippen, als die Schritte neben meinem Bett verstummen. Die Matratze senkt sich ein Stück an der linken Seite, als er sich zu mir aufs Bett setzt. Ein warmer Atem streift mein Gesicht. „Ich weiß genau, dass du wach bist“, ertönt die sonore Stimme meines Geliebten. Langsam öffne ich meine Augen und blicke direkt in die goldenen Seen von Cullen. Unendliche Liebe spricht aus seinem zärtlichem Blick. Noch immer lächelnd lege ich meine Hand sanft an seine Wange: „Du bist auch der Einzige, den ich jetzt nicht rausschmeißen würde.“ Ein leises Lachen entfährt ihm: „Dann sollte ich mich wohl geehrt fühlen.“ Danach senkt er seine Lippen auf meine. Glücklich erwidere ich seinen Kuss, musste ich doch zwei Wochen darauf verzichten. Als er sich sanft von mir löst, blickt er mir tief in die Augen: „Ich habe dich vermisst.“ „Ich dich auch“, damit ziehe ich ihn wieder zu mir runter und verwickle ihn in einen weiteren Kuss. Dabei schlinge ich meiner Arme fest um seinen Hals, um ihn noch näher zu mir ziehen zu können. Er lächelt leicht in den Kuss hinein, stützt sich mit einer Hand neben meinem Kopf ab. Die andere streicht sanft über meinen Körper. Glücklich, wieder bei ihm zu sein, genieße ich diesen Moment. Dabei entgeht mir glatt das erneute öffnen meiner Türe und die leisen Schritte, welche sich uns nähern.
 

Ein Räuspern lässt uns überrascht auseinander fahren. Ertappt blicken wir zu dem Störenfried herüber: Leliana. Diese grinst uns leicht an: „Mir war zwar durchaus bewusst, Kommandant, dass Euch Euer Weg gewiss nicht zurück in Eure Arbeitsstube führt und irgendetwas zwischen Euch und dem Inquisitor läuft, aber dass Ihr beiden hier eine ganze Beziehung verheimlicht hätte ich nicht erwartet. Mein Tipp galt eher einer Affäre.“ „Leli“, stöhne ich, „gerade du solltest wissen, dass ich von derartigen Bettgeschichten nichts halte!“ „Was ja nicht zwangsläufig bedeutet, dass du dich bei einer guten Partie wie Cullen nicht doch drauf einlassen würdest“, zwinkert sie mir zu. „Also bitte!“, ich packe mir eines der Kissen und werfe es ihr an den Kopf. Nun, das ist wenigstens mein Plan. Da Cullen aber immer noch über mich gebeugt sitzt, treffe ich sie nicht richtig. Die Spionin lacht: „Kannst du es mir wirklich verübeln, dass ich an dem Liebesleben meiner besten Freundin interessiert bin? Ich denke nicht!“ Ich verdrehe die Augen. So ist sie eben. „Willst du uns jetzt nicht mal verraten, warum du hier störst?“, lenke ich ab. „Oh, natürlich. Einer meiner Spione hatte eine zweifelhafte Botschaft für dich erhalten. Geöffnet habe ich sie nicht, aber auf Gefahren hin untersucht. Der Brief scheint zu mindestens in sofern sicher zu sein“, sie überreicht mir den Umschlag. In geschwungen Buchstaben steht dort mein Name drauf. „Von wem hat dein Spion diese Nachricht?“, ich betrachte den Wachsfleck auf der Rückseite des Umschlages, welchen diesen verschließt. Eine kleines Zeichen ist dort eingeritzt. „So genau kann ich dir das leider nicht sagen. Es handelte sich um einen Mann, welcher sich mit einem Umhang vollständig verhüllte. Durch die Kapuze konnte er leider auch nichts weiter erkennen. Ferner wurde dieser Mann von einem Mabari begleitet. Mehr weiß ich nicht“, erwidert sie. „Gut, würdest du dann bitte wieder gehen. Ach ja, und Leli? Falls mich heute noch jemand stört, werden die Heiler heute Überstunden machen müssen!“, mit diesen Worten schicke ich sie aus meinem Quartier. „Natürlich. Ich hoffe, ich habe nicht zu sehr gestört“, dann verschwindet sie mit einem Lächeln. Leicht verärgert starre ich ihr nach. Doch hast du!
 

Nachdem die Tür wieder ins Schloss gefallen ist, wende ich mich meinen, noch immer über mich gebeugtem, Geliebten zu: „Schatz? Wird diese Position nicht langsam unbequem?“ Perplex sieht Cullen mich an, ehe er sich wieder aufrecht hinsetzt. Unsicher starrt er auf seine Stiefel. Den Brief zur Seite legend, setze ich mich auf und schlinge meine Arme von hinten um ihn: „Was ist denn los?“ „In einer Stunde weiß es Josephine und spätestens übermorgen die gesamte Feste“, murmelt er an seine Füße gewandt. „Ist das so schlimm? Früher oder später wäre es wohl eh rausgekommen“, ich lasse ihn los, setze mich stattdessen neben ihn. „Das stimmt zwar, aber ich finde, dass unsere privaten Angelegenheiten auch privat bleiben sollten. Mir gefällt der Gedanke nicht, dass die gesamte Kaserne über uns tratscht“, erwidert er. „Ach Cullen“, sanft lege ich ihm meine rechte Hand an die Wange, „sollen sie doch tratschen. Die sind doch alle nur neidisch auf das, was wir haben.“ Er lächelt wieder leicht: „Du bist einfach unglaublich.“ Dann küsst er mich sanft. Dennoch merke ich ihm genau an, dass ihn noch immer etwas beschäftigt. Aufmerksam blicke ich ihm in die Augen. Unsicher fährt er sich durchs Haar: „Was werden die Adligen sagen, wenn sie von uns erfahren?“ Das ist eine ausgesprochen gute Frage. Man erwartet von mir, dass ich standesgemäß heirate, und die Linie Calenhads aufrecht erhalte, indem ich mindestens ein Kind gebäre. Und das alles möglichst bald. Der angebliche Hochverrat, den mir mein Bruder ja jetzt schon nachsagt, sorgt nicht für eine Besserung meines Bildes hinzu. Natürlich kommt es dann nicht sonderlich gut, wenn der Adel erfährt, dass ich eine Beziehung mit meinem Kommandanten führe. Einem meiner eigenen Beratern, dessen Vorgesetzte ich bin. „Weißt du Cullen“, ich greife mir meine Hand und verschränke meine Finger in seinen, „es ist mir total egal, was der Adel darüber sagen wird. Wenn es ihnen nicht passt, ist das nicht mein Problem. Ich werde mich nicht für sie verbiegen, auch wenn Josephine das so manches Mal wohl gerne hätte. Sie werden sich damit abfinden müssen. Auch damit, dass ich wohl nie einen Mann hohen Standes ehelichen werde. Aber das interessiert mich nicht. Ein Titel, Macht und Reichtum, das ist für mich bedeutungslos. Man kann nicht alles mit Gold kaufen.“ „Da hast du recht, nur... ein Adliger könnte dir viel mehr bieten, als ich wohl je in der Lage zu sein werde“, entgegnet er betrübt. Ich merke, wie sehr ihn mein Titel und Stand nach unten zieht. Er glaubt, dass er meiner nicht würdig ist. „Doch das kannst du. Sogar viel mehr als es ein Adelssohn je könnte. Denn bei dir, in deiner Nähe, fühle ich mich geborgen. Du schenkst mir eine Wärme und Sicherheit, wie niemand sonst auf dieser Welt. Hier bin ich zuhause. Ich hätte nie erwartet, dass ich so etwas mal erfahren werden würde. Dass ich solch ein Glück finden würde. Nicht, bevor du in mein Leben tratest“, liebevoll lächle ich ihn an. Cullen, sichtlich gerührt von meinen Worten, zieht mich in einen langen Kuss, in den er all seine Gefühle für mich legt. Die magischen drei kleinen Worte haben wir uns zwar noch nicht direkt gesagt. Aber das ist nicht wichtig. Das hat Zeit. Wissen wir doch trotzdem, was der andere fühlt.
 

An ihn gekuschelt, schnappe ich mir wieder den Brief, weswegen Leliana uns gestört hatte. Neugierig breche ich das Siegel und entnehme dem Umschlag einen Bogen Pergament:
 

„Eure Ladyschaft Leyla Theirin,

bitte verzeiht uns unsere viel zu späte Meldung. Leider ist in der vergangenen Zeit sehr viel geschehen, weswegen wir nicht eher dazu kamen, zu Ihnen zurückzukehren. Vor kurzem erreichte uns die Nachricht, dass Ihr die Anführerin der wiedereingesetzten Inquisition seit. Wir möchten Euch an dieser Stelle unsere Glückwünsche zu Eurer Ernennung als Inquisitor aussprechen. Bitte trefft Euch mit uns, sobald es Eure Zeit erlaubt, an der Schwarzkluften-Höhle, wenn das letzte Licht des Tages hell am Himmel scheint.

Wir erwarten Eure Befehle,

Eure ergebenen Ritter

Kell, Nicholas, Julien“
 

Meine Augen weiten sich. Das ist unmöglich. Sie sind doch damals gestorben. „Liebling, stimmt etwas nicht?“, fragt mich Cullen. Ich zeige ihm den Brief. Verständnislos sieht er mich an. Natürlich! Cullen kennt diesen Teil meiner Vergangenheit noch nicht. Dann werde ich ihm das wohl erklären müssen. „Also, es ist so...“, setze ich an. „Du musst wissen, ich bin von klein auf in dem Bewusstsein aufgewachsen, die uneheliche Tochter des Königs von Ferelden zu sein. Mein Ziehvater Duncan fürchtete daher schon früh um meine Sicherheit. Es war unklar, wer außerhalb des Ordens alles von meiner Existenz wusste. Dazu kam eine Prophezeiung über meine Person. Aus diesem Grund stellte Duncan schon früh eine Garde auf, die mich beschützen sollte...“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Im nächsten Kapitel geht es weiter mit Leylas Erzählung über Kell, Nicholas und Julien. Wer sind die drei? Komplett anzeigen

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