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Die Rose von Ferelden

Die Geschichte der Heldin von Thedas
von

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Ein Wiedersehen zwischen Freunden

Zwei Wochen sind seit der Rekrutierung der Sturmbullen vergangen. Entgegen meinen Befürchtungen waren Leliana und Josephine mit dieser Entscheidung mehr als einverstanden. Da die Bresche am Himmel aber nach wie vor unser vorrangiges Problem ist, drängen mich die Berater zu einer Entscheidung, wessen Unterstützung wir uns holen sollen. Nach langem Hin und Her habe ich mich endlich entschieden, weshalb eine Ratssitzung einberufen wird.
 

„Herold, habt Ihr eine Entscheidung gefällt?“, fragt mich Cassandra zugleich. Als Antwort erhält sie ein Nicken meinerseits. „Und, auf welche Partei ist sie gefallen?“, neugierig aber zugleich auch erwartungsvoll beugt sich Leliana ein Stück weit in meine Richtung. „Wir holen uns die Unterstützung der aufständischen Magier in Redcliff“, teile ich ihnen mit. „Haltet Ihr das wirklich für klug? Die Templer könnten uns ebenso gut helfen“, ernst sieht mir Cullen in die Augen. „Da habt Ihr durchaus recht, aber es bringt uns einen größeren Vorteil ein, die Magier zu rekrutieren“, erwidere ich ruhig. „Inwiefern?“, fragend wendet sich Josephine mir zu. „Wir holen Redcliff zurück. Damit beweisen wir, dass wir etwas können, was der König nicht kann. Die Menschen in Redcliff möchten, dass ihnen jemand Sicherheit bietet. Wenn wir die Magier zu unseren Verbündeten machen, können wir dort einige Soldaten stationieren. Wir erweitern unseren Einfluss über dieses Tal hinaus. Ferner verdeutlichen wir unsere Neutralität, indem wir die Magier statt der Templer aufsuchen. Ja, dieses Unterfangen birgt gewisse Risiken, aber ich bin der festen Überzeugung, dass es der richtige Weg ist. Wir können so mehr Zuspruch finden, was es uns wiederum ermöglicht, leichter Bündnisse zu schließen“, erkläre ich meine Entscheidung. „Wann werdet Ihr aufbrechen?“, Leliana scheint mit meinen Ausführungen sehr zufrieden zu sein. „Morgen in aller Früh. Neben Anders werden mich Blackwall und Bulle begleiten. Irgendwelche Einwände?“, mein Blick gleitet durch die Runde. Kopfschüttelnd stimmen die anderen meinem Plan mehr oder weniger überzeugt zu. Aus strategischer Sicht ist er gut, aber ob er funktioniert bleibt abzuwarten.
 

Am Abend stehe ich auf der kleinen Anhöhe über Haven und beobachte den Sonnenuntergang. Schwere Schnitte knirschen im Schnee hinter mir. „Du machst dir zu viele Sorgen. Es wird gut gehen“, meine Stimme durchbricht die Stille des Abends, als sich die Person neben mich stellt. „Ich befürchte, ich mache mir zu wenig Sorgen. Die Magier? Vielleicht hätte ich das erwarten müssen, aber trotzdem hatte ich gehofft, dass du dich für die Templer entscheiden würdest“, erklingt Cullens Stimme. „Weil du so gehandelt hättest?“, mein Blick löst sich vom Himmel, konzentriert sich stattdessen auf ihn. „Ist mir das zu verdenken? Ich selbst war ein Templer und weiß, wozu sie in der Lage sind“, er erwidert meinen Blick. „Warum also hast du dich für die Magier entschieden? Nur wegen dem strategischem Hintergrund, weil Redcliff ein guter Stützpunkt wäre?“ „Ich weiß, dass es dir schwerfällt, Magiern zu vertrauen, aber ich habe viel gutes und schönes gesehen, dass von Magie geschaffen wurde. Wir brauchen fähige Heiler, die sich um die Verletzten kümmern, erfahrene Fernkämpfer, die unseren Kriegern den Rücken freihalten, Meister des Wissens, die uns mehr über die Bresche und die Risse erklären können. Ich glaube, dass wir genau solche Leute in Redcliff finden werden. Vertrau mir“, bitte ich ihn. „Ich habe ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Was, wenn es nicht so einfach ist, wie du glaubst?“, äußert er seine Gedanken. „Es wird zweifelsohne nicht einfach werden, aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich weiß, was ich tue“, sachte lächle ich ihn an. Seine linke Hand hebt sich und streicht eine Strähne meines braunen Haares aus meinem Gesicht. „Du bist dir deiner Sache stets so sicher. Gibt es nichts, was du fürchtest?“, seine Hand verweilt an meiner Wange. „Doch, ich habe Angst davor zu versagen und all jene zu verlieren, die mir etwas bedeuten“, meine Stimme gleicht einem Windhauch. Sanft sieht er mich an, doch dann überschattet Schmerz seine Augen. Seine Hand gleitet von meiner Wange. „Cullen?“, besorgt lege ich ihm eine Hand auf die Schulter. „Nur ein Kopfschmerz“, wehrt er ab. Das scheint mir aber nur die halbe Wahrheit zu sein. Ich mustere ihn genauer. Unter seinen Augen liegen Schatten, so als ob er schlecht schläft. Generell wirkt er öfter erschöpft. Ein Zustand, den ich von Templern nicht kenne. Im Regelfall ist dem nicht so. Es sei denn... „Nimmst du überhaupt noch Lyrium?“, frage ich ihn. Der Krieger wirft mir einen ertappten Blick zu. Ohne zu zögern nehme ich seine Hand: „Komm.“ Dann ziehe ich ihn zu meiner Unterkunft.
 

Drinnen setze ich ihn auf den einzigen Stuhl und durchsuche anschließend meine Tasche. Ich bin mir sehr sicher, dass ich noch welchen da habe. Kurz darauf halte ich den gesuchten Gegenstand triumphierend in Händen, fülle den Teekessel mit Wasser und hänge ihn in die Flammen. Cullen beobachtet mein Tuen mit hochgezogenen Augenbrauen. Als der Kessel nach einigen Minuten pfeift, hole ich ihn vorsichtig aus dem Feuer und gieße den Tee auf. Der Duft von Jasmin erfüllt den Raum. Ich drücke ihm die Tasse in die Hand, das Holzkästchen stelle ich vor ihm auf den Tisch: „Hier, trink das, dann wird es dir besser gehen.“ Skeptisch hebt er die Tasse an die Lippen und leert sie in wenigen Schlucken. Die Wirkung tritt beinahe augenblicklich ein. Deutlich entspannter als zuvor setzt er die Tasse ab. „Wie kann das sein? Was ist das?“, fragend blickt er mich an. „Ein spezieller Tee, der neben Jasmin einige Kräuter enthält, die Lyriumleiden lindern“, antworte ich. „Lyriumleiden?“ „So nennt man die Schmerzen eines Lyriumentzuges“, ich zucke leicht mit den Schultern. „Woher weißt du so was?“, sein Blick folgt meinen Bewegungen. Kurz halte ich inne: „Bei den Grauen Wächtern waren einige ehemalige Templer, die kein Lyrium mehr nahmen. Mein Mentor erklärte mir, wie man diesen Tee zubereitet. Es gibt auch Fälle, in denen Templer kein Lyrium mehr nehmen dürfen.“ Meine Gedanken schweifen ab. Vor meinem geistigem Auge sehe ich Duncan wie er mir ruhig erklärt, wie man den Tee zubereitet. Wie er mir einbläut, das Geheimnis seiner Zubereitung für mich zu behalten. Wie ich ihm stolz zeige, dass ich den Tee schon ganz alleine zubereiten kann. Wie mir Duncan sachte übers Haar streicht, mit diesem leichten Lächeln, dass er immer zeigte, wenn er stolz auf mich war. Wie er mich fortschickt, in die Kocari-Wildnis um mein eigenes Leben zu retten. Wie er von der Dunklen Brut ermordet wird. Stumme Tränen rinnen über meine Wangen.
 

Eine Hand an meiner Wange, die mir sachte die Tränen wegstreicht, bringt mich in die Gegenwart zurück. Ich hebe meinen Blick, bis ich dem von Cullen begegne. Wortlos zieht er mich an sich. Hält mich einfach in seinen Armen.
 

Nach einer Weile löse ich mich von ihm: „Danke.“ Er lächelt mich sanft an: „Verzeih bitte, ich wollte dich nicht an etwas unangenehmes erinnern.“ Bestimmt schüttle ich den Kopf: „Das hast du nicht.“ Einen Moment lang blicken wir einander einfach nur in die Augen. Deutlich spüre ich dieses Band, welches uns miteinander verbindet. Meine Hand greift blind nach dem Holzkästchen auf dem Tisch neben uns: „Hier, behalte es. Wenn er ausgeht, gib mir Bescheid, dann bereite ich neuen zu.“ Verblüfft nimmt er das Kästchen entgegen: „Ich... danke, Leyla.“ „Es ist schon spät. Entschuldige bitte, dass ich dich jetzt rausschmeißen muss, aber der nächste Tag wird lang und anstrengend werden“, dabei deute ich leicht in Richtung Tür. „Natürlich, ich wollte dich nicht lange aufhalten. Schlaf gut“, dabei geht er zur Tür und öffnet jene. „Du auch“, erwidere ich, ehe er diese hinter sich schließt. Als ob er mich aufgehalten hätte. Seine Gegenwart ist mit das schönste, was ich hier in Haven gefunden habe. Und wenn er mich so sanft anlächelt. Mit einem Kopfschütteln vertreibe ich diese schwärmerischen Gedanken aus meinem Kopf, bevor ich mich schlafen lege.
 

Eine Stunde vor Sonnenaufgang werde ich durch lautes Hämmern an meiner Türe geweckt. „Mylady, aufstehen! Wir kommen sonst zu spät!“, ertönt die Stimme von Anders jenseits der Tür. Grummelnd erhebe ich mich, um mich für die bevorstehende Reise fertig zu machen.

Die Sonne erscheint gerade über den Hügeln, als ich auf die anderen an den Ställen treffe. Dort ist bereits alles für unsere Abreise vorbereitet. Mit einem Nicken grüße ich meine Gefährten, dann machen wir uns auch schon schweigend auf den Weg nach Redcliff. Wir wollen am späten Vormittag des morgigen Tages dort eintreffen.
 

Unsere Reise in die Hinterlande verläuft überraschend ruhig. Keine aufständischen Magier oder rebellierende Templer stören unseren Weg. Das irritiert mich. Was bei der Leere hat beide Parteien dazu bewegt, sich nicht weiter die Köpfe einzuschlagen. „Es ist ziemlich ruhig hier“, merkt Blackwall an. „Zu ruhig für meinen Geschmack. Wir sollten vorsichtig sein, irgendetwas stimmt da nicht“, stimme ich ihm zu. „Meint Ihr, sie planen einen Hinterhalt?“, mutmaßt Anders. „Nein, aber... je näher wir Redcliff kommen, desto mehr verstärkt sich das Gefühl, das an dem ganzen etwas faul ist“, antworte ich. „Dann habt Ihr diese seltsame Aura also auch bemerkt. Hoffen wir, dass uns keine bösen Überraschungen erwarten werden“, der blonde Magier blickt missmutig nach vorne. Ja, dass hoffe ich wirklich.
 

In Redcliff ist es genau so ruhig, wie auf der Strasse. Skeptisch wende ich mich an den nächstbesten Magier in der Nähe: „Verzeihung. Wir kommen im Namen der Inquisition, um ein Bündnis mit den Magiern zu schließen. Könntet Ihr mir daher bitte sagen, wo ich die Großverzauberin finde?“ „Ihr wollt Euch mit uns verbünden? Dann müsst Ihr aber mit dem Magister sprechen“, erwidert dieser. „Mit dem Magister?“, frage ich verwundert nach. „Ja, mit Magister Alexius. Ich werde ihm Bescheid sagen, dass Ihr hier seid, Mylady. Bis dahin könnt Ihr Euch ja in der Taverne mit der ehemaligen Großverzauberin unterhalten“, damit verschwindet der fremde Magier. „Ah ja, Magister Alexius. Sagte Fiona Euch gegenüber nicht, sie wolle sich mit der Inquisition verbünden, als Ihr in Val Royeaux wart?“, Anders wirft mir einen mehr als nur irritierten Blick zu, ebenso der Rest. „Eigentlich schon. Hören wir uns doch mal an, was die Dame dazu zu sagen hat“, mit diesen Worten meinerseits machen wir uns auf den Weg zur Taverne.
 

Fiona finden wir an einem der Tische sitzend vor. „Fiona?“, ruhig trete ich auf sie zu. „Hm? Oh, Mylady Herold. Was für eine Überraschung. Wie komme ich zu der Ehre?“, ehrfürchtig senkt sie den Kopf. „Ihr habt mich doch selbst in Val Royeaux eingeladen, herzukommen und mich mit Euch und Euren Leuten zu verbünden“, entgegne ich. „Seit Ihr Euch da sicher? Ich war seit mehr als drei Jahren nicht mehr in Val Royeaux. Aber wenn Ihr Euch mit uns verbünden wollt, könnt Ihr mit Magister Alexius darüber sprechen. Er ist dem ganzen sicherlich nicht abgeneigt“, antwortet sie mir mit einem Lächeln. Zu einer Erwiderung komme ich jedoch nicht mehr, da in diesem Moment die Tür zur Taverne aufschwingt und der Magister höchstselbst in Begleitung eines weiteren Magiers, seinem Sohn und Erben Felix, auf uns zu tritt. „Lady Theirin, ich war sehr überrascht, als man mir berichtete, dass Ihr im Namen der Inquisition hier seit, um ein Bündnis mit uns einzugehen. Das kommt unerwartet“, begrüßt er mich. „Ihr erinnert Euch noch an meinen Sohn Felix, nehme ich an?“, dabei deutet er auf den Magier an seiner Seite. „Natürlich, es freut mich Euch wiederzusehen“, dabei neige ich leicht den Kopf. Felix macht einen Schritt auf mich zu, ergreift meine rechte Hand und haucht einen Kuss auf jene: „Es ist mir eine große Freude, Euch wiederzusehen.“ Dabei spüre ich ein Stück Pergament, das gegen meine Finger gedrückt wird. Unauffällig balle ich die Hand zur Faust, als ich sie zurückziehe und lasse sie samt Zettel in meiner Hosentasche verschwinden.
 

„Ihr benötigt Unterstützung um die Bresche am Himmel zu schließen, richtig?“, Alexius hat sich zwischenzeitlich auf einem freiem Stuhl niedergelassen. „In der Tat. Wir hofften, hier eben jene zu erhalten“, dabei wende ich mich ihm zu. „Es wäre mir eine Ehre, der Inquisition und natürlich auch Euch, einen Dienst erweisen zu dürfen. Die Umstände sind derzeitig jedoch etwas chaotisch. Ich würde gerne erst wieder für Ordnung sorgen, ehe wir uns über eine Zusammenarbeit unterhalten. Dabei hoffe ich auf Euer Verständnis“, mit einem Lächeln sieht der Magister mich an. „Nun, wir wollen Euch nicht zu etwas drängen, aber die Bedrohung durch die Bresche wird mit jedem Tag, der vergeht, größer. Daher bitten wir um schnellstmögliche Einigung“, erwidere ich ruhig. „Selbstverständlich. Erwartet meine Nachricht. Ich werde Euch als bald nach Schloss Redcliff bitten. Entschuldigt mich nun, es gibt viel zu tuen“, damit erhebt sich Alexius und verlässt mit seinem Sohn den Raum, welcher mir unauffällig einen bedeutenden Blick zuwirft. Fiona folgt den Beiden nach draußen und wir bleiben alleine zurück.
 

„Was genau sollte das denn gerade?“, Bulle sieht fragend in die Runde. „Ich schätze mal, der werte Herr schätzt es nicht, wenn man unangemeldet auf der Türschwelle steht. Aber mich irritiert hier so einiges. Da geht doch etwas nicht mit rechten Dingen zu. Erst bittet uns die Großverzauberin hierher und jetzt weiß sie davon angeblich nichts mehr?“, Anders schüttelt den Kopf. „Woher kennt Ihr den Magister?“, Blackwall mustert mich ernst. „Ich war vor vier Jahren im Reich von Tevinter um im Namen meines Bruders Verhandlungen über mögliche Handelsbeziehungen mit dem Reich zuführen. Dabei habe ich ihn kennengelernt“, beantworte ich ihm geistesabwesend seine Frage, während meine Finger damit beschäftigt sind, das Pergament zu entfalten, welches mir Felix zugesteckt hat. In geschwungen Buchstaben steht dort:
 

„Ihr seit in großer Gefahr. Kommt zur Kirche von Redcliff.“
 

„Wir sind in Gefahr? Was hat das den jetzt zu bedeuten?“, Bulle ist genauso ratlos wie wir anderen. Aber diese Handschrift. Ich habe sie schon einmal gesehen. Ist das nicht die von ihm? Was hat das ganze zu bedeuten? Eigentlich kann sie nur ihm gehören. „Dann lasst uns mal herausfinden, wer da so einen Aufwand betreibt“, beschließe ich. Damit verlassen wir nun ebenfalls die Taverne, mit der Kirche als Ziel.
 

In ihrem Inneren treffen wir auf einige Dämonen, die einem dort ansässigen Riss ins Nichts entspringen, sowie einem Magier, der diese mit seinem Stab und einigen Zaubern in Schach hält. Wir greifen sofort ein und unterstützen ihn. Blackwall und Bulle stürzen sich mit erhobenen Waffen auf die Dämonen, während sie dabei von Anders die nötige Rückendeckung erhalten. Ich erledige die kleineren Schatten in meiner Nähe, ehe ich meine linke Hand erheb, um den Riss zu verschließen. Mit einem hässlichen Kreischen verschwinden die letzten Kreaturen. Dann kehrt Stille ein.
 

„Das war knapp. Verratet Ihr mir, wie genau das funktioniert? Einmal mit der Hand winken und schon verschließen sich die Risse?“, der Magier wendet sich zu uns um. „Gegenfrage: Wer seit Ihr?“, knurrt Blackwall misstrauisch. „Ah, ich war schon etwas weiter. Dorian aus dem Hause Pavus, zuletzt wohnhaft in Minrathous“, dabei verbeugt sich der schwarzhaarige Magier vor uns. Ein leichtes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen, als ich an Blackwall und Bulle vorbei auf ihn zu gehe: „Wusste ich doch, dass die Schrift nur einem gehören kann. Wir haben uns lange nicht gesehen, mein Freund.“ Sein Kopf ruckt hoch und schon erscheint ein strahlendes Lächeln auf seinen Lippen: „Leyla, meine Liebe. Du bist die Letzte, mit der ich gerechnet hatte.“ Dann begrüßt er mich mit einer kurzen Umarmung. „Ihr kennt euch“, stellt Bulle fest. „Woher?“ „Das hat Zeit. Ihr schwebt alle in großer Gefahr“, wehrt Dorian ab. „Wie meinst du das?“, fragend sehe ich ihn an. „Du erinnerst dich an das, was ich dir über die Forschungen an der Zeitmagie erzählt habe? Gut, wie du weißt, haben Alexius und ich theoretisch daran geforscht, bevor ich Tevinter verlassen habe. Allerdings scheint er in den letzten vier Jahren seine theoretischen Forschungen praktisch angewandt zu haben. Ich beobachte Redcliff schon seit einer Weile. Mithilfe von Zeitmagie ist es ihm gelungen, vor euch hier zu sein. Er wollte um jeden Preis verhindern, dass sich die Inquisition mit den Magiern hier verbündet. Zumal ich sogar vermute, dass er vorhat, dich zu töten“, erklärt er. „Mich zu töten? Warum?“, hake ich nach. „Dank deinem Mal bist du dazu in der Lage, die Risse ins Nichts und wahrscheinlich sogar die Bresche selbst zu verschließen. Für denjenigen, der die Bresche geöffnet hat, stellst du somit eine große Bedrohung dar. Wenn ich mich nicht irre, unterstützt Alexius diesen Jemand, den er selbst den Ältesten nennt, zusammen mit anderen Anhängern, den so genannten Venatori. Dieser Älteste wünscht sich deinen Tod, wenn ich das richtig verstanden habe“, Dorians Blick nimmt Besorgnis an. „Jedoch muss ich zugeben, dass ich bis eben nicht wusste, dass der Herold Andrastes du bist, Leyla.“
 

„Hervorragend. Ein Loch im Himmel, eine Mann, der sich der Älteste nennt, welcher dieses geschaffen hat, und ein Zeitmagier, der den Herold töten will. Warum nur kann es nicht einfach sein, die Welt zu retten?“, kommt es sarkastisch von Anders. „Wie gehen wir weiter vor?“, die Aussage des Blonden übergehend, stellt Blackwall seine Frage. „Wir begeben uns nach Haven zurück und warten die Botschaft von Alexius ab. Mehr können wir momentan nicht machen. Wirst du uns begleiten, Dorian?“, bei meinen letzten Worten wende ich mich diesem zu. „Nein. Ich werde Redcliff ebenfalls verlassen, hierzubleiben wäre zu gefährlich für mich. Dennoch werde ich es mir nicht entgehen lassen, wie du dich mit Alexius duellierst. Wir werden uns wiedersehen, noch bevor du erneut nach Redcliff aufbrechen wirst. Bis dahin, meine Liebe“, er lächelt mich leicht an, dann verschwindet er in den Schatten der Kirche. Meine Gefährten und ich hingegen begeben uns auf den Rückweg nach Haven.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey!
Endlich hatte Dorian seinen ersten Auftritt. Nach Cullen ist er mein Lieblingschara aus DAI. Alles weitere zu der Freundschaft zwischen ihm und Leyla im nächsten Chap. Komplett anzeigen

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