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Du bist ich und ich bin du

nach einer wahren Geschichte
von

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Aijnomeain - 10

„Bei all den Göttern, du wirst mir gehören, Aijnomeain-Hathor“, stöhnte er mir lustvoll ins Ohr. Jede Silbe voll von Sinnlichkeit und purem Verlangen. Nur schwer hielt ich die Tränen zurück. Noch nie hatte ich so etwas Reines empfunden, wie für ihn.

„Ja, ich will dir gehören. So wie du mir. Atemu!“

Er war so unglaublich heiß. Mit jeder Faser meines Körpers spürte ich ihn. Ich war zugleich er und ich. Unsere Geister, wie unsere Körper verschmolzen, bis wir eins waren. Nur noch ich und er. Die Ketten in mir zerrissen. All die reinen Gefühle, zu denen ich mich gar nicht mehr fähig wähnte, schlugen wie ein wildes Meer in mir auf.

Unser Liebesspiel brachte mich immer wieder zum Schreien. Auf eine so ungewohnte Art und Weise. Er fühlte sich so richtig an. Er füllte mich so perfekt aus.

Kurz vor dem Höhepunkt vergaß ich alles. Ich hörte ihn in weiter Ferne sagen: „Ich liebe dich. Du bist mein!“

Willenlos öffnete ich ihm meinen Geist. Alles sollte er spüren, wie ich spüre, wie er sich für mich anfühlt. Er tut es mir gleich. Unsere Seelen umschlingen sich, wie es unsere Leiber tun und unter vielen Seufzern antworte ich: „Ich liebe dich auch. Ich bin dein.“
 

Vollkommen erschöpft lagen wir nebeneinander, aufeinander. In einer verqueren Umarmung, bei der wir uns anblicken konnten, unsere Körper spürten und lagen.

Das einzige Fenster in dem Raum begann heller zu werden, die Vögel begannen draußen zu singen.

„Du musst gehen“, flüsterte er, als wenn er Angst hätte diesen perfekten Moment durch ein zu lautes Geräusch zu verscheuchen.

„Ich werde wiederkommen. Versprich mir, dass du mich zurück holst.“

Inniglich küsste er mich. „Ich werde dich wieder zu mir holen und dann werde ich dich zu meiner einzigen Frau machen, zu der Königin von Unterägypten und jede Nacht werde ich damit verbringen deine Seele weiterhin mit diesen lustvollen und reinen Gefühlen zu füllen. Aijnomeain, ich liebe dich. Bedingungslos. Ich werde dich immer lieben, auch wenn du tausende Kilometer entfernt bist.“

Nun gab ich ihm einen Kuss in den ich all die zärtliche Liebe, die ich empfand hinein legte. „Und ich werde wieder zurückkommen und mit Freuden deine einzige Frau sein, egal ob Königin oder nicht und jede Nacht werde ich damit verbringen mich dir ganz zu schenken und allein dein zu sein, damit du so glücklich sein kannst, wie du jetzt bist. Atemu, ich liebe dich auch. Besinnungslos. Ich werde dich auch noch lieben, wenn uns ein Ozean trennt oder gar zwei.“

„Nun geh, meine Einzige. Schreibe mir in drei Jahren. Ich werde darauf warten. Wenn du Probleme hast, noch früher. Und komm nicht zurück, ehe ich dich hole, egal, was du hörst.“

Ein letzter Kuss.

Nun trennten wir uns. Wie bereits am gestrigen Tage, zog ich mir das Kleid über. Mehr hatte ich nicht mehr. Er umarmte mich von hinten, küsste meinen Nacken.

Ein Abschiedskuss.

„Lauf. Ich liebe dich.“

„Ich liebe dich auch.“

Mit Tränen in den Augen stieß ich die Tür auf und begann tatsächlich zu laufen, denn ich bezweifelte, dass ich es ansonsten geschafft hätte von ihm loszukommen.
 

„Du bist gekommen.“ Es war eine reine Feststellung. Die Sonne stand schon zu über der Hälfte über dem Horizont.

„Was hast du denn gedacht?“

„Dass dich jemand hat. Ob mein Vater oder der Pharao….“

Wie ich hoffte, böse schaute ich ihn an. „Was soll das heißen?“

„Rein gar nichts. Lass uns gehen.“

Ohne weitere Erklärung oder weiteren Wortwechsel zogen wir los. Bis zum Mittag machten wir keine Pause und redeten nicht miteinander.

Endlich fanden wir eine schattige Oase, wo wir uns niederließen, um etwas zu essen und zu trinken. Bakura blieb weiterhin stumm und schaute sich immer wieder verstohlen um. Mir schwante langsam böses.

Auch wenn ich den gesamten Vormittag damit verbracht hatte penibel meine Gedanken vor jedem Fremdeintritt zu verschließen und jede Begebenheit der vergangenen Tage mehrmals durchging, wollte ich einfach nicht glauben, was mein Bauch mir da so einvernehmlich versuchte mitzuteilen.

Mir blieb der Bissen im Halse stecken.

Ich spürte die gesamte Umgebung ab und fand nichts. Das beunruhigte mich erst recht. Normalerweise spürte man Insekten, Kleintiere, Vögel, aber hier war nichts.

Was hatte Valonis noch gesagt? Der Weißhaarige würde mich fort bringen? Was war, wenn nicht Valonis ihn durchschaut hatte, sondern er auf seiner Seite spielte?

Sofort begann ich erbärmlich zu husten. Unter dem Vorwand kurz mein Gesicht waschen zu wollen und meine Kehle zu trocknen, ging ich an das Ufer des kleinen Tümpels, an dem wir uns befanden.

Diese Oase war geschaffen worden, vor nicht allzu langer Zeit.

Noch eindeutiger konnte eine Falle nicht sein. Ich verfluchte meine Dummheit, meine Naivität. Die Sehnsucht packte mich, paarte sich mit blanker Wut. Das gerade in einem Moment, wo ich nichts mehr brauchte, als einen klaren Kopf.

Bakura fragte mich, ob etwas nicht stimmte.

„Ich fürchte, ich habe es doch sehr in den falschen Hals bekommen“, keuchte ich, „Kannst du mir nochmal auf den Rücken klopfen?“

Er kam näher. Ich spürte in der Luft, wie sein Kopf dabei nach links und rechts schnellte.

Kurz bevor er sich zu mir bücken konnte, fragte ich mit meiner eisigsten Stimme: „Stimmt etwas nicht?“

„N-nein“, wisch er aus.

Mit einer fließenden Bewegung nahm ich das Wasser des kleinen Tümpels auf, wirbelte es wie ein Stück Stoff, um mich. Dann ließ ich das Wasser zerspringen, um einen Dampfeffekt zu erzeugen, unter dem ich verschwinden konnte. Tatsächlich schaffte ich es einige hundert Meter zu flüchten. Hinter mir hörte ich Bakura rufen. Dann hörte ich die Schritte im Sand.

Immer wieder bildete ich mithilfe meiner Elementarmagie Fallen im Sand, in denen meine Verfolger verschwanden.

Auch wenn das Meer unendlich weit weg schien, rannte ich in diese Richtung. Es war meine einzige Chance. Umgeben von meinem Hauptelement konnte ich mich länger verteidigen. Es eventuell sogar bis zum späten Abend zurück zu Atemu schaffen.

Doch nach einigen hundert Metern wurde mir klar, dass es sich um eine Fata Morgana handelte. Bakura hatte mich mitten in die Wüste geführt. In meine eigenen Gedanken versunken und naiv, wie ich war, bin ich ihm gefolgt.

Tränen der Wut in den Augen, sank ich auf die Knie. Es war sowieso unausweichlich. Ich hatte keine Ahnung, wo ich war oder wohin ich sollte. Wenngleich mich mein Gefühl wieder in die Richtung führte, aus der ich gekommen war.

Doch blieb es still um mich herum.

Er würde mich also in der Wüste brechen wollen.

Nun gut. Das Spiel konnte ich auch spielen.



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