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Du bist ich und ich bin du

nach einer wahren Geschichte
von

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Aijnomeain - 6

Nachdem er eine Geheimtür hinter ihr geöffnet hatte, rannten wir beide durch verschiedene Gänge, ehe wir weit hinter den Palastmauern heraus kamen. Hier drückte er mich gegen die Mauer, als gerade einige Wachen vorbei kamen. Unsere Lungen pumpten die Luft immer wieder ein und aus. „Ich kann es nicht glauben, dass du hier bist“, wisperte ich. Er gab mir einen Kuss. „Glaub es ruhig.“

„Was ist mit Valan?“

Beruhigend schüttelte er den Kopf. „Er ist mit Sereneti im Winterdomizil. Er hatte bereits kurz nach deiner Abreise das Interesse verloren, doch lass uns weiter.“

Blind folgte ich ihm durch das nächtliche Unterägypten.

Zuletzt verließen wir die Stadt und kamen an eine kleine Hütte, nahe einer Oase. Kaum waren wir drin, wandte er sich mir zu, küsste mich ein ums andere Mal. Umarmte mich fest. „Bakura…“

Seine Nähe gab mir etwas Trost. Doch stach es mir immer noch furchtbar in der Brust. „Meain, ich habe alles vorbereitet. Wir holen Valan und dann hauen wir ab. Die Reise ist schon organisiert. Wir werden nach Europa übersetzen und weit in den Norden fliehen. Dort haben alle solch helles Haar, wie wir und wir werden nicht auffallen. So weit reicht selbst die Macht meines Vaters nicht.“

„Bakura, ich…“

„Dort können wir dann endlich die Familie sein, die wir uns so sehr gewünscht haben.“

„Bakura“, unterbrach ich ihn harsch, „Er wird sich an ganz Ägypten rächen, wenn wir fliehen. Er wird jeden töten, den wir mögen.“

„Solche Menschen gibt es eh nicht mehr, Meain. Er hat all die Jahre dich nur verschont, weil er besessen ist von dir und mich nur, weil ich sein Sohn bin, doch auch das wird enden, wenn er erfährt, dass Valan nicht sein Sohn ist.“

„Bei all den Göttern, Bakura. In dem vergangenen halben Jahr habe ich alles durchdacht. Er weiß es bestimmt. Er ist nicht dumm und nicht blind.“

„Prinzipiell nicht, aber was dich anbelangt, will er das sehen, was er sehen will. Aber du sagst es, das vergangene halbe Jahr. Du hättest einfach den Pharao töten und zurück kommen müssen.“

„Bakura! Wir können doch nicht ein ganzes Land ins Unglück stürzen!“

„Jeder muss selber wissen, wo er bleibt. Meain, er hat uns so viel angetan. Wer könnte es uns verübeln, dass wir uns retten wollen? Dass wir eine Familie sein wollen?“

„Bakura, ich bin ihm heute begegnet. Er will mich morgen holen.“

„Dann sollten wir noch heute Nacht fliehen.“

„Bakura, ich….“ Mit einem weiteren Kuss brachte er mich zum Schweigen.

„Ich will mit dir zusammen sein und wenn ich dafür die gesamte Welt in Brand setze, dann ist mir das nur Recht.“

„Das können wir nicht tun. Warte hier auf mich. Ich muss wenigstens noch einmal heute Nacht mit dem Pharao sprechen. Lass mich ihn zumindest warnen.“

„Der Pharao…. Es war allein sein Vater, der uns das alles einbrachte!“

„Gerade du solltest wissen, dass niemand die Schuld seines Vaters auferlegt bekommen sollte!“

„Du hast ja Recht. Hat er dich angefasst?“

„Nein, rein gar nichts.“

„Wenigstens etwas“, hauchte er gegen meine Lippen, „Es zerbrach mir schon immer das Herz, wenn du nachts nicht bei mir sein konntest.“

„Oh, Bakura. Sag das nicht.

„Warum sollte ich nicht?“

Eine Vision hatte mich durchzuckt. Etwas, das seinen Geist sehr aufwühlte. Als hätte ich mich verbrannt, ließ ich von ihm ab. Er hielt mich am Handgelenk fest. „Ich warte hier auf dich bis Sonnenaufgang. Wenn die Sonne voll am Himmel steht und du kommst nicht….“

„Dann geh ohne mich. Dann hat er mich gekriegt. Dann rette Valan und dich. Versprich es mir.“

Ein letztes Mal ließ ich mich zu ihm ziehen. Ein letztes Mal küssten wir uns. Seine Augen verrieten mir, dass dieser Kuss ebenso sehr nach Abschied für ihn schmeckte, wie für mich, doch ließ er mich gehen.
 

Zuerst rannte ich kopflos in die Nacht. Bakuras Geist hatte mir verraten, dass er von der Priesterin Sani in der Wüste gefunden wurde. Er empfindet etwas für sie. Er hatte sie geküsst. Deutlich hatte ich gespürt, dass er sich vollkommen frei für sie entschieden hatte. Das mit mir, war gelernt, gewohnt. Wir waren die letzten Jahre Gefangene seines Vaters gewesen. Die Not hatte uns zusammen gebracht. Wir hatten uns gehalten, um nicht wahnsinnig zu werden. Zuletzt gipfelte es darin, dass ich von ihm ein Kind bekam, obwohl sein Vater es jahrelang versucht hatte. Wir flehten die Hebamme an nichts zu sagen. Wir bestachen sie, doch sie nahm nichts an. Sereneti blieb bei uns, um uns zu helfen, um sich um Valan zu kümmern. Innerlich dankte ich ihr vom ganzen Herzen. Nun, da Valan sicher war, konnte ich offener zu Atemu sein. Ich wollte ihm alles sagen. Doch bevor ich das tat und er mich hassen würde, musste ich ihn küssen. Immer wieder hatte ich mich dabei ertappt, wie ich Bakura mit ihm verglich, wie ich mir Atemus Lippen wünschte und nicht die seinen.
 

Die Nacht war hell erleuchtet vom Mond, der mit seiner Schar der Sterne die Nacht bewachte.

Verzweifelt hing ich den Gedanken an Atemu nach und folgte einem Gefühl. Ein Ziehen in der Magengegend, das mich in den königlichen Garten brachte. Schon bald hörte ich Schritte, doch es waren zwei Leute. Kurzerhand versteckte ich mich im Gebüsch, löschte meine Aura herunter, damit mich niemand spürte. Ich konnte das hell erleuchtete Fenster von Atemus Gemächern sehen, doch mehr nicht.

Die Schritte kamen näher. „Sie ist nicht hier“, sagte eine Frauenstimme.

Seufzend gab eine männliche Stimme zurück: „Du hast wohl Recht.“ Es war Atemu! „Ach, Sani. Ich muss sie finden.“ Plumpsend ließ er sich auf einer Sitzbank auf einer kleinen Lichtung nieder. Sani setzte sich neben ihm. Wenn sie doch nur gehen würde!

„Atemu, ich verstehe nicht, warum du so besessen bist von ihr.“

„Ich bin nicht besessen!“

„Ach nein? Du lässt deine Verlobte oben im Zimmer zurück, um sie zu suchen.“

„Sani, ich suche sie nicht deswegen. Ich glaube, dass sie wissen könnte, wer sich wie gegen mich verschwört.“

„Du meinst, weil sie die Anführerin ist?“

„Nein. Ich denke, dass sie der Schlüssel ist. Wir können sie nutzen, um an die Typen heran zu kommen.“

Er ahnte also schon etwas. Und mich wollte er nur benutzen.

„Du kannst dich vielleicht selbst belügen, aber so wie du sie angeschaut hast! Außerdem hast du sie vergangene Nacht nicht angerührt, was auch nicht gerade für dich spricht. Sonst warst du nicht sehr zimperlich in der Hinsicht.“

„Sani!“

„Ist doch wahr! Ist sie dir zu dünn? Zu hässlich kann sie dir nicht sein. Das sieht ein Blinder, wie deine Augen leuchten, wenn du sie anschaust oder von ihr erzählst!“

„Weil ich ja auch schon so unglaublich viel von ihr gesprochen habe und sie ja auch schon so unglaublich lange kenne. Sani! Sie wurde geschickt, um mich umzubringen.“

„Wenn das so ist, warum suchst du sie dann?“

„Weil sie mich zu ihrem Auftraggeber führen kann.“

Gebannt lauschte ich weiter in meinem Versteck. Mein Herz setzte immer wieder aus. Es versetzte mir einen Stich ins Herz, dass er mich nur benutzen wollte.

„Dann kannst du mich ja auch jetzt und hier küssen!“

„Sani!“

„Was ist? Wenn du nichts für sie empfindest, dann hast du sicher nichts dagegen?“

Die darauffolgende Stille hielt ich nicht aus. Also sprang ich aus meinem Versteck und lief davon. Ich hörte Schritte lauter werden, dann brachen sie ab. Plötzlich riss mich etwas um und wir landeten unter einem der Büsche. Es war Atemu, der auf mir liegend, meine Hände festhielt und meinen Mund zu hielt. Wir hörten Sani nach ihm rufen und suchen, ehe sie mit einem Schnauben und wilden Flüchen abdrehte.

Als sie endlich außer Hörweite war, nahm er seine Hand von meinem Mund. Unsere Blicke trafen sich und ich sah das Glitzern, von dem Sani gesprochen hatte. Mein Herz schlug wieder bis zum Hals. „Atemu, ich….“ Doch er legte mir einen Finger auf die Lippen, ließ vorsichtig meine Hände los, ehe er mit seiner nunmehr freien Hand meinen Körper entlangfuhr. Seine Stirn ruhte auf meiner. Unsere Nasenspitzen berührten sich. Ich spürte ihn so deutlich zwischen meinen Beinen, dass heiße Wellen sich von meinem Schoß in meinen restlichen Körper ausbreiteten. Seine Hand gelangte an meinen Oberschenkel, den er sanft auf und ab fuhr, ehe er das Kleid weiter nach oben streifte und mit seinen Lippen immer näher kam. Vorsichtig drückte sein steifes Glied an meinen Körper. Noch nie hatte ich solch ein Verlangen gespürt mich mit Jemandem zu vereinigen. Mir war es vollkommen egal, dass wir im Dreck unter einem Busch lagen. Mir war egal, was er gesagt hatte. Morgen würde ich auf irgendeinem Weg fort sein. Ich musste ihn zumindest küssen, um zu wissen, wie er schmeckte.



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