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Du bist ich und ich bin du

nach einer wahren Geschichte
von

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Aijnomeain - 1

Einige Stunden später brachte man mich frisch gewaschen und in halbdurchsichtigen Kleidern zu ihm.

Nur ein großes Tuch bedeckte das Nötigste, welches ich nur abstreifen musste. Alle waren sich so sicher gewesen, dass er mich nur zu seinem persönlichen Vergnügen zu sich holte.

Die Priesterin hatte furchtbar gewütet. Zum Teil hörte ich ihr Geschrei und zum anderen Teil hörte ich es von den Bediensteten. Deswegen musste ich in eiskaltem Wasser baden, das ich mir nicht einmal aufwärmen konnte, da auch noch immer das lästige Elementarband um meinen Hals war.

Kurz klopften die Wachen an eine große Tür, ehe sie mich hineinschoben und die Tür hinter mir schlossen.

Ich hörte wie der Schließmechanismus hinter mir betätigt wurde.

So nutzte ich den Moment, um mich im Raum umzusehen. Nach rechts ging eine große Tür, die im Moment halb offen war. Der Raum an sich war für einen Palast recht klein, jedoch passte hier sicherlich Jonos gesamtes Haus hinein. Der Gedanke an ihn gab mir einen Stich. Er machte sich sicherlich Sorgen.

Ansonsten standen nur ein Schreibtisch mit einem Stuhl, über dessen Lehne ein schwarzer Umhang hing, weitere Pflanzen und einige Kissen waren in einer Ecke zusammengelegt worden, so dass man sich darauf setzen konnte.

Schritte kamen aus dem anderen Raum und der Pharao stand vor mir.

Sofort schnürte es mir die Kehle zu, instinktiv zog ich das Tuch enger um mich. Ich würde es nicht ertragen können, wenn der Pharao ebenso war, wie er. Dann würde ich sicherlich wahnsinnig werden.

„Mein Name ist übrigens Atemu-Horus“, erklärte er.

Unverständlich nickte ich nur. Weiter führte er aus: „Ihr hattet nur nicht danach gefragt.“

Ein Stechen fuhr durch meinen Kopf. Wie eine heiße Nadel bohrten sich seine fremden und dunklen Gedanken in mein Bewusstsein. ‚Leg das Tuch ab‘, schrie er förmlich in meinen Gedanken.

Weil ich mir den Kopf hielt, musste ich aussehen, als würde mich Schwindel packen, deswegen kam er auf mich zu, blieb nur eine Handbreit vor mir stehen, fasste mich jedoch nicht an.

‚Verführ ihn! Das ist DIE Chance!‘

Verwirrt schüttelte ich den Kopf. Das konnte ich einfach nicht tun.

Sofort spürte ich den grellen Schmerz in meinem Körper. Meine Knie gaben nach, doch Atemu fing mich auf, hielt mich fest. In diesem Moment war das Stechen vorbei, so schnell, wie es gekommen war. Tatsächlich hatte ich das Tuch losgelassen, wodurch es merklich verrutschte und einen großen Teil meines Busens freigab, der nun stark an die Brust von Atemu gepresst war.

Trotz des Elementarbandes spürte ich, wie er uns von der Außenwelt abschnitt. Keiner würde verstehen oder hören können, was wir sagten.

„Ihr seid in Gefahr“, platzte es aus mir heraus.

„Du“, korrigierte er mich.

Verwirrt gab ich nur zurück: „Wie bitte?“

„Du bist in Gefahr. Ich würde dich auch gerne duzen, wenn du es mir erlaubst.“

„Von mir aus“, kam es nur unwirsch aus mir heraus.

„Ich weiß, dass ich in Gefahr bin. Aber ich weiß auch, dass du nicht die Gefahr bist.“

„Ihr glaubt… DU… du glaubst zu viel zu wissen.“

„Ich kann es dir zeigen.“

Er presste mich noch fester an sich, seine Lippen waren meinen nun so nah, dass ich seinen Atem auf meinen Lippen spüren konnte. Mein Herz klopfte immer lauter. Er musste es wohl hören, doch konnte ich mich nicht dadurch beirren lassen. Immerhin war ich hier, um ihn zu hintergehen. Letztlich war dies auch nur eine schlechte Anmache.

Widerspenstig erwiderte ich: „Du musst mir gar nichts zeigen. Verstehe doch, dass ich geschickt wurde, um dein Vertrauen zu gewinnen und dich letztendlich zu hintergehen oder gar zu töten, wenn ich zu nah dran bin.“

„Du kannst mich gar nicht töten.“

Seine Stirn legte sich sanft gegen meine, vorsichtig legte er meine Hand auf seine Brust. Genau an die Stelle, wo sein Herz sein sollte. Es klopfte ebenso laut wie meines.

„Können tu ich es….“

„Du willst es nicht.“

Unsere Nasenspitzen streiften sich.

„Wenn du mir vertrauen würdest, hätte ich nicht dieses blöde Halsband um.“

Ohne ein weiteres Wort löste er es. Klappernd fiel es zu Boden. Sofort spürte ich wieder meine gewöhnte Magie, die durch meinen Körper floss. Da sah ich, was er mir zeigen wollte.

Wir beide im Sonnenschein. Jeder von uns trug ein kleines Bündel, wohl Kinder, in der Hand. Wir hielten unsere Hände und lachten.

Geschafft schloss ich die Augen. Das konnte nicht wahr sein.

Schwer seufzte ich, da nahm er mich auf den Arm und trug mich zu seinem Bett.

Der andere Raum war riesig und mittendrin ein riesengroßes Himmelbett.

Vorsichtig legte er mich hinein, doch ich blieb sitzen. Er ging herum und setzte sich auf die andere Seite.

„Leg dich hin und schlaf. Wir haben morgen noch Zeit.“

Demonstrativ schüttelte ich den Kopf. Ich wollte nicht schlafen, wenngleich sich das ermattende Gefühl immer weiter in mir ausbreitete.

„Nun gut, dann musst du Federn lassen.“

„Was?!“ Doch ehe ich mich versah, hatte er mir das Tuch entrissen, nun war er über mir, ich lag halb nackt unter ihm, doch sein Blick blieb an meinen Augen haften.

Zärtlich gab er mir einen Kuss auf die Stirn, ehe er die leichte Decke über mich schmiss und sich neben mich legte.

Er öffnete seine Handfläche, pustete hinein, so dass alle Kerzen im Raum ausgingen.

„Du bist ein Windmagier“, stellte ich fest.

„Und du bist eine Elementarmagierin“, stellte er fest.

„Was wird das jetzt?“

„Ich dachte wir sagen Dinge, die offensichtlich sind.“

Genervt drehte ich mich auf die Seite, um ihn nicht ansehen zu müssen, da spürte ich seinen heißen Körper hinter mir. Er legte einen Arm um mich. Seine Atemzüge konnte ich klar an meiner Kopfhaut spüren.

Mir kamen die Tränen. Nur selten hatte ich mit jemanden in einer solch intimen Position gelegen.

Ein Schluchzer schüttelte meinen Körper.

„Was hast du denn? Hab ich was falsch gemacht?“

„Nein!“ Er entzog mir seinen Arm. Ich drehte mich zu ihm herum, hielt ihn fest. „Es ist so ungewohnt“, wisperte ich, legte den Arm wieder um mich, doch dieses Mal war ich auf Höhe seiner Brust, an die ich mich eng anschmiegte.

Ich konnte mir nicht helfen. Ich fühlte mich so wohl dort, wo ich war. In Gedanken bei meiner Vision schlief ich das erste Mal in meinem Leben wirklich ohne Angst.


Nachwort zu diesem Kapitel:
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Auch Verbesserungen zum Wortlaut und Rechtschreibfehler nehme ich gern entgegen :D Komplett anzeigen

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