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Als du gingst

von

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Kapitel 16

~Nathaniel~
 

Ich rannte, wo lang ich musste wusste ich nicht, aber ich musste sie finden!

Mein Orientierungssinn war nicht schlecht, aber dieser Wald war so verwildert, als hätte ihn noch nie ein Mensch beretten. Eigentlich war es dumm von mir, ich wusste nicht wo sie lang gelaufen war, noch kannte ich mich hier aus.

Wie also sollte ich sie finden?
 

Plötzlich hörte ich eine Stimme, so klar und voller Stärke wie ich es noch nie zuvor gehört hatte.

"Ich spür dich schon ganz nah,

als wärst du ständig da

und ist es noch so finster,

durch dich wird es klar."
 

Ich hielt kurz den Atem an, folgte dem Lied und sah sie dort stehen:

Eine Lichtung, umgeben von Moos und vereinzelten Blumen. Das Licht viel genau auf den Punkt wo sie stand. Den Rücken mir zu gewand und die Arme ausgebreitet und das Gesicht hoch zum Himmel gerichtet.

Ihre langen, schwarzen Haare wehten in meine Richtung, als wolle der Wind ihr damit noch mehr Ausdruck verleihen.

Schweigend sah ich ihr zu, während sie mit gefühlvoller Stimme weiter sang.
 

"Du bist wie die Sonne, so schön wie das Meer!

Ich flieg dir entgegen, dem Wind hinterher.

Am Ende der Reise da wartet das Glück...

Ja, zu dir komm ich immer, immer zurück."
 

Fasziniert hörte ich ihr zu, wagte es nicht sie zu unterbrechen. Es war gleichzeitig schön und traurig, schön durch den Text und traurig durch ihre Stimme, die zwar Stärke ausstrahlte, aber auch Verzweiflung.
 

"Bian..." Sie zuckte zusammen und drehte sich zu mir. "Was... Wie hast du mich gefunden?" "Du warst nicht zu überhören... Bian bitte hör mir...", aber sie winkte ab.
 

"Entschuldige meine anfängliche Bissigkeit... Ich mag deine aufdringliche Hilfsbereitschaft zwar nicht, aber ich weiß das du es nur gut meinst. Tatsache ist aber, wir kennen uns nicht und ich hab auch nicht vor es zu ändern. Kümmere dich um die, die dir nahe stehen und deine Hilfe auch wollen. Ich will dich nicht als Therapeuten und auch nicht als Schulter zum ausweinen.

Ich schätze dich dafür das du mir helfen willst, aber bitte... Geh und kümmere dich um anderer Leuts Probleme."

"Und was ist mit dir?", nuschelte ich und sah sie besorgt an.

Sie senkte den Kopf, schien über ihre Wortwahl genau nach zu denken. "Ich habe meinen Bruder und meine Eltern... Außerdem noch Zess und Saya. Bitte geh jetzt..."

Ich nickte nur, wusste nicht was ich antworten sollte, war ahnungslos was ich tun sollte. Ich WOLLTE sie stützen, WOLLTE ihr helfen, ihr zuhören, doch ich konnte sie nicht zwingen... Auch wenn ich es zu gern getan hätte.

"Und Schulsprecher..." "Hm?" Ich drehte mich nochmal zu ihr um und sah in ihre leeren, leblosen Augen, die in mir alle Alarmglocken aufschreien ließen. "Du kannst nichts ändern und mir auch nicht helfen, also mach dir keine Gedanken darüber, okay?"
 

Ich spürte einen Stich in der Brust, ein ungutes Gefühl machte sich in mir Breit und ein Kloß, den ich nicht runter schlucken konnte, steckte mir im Hals.

Was sollten mir diese Worte sagen?

Mir kam es so vor als wäre darin eine Botschaft versteckt...
 

Schweigend und mit gesenkten Kopf ging sie an mir vorbei, hoffentlich auf den Weg nach Hause. Wie in Trance folgte ich ihr, was war das nur für ein Gefühl? Dieses schwere, was sie auf meine Brust legte?
 

~Bian~
 

Mein Entschluss stand fest, für mich gab es nur noch eine Möglichkeit, nur einen Weg den ich noch aus eigener Kraft gehen konnte.

Mein Weg führte mich zu meiner Familie, ich würde auf meine Eltern warten und mit ihnen reden. Doch ob ich diesen Schritt, den ich mir vornahm, schaffen konnte, dessen war ich mir noch nicht sicher...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das Lied, das Bian gesungen hat wurde von Pur gesungen zum Film "Spirit" es heißt "Zu dir komm ich immer zurück"
Am liebsten hätte ich das ganze Lied genommen!
Aber ich wollte es nicht übertreiben. >.<
Wir neigen uns dem Ende... Komplett anzeigen

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