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Als du gingst

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Kapitel 5

~Bian~
 

Meine Nachberin runzelte die Stirn als ich ihr sagte das ich ihn nicht kannte. "Nen Stalker vielleicht? Bian, Schätzele, haste Dreck am stecken? Obwohl... Neee dafür sah der Bengel zu rausgeputzt aus!" "Hm... Nun ich würde sagen, ich gehe einfach hin und finde heraus was er von mir will. Im größten Notfall hab ich Zess und einen Elektroschocker.", meinte ich mit monotoner Stimme, nahm meinen Einkauf und ging zu meinen Haus.

Als ob ich etwas zu befürchten hatte! Ich konnte mich sehr gut wehren und Zess passte ja auf mich auf. Aber das ein Fremder nach mir fragte und mich suchte machte mich trotzdem nervös. War er einer von IHNEN? Doch warum sollten sie extra ins Dorf kommen? Wollten sie verhindern das ich aussage?

Plötzlich wurde mir doch etwas flau im Magen und ich zögerte. Saya und Zess spürten meine ansteigende Angst und sahen zu mir hoch. Ich vergrub meine Hände in ihre Felle und hockte mich runter zu ihnen. "Zess... Wenn es ein Fremder ist, dann scheuch ihn weg ja?", flüsterte ich meinen treuen Gefährten zu und küsste seinen Kopf. Saya um soetwas zu bitten war sinnlos, sie war sanft wie ein Lamm. Niemals würde sie einen Menschen gegenüber auch nur knurren.
 

Mit etwas mehr Mut stand ich auf und ging noch die letzten Meter zu meinen Haus. Es war niemand zu sehen. Überrascht sah ich mich um, war er gegangen? Doch Zess richtete die Ohren lauschend auf und knurrte leise. Ich lauschte den Geräuschen der Umgebung, doch ich hörte nur das aufgeregte Bellen von Tinker, der Hündin meiner Mutter, die unsere Rückkehr mitbekommen hatte.

Plötzlich stürmte Zess los und verschwand um die Ecke des Hauses. Erschrocken folgte ich ihn mit den Augen und rannte hinterher, als ich einen Schrei vernahm und das aggressive Bellen meines Hundes.

Als ich um die Ecke blickte, sah ich einen blonden Jungen, der verzweifelt versuchte einen Baum zu erklimmen und dabei Zess ängstlich irgendetwas zuwarf, was dieser allerdings nicht beachtete. "Zess aus!", befahl ich meinen treuen Freund, der sich auch sofort beruhigte und sich dem zugeworfenen widmete, höchst wahrscheinlich war es etwas zu fressen.

Der Fremde sah leicht verängstigt zu mir, seine Haare waren etwas zerzaust und sein Hemd, dank den Baum auf den er nicht klettern konnte, am Ärmel angerissen. Aber er war mir unbekannt, ich war mir ziemlich sicher das ich ihn noch nie gesehen hatte, aber ich war mir sicher das er nicht zu IHNEN gehörte.
 

~Nathaniel~
 

Ich schnappte nach Luft, der Schrecken stand mir immer noch ins Gesicht geschrieben. Ich war ja noch nie ein Fan von Hunden gewesen, aber nach diesen Erlebnis wusste ich: Ich werde auch NIEMALS ein Hunde-Freund werden! Noch leicht verängstigt sah ich zu dem wolfsartigen Tier das sich jetzt ganz friedlich den Putenfleisch hingab, das ich ihn zugeworfen hatte.

Und dann sah ich zu ihr, Bian. Mit prüfenden Blick musterte sie mich, aber sie kam nicht näher, war noch immer mindestens 20 Schritte von mir entfernt und ihre Neugierde schien in Verärgerung zu wechseln. "Verschwinde! Wer immer du auch bist!", fauchte sie mich an und pfiff ihren *Hund* zu sich zurück.

"Wa-Warte mal! Ich will mit dir reden. Ich..." "Ich will aber nicht mit dir reden! Und jetzt hau ab! Bevor ich dich von meinen Hund aus den Dorf schleifen lasse!" Ich starrte sie leicht erschrocken an. Drohte sie mir gerade wirklich ihren Hund auf mich zu hetzen? War das erlaubt??

"Bian, bitte lass mich doch nur kurz erklären." "Ich wil nichts hören! Geh!" Keine Chance, sie wollte nicht mal wissen wer ich war und was ich überhaupt von ihr wollte. Ich dachte an das, was diese komische Frau mir sagte, das sie mir nur zuhören würde wenn ich ihr was zu Essen gab. Aber das konnte ich mir gerade gar nicht vorstellen! Als ob eine Leberkässemmel an ihren feindseligen Verhalten irgendwas ändern würde.

Ich war mir nicht mal sicher ob es den Versuch wert war, trotzdem Griff ich in meine Tasche und holte die in Papier eingewickelte Semmel raus, die sofort die Aufmerksamkeit des Mädchens auf sich zog. Unschlüssig darüber wie ich sie ihr geben sollte, hielt ich sie ihr einfach mit ausgestreckter Hand entgegen. "Bitte, lass mich nur kurz mit dir reden..."

Ich kam mir dabei ziemlich albern vor, als würde ich ein wildes Tier anlocken wollen oder sowas. Aber zu meiner Überraschung kam sie langsam näher, aber nur so das sie gerade noch so das angebotene Essen schnappen konnte. Sofort wich sie wieder von mir zurück und begutachtete ihre Beute. "Was willst du? Du hast 5 Minuten!", verkündigte sie und biss in die Semmel.

Meine Verwunderung darüber, das es wirklich funktionierte konnte ich gerade nicht in Worte fassen. Essen machte sie wirklich handzahmer! Ich schüttelte den Kopf, die fünf Minuten sollte ich nicht mit verblüfften Starren verschwenden. "Ich bin Nathaniel, ich bin der Schulsprecher deiner Schule und ich bin hier weil... Warum kommst du nicht mehr zur Schule?"

Das Mädchen kaute genüsslich ihr Essen und sah mich mit emotionslosen Blick an, antwortete mir aber nicht. "Ähm... Warum sagst du nichts?" "Ich sagte ich höre dir zu, habe ich etwa jemals erwähnt das ich dir auf irgendwas antworte? Das ganze geht dich einen Scheiß an *Schulsprecher*. Das ist mein Leben! Und dir, als Außenstehender muss ich gar nichts sagen. Verschwinde und komm nicht wieder! Von mir wirst du keine Antwort kriegen.", erwiderte sie kühl und aß den letzten Bissen, bevor sie mir den Rücken zudrehte und hinter der Kurve verschwand.



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