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Schlachtfeld der Gefühle

von

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Draco war schlecht gelaunt. Um genau zu sein, war seine schlechte Laune seit einer Woche stetig angestiegen. Nicht nur, dass er diese Demütigung hinnehmen musste, nein. Am nächsten Tag hatte er eine Eule von seinem Vater bekommen. Erst war er verwirrt gewesen, bekam er doch recht selten eine unangekündigte Eule von seinem Vater. Doch die Verwirrung hatte sich mit anderen Empfindungen vermischt, während er die wenigen Zeilen gelesen hatte.

 

Da hatte ihn sein Vater doch wirklich gefragt, ob er schon mal eine Ballettlehrerin für ihn suchen solle! Seit wann kannte sein Vater eigentlich Sarkasmus? Vor allem, was hatte er getan um diesen gemeinen Sarkasmus auch noch selber abzubekommen? Doch die Krönung war die Forderung gewesen, von sämtlichen Racheaktionen gegen die Verursacher abzusehen.

Und da war ihm aufgefallen, dass etwas nicht stimmte. Woher wusste sein Vater überhaupt davon? Jedenfalls nicht von ihm, denn er hatte nicht ein Sterbenswörtchen erzählt. Dafür war ihm das Ganze einfach zu peinlich gewesen. Es hatte ja schon eine Menge Überwindung gekostet zu Onkel Sev zu gehen. Ob der etwas gesagt hatte? Nein, das bezweifelte er.

Dann blieb ja nur noch die Möglichkeit, dass ein Anderer gepetzt hatte. Wollte Crabbe nicht mit seinem Vater über den Kamin sprechen? Im gleichen Moment wurde ihm auch siedenheiß klar, was das bedeutete. Wenn Crabbe sich bei seinem Vater ausgeweint hatte und sein Vater davon wusste … dann hatte Crabbe Senior es wohl auf einem der Treffen erzählt. Das war der Moment gewesen, in dem er sich gewünscht hatte tot umzufallen.

 

Der nächste sehr seltsame Moment war am Montag Nachmittag gekommen. Da hatte ihn Sev zu sich zitiert. Kaum dass er auf dem Sessel Platz genommen hatte, hatte sein Onkel auch schon begonnen zu reden. Das er, wenn er sich unnötigen Stress ersparen wollte, sich von Potter fernhalten und ihn stattdessen aus der Ferne beobachten musste. Sollte ihm dabei etwas auffallen, vor allem wohin der Schwarzhaarige verschwand, hatte er umgehend Bescheid zugeben. Die Höhe war jedoch gewesen, als sein Onkel von ihm verlangt hatte einzugreifen, sollte Potter in ernsthafte Bedrängnis kommen.

Er hatte dem Älteren nur anglotzen können, war er doch vollkommen überrannt worden von dieser Aufforderung. Ihm hatten schlicht die Worte gefehlt. Erst am Morgen der Brief seines Vaters und dann auch noch sein Onkel? Was wurde hier gespielt?

Severus musste ihm seine Verwirrung angesehen haben, denn er hatte nur noch gesagt das es eine Anweisung von ganz oben wäre und dabei den linken Zeigefinger erhoben.

Waren denn jetzt alle verrückt?

 

Missmutig war er jedoch den Forderungen nachgekommen, den Zorn des dunklen Lords wollte er nun wirklich nicht auf sich ziehen.

So hatte er sich zurückgehalten und beobachtet. Doch seine Verwirrung und Skepsis war nur gewachsen. Erstaunlicherweise hatte es in der ganzen Woche keine blöden Kommentare geregnet über den Vorfall am Sonntag. Die einzigen spöttischen Blicke und Andeutungen hatte er von den Weasley-Zwillingen und Longbottom bekommen. Warum hatten sie diese Gelegenheit nicht genutzt und es breitgetreten? Es war ihm beinahe so vorgekommen, als wenn sie es für sich behielten. Nicht dass ihm das nicht Recht war, es machte ihn nur misstrauisch. Warteten die Anderen vielleicht nur auf eine besonders günstige Gelegenheit um ihn richtig zu blamieren? Nun, nachdem er nicht tot umgefallen war, hatte er sich darauf besinnt wer er war. Draco Malfoy, Prinz von Slytherin, würden sie nicht kleinkriegen!

 

Die Beobachtung Potters hatte ebenfalls zu seiner mieserablen Laune beigetragen.

Das Goldene Trio schien wirklich nicht mehr zu bestehen, einzig Granger sah er ab und an mit Potter in der Bibliothek sitzen. Stattdessen hatte sich ein Quartett um Potter gebildet. Insgeheim schwankte er zwischen Teufels-Quartett und Quartett der Höllennervensägen.

 

Er hatte sie und vor allem Potter genaustens beobachtet. Er merkte, wie Potter im Unterricht Kommentare runterschluckte und beinahe Duckmäuserisch an den Aufgaben arbeitete.

Er sah, dass der Schwarzhaarige deutlich besser gelaunt war. Vor allem am Donnerstag Morgen, da war Potters Lachen bis ihm zu gelangt. Ein ehrliches, befreites Lachen, dass die Große Halle erfüllt hatte.

Doch ebenso wie er positives gesehen hatte, hatte er auch eine Menge negatives mitbekommen.

Sprüche die halblaut gemurmelt wurden, wenn Potter in Hörweite war, abschätzige Blicke die dem Schwarzhaarigen zugeworfen wurden, andere Gryffindors, die beim Essen nicht mehr in seiner Nähe sitzen wollten oder ihn schlicht ignorierten. Umbridge, die immer wieder betonte Potter im Blick zu behalten, da er verrückt und eine Gefahr für das Ministerium wäre. Es war ebenfalls Umbrigde gewesen die gefordert hatte, Potter beim kleinsten Regelverstoß zu ihr zubringen. Was für eine verbohrte, dumme, ängstliche Frau Umbridgde doch war.

 

All das hatte seine Laune in den Boden gerammt. Wenn er ehrlich war, war ihm schrecklich langweilig. Ihm fehlten die kleinen Auseinandersetzungen mit seinem Erzrivalen. Da wunderte es ihn jetzt auch nicht, dass das Quidditch Training im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen war. Viel zu gut passte dies doch zu seiner momentanen ‘Glückssträhne’.

 

So stampfte er jetzt also miesgelaunt durch den strömenden Regen, versteckt unter einem großen schwarzen Regenschirm, den er mit einem einfachen Schwebezauber belegt hatte um ihn nicht halten zu müssen.

Als er gerade in der Nähe eines Ausläufers des Verbotenen Waldes langging, passierte es. Aus den Augenwinkeln nahm er etwas schnelles, dunkeles wahr und schon im nächsten Moment kullerte und rutschte ihm ein kleines schwarzes Fellknäuel vor die Füße.

 

Irritiert zog er eine Augenbraue hoch.

“Na was haben wir denn hier?”

Augenblicklich blickte das Tier zu ihm empor, riss die Augen auf und begann zu zittern.

 

“Hier geblieben, du Fellknäuel”, schnarrte er und packte das Wesen am Nackenfell, als es begann rückwärts von ihm wegzukriechen. “Du kleines, dreckiges Ding. Hey jetzt halt doch mal still!” Das Wesen zappelte und knurrte als er es hochhob und betrachtete. Anscheinend war ihm da ein junger Wolf vor die Füße gerutscht. Verwundert zog er die Stirn kraus. Wölfe im Winter? Es war zwar kein Welpe mehr, aber sollten Wölfe zu dieser Zeit nicht schon deutlich größer sein? Nun, so genau hatte er sich jetzt auch nicht mit den Tieren beschäftigt und von wirklich aufpassen in ‘Pflege magischer Geschöpfe’ gar nicht erst zu reden.

 

Ein leises Niesen erklang und Draco schmunzelte. “Na, da hast du dich wohl erkältet. Aber keine Sorge, ich nehme dich mit. Eine Dusche, ein wenig Schlaf und Medizin und schon bist du wieder fit, du Dreckspatz.”

 

Schnell wickelte er das zappelige Wölfchen in seinen Quiddichumhang. Das Zittern dessen kitzelte an seinem Bauch, als er es auf den Arm nahm und fest an sich drückte.

Anscheinend schien das Tier sich seinem Schicksal zu fügen, denn während er in Richtung Schloß eilte, verstummte das Knurren und das Zappeln hörte auf.

Schmunzelt blickte er auf seine Fracht hinab. Das Junge hatte sich tiefer in den Umhang gekuschelt, sodass nur noch die Nase herausschaute. Leise Nieser unterbrachen immer wieder das Zittern und er sah wie die Pfote über die Schnauze strich.

 

“Mensch Draco, da bist du ja endlich”, rief Zabini in dem Moment als er durch die Tür ins Innere trat. “Ich hab mir Sorgen … Draco, was hast du denn da?” Neugierig kam sein bester Freund näher und Draco schob den Umhang ein Stück zur Seite.

 

“Wow”, hauchte dieser, als der kleine Kopf zusehen war. “Woher hast du den denn und was hat der denn für tolle Augen? Darf ich ihn mal streicheln?”

 

Augenblicklich kniff der kleine Wolf die Augen zu und drückte sich näher an ihn.

 

“Flossen weg, Zabini! Jetzt geh mir aus dem Weg”, fauchte er und ging an Blaise vorbei in Richtung Kerker. Der Einzige, der ihm jetzt wohl helfen konnte, war Onkel Severus. Mit jedem Schritt hinab, begann das Junge mehr zu zittern.

 

“Jetzt beruhig dich mal”, schnauzte er, als der junge Wolf wie wild zustrampeln und kratzen begann. Fest packte er das Tier im Nacken, wenn es sich nicht freiwillig helfen lassen wollte, musste er es halt zwingen.

 

Sollte es sich ruhig schon mal daran gewöhnen auf ihn zu hören. Einen Wolf als Haustier, hatte schließlich nicht jeder. Ja, so etwas ungewöhnliches wie diesen Wolf mit den grünen Augen war doch eindeutig eines Malfoys angemessen. Genau so würde er es machen. Gesund pflegen, aufpäppeln und erziehen, bis er den besten und gefürchtetsten Wolf der Zauberwelt hatte. Niemand sollte es wagen, dies verhindern zu wollen!

Zufrieden mit sich selbst, trat er gegen die Tür zur Wohnung seines Patenonkels, während er darum kämpfte, dass sein neues Haustier nicht die Biege machte. Dabei musste er höllisch aufpassen, dass er nicht von den spitzen Zähnen erwischt wurde, da das Wölfchen begonnen hatte um sich zu beißen.

 

Als die Tür nach einer gefühlten Ewigkeit geöffnet hatte, stand ihm der Schweiß auf der Stirn. Eilig drängte er sich ohne große Worte an Severus vorbei, rannte in das Badezimmer, ließ das Tier unsanft auf den Badezimmerteppich fallen und eilte hinaus. Nicht ohne die Tür Geräuschvoll hinter sich ins Schloß zu ziehen.

 

Erschöpft ließ er sich gegen die Tür fallen und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Merlin, da würde noch eine ganze Menge Arbeit auf ihn zukommen! Am besten war es wohl, wenn er das Tier heute Nacht anbinden würde. Nicht dass es Unfug anstellte oder war doch ein Käfig besser? Er brauchte auch noch einen Namen. Edel, geheimnisvoll und gefährlich musste dieser sein. Vielleicht Mystic? Danger? Fighter?

 

“Draco, in Merlins Namen, hättest du jetzt vielleicht mal die Güte mir zu erzählen was du hier tust und was da in meinem Bad wütet?”

 

Aus den Gedanken gerissen, blickte Draco seinen Onkel irritiert an. Oh, jetzt wo er drauf achtete, hörte er es auch. Das kratzende Geräusch, knurren, winseln und bellen.

Mit einem selbstgefälligen Grinsen stieß er sich von der Tür ab, verschränkte die Arme und sagte “Das da drinne, ist mein neues Haustier und du musst mir Medizin für ihn geben!”

 

 

 

Aufgebracht lief Harry Furchen in den Boden, kratzte an der Tür, schmiss wahllos Sachen um, schrie immer wieder das Draco ihn rauslassen sollte und beschimpfte ihn. Doch alles was zu hören war, war jaulen, knurren und bellen.

 

Er steckte tief in der Tinte! Das Malfoy ihn eingesammelt hatte, hatte er zwischenzeitlich als Vorteil gesehen. So hatte er den Weg hinein trocken und warm eingepackt hinter sich gebracht. Zudem traute er Malfoy nicht zu, dass dieser auf die Idee käme einen Animagus im Arm zu halten und dies zu überprüfen. Hätte der Blonde ihn mit ins Haus der Schlangen geschleppt, war auch das kein Problem. Da hätte er schon einen Weg hinaus gefunden.

Doch nun?

Nun war er hier eingesperrt in Snapes Badezimmer, ohne eine Chance zur Flucht.

Obwohl, er musste einfach nur sehr schnell sein, dann hatte er vielleicht eine Chance.

 

Wütend sich in diese Hölle manövriert zu haben, stampfte er auf. Augenblicklich schoss ein scharf stechender Schmerz durch seine linke Pfote der dumpf sein Bein hochwanderte.

Laut aufjaulend hob er das Bein an. Verdammte Umbridge, verdammte Wurzel!

Vorsichtig versuchte er das Bein wieder zu belasten, doch der Schmerz ließ ihn erneut wimmern und das Bein anziehen.

Damit war wohl sein Plan mit der schnellen Flucht gescheitert. Doch was nun? Frustriert schnappte er sich eines der Handtücher um an ihm den Frust abzulassen.

Ungeschickt hüpfte er auf drei Beinen zurück auf den kleinen Teppich vor der Wanne und ließ sich fallen.

Er steckte wirklich in ernsten Schwierigkeiten.

Im Augenblick blieb ihm nichts anderes als zu hoffen. Hoffen dass Snape nicht zu misstrauisch war und einfach mitspielte.

Hatte Malfoy nicht vorhin was von Medizin erzählt? Niemals hätte er gedacht, dass der Eisprinz von Slytherin so tierlieb war. Hätte ihm das jemand heute Morgen gesagt, wäre er wohl lachend von der Bank gekippt.

 

Wenn ihnen vorhin doch nur nicht Zabini, sondern seine Freunde entgegen gekommen wären!

Genervt schloss er die Augen.

Egal wie sehr er hier wüten würde, er konnte nur warten was die beiden Slytherin als nächstes für ihn geplant hatten.

Er trug schließlich Gryffindor- und Slytheringene in sich, also würde er mutig und stolz sein und das Beste aus dieser verzwickten Situation machen.

Wenn er ehrlich war, war er auch ziemlich neugierig wie die beiden Schlangen wohl waren, wenn er nicht als Harry Potter vor ihnen stand.

Nicht Erzrivale und Hassschüler, sondern ein kleiner, verletzter, unschuldiger und hilfloser Wolf. Ein belustigtes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht und er versuchte etwas von den lauter werdenden Stimmen vor der Tür zu verstehen. Sie klangen aufgeregt, wütend und Snapes typischer herablassender Ton war deutlich zu hören. Schön dass auch Draco diesen mal abbekam! Trotz allem schlich sich ein kleines Grinsen auf seine Leftzen und er schloss erschöpft die Augen.

Als die Tür sich langsam mit einem leisen Knarren öffnete, atmete er noch einmal tief durch. Das Ganze hier würde schon schief gehen. Er durfte sich nur um keinen Preis zurückverwandeln, so einfach war das. Was die beiden wohl zu seiner ‘Umdekorierung’ sagten?

 

 

 

“Onkel Sev, ich will doch nicht mehr von dir, als dass du mal einen Blick auf ihn wirfst, mir Medizin gibst und zu Niemandem was sagst. Ist das etwa zuviel verlangt?”

Mit verschränkten Armen und trotzigem Gesichtsausdruck stand sein Patenkind vor ihm. Wiedereinmal fragte er sich womit er all das verdient hatte. Wollten die Aushängeschilder Slytherins und Gryffindors ihn vorzeitig unter die Erde befördern? Manchmal kam es ihm so vor, bei all den Schwierigkeiten die beide machten.

Resigniert schloss Severus die Augen und seufzte.

 

“Na gut, ich gucke ihn mir an und danach entscheide ich wie es weiter geht.” Mahnend erhob der Tränkemeister seinen rechten Zeigefinger. “Egal wie ich danach entscheide, du wirst nicht diskutieren! Es handelt sich immerhin um einen Wolf und ob Zauberer oder nicht und egal wie alt das Tier ist, es ist und bleibt ein Wildtier.”

 

Wie zur Bekräftigung dieser Worte krachte es laut im Badezimmer, untermalt von wütendem Knurren.

“Lass uns nach diesem Viech gucken, bevor es mein Bad auseinander nimmt.”

 

“Onkel SEV, du wirst mich nicht davon abhalten, diesen Wolf zu behalten! Vater wird …”

 

“Dein Vater wird dir da keine große Hilfe sein, sondern auf meinen Rat hören, dass weißt du genau”, gab er laut zurück und warf dem Malfoy einen finsteren Blick zu.

 

Ein schmerzerfülltes Jaulen war aus dem Bad zu hören. Ein Laut der ein ungutes Gefühl in ihm aufkommen ließ.

“Geh zurück, Draco”, forderte er, zog seinen Zauberstab und schob seinen blonden Paten hinter sich, während er vor die Tür trat. Mit erhobenem Zauberstab öffnete er langsam die Badezimmertür, bereit sofort einen Lähmfluch abzufeuern.

Das Draco hinter ihm schimpfte, moserte und auf sein Recht bestand, ignorierte er einfach.

Als die Tür offen war und den Blick auf den gefliesten Raum frei gab, erstarrte er. Was in Merlin Namen war hier drin geschehen?

Shampoos, Duschgel, Tinkturen, Bürste, Kamm und anderer Kleinkram lagen wild durcheinander durcheinander. Sein kleiner Abstelltisch lag auf der Seite und sein magischer Badeschwamm lag verstreut, in vielen kleinen Einzelteilen, auf dem Boden herum. Das Toilettenpapier als Girlande am Spiegel, gab dem Ganzen noch ein besonderes … Flair, genauso die zahlreichen Matschspritzer auf dem Boden ... und an den Wänden … und dem Inventar. War das hier gerade Wirklichkeit, oder träumte er?

 

“Severus?” Die zögerliche Ansprache holte ihn aus seiner Schockstarre. Ungeduldig versuchte sich der Jüngere an ihm vorbei zudrängen, wollte er doch sehen ob es seinem künftigen Haustier gut ging.

Bei allen Dementoren, irgendwer spielte ihm doch hier garantiert einen Streich. Das KONNTE einfach nicht real sein.

 

Überfordert, genervt und wütend auf Draco trat er ins Bad ein und ließ seinen Blick weiterwandern. Wo war das kleine Mistviech, dass hier drinnen wie ein Tornado gewütet hatte?

Als er das gesuchte Wesen entdeckte, verdüsterte sich sein Blick und er hob den Zauberstab erneut.

Da lag dieses Fellpaket auf seiner Badematte, umgeben von einem angekauten Handtuch und blickte sie aus halbgeöffneten Augen an.

 

Draco stürmte mit einem Quietschen an ihm vorbei und rempelte ihn dabei an, sodass er einen Schritt zur Seite machen musste. Empört wollte er den Blonden ankeifen, hatte der ihm dieses ‘Ding' doch erst eingebrockt. Doch Dracos panisches “Er zittert und fühlt sich ganz heiß an. Seine Nase ist auch ganz warm und trocken. Das ist doch schlecht, oder?”, ließ ihn die spitzen Bemerkungen runterschlucken und nähertreten.

 

Schon auf dem ersten Blick, fragte er sich ernsthaft ob sein Schützling beim Training einen Klatschen an den Kopf gekriegt hatte.

Was er sah, war nicht mit denen von Draco vorhin benutzten Worten ‘süß', ‘unschuldig’, ‘flauschig' und ‘Hilflos’ zu vereinbaren.

Vor ihm lag eher etwas, dass die Bezeichnungen ‘dreckig', ‘unberechenbar’ und ‘kümmerlich’ verdiente.

Ein kleines, wahrscheinlich schwarzes Fellbündel, dass am ganzen Körper getrockneten braunen Matsch kleben hatte. Ein Fellbündel das nieste und zitterte wie Espenlaub.

In einem Punkt hatte Draco Recht gehabt. Dieses kleine Etwas war WIRKLICH hilflos und brauchte dringend ärztliche Hilfe.

 

“Geh zur Seite, Junge”, befahl er im ernsten Ton und richtete seinen Zauberstab auf dieses matschigen Fellklumpen.

 

“Aber Onkel Sev, du kannst doch nicht … Ich meine du hast gesagt…”

 

“Ich habe gesagt, ich gucke ihn mir an und entscheide dann! Jetzt geh zur Seite und …”

 

“Nein! Wenn du mir nicht helfen willst, dann bitte. Ich kriege das schon alleine hin!”, unterbrach ihn der Jüngere und nahm das zitternde Wesen besitzergreifend auf den Arm. “Du wirst ihn nicht töten! Ich habe ihn gefunden, er gehört MIR!” Immer lauter und zickiger wurde der Ton, in dem der sonst so gefasste Prinz von Slytherin mit ihm sprach. Alles an diesem strahlte Kampfeslust und Bockigkeit aus.

 

Severus reichte es. Drohend baute er sich vor seinem Patenkind auf und funkelte ihn geradezu an. “Achten Sie auf ihren Ton, Mr. Malfoy! Nun leg das Viech ab und vor allem, hör auf es so zu drücken. Tote kann ich nicht widererwecken!”, sagte er bestimmt als er sah wie das Wölfchen in Draco Armen angestrengt zu atmen begann, weil dieser es so fest an sich presste.

“Benimm dich nicht wie ein Kleinkind im Supermarkt.”

 

“... hä?”

 

“Ich kümmer mich um dieses Matschwesen und du wirst hier aufräumen!”

 

“Aber …”

 

“Nichts aber, junger Malfoy. Dann lernst du gleich, welche Arbeiten noch dazu gehören, wenn man ein Haustier hat. Du putzt, ohne Magie!” Mit einem Wisch seines Zauberstabes war der grösste Dreck aus dem Fell des Wolfes entfernt und ein weiterer Schwebezauber ließ das Tier von Dracos Schoß, in seine Arme schweben.

Kaltherzig ignorierte er die Proteste des Jüngeren, drehte sich um, verließ das Badezimmer und ließ die Tür mit Hilfe Stabloser Magie mit einem lauten Knall zufallen. Augenblicklich zuckte das Junge, aus der Apathie gerissen, in seinen Armen zusammen und riss panisch seine Augen auf.

 

Bei Merlin und Morganas Nachtgewändern, seit wann hatten Wölfe grüne Augen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Legoory
2017-06-19T09:57:55+00:00 19.06.2017 11:57
Jetzt bin ich aber gespannt. Kommt Severus darauf dass da ein animagus sein Bad zerstört hat und vor allem dass der animagus Harry ist?
Vor allem bin ich ganz begeistert wie draco sein neues Haustier beschützt ^^
Freu mich aufs nächste Kapitel ^^
Antwort von:  Chaosbande
20.08.2017 18:48
Glaub mir wenn ich sage, der Gute steht ein wenig auf dem Schlauch *lach*


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