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My love bite on your neck

von

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Love bite 12 - Über Esel und anderes Getier (Ohne Adult)

Guten Morgen alle zusammen ^^
 

Tut mir wirklich leid, dass das nächste Kapitel heute erst kommt, aber ich bin übers letzte Wochenende kurzentschlossen mal weggefahren. Ich bin sogar am Herkules vorbeigefahren xD Leider hatte ich keine Zeit ihn zu besuchen, aber ich habe ihm von der Autobahn aus zugewunken, als ich im Stau gestanden habe. *ggg*

Und weil ihr letzte Woche nur ein Kapitel von mir bekommen habt, wird es euch sicher freuen zu hören, dass es diese Woche ein paar mehr sein werden ^^
 

Liebe Grüße und viel Spaß euch beim Lesen

Eure Fara ^^
 


 

Love bite 12 - Über Esel und anderes Getier (Ohne Adult)
 

"Und du bist dir sicher?"

"Bin ich." Na wenn das so ist, dann will ich ihm sicher nicht reinreden. "Fertig! Gehen wir!" Meilo strahlt mich unternehmungslustig an.

Ihm geht es schon viel besser. Das hat man schon gestern gemerkt, aber seit heute Morgen ist er gar nicht mehr zu bremsen, was mich freut, keine Frage, doch ich bin und bleibe der Meinung, dass er sich noch ein bisschen schonen sollte. Davon will der werte Herr allerdings nichts hören. Mit großem Appetit verschlang er das üppige Frühstück, das ich uns wieder aufs Zimmer hab kommen lassen, und verschwand danach im Bad. Eine geschlagene Stunde verbrachte er darin, duschte, zupfte, rasierte, pedikürte und was weiß ich noch alles. Als er aus dem Bad kam, wurde ich fast blind, so gestrahlt hat er. Tut es noch, denn in seiner engen Jeans und dem engen Shirt ist er mehr als nur zum Anbeißen.

Gerade sitzt er auf dem Bett und schlüpft in seine Schuhe. Schwere Boots, die zwar gut aussehen, aber für das warme Wetter draußen eher unpraktisch. "Willst du die wirklich anziehen?"

Meilo hält in der Bewegung inne und sieht zu mir auf. "Ja, will ich."

"Ich meine ja nur", brummle ich. "Nicht, dass dir die Füße nachher qualmen."

Mein Schatz grinst, bindet sich die Schuhe zu und steht auf. Schmunzelnd greift er meine Hände und sieht mich amüsiert an. "Warme Füße sind doch gut, wenn man erkältet war." Da muss ich ihm beipflichten. "Wollen wir endlich los? Ich bin gespannt auf den Esel."

"Echt? Der steht doch vor dir", scherze ich und kassiere einen Kuss dafür. "Mehr ..."

"Jetzt nicht. Ich will endlich raus!" Und schon stehe ich alleine vorm Bett. "Nic?!"

"Komme!" So was. Erst anmachen, dann abhauen. Das bekommt er nachher zurück!
 

Vor dem Hotel studiert Meilo die Karte mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Auf einem extra Zettel hat er aufgeschrieben, wo wir aussteigen müssen. Nur den Weg dorthin muss er noch raussuchen. "Wir müssen zum Marktplatz", erklärt Meilo. "Da können wir auch was zu Mittag essen und shoppen." Ich seufze. Shoppingtour. "Guck nicht so! Das macht doch Spaß." Er wackelt mit seinen Augenbrauen auf und ab. Ich ahne, was er im Sinn hat.

"Das werden wir noch sehen", raune ich ihm zu und zupfe ihm den Stadtplan aus der Hand.

"Hey! Gib ihn wieder her!"

"Nix da. Ich weiß schon, wie wir fahren müssen."

"Ach ja?"

"Ja." Das ich den Weg schon ausgekundschaftet habe, als er im Bad verschollen war, verrate ich nicht. Das bleibt mein Geheimnis.
 

***
 

In der Straßenbahn war es stickig. Ich bin froh, endlich dort raus zu sein, auch wenn wir jetzt in der prallen Sonne stehen. Hauptsache Luft! "Ich verneige mich ehrfürchtig vor Ihnen." Meilo legt seine rechte Hand auf den Bauch und deutet eine Verbeugung an. "Wie schnell und sicher Sie uns an unser Ziel gebracht haben, bringt mich zum Staunen."

"Tja", antworte ich gestelzt. "Nichts geht über meine schnellen Kartenlesekünste."

"Angeber." Er wagt es doch tatsächlich, mir die Zunge herauszustrecken. Das kommt alles auf meine Merkliste für nachher.

Gemütlich schlendern wir los und laufen über den großen Marktplatz. "Willst du zuerst zu den Bremer Stadtmusikanten?", frage ich ihn.

"Natürlich! Das gehört doch zum Pflichtprogramm." Ich bleibe stehen und studiere den Stadtplan. "Und, Herr Stadtführer? Wohin geht's?"

Ich drehe mich um. "Da rüber. Dann müssten wir direkt davor stehen."

"Nach Ihnen." Meilo winkt mich mit der Hand voran. Wir marschieren über die Gleise auf das Rathaus zu und laufen an ihm entlang. "Wo stehen die denn?", fragt Meilo ungeduldig.

Ich bleibe stehen. "Genau da." Ich deute nach rechts.

"Oh." Mein Schatz macht große Augen. Tja, ich bin eben doch der Super-Kartenleser. "Irgendwie habe ich mir die größer vorgestellt", meint er und stellt sich davor.

"Noch größer?" Ich finde die aufeinandergestapelten Viecher eigentlich ziemlich groß. "Ich dachte, sie wären kleiner."

Meilo lacht leise und lehnt sich an mich. "Fotos?" Da sage ich doch nicht nein, obwohl ich nicht so arg scharf drauf bin, mich mit einem Esel im Hintergrund ablichten zu lassen, aber sei's drum. Meilo überstrahlt sowieso alles und jeden. (Ich glaube es nicht, wie kitschig sich das eben angehört hat!)

Alldieweil stellen wir uns vor die Statue der Bremer Stadtmusikanten, halten uns im Arm und versuchen unsere Köpfe irgendwie mit aufs Bild zu bringen, sodass man auch den Hahn ganz oben erkennen kann. "Pfff ..."

"Was denn?" Meilo zappelt vor der Kamera auf und ab, während ich mir ein Lachen nicht verkneifen kann.

"Nichts", winke ich ab.

"Sag schon."

"Ich dachte eben nur, jetzt mache ich schon wieder ein Foto von einem Cock ..."

"Nic!" Wamm! Meilos Ellenbogen landet in meiner Niere.

"Au!" Zugegeben, ich hab's verdient. Das ist jedoch noch lange kein Grund, mir die Niere zu Brei zu schlagen.

"Du bist schlimm", werde ich angeranzt. Klick! Das Foto ist bestimmt nichts geworden. Und wie vorausgesagt: Ich verziehe schmerzhaft das Gesicht und Meilo straft mich mit einem Stirnrunzeln.

"Das machen wir anders," bestimme ich, das Kommando erneut in der Hand. Ich ziehe Meilo herum. Nun stehen wir seitlich an der Statue und nicht mehr davor. "Runter in die Hocke." Er gehorcht mir und siehe da "Alles drauf!" Überlegen grinse ich meine Schatz an und präsentiere ihm das Foto.

Meilo schüttelt den Kopf und schaut mich ernst an. "Ich fasse es nicht", keucht er. "Du bist wirklich ein Foto-Perversling."

"Hä?" Wie meint er das denn jetzt wieder?

"Na da." Er tippt auf das Bild. "Du hast einen Cock auf deinem Kopf." Nun sehe ich es auch!

Mir klappt die Kinnlade runter. "Das habe ich gar nicht gesehen!" Und dabei achte ich doch sonst immer auf jede Kleinigkeit! Meilo kringelt sich vor lachen. Er soll nur aufpassen, dass er nicht nach hinten kippt, und sich am Sockel der Statue den Kopf anschlägt. "Hör auf! Los! Nochmal."

"Neee!", kichert er und steht auf.

"Hey! Bleib hier! Lass uns ein neues Foto machen!" Meilo rennt einfach weg!

"Wieso? Ist doch gut geworden!", gackert er und flattert davon.

Rooooaaar! Ich schwöre dir Meilo, das bekommst du heute Nacht dreimal zurück!
 

Ich springe auf und eile ihm hinterher. Weil er immer noch lacht, sich sogar den Bauch dabei tätschelt, habe ich ihn schnell eingeholt. "Du bist ein Fiesling!", grante ich Meilo an und halte ihn an seinem Shirt fest, damit er mir nicht wieder stiften geht. "Nur noch ein Foto. Bitte ..." Ich schiebe die Unterlippe vor.

"Nachher ... Vielleicht." Wie gemein! "Ich habe Hunger und vor allem Durst." Er nickt Richtung Café. Sieht einladend aus. Und ein Plätzchen im Schatten wäre jetzt wirklich nicht schlecht. "Wie wäre es mit einer Pause?"

"Sag bloß, dir qualmen die Füße", necke ich ihn.

"Ich geb dir gleich qualmen." Er ergreift meine Hand und schleift mich hinter sich her. Nachher wird auch etwas qualmen, mein Lieber ...

Wir ergattern einen recht netten Platz draußen vor dem Café und warten auf eine der Bedienungen, die alle Hände voll zu tun haben. Bei dem Wetter wimmelt es vor lauter durstigen Gästen. Eher gelangweilt blättere ich in der kleinen Karte herum. Ich weiß schon was ich bestellen möchte, aber gucken schadet ja nichts. "Wie lange bleibst du eigentlich?", fragt mich Meilo. Er durchforstet ebenfalls das Angebot.

"Bis du weiterreist."

"Echt?" Ich nicke. "Dann haben wir noch zweieinhalb Tage für uns", rechnet er aus und lächelt dabei selig. "Wie schön."

"Finde ich auch." Ich kann mich gar nicht mehr auf die Karte konzentrieren. Wenn wir jetzt allein wären, dann ...

"Hallo guten Tag. Was darf ich euch denn bringen?" Und wieder ein verflogener Zauber des Augenblicks.

Ich bestelle zuerst, dann Meilo. Die Bedienung ist so schnell wieder weg, dass ich schwören könnte, kleine Kondensstreifen hinter ihr herzischen zu sehen. "Was für ein schöner Tag", seufzt Meilo und streckt sein Gesicht in die Sonne.

"Dem kann ich nur zustimmen." Jeder Tag, den ich mit Meilo verbringen kann, ist ein schöner Tag. Auf die Gefahr hin, wieder in den Kitsch abzudriften, aber so ist es nun mal. Mit ihm sind sicher auch Regentage wunderschön, oder Hagelwetter, Sturmböhmen und Schneekatastrophen. Hauptsache wir sind zusammen. Das nagende Gefühl in mir, ihn am Sonntag wieder verlassen zu müssen, trifft mich wie ein Schlag ins Gesicht.

Wie soll das weitergehen? Solange ich keinen Job habe, wird es kein großes Problem sein, ihm wieder hinterherzufahren, solange es meine Kasse zulässt, aber was, wenn ich das nicht mehr kann, weil ich von morgens bis abends arbeite?

Wie einfach es doch war, einen Freund in der selben Stadt zu haben. Nicht, dass ich meinen Ex vermisse, aber wie schön wäre es doch, wenn Meilo wenigstens in meiner Nähe wäre ...

"Nic?"

"Hm?" Ich war ganz in Gedanken versunken. Das hat auch Meilo bemerkt.

"Träumst du mit offenen Augen?"

"So ähnlich", gebe ich zu und übe Serviettenfalten.

"Denk dran. Noch zweieinhalb Tage. Zweieinhalb Tage nur für uns." Überrascht schaue ich ihn an. "Schätze, wir haben über das Gleiche nachgedacht." Meilo schmunzelt und legt den Kopf schief. "Und die paar Monate bekommen wir schon irgendwie rum."

Ich nicke schwach. Das werden wir. Irgendwie. "Und danach?", frage ich ihn. "Was machen wir dann? Du lebst in Berlin, ich vielleicht immer noch bei meinen Eltern. Außerdem habe ich bis dahin vielleicht auch eine Arbeitsstelle und kann nur an den Wochenenden zu dir."

"Dann komme ich die Woche über eben zu dir." Er grinst mich an. Veräppelt er mich gerade?

"Und dein neuer Job, den du in Planung hast?"

"Schreiben und komponieren kann ich doch auch bei dir." Er zuckt mit den Schultern. "Na ja ... oder ich ziehe ganz zu dir … oder du zu mir, falls das Arbeitstechnisch bei dir funktionieren würde." Nervös beißt er sich auf die Unterlippe. Seine Augen irren verlegen vom Tisch zu mir und wieder zurück. Moment mal! Heißt das etwa, er will, dass ich mit ihm zusammenziehe? "Könnte ja auch sein, dass du jemanden in der Nähe von Berlin findest, der dein Programm möchte", setzt er nach, und ich bin mir absolut sicher: Das war ein Angebot! Er will mit mir zusammenziehen! "Und falls nicht, ich muss mir bis Januar sowieso eine neue Bleibe suchen, da die meine jetzige Wohnung der Plattenfirma gehört, also würde es sich anbieten. … Also gleich zusammen eine Wohnung zu suchen, meine ich."

Ich starre Meilo an und weiß im ersten Moment nicht, was ich sagen soll, da rauscht auch schon die Bedienung herbei und knallt unsere Bestellungen auf den Tisch. Als sie wieder abgerauscht ist, nippt Meilo unsicher an seiner Cola. "War das ein Angebot?", frage ich ihn leise. "Eins zum Zusammenziehen?"

Meilo stellt das Glas ab und räuspert sich. "Wenn du magst", antwortet er und sieht mich an. "Zu früh, um so etwas zu bereden?"

Ich atme tief ein und trinke ebenfalls einen Schluck. "Vielleicht." Meilo nickt sichtlich betrübt. "Es ist nicht so, dass ich noch nicht darüber nachgedacht hätte. Wie es dann mit uns weiter geht und so was, aber im Moment ist bei mir alles in der Schwebe."

"Das weiß ich."

"Ich muss erst Geld verdienen, bevor ich mir eine Bleibe suchen kann, verstehst du?"

"Tue ich."

"Und es könnte auch sein, dass ich dann weiter weg muss. Nach Süddeutschland, oder so."

"Könnte passieren."

"Und wenn du dann weiter in Berlin arbeitest, dann können wir ja schlecht eine Wohnung zusammen nehmen. … Dann blieben uns wieder nur die Wochenenden." Gott! Was für eine Horrorvorstellung! Weiterhin von Meilo getrennt bleiben!

"Nic? Du musst dich noch nicht entscheiden." Ich runzle die Stirn. "Das klang gerade so, als wolltest du dich herausreden." Tat es das?

"Tut mir leid. Ich habe laut nachgedacht", entschuldige ich mich für meinen Redeschwall. In Wahrheit wollte ich mir damit Zeit zum Nachdenken verschaffen. Ich kann mir natürlich schon mehr als gut vorstellen, längerfristig bei ihm zu sein. Aber gleich eine gemeinsame Wohnung suchen und zusammenziehen?

"Wir haben ja noch ein paar Tage Zeit", meint Meilo. "Wir können in ein, zwei Monaten ja mal weitersehen." Ich mag mich irren, aber hört sich Meilo ein wenig enttäuscht an?

"Wie wäre es, wenn wir erst einmal testweise zusammenwohnen?", schlage ich vor. "Ich könnte ganz schnell alles Wichtige einpacken, und zu dir düsen." Kann ja auch Urlaub nehmen, falls ich Arbeit habe.

Meilo beginnt zu lächeln. "Willst du das wirklich?"

"Wieso nicht?"

"Und wenn du eine Stelle als Programmierer bekommst?"

"So weit ist es ja noch nicht. Und zum Programmieren brauche ich meist sowieso bloß meinen Laptop und meine Notizen. Das kann ich zum Glück überall mit hinnehmen. Auch mit in deine Wohnung, solange du Internet hast."

"Welche Wohnung hat denn heutzutage kein Internet?", grinst Meilo.

"Stimmt", lache ich und fühle mich erleichtert. Nicht wegen des Internetanschlusses. Ich bin froh, dass wir uns einig sind, ohne gleich eine Umzugsfirma zu bestellen.

"Wird nur etwas kniffelig, wenn ich bis dahin keine neue Bleibe habe."

"Wann musst du den aus deiner jetzigen Wohnung raus?"

"Bis zum zweiten Januar." Oha! "Aber wozu gibt es Hotels." Meilo grinst schief.

"Stimmt. An Hotels dürftest du dich mittlerweile gewöhnt haben." Er verzieht das Gesicht. "Nicht?" Kopfschütteln. "Ist es nicht toll, vom Zimmerservice alles zu bekommen, was man sich wünscht?" War schon ein super Ding, mit dem Zimmerservice gestern. Und so praktisch.

"Es gibt Besseres", meint Meilo.

"Was denn zum Beispiel?"

"Zum Beispiel morgens in seinem Zuhause im eigenen Bett aufzuwachen." Hm … Verstehe. "Seinen Liebsten neben sich zu haben. Mit ihm den Tag zu beginnen, ohne Zeitdruck, nur wir beide …"

"Das hört sich wirklich besser an, als jeder Zimmerservice", finde ich und stelle mir das alles prompt vor. Natürlich mit Meilo und mir. Eine Vorstellung, die mir mit jeder Sekunde besser gefällt.

"Es mag sich für dich wahrscheinlich total verrückt anhören, weil wir uns noch nicht so lange kennen, aber für mich würde es nichts schöneres geben, als irgendwann mit dir zusammen zu wohnen."

"Nein. Das hört sich nicht verrückt an", sage ich zu Meilo und schaue ihn lächelnd an. "Aber würdest du wirklich für mich in eine ganz andere Stadt ziehen wollen?"

"Für dich würde ich noch viel mehr machen", flüstert er und schiebt unauffällig seine Hand auf meine.

Mein Bauch fängt Feuer. Wenn ich nicht aufpasse, gehe ich gleich komplett in Flammen auf!
 

***
 

"Kann es sein, dass du Shoppingsüchtig bist?"

"Ach was!", lacht Meilo. "Ich nutze es bloß aus, dass ich heute einen fleißigen Träger bei mir habe."

"Na klasse", keuche ich unter der Last der Tüten, die Meilo mir nach jedem Besuch in einem der Geschäfte in die Hand drückt. Fairerweise muss ich gestehen, er trägt auch welche. "Können wir nicht eine Pause machen?"

"Schon wieder? Wir haben doch eben erst eine gemacht."

"Das war vor einer Stunde! Meine Füße tun weh und ich habe Durst."

"Jetzt quengle doch nicht gleich. Da hinten ist eine Eisdiele. Möchtest du was?"

"Bin ich ein Kleinkind?" Will er mich mit läppischen Eis ruhigstellen?

"Du hörst dich jedenfalls so an." Wamm! Volle Breitseite. Eingeschnappt bleibe ich stehen. Meilo läuft noch ein paar Schritt weiter, dann bemerkt er, dass etwas fehlt. Sein Packesel. "Kommst du?"

"Ich will kein Eis." Meilo legt den Kopf schief und seufzt. "Ich will was anderes."

"Und was?"

Ich schaue mich um. "Das kann ich dir hier nicht sagen." Dafür kann ich ihn allerdings vielsagende Blicke zusenden.

"Erst, wenn wir fertig sind mit einkaufen. Hopp!"

"Sklaventreiber", murmle ich in meinen nicht vorhandenen Bart.

"Das habe ich gehört!"

"Schön!" Und wieder verschwindet Meilo in eins der Geschäfte. "Womit habe ich das verdient?"
 

Langsam schlurfe ich ihm nach. Wenigstens ist der Laden klimatisiert. Und hinten in der Ecke sehe ich eine kleine runde Sitzgelegenheit stehen. Meins! Ich rase darauf zu und stöhne erleichtert auf, als ich meine müden Füße von mir strecken kann. Die Tüten landen vor mir auf dem Boden. Von mir aus kann Meilo jetzt in aller Ruhe den gesamten Laden aufkaufen. Solange die den ganzen Kram ins Hotel liefern, versteht sich. Sonst muss ich mir noch den Esel leihen, der am Rathaus unnütz herumsteht. Denn dieser zweibeinige Esel hier, der ist müde und launisch. Es fehlt nicht viel, und ich fange an zu bocken.

"Nic?" Och nee!

"Ja?"

"Komm doch mal."

"Keine Lust." Aus den Regalreihen taucht Meilos Kopf auf. Das bringt mich zum Lachen. "Was ist denn?", kichere ich. "Bist du unter einem Haufen Klamotten verschütt gegangen?"

Meilo stürzt die Lippen. "Nein. Trotzdem brauche ich deine Hilfe." Dann will ich mal nicht so sein.

Alle Tüten wieder eingesammelt, schleppe ich mich zu meinem kaufsüchtigen Popsänger. "Wozu benötigst du meine Hilfe?", frage ich ihn, als ich hinter ihm stehe.

"Hierfür." Er dreht sich um und präsentiert mir zwei sehr delikate Stöffchen. Unterwäsche! Und was für welche!

Ich stutze und schaue mich mal genauer in dem Laden um. "Wir sind ja in einem Unterwäscheladen", stelle ich verwirrt fest.

"Das fällt dir erst jetzt auf?"

"Ja", gestehe ich. Meilo grinst sich einen ab. "Hab eben nicht drauf geachtet!" Bei so vielen Läden in denen wir heute schon waren, ist das auch kein Wunder. Auserdem hatte ich nur Augen für die Sitzgelegenheit.

"Ist ja schon gut. ... Und? Welcher gefällt dir besser?"

"Kann ich nicht sagen. Die musst du erst anprobieren." Meilo boxt mir gegen die Brust.

"Nicht, bevor ich die hab waschen lassen." Kann ich verstehen. "Nun?"

Ich lasse die Tüten wieder fallen und unterziehe beide Höschen einer ausgiebigen Untersuchung. Dabei fällt mein Augenmerk auf ein Höschen, das neben uns im Regal liegt. "Der hier wäre auch nicht schlecht", lache ich und zeige drauf.

"Kiss the Cock?" Meilo lässt eine Augenbraue nach oben hüpfen. "Also falls es zwischen uns mal so weit kommt, und ich dir das noch extra auf den Schlübber schreiben muss, dann lege ich Beschwerde ein."

"Ich schwöre dir, so weit lasse ich es erst gar nicht kommen."

"Sehr beruhigend", grinst Meilo. "Dann sag mir endlich, welchen der beiden du lieber an mir sehen würdest." Er wedelt mit den vorher ausgesuchten Slips.

"Na schön. Dann wähle ich den da", entscheide ich, und halte den roten Jock empor.

"Wieso wusste ich das schon vorher?", schmunzelt mein Schatz.

"Weil du hellsehen kannst", raune ich ihm zu und drängle ihn gegen das Regal neben uns.

Keiner in Sichtweite. Ungeachtet der Tüten in meinen Händen, schnappe mir seine Handgelenke und halte sie fest. "Was wird das?"

"Nach was sieht es denn aus?" Ob es hier Umkleiden gibt? Das gilt es doch sofort herauszufinden. Aber vorher mopse ich mir noch einen Kuss von meinem süßen Meil"Ohh!" Beinahe wäre ich gegen das Regal gefallen, weil Meilo sich plötzlich von mir weggedreht, und seine Handgelenke aus meinem Griff gezogen hat. "Was ...?"

"Meilo! Was machst du denn hier?" Somit hat sich meine Frage erledigt. Niklas!

Aufgeregt wie ein flatterndes Huhn stürmt er den Unterwäscheladen und hält geradewegs auf uns zu. Mir platzt gleich der Kragen! Der hat mir gerade echt gefehlt! "Niklas ... Hey. Was für eine Überraschung." Meilo scheint ebenfalls nicht glücklich über diese miese Zufallsbegegnung zu sein.

"Du gehst einkaufen? Ist das nicht zu Beschwerlich für dich in deinem Zustand?" Unbarmherzig werde ich zur Seite gedrängt. Knilch-Niklas schiebt sich zwischen Meilo und mich. Giftzwerg! "Du sollst dich doch ausruhen."

"Ich musste mal raus", verteidigt sich Meilo. "Es geht mir schon besser."

"Das kann ich nur bestätigen", mische ich mich ein, aber der Knilch beachtet mich gar nicht.

"Hätte ich das gewusst, hätten wir zusammen shoppen können." Schmollt der Knilch jetzt etwa?

"Das war eine spontane Idee." Meilo lächelt verkniffen. Rechtfertigt er sich gerade bei Knilch-Niklas? Ich muss mich wirklich zusammenreißen, dass ich keinen Ton sage.

"Wo warst du schon überall? Ich wollte noch ins Karstadt. Kommst du mit?" In meinen Ohren pfeift es laut. Nicht aufregen Nic! Es lohnt sich nicht.

"Eher nicht", winkt Meilo ab. "Ich will wieder ins Hotel. Nicht, dass ich noch einen Rückschlag bekomme." Ich liebe dich Meilo!

"Dann gehe ich mal mein Höschen bezahlen." Triumphierend wedle ich mit Meilos rotem Jock, schnappe die Tüten und begebe mich zur Kasse. Nichts wie weg hier! Weg von diesem Störenfried.

Eine weitere Tüte geht in meinen Besitz über. Meilo und der Knilch sind schon vorn am Ausgang. Fast sieht es so aus, als wollte Niklas schnell abhauen, damit ich alleine zurückbleibe, und ich verwette meinen Hintern darauf, dass er genau das vorhat. So nicht mein Freund! Kurz bevor sie draußen sind, dreht sich Meilo jedoch um und wartet auf mich. Genervt bleibt der Knilch neben ihm stehen, während mein Schatz mir eine stumme Entschuldigung sendet.

Ich atme einmal tief durch. Meilo kann ja nichts dafür. Deshalb schraube ich meine Wut runter und lächle ihn an. "Auf zum Hotel", flüstere ich ihm zu und freue mich schon riesig darauf, endlich die Tüten los zu sein und vor allem mit Meilo die lang ersehnte Zweisamkeit genießen zu können. "Bye Niklas. Man sieht sich." Oder auch nicht, du Pimpf!

"Ach weißt du was Meilo? Ich komme mit. Meine Füße tun weh und ich könnte einen Snack gebrauchen." Was?! Der will mit? "Beeilen wir uns. Die Bahn kommt gleich." Ganz ruhig Niclas. Nicht aufregen. Nur nicht aufregen.
 

Natürlich ist die Straßenbahn vollgestopft gewesen. Mit den vielen Einkaufstüten kam ich mir vor, als hätte ich Überbreite und musste mich schwer schnaufend zwischen den Fahrgästen hindurchzwängen. Dazu noch Niklas' ständiges Geplapper und Meilos leidvolle Blicke. Es war fast nicht zum Aushalten.

Im Hotel wurde es auch nicht besser. Niklas folgte uns auf dem Fuße und nun sitzt er auf der Couch in Meilos Suite und labert und labert und labert. Ich bin kurz davor, ihn mit einem der Sofakissen zu ersticken. So kurz, sage ich euch!

"Ich freue mich echt schon auf den nächsten Auftritt! Wenn man so lange Pause hat, wird es einem ganz schön langweilig." Der arme Knilch! Das ist aber noch lange kein Grund, uns zu nerven. Der Tag rinnt beständig dahin, und er belagert meinen Meilo! Wo wir sowieso schon so wenig Zeit für uns haben. Ich dreh gleich durch!

Das geht so nicht weiter. Ich muss hier raus. Das Geschwätz kann ich mir nicht länger antun. "Ich bin mal unten, mir etwas zu Trinken holen", erkläre ich und stehe auf. "Bis nachher." Ich spüre Meilos Blicke in meinem Rücken. Ebenso die des Niklas-Knilches. Wetten, er macht in Gedanken Freudensaltos, dass ich das Feld räume? Ach, soll er doch! Von mir aus soll er auch versuchen, sich an Meilo ranzumachen. Bitte. Wenn's schön macht. Ich vertraue Meilo, und auch wenn es mir nicht schmeckt, dieser Knilch ist Meilos Freund. Gönne ich ihnen ein paar Minütchen zum Plauschen.

Unten in der Lobby nicke ich dem Typen hinter der Rezeption zu. Es ist der Selbe, wie an dem Abend, an dem ich hier angekommen bin. Er grinst. Ich grinse zurück. Doch nur kurz, daraus soll nämlich kein Flirt werden. Ich will nur nett sein.

Draußen in der Sonne bleibe ich stehen und schaue nach rechts den Gehweg entlang. Nichts Aufregendes in Sicht. Links sieht die Sache schon anders aus. Ganz weit vorn kann ich eine Tankstelle ausmachen. Dann latsche ich da mal hin, lungere dort etwas herum, kaufe mir was zum Knabbern und zu Trinken, und latsche wieder zurück zum Hotel. Währenddessen checke ich meinen E-Mail Account, der mir jedoch nichts Neues anzeigt. Keiner, der mir einen gut bezahlten Job anbietet, und der mir ansonsten alle Freiheiten lässt, um mit Meilo durch Deutschland zu turnen, bis wir uns ein kleines Nest schaffen können. Ein gemeinsames, gemütliches Nest. Nur wir beide ...

Meine Laune steigt wieder an wenn ich darüber nachdenke. Eigentlich ist es egal, was in Zukunft passiert. Meilo will mich bei sich haben, und ich ihn auch bei mir. Wenn ich da an meinen Ex zurückdenke ... Ja, ich weiß. Ich sollte die zwei nicht miteinander vergleichen, doch das tut man ganz automatisch. Jedenfalls war es ein langes Hin und Her mit ihm, bis er sich dazu durchgerungen hatte, mich bei sich wohnen zu lassen. Nicht, dass ich ihn dazu gedrängt hätte, aber es war einfach praktischer gewesen. Aber egal jetzt! Vergangen und vergessen.

Im Tankstellenshop durchstreife ich die Regale, kralle mir Chips, Schokolade und einen Sixpack Dosenbier. Darauf habe ich jetzt echt mal Lust. Ungesunder Knabberkram und Bier. Yummie! Ich gehe damit zur Kasse und stelle mich in die Schlange. Ganz schön was los hier. Mittelmäßig gut gelaunt, überfliege ich desinteressiert das Zeitungsregal. Und siehe da. Keith Kandyce. Ich beiße mir auf die Unterlippe und schaue weg. Daran werde ich mich nie gewöhnen, glaube ich. Überall taucht mein geschminkter Meilo auf. 'Bald nicht mehr. Dann habe ich ihn für mich alleine.' Und siehe da, meine Laune steigt wieder.
 

***
 

Eigentlich habe ich gehofft, Knilch-Niklas wäre gegangen, wenn ich wieder in der Suite bin, doch da habe ich falsch gehofft. Kaum drinnen, höre ich seine nervige Stimme. Und das was ich höre, lässt mich regungslos innehalten. "Ich weiß nicht", quäkt er. "Der kommt mir komisch vor." Ich muss nicht lange raten, wen er mit DER meint.

Leise schließe ich die Tür, damit keiner der beiden mitbekommt, dass ich wieder da bin. "Wenn du ihn kennenlernst, wirst du sehen, dass er ein ganz wundervoller Mensch ist", antwortet ihm Meilo mit seiner sanften Stimme. Mir wird ganz warm ums Herz.

"Irgendwas ist faul an dem." Boshafter Knilch! Das sagt er bloß, weil er hinter meinem Schatz her ist. Hinterhältige Schlage. Nur gut, dass Meilo darauf nicht reinfallen wird.

"An ihm ist nichts faul." Meilo lacht auf. "Im Gegenteil." Du dreckiges Luder! Ich will dich! Sofort!

"Wie meinst du das?" Knilch-Niklas horcht auf. Oh oh. Meine schmutzigen Gedanken verpuffen so schnell, wie sie gekommen sind. Ahnt er was? "Hast du was mit ihm?" Shit!

Hektisch öffne ich die Tür wieder und schlage sie laut zu. "Bin wieder daha!", rufe ich in die Suite hinein und eile Meilo zur Hilfe. Ablenkungsmanöver geglückt, würde ich sagen, denn Knilch-Niklas glotzt doof aus der Wäsche, während Meilo dankbar ausatmet. "Möchte jemand ein Bier?" Ich wedle mit dem Sixpack und werfe die Chips samt der Schokolade auf den Couchtisch.

"Bier? Wo hast du das den her?" Knilch verzieht das Gesicht. Smogalarm.

"Von der Tanke", antworte ich überheblich. "Frisch gezapft."

"Wäh!" Gleich schiebe ich ihm eine Dose in den Arsch, wenn er sich weiter so widerlich verhält.

"Ich nehme eins", sagt Meilo und winkt mit seinen Fingern. Ich reiche ihm eins und quetsche mich, wie sonst immer der Knilch, zwischen die beiden. Ab jetzt ignorierst du mich nicht mehr, mein 'Freund'.

"Reichst du mir bitte die Chips?" Mit einem lieben Augenaufschlag sehe ich den Knilch an. Widerwillig gibt er sie mir. "Danke. ... Auch welche?"

"Die machen fett", grantet er.

Ich zucke mit den Schultern. "Ich kann's mir leisten." Bamm! Mitten in die Fresse! Nimm das!

"Ansichtssache." Huuuh! Jetzt wird er zickig.

"Haargenau." Genussvoll landet eine Ladung Chips in meinem Mund, die ich mit dem Bier hinunterspüle.

Meilo grinst sich einen und greift ebenfalls in die Tüte. Nicht ganz so gierig wie ich, aber trotzdem: Noch eins in die Fresse, du Knilch! ... Ich denke, langsam aber sicher, verhalte ich mich kindisch. Aber er hat angefangen! Wie gut, dass ich im Zickenkrieg hervorragend ausgebildet wurde. Nicole sei Dank. Deswegen weiß ich auch nur zu gut, wie man den anderen richtig schön auf die Palme bringen kann: Ignorieren.

Ich schaue Meilo an und zeige Knilch die kalte Schulter. "Weißt du, was wir vergessen haben?", frage ich meinen Schatz.

"Was denn?"

"Ich wollte noch ein schöneres Foto von den Stadtmusikanten." Anstatt Stadtmusikanten hätte ich beinahe von deinem Cock gesagt. Ich konnte es mir aber gerade noch verkneifen.

"Das, was du gemacht hast, ist doch schön", grinst Meilo.

"Das findest auch nur du. Dir scheißt ja auch kein Gockel auf den Kopf." Meilo lacht und mopst sich noch ein paar Chips.

"Ich sage besser nichts dazu." Brauchst du nicht, Schatz. Deine Blicke sagen schon alles. Mehr als das. Ich muss an das kleine Nichts denken, dass ich vorhin gekauft habe. Wäre der Knilch nicht da, würde ich Meilo das Teil sofort anziehen, nur um es ihm bald darauf wieder vom Körper zu kauen ... Scheiße! Warum verschwindet der nicht endlich?!

"Ich war noch gar nicht bei den Stadtmusikanten", teilt uns der Knilch mit. Will das einer wissen? "Wir könnten morgen doch noch mal dort hin gehen." Noch nicht mal, wenn die Hölle zufriert, du Parasit! "Und am Bremer Loch war ich auch noch nicht."

"Loch?!" Da horche ich doch auf. Ein Loch ... Wie verführerisch. Ist das breit genug, um den Knilch dort hineinzuschubsen? Und vor allem auch tief genug?

"Nicht das was du denkst", schmunzelt Meilo. Ich hebe eine Augenbraue. Ich bin mir sicher, Meilo ahnt noch nicht mal, was ich bei dem Wort Loch gedacht habe! "Das ist eine Spendenbox, die in den Boden eingelassen ist. Sie soll sogar was abspielen, wenn du Geld rein wirfst." Noch nie was von gehört.

"Da will ich unbedingt hin!", ruft Knilch begeistert. Dann geh doch. Husch! Kannst die ganze Nacht da bleiben. Oder die ganze Woche. Oder besser noch, das ganze übrige Jahr.

"So dringend muss ich mir das nicht anschauen." Ich zucke mit den Schultern. "Wenn ich will, dass Musik ertönt, wenn ich was in ein Loch stopfe, dann kann ich das auch ohne Spendenbox", grinse ich anzüglich. So! Bitte Meilo. Da hast du deinen anzüglichen Lochwitz.

"Bist du vulgär", spuckt der Knilch neben mir.

"Oh Entschuldigung. Ich wusste nicht, das Heten anwesend sind." Natürlich weiß ich, dass Knilchilein keine Hete ist. Aber es macht mir langsam Spaß, ihn zu provozieren.

"Wer sagt denn, dass welche da sind?" Seine Schweinsäuglein fixieren mich provokant.

"Du bist gay?", frage ich ihn höchst überrascht klingend. "Meint man gar nicht." Da bleibt ihm anscheinend die Spucke weg. Soll ich noch eins oben drauf setzen? Wieso nicht? Vielleicht trollt sich der Knilch dann endlich von hier.

Lässig drehe ich meinen Oberkörper zu ihm herum, stütze meinen Ellenbogen auf die Rückenlehne der Couch und lege den Kopf auf meine Hand. Süffisant grinse ich ihn an. "Interessant … Hätte ich das vorher gewusst", raune ich ihm zu und klemme mir das Bier zwischen die Beine. Möglichst nahe an meinem Schritt, doch so, dass mir mein Freudenspender nicht abfriert. Innerlich jubelnd schaue ich zu, wie Knilch zu schlucken beginnt.

Meilo stupst mir mit einem Finger in den Rücken. Soll ich etwa damit aufhören, Knilchilein schöne Augen zu machen? Das brauche ich aber erst gar nicht, denn plötzlich steht er auf, räuspert sich und wischt sich unruhig die Hose glatt. "Ich geh dann mal wieder. Hab noch was vor", brabbelt er. "Man sieht sich. Bye."

"Bahaii!", rufe ich ihm hinterher. Als die Tür ins Schloss fällt, patscht mir Meilo mit dem Handrücken ins Kreuz. Nicht fest, versteht sich. Ich fange an zu lachen. "Eigentlich müsste ich mich gekränkt fühlen, weil er bei meinem Flirtkünsten stiften gegangen ist."

Meilo grinst ebenfalls. "Du bist unmöglich."

Ich drehe mich wieder zu ihm herum, was mir viel besser gefällt, als eben die Aussicht auf den Knilch. "Sauer?", frage ich ihn.

"Ein wenig." Ups. "Ihr beide seid wie Hund und Katze."

"Das würde ich jetzt nicht sagen", streite ich ab. "Eher wie Esel und Cock." Mein Schatz atmet laut aus und legt den Kopf schief. "Was denn?"

"Ich geb dir gleich Cock", antwortet er dunkel und umfasst mein Gesicht. Ich kann gar nicht so schnell schalten, da liegen seine Lippen auf meinen. Endlich!
 

Meilo schwingt sein Bein über meinen Schoß, sodass er rittlings auf mir sitzt, und reibt sich an mir. Ich lege meine Hände auf seinen knackigen Hintern und ziehe ihn heftig an mich ran, auch wenn das fast unmöglich ist, da er sich ja schon an mir schuppert wie ein liebestoller Hund, und mit mir geht beinahe die Libido durch, so scharf werde ich auf einmal auf meinen süßen Spatz. Start von Null auf Hundert in eins Komma drei Sekunden. Das muss uns einer erst einmal nachmachen!

Meilos Finger vergraben sich in meinen Haaren, kratzen über meine Kopfhaut. Ich bekomme eine Gänsehaut und keuche auf. Rabiat zerre ich an seinem Shirt, reiße es ihm über den Kopf und mache mich über seine unbedeckte Brust her. Mein Schatz kichert leise und öffnet mir indes die Hose. Ich beiße in seine linke Brustwarze und lecke danach versöhnend darüber. Sie richtet sich sofort hart auf, weshalb ich an der anderen weiter mache und mich dann abwechselnd um jede einzelne kümmere. Über mir fabriziert Meilo ziemlich geile Töne. Sexy!

Unterdessen haben Meilos Fingerchen den Verschluss meiner Hose aufbekommen, und nesteln sich zwischen meinen Hosenschlitz hindurch. "Da ist er ja", schmunzelt Mr. Flinkefinger.

"Wer denn?", möchte ich nur der Form halber wissen und knabbere weiter an den harten Knöpfchen vor mir.

"Kikerikie," kräht er und krault über die Beule in meinem Schritt.

"Wolltest du mir nicht eigentlich deinen geben?", ärgere ich ihn und schiebe meine linke Hand zwischen seinem Hintern und der Couch hindurch. "Zeig ihn mir", fordere ich ihn mit heiserer Stimme auf.

"Du willst ihn sehen?"

"Unbedingt." Meilo schmunzelt und zieht seine Hände aus meinem Hosenschlitz. Schade, doch ich wollte es so.

Er rutscht von meinem Schoß und stellt sich vor mich. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen und mir kommt eine Idee. Wollt ihr raten, welche?

Als Meilo sieht, dass ich mein Handy aus der Jeans ziehe, verzieht er das Gesicht. "Steck das Ding weg", grollt er.

"Warum denn? Du siehst so heiß aus, dass muss festgehalten werden." Das sieht mein Schatz nicht so. Er verschränkt die Arme vor der Brust und tippt mit dem linken Fuß auf und ab. "Och bitte Meilochen."

"Eigentlich hatte ich vor gehabt, einen kleinen Stripp für dich hinzulegen, aber ..."

"Aber?"

"Solange du das Handy in der Hand hast, mache ich gar nichts." Das denkt auch nur er!

"Muss ich dich erst daran erinnern, dass ich noch was gut bei dir habe." Überlegen grinse ich ihn an und knipse ein paar Bilder. Stirnrunzelnder Meilo, überraschter Meilo, grummeliger Meilo. Sehr hübsch.

"Du hast noch was gut bei mir?", fragt er spitz.

"Ja."

"Von was?"

"Lass mal sehen", überlege ich und tippe mir mit der Ecke des Handys gegen das Kinn. "Du hast mir vorhin die Zunge rausgestreckt, ich durfte deine Tüten schleppen und zu guter Letzt musste ich meine halbe Barschaft für dein Höschen ausgeben. Das sind ein paar sexy Bilder wert, finde ich."

"Ha", japst Meilo und verengt seine Augen zu schmalen Schlitzen. "Du hast den Jock für mich gekauft?"

"Wusstest du das nicht?"

"Nein. Ich dachte, du tust nur so, als würdest du ihn kaufen."

"Wieso hätte ich das tun sollen?"

"Wegen Niklas."

"Ha", äffe ich ihn nach.

"Dann ist das Höschen in einer dieser Tüten?" Ich nicke. "Gut zu wissen", raunt er und beginnt sich die Hose aufzuknöpfen. Holla! Meilo bewegt sich dabei so heiß, dass ich mein Handy total vergesse und ihm geifernd dabei zuschaue, wie die Hose langsam von seinen Hüften rutscht und an seinen Knöcheln hängen bleibt. Elegant steigt er aus ihr heraus und dreht sich um. Seine Kehrseite ist ebenfalls unglaublich schön anzuschauen. Ich betrachte sein Tattoo, folge die in den Mustern verschlungenen Buchstaben bis hinunter zu seinem Hintern. Just in diesem Moment rutscht auch seine Unterhose gen Boden und dann beugt er sich auch noch mit dem Oberkörper runter. "Machst du das auch auf der Bühne?", frage ich ihn mit trockenem Mund und belegter Stimme.

"Nur, wenn du im Publikum bist", lacht er und richtet sich geschmeidig wieder auf. Auffordernd blickt er mich über seine Schulter hinweg an. "Und nackt bekommst sowieso nur du mich zu sehen." Das will ich aber auch schwer hoffen! Wenn ich daran denke, ein anderer würde ihn so zu 'Gesicht' bekommen ... Niemals! "Na was ist jetzt? Wolltest du keine Fotos machen?" Ach stimmt ja. Da war noch was.

"Nein." Ich schüttle den Kopf. "Ich will dich lieber live und in Farbe."

"Wie du willst", lacht Meilo und dreht sich um. Nicht nur Meilo steht aufrecht vor mir ...

Er kommt auf mich zu und geht vor mir auf die Knie. Stöhnend schließe ich die Augen und fiebere dem Kommenden entgegen. Damit meine ich Meilos weiche Lippen, die ich mir sehnlichst an einer ganz besonderen Stelle wünsche. Doch darauf muss ich noch ein wenig warten. Zuerst küsst mein Schatz meinen Bauch, taucht mit der Zunge in meinen Bauchnabel und packt den Bund meiner Hose. Um es ihm leichter zu machen, hebe ich meinen Hintern hoch. Schwubb, unten ist meine Hose. Meilo zieht sie mir über die Beine und befreit meine Füße aus den Hosenbeinen.

"Nic, Sweety?"

"Ja?"

"Schau mich an." Ich tue ihm den Gefallen. Er lächelt süß, legt seine Hände auf meine Knie und schiebt mir die Beine auseinander. Ich lasse meine Finger durch sein Haar gleiten. Seidig fließt es durch meine Finger. "Vertraust du mir?" Es dauert einen Moment, bis ich seine Frage richtig verstehe.

"Wie meinst du das?"

"So, wie ich es gesagt habe."

"Natürlich tue ich das", antworte ich noch immer verwirrt. Warum fragt er mich das ausgerechnet jetzt, wo er zwischen meinen Beinen kniet?

"Also bist du nicht eifersüchtig auf Niklas?" Ich spüre förmlich, wie bei der Erwähnung meines Namenvetters, das Blut von meinem Schoß zurück in meinen Körper fließt.

"Müssen wir das jetzt besprechen?", will ich wissen und ziehe meine Hand zurück. Sofort tut es mir leid, denn Meilo wirkt plötzlich unsicher.

"Du bist eifersüchtig", stellt er fest und seufzt. "Dass musst du nicht. Wir sind bloß Kollegen, die manchmal etwas in ihrer Freizeit miteinander unternehmen."

Ich hole tief Luft. Meilo will anscheinend genau jetzt darüber sprechen. Gut. Dann sprechen wir darüber. "Ich vertraue dir. Ihm aber nicht. Und eifersüchtig bin ich eigentlich nur deswegen, weil er ständig bei dir sein kann." Jetzt ist es raus, und ich komme mir unglaublich dämlich vor.

Meilo sieht mich eindringlich an und richtet sich auf, sodass wir beinahe auf gleicher Augenhöhe sind. Er legt seine Arme um meinen Nacken und meine wandern automatisch um seine Taille. "Es ist doch nur noch bis Ende des Jahres", sagt er leise. "Danach sehe ich ihn nie wieder, aber wir beide werden dann für immer zusammen sein."

"Das weiß ich doch", seufze ich. "Aber es nervt mich, zu wissen, dass er in deiner Nähe herumwimmelt."

"Und? Lass ihn doch. Soll er herumwimmeln so viel er will. Ich interessiere mich nicht für ihn, und dass habe ich ihm auch schon deutlich gemacht." Ach?

"Wirklich?"

"Wirklich", antwortet mein Schatz und legt seine Stirn gegen meine. "Außerdem weiß er, dass ich mit niemanden eine Beziehung eingehen darf."

"Wie gut, dass du dich daran auch hältst", frotzle ich, grinse aber.

"Hey!"

"Was denn? Stimmt doch, oder?" Meilo gibt so etwas wie einen knurrenden Laut von sich und küsst mich anschließend hart. Allerdings nur kurz, denn dann taucht er wieder ab. "Mehr", flehe ich und schaue ihm verlangend dabei zu, wie er sich über die Lippen leckt.

"Aber nur, weil du es bist", wispert mein Schatz und verpasst mir einen verflucht geilen Blowjob.
 

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