Zum Inhalt der Seite

Phönixblume

Wichtelgeschichte für _Natsumi_Ann_
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zeit der Gefühle

Wie ein blutroter Ball steigt die Sonne am wolkenlosen Horizont auf. Die Morgenröte streift wie ein dunkelroter Streifen entlang zwischen Himmel und Erde. Sekunden später ereignet sich der Übergang von Nacht zu Tag, in dem die dunkle Seite von den feurigen Farbtönen des Sonnenaufgangs verschlingt wird und aus dem Sonnenrot teilen sich die Schattierungen Gelb und Orange auf. Die Flammen strecken sich in alle Himmelrichtungen aus, wobei der Himmelkörper von Rot zu Blutorange umsteigt. Das Licht der Natur weckt die Wüste von Alabasta auf und der Sand glüht im goldenen Schimmer endloser Hitze. Kein Morgen beginnt so atemberaubend wie auf den Weltmeeren. Diese Schönheit der Natur spiegelt sich in zwei großen, braunen Augen wieder und der Erdton leuchtet im sanften Rotbraun.
 

"Wunderschön und friedlich. Nach dem Bürgerkrieg ist dies ein Geschenk des Himmels", meint das junge Mädchen im aufgehenden Sonnenlicht.
 

Während der Tag anbricht, sitzt sie seelenruhig auf einen Wüstenhügel. Ihr violetter Umhang flattert im lauen Wüstensand herum, genau wir ihr himmelblaues, langes Haar. Ein freundliches Lächeln bildet sich auf ihre Lippen. Nach all den letzten blutigen Monaten genießt sie den Moment der Ruhe, ohne einmal an den Bürgerkrieg zu denken. Endlich leben die Menschen in Alabasta ohne Angst und Schrecken. Die halb zerstörte Stadt wird nach jeden Tag neu aufgebaut mit den eigenen Händen Alabastas. Sie erinnert sich gerne an den glücklichen Gesichter ihre Volkes und den Stolz in ihrem Herzen. Das Ende folgt nicht immer nach dem Anfang oder auch davor, sondern bringt erst den Neubeginn hervor. Genau das lernt sie während des Bürgerkrieges. Früh in ihrer Kindheit sammelt sie schon politische Erfahrungen, da sie schon auf viele Königskonferenzen teil nimmt oder auch ihren Vater mit Ehrgeiz folgt. So wächst sie in jungen Jahren als die Prinzessin von Alabasta auf. Prinzessin Nefeltari Vivi.
 

Neben der Prinzessin sitzt ihr bester Freund, die Rennente Karuu, er begleitet Vivi auf allen ihrer Reisen und dient ihr als Transportmittel oder auch mal als Bote, um Nachrichten zu überbringen. Die blau-weiße Rennmütze und die hellrote, große Schutzbrille sind sein Markenzeichen. Das Federkleid gibt einen guten Tarnmodus in den Wüsten, in dem die Federn in Tageslicht von sonnengelb zu goldschimmernd hin und her wechseln, wie die Farben des Sonnenaufgangs. Seine schwarzen, aufrechten Schwanzfedern und die rundlich bis wellenförmigen Male auf sein Gesicht zeichnen ihn als eine treue Seele an der Seite von Vivi aus. Er ist ein wenig ängstlich, aber überwindet seine Furcht schnell, wenn es darum geht, Vivi zu helfen. Zusammen erkennt man die Freunde als ein eingespieltes Team. Sie haben auch schon sehr viele Abenteuer erlebt, egal ob innerhalb oder außerhalb von Alabasta. Als die Sonne über den Horizont weiter auf steigt, steht Vivi auf und geht zu Karuu.
 

"Lass uns weiter gehen, Karuu. Wir müssen uns beeilen, bevor die Zeit um ist", sagt sie entschlossen, dabei steigt sie auf Karuu und seufzt schwer.
 

Seit Tagen reist sie mit Karuu durch die Wüste von Alabasta, um eine Spur ihrer einzigen Hoffnung zu finden, egal wie weit die Suche ist in dieser gefährlichen Umgebung. Innerlich ist sie schon erleichtert, dass sie in letzter Zeit auf keine Sandhaie oder Treibsand trifft, eher wird es schwierig bei einem Sandsturm. Als Wüstenprinzessin kennt sie die Gefahren, doch jetzt das nichts dazwischen kommen, sie müssen es schaffen, endlich weiter zu kommen. Nach dem Vivi ihm das Zeichen gibt, sie können starten, salutiert Karuu startbereit und rennt wie der Blitz los. Dank Karuus unglaublicher Geschwindigkeit flieht er fast über den Sand und hinterlässt eine Staubwolke. Von Alabasta bewegen sie sich südlich weiter weg, um ihr Ziel, den Wüstengarten, zu nähern. Vivi blickt den Horizont anspruchsvoll entgegen. Voller Hoffnung schlägt ihr Herz schneller, als Zeichen ihrer Entschlossenheit.
 

"Es dauert nicht mehr lange und wir erreichen den Wüstengarten. Die einzige Hoffnung mein Volk zu retten, dabei kann mich niemand aufhalten. Die Geschichte mit Sir Crocodile und der Barockfirma hat schon genug Leid und Zerstörung in Alabasta gegeben. Keiner soll mehr leiden, dafür werde ich sogar persönlich sorgen Ich darf bloß nicht aufgeben", denkt Vivi mit einen eisernen Willen.
 

Je höher die Sonne am Himmel aufsteigt, desto schneller steigen die Temperaturen. Die Hitze erklimmt in glühend heißen Dämpfen aus den Wüstensand nach oben, dabei sieht der Blick in der Ferne sehr verschwommen aus. Für die Menschen im Wüstenreich geboren, erstellt es sich weniger als ein Problem. Langsam kullern auch die ersten Schweißperlen über Vivis Stirn, doch mit der Handfläche wischt sie die Flüssigkeit weg. An der Taille befestigt, klappert die Wasserflasche bei jeden Schritt von Karuu. Zum Glück haben sie noch genügend für zwei. Die Rennente verringert ihr Tempo. Ohne einen blasen Schimmer fragt Vivi nach, warum Karuu einfach so anhält hier in der Wüste. Nervös stampft Karuu mit den Wascheilfüßen herum. Um ihren treuen Freund zu beruhigen, klopft sie ihm sanft auf dem Kopf und spürt sein Zittern am ganzen Körper. Irgendetwas mach Karuu Angst, selbst er weiß nicht, was auf ihnen zu kommt. Er reagiert ganz allein auf seinem Instinkt.
 

Gerade will die Prinzessin absteigen, als der Boden unter ihnen wütend herum grollt. Vivi hält sich schützend an Karuu, der immer noch ängstlich Ausschau hält. Ein lauer Wind weht ihnen entgegen, dicht gefolgt von einer riesigen, schnellen Staubwolke. Spiralförmig wirbelt der Sand um ein Wesen der Wüste und steuert direkt auf die Reisende zu. Wie angewurzelt bleibt Karuu stehen, während Vivi schon ahnt, was auf ihnen zu kommt. Mit Mühe versucht sie ihren Freund aus der Starre zu befreien, um vor der Gefahr zu fliehen.

 

"Karuu ..", schreit sie ihn schon an und richtet ihren Kopf zum Wüstenwirbel, der seine wahre Form jetzt zeit. Aus dem Sand erstreckt sich ein Riesensandwurm mit einer unglaublichen Länge von fast 500 Meter. Um den kreisförmigen Maul sind spitze Zähne die sich im Inneren drehen, damit er seine Beute schneller verzehrt. Daraus streckt es gierig seine Zunge raus. Der Körper ist von einer sehr harten Gesteinsschicht in der Form von wellenförmigen Schuppen. Am Kopf erkennt man noch leichte Zacken, die am Rücken entlang führen. Kaum eine Sekunde später brüllt der Riesensandwurm mit einem ohrenbetäubenden Klang. Es scheint sehr gereizt zu sein.
 

"Verdammt! Was hat hier ein Riesensandwurm im Süden zu suchen? Eigentlich bevölkern sie doch den östlichen Teil“, wundert sich Vivi fassungslos, … dann muss jemand oder etwas ihn hier her gelockt haben. Weil ...".
 

Das Geschöpf der Wüste senkt seinen Kopf. Genau den Blick auf Vivi und Karuu gerichtet, brummt der Riesensandwurm sie an. Vivi erkennt die Situation, dass der Jäger seine Beute entdeckt und sich nun auf die Jagd macht. In jeder Sekunde werden Vivis Augen größer, im Gegensatz zu Karuu, der nur seine Flügel vor dem Kopf hält, damit er seine Angst nicht anschaut. Der Feind beugt sich immer mehr nach vorne und seine Körperlänge gleitet über den Sand. Schnell handelt Vivi, in dem sie Karuu einen kräftigen Klaps auf dem Hinterkopf gibt, wobei er nur verwirrt den Kopf schüttelt. Diesen Moment nutzt sie und signalisiert mit einem Fluchtruf, dass Karuu endlich fliehen soll vor dem Wüstenwurm. Erst jetzt kommt die Rennente zu sich und quakt furchtsam, als er den riesigen Maul auf sich zu kommen sieht. Wie von eine Tarantel gestochen rennt er schon mit hoher Geschwindigkeit zu. Hinter ihnen holt auch der Wüstenwurm sie allmählich ein. Nervös hält Vivi die Zügel in den Händen. Ausgerechnet jetzt stoßen sie auf ein Hindernis, was nicht so leicht zu bewältigen ist, da es sich um einen Riesensandwurm handelt. Ein zähes und blutrünstiges Wesen, was neben den Sandhaien den östlichen Teil beherrscht. Ein mal dreht die Prinzessin ihren Kopf nach hinten, um die Lage durchzusuchen, wie nah das Wüstenwesen schon hinter ihnen her eilt.
 

Ernsthaft redet sie zu ihrem Freund: "Schneller Karuu! Er holt uns schon fast ein".
 

Der Angesprochene zuckt bei dem unterirdischen Beben zusammen, doch nickt er hastig auf Vivis Beunruhigung. Bei der Hetzjagd schnaubt die Rennente rau durch den Schnabel, da er erneut die Geschwindigkeit erhöht. Wegen der Anspannung entwickeln sich langsam Krämpfe in Karuus Beine, jedoch behält er die Position. Daran kann Karuu jetzt nicht denken, einfach so schlapp zu machen. Nicht nur sein Leben steht auf dem Spiel, sondern auch das von Vivi. Dieser Gedanke gibt ihm neue Kraft und setzt dabei seine Schutzbrille auf, als Zeichen seines Entschlusses. Anscheint wird Karuu schneller, daher seufzt Vivi für Erste erleichtert, aber weiß, dass sie noch nicht in Sicherheit sind. Das wäre zu einfach. Vor ihnen dehnt sich ein Wüstenhügel aus, der sich als Problem heraus stellt, weil dort sich Karuu wirklich anstrengen muss und somit die Geschwindigkeit beeinträchtigt. Wieder blickt Vivi nach hinten, da es hinter ihnen plötzlich so ruhig ist und kein Sandkorn bewegt sich mehr wegen dem Verschwinden der Erschütterung. Zuerst grinst sie für ihren Erfolg, bis das flaumige Gefühl zurückkehrt und sie einen schlimmen Verdacht hat.
 

"Oh nein! Der Wüstenwurm kann sich auch unterhalb der Sandbänke bewegen, dass heißt ...", vermutet sie und spannt ihre Muskeln an.

Plötzlich schreckt Karuu, welcher die Aufmerksamkeit von Vivi bekommt, da sie nach vorne schaut zum Sandhügel. Einzelne Sandsträhnen fallen wie Schnee vom Berg ab. Diese Beobachtung heißt nichts Gutes, deshalb hält die Rennente ohne jegliche Zögerung. Da Karuu vorher mit großer Geschwindigkeit rannte, verläuft der spontane Stopp so, dass Vivi ruckartig über Karuus Kopf vom Sattel fällt. Eine Sekunde zwischen Leben und Tod.
 

Während sie nach vorne stürzt, taucht aus dem Sandhügel der Wüstenwurm auf. Mit einem Sprung kommt er Vivi entgegen, reißt den Maul auf. Ihre braunen Augen zucken vor Todesangst und die Farbe entwickelt sich zu einem leeren Matt. Als Vivi auf den Sand landet, folgt ein lauter Aufprall. Vor Sorge um seine beste Freundin geht Karuu auf Vivi zu, die vor dem erwartenden Tod ihr Gesicht in den Händen legt. Im gesamten Körper arbeitet noch die Muskeln, auf die Vorbereitung der Flucht oder wegen dem Schock in den Knochen. Karuu fällt ein Stein vom Herzen, weil Vivi nichts passiert ist neben dem Schock. Hauptsache sie lebt, darum füllen sich seine Augen mit Freudentränen und legt seine Flügel um ihren Körper.
 

"Karuu? Ist es vorbei ...", flüstert sie gedämpft und öffnet die Augen, als Karuu grünes Licht gibt.
 

Kurz zuckt die Wüstenprinzessin zusammen. Vor ihr liegt der Riesensandwurm und rührt sich kein Millimeter vom Fleck. Um den Wurm schweben noch ein paar Staubwolken von dem Aufprall. Vollkommen unwissend was passiert ist, steht Vivi mit wackligen Beinen auf. Ihr Freund will sie davon abhalten, damit sie sich noch etwas erholen kann. Natürlich denkt sie nicht daran. Eher will sie weiter gehen, um zum Wüstengarten zu gelangen. Das Rätsel um den Riesensandwurm erlangt schon Vivis Neugier, leider besitzt sie nicht viel Zeit. Der Druck belastet das junge Mädchen sehr, aber verhärtet auch ihren Willen. Für einen Moment atmet sie tief durch und schaut nach oben zum strahlend blauen Himmel. Inzwischen steht die Sonne über den Horizont. Sie glaubt einen Vogel am Himmel zu erkennen. Ein schwarzer Schatten kreist um ihnen. Nach einigen Sekunden ändert sie ihre Meinung, da das etwas auf sie zu fliegt. Direkt auf Vivi landet jemand und ein Zusammenstoß ist nicht zu meiden. Karuu wirbelt aufgeregt mit den Flügel herum. Kaum verschwindet die kleine Sandwolke um Vivi, erstarrt Karuu förmlich zu Stein.
 

Völlig benommen passiert sie ihre Schläfe. Ihre Augen öffnen sich langsam, bevor sie eine klare Sicht bekommt, erkennt sie alles noch verschwommen. Auch brummt leicht ihr Schädel, weshalb sie einiges dreifach sieht und hebt den Kopf hoch. Irgendwie fühlt sich ihr Körper schwer an. Kaum begreift sie den Grund, bekommen ihre Wangen in einen sanften Rosarot. Auf ihren Unterkörper liegt ein junger Mann, der anscheint vom Himmel fiel, aus welchen Grund auch immer. Zwischen ihren Brüsten befindet sich das Gesicht mit den Sommersprossen, wobei der Mann auch gerade zu sich kommt. Beschämt quiekt Vivi auf und verpasst dem Fremden eine Ohrfeige, welcher dann von ihrem Körper fällt. Ein paar Bewegungen nach hinten zeigen ihre Verlegenheit, kreuzt ihre Arme vor der Brust und schüttelt den Kopf. So was ist ihr im Leben noch nie geschehen, vor allem jetzt in der schwierigen Lage. Neben ihr gesellt sich auch Karuu, um nach seiner Begleiterin zu sehen. Anschließend wacht der Mann auf. Herzhaft gähnt er und steht mit einem Sprung auf. Noch halb verschlafen guckt er sich um.
 

"W-Wer bist du"?, fragt Vivi mit einem Hauch Neugier und einem Scham Betretenheit.
 

Nach der Frage dreht sich der Fremde um. Zuerst schaut Vivi ihn warnend an, dann lockert sich ihre Haltung. Ihr Gefühl vermittelt, dass keine Gefahr besteht. Somit treffen ihre Augen aufeinander. Sanftes Braun blickt auf tiefes Schwarz. Vor allem kommt das Aussehen des jungen Mannes ihr sehr bekannt vor. Das kohlschwarze, kurze Haar reicht ihm bis zum Nacken und des Weiteren trägt er einen orangefarbenen Cowboyhut mit zwei Smileys, die über eine roten Perlenkette als Hutschnur verbindet ist - einen grinsenden Smiley und einen traurigen Smiley. Unter dem braun-orangen Umhang sieht man seinen muskulösen Oberkörper und dazu passt die dunkelbraune Hose, die bis zum Knie reicht, so wie Sandaletten. Sie erinnert sich nur schwach an ihm, aber kennt dieses Gesicht.
 

Der Schwarzhaarige grinst breit und antwortet: "Erkennst du mich nicht wieder, Vivi? Ich bin es, Ace!"
 

Die Überraschung steht auf ihren Gesichter geschrieben. Karuu und Vivi sehen sich an, dann wieder zu Ace. Die Erinnerungen mit Ruffy und Co. Keimen in Vivi auf, genau wie die Freude. Sofort wirft sie ihm um den Hals. Einen guten Freund zu treffen, vor allem von Ruffy und seinen Freunden, erwecken in der Prinzessin Glücksgefühle. Immerhin verdankt sie dieser Stohutbande sehr viel nach der Befreiung von Alabasta. Sogar Ace hat einen Teil davon getragen und beide haben sich stets gut verstanden, nach dem er sich damals verabschiedete. Nach Vivis intuitive Aktion erwidert er freundlich die Umarmung. Karuu freut sich auch ein bekanntes Gesicht zu sehen, bei den letzten Tagen von Gefahren und Erschöpfung. Ihre zweite Begegnung war schon spektakulär. Darüber erfasst Vivi ein Gedanke. Es sind wenige Monate her, als der Crocodile besiegt wurde. Jetzt trifft sie hier auf Ace in Mitten der Wüste. Bevor sie ihn weiter befragt, löst sie die Umarmung.
 

"Sag mal! Was machst du denn hier? Du warst doch hier im Königreich auf der Durchreise. Oder ist dir was dazwischen gekommen"?, fragt sie lächelnd.
 

Ace rümpft seine Nase, da er amüsiert die Gegenfrage stellt: "Ach … hast du mich so sehr vermisst, Prinzessin?"
 

Schlagartig läuft sie rot an und verteidigt sich: "N-Nein! Ich war nur überrascht. Wie kommt du überhaupt darauf, du Idiot".
 

"Verstehe! Schön dich auch dich wieder zu sehen. Zur Begrüßung kannst du ruhig etwas freundlicher sein", stachelt er sie grinsend an.
 

Vivi bläst beleidigt ihre Wangen auf. "Willst du mich etwa verarschen! Du hast doch angefangen mit deiner ...".
 

"Mit meiner was? Du hast doch zuerst das Schimpfwort benutzt, ich habe mich nur bei deiner Frage geschmeichelt gefühlt", sagt Ace ruhig.
 

Gefährlich zuckt eine Augenbraue von Vivi, die sich aber wieder beruhigt. Sie erkundet sich: "Egal jetzt. Warum bist du denn hier?"
 

"Ich habe bei meiner Durchreise etwas wichtiges verloren und bin nun auf dem Weg, es wieder zu finden", erklärt die Feuerfaust.
 

Aufmerksam nickt sie und meint nachdenklich: "Dann muss es ja was wichtiges sein, wenn du sogar zurück kommst. Was ist es denn?"
 

"Tut mir leid Vivi. Das kann ich dir leider nicht sagen, aber … vor allem was machst du hier als Prinzessin hier so ganz allein?"
 

Da meldet sich Karuu zu Wort und quakt beleidigt auf Ace´s Ansage, Vivi ist alleine unterwegs. Der junge Pirat bemerkt die Rennente, dabei winkt er ihm gelassen zu, während Karuu grummelnd zur Seite schaut. Augenblicklich schmunzelt die Wüstenprinzessin. Das erinnert sie an die Zeit mit Ruffy, Ace´s kleiner Blutsbruder. So schnell sie fröhlich strahlt, wirkt ihr Gesicht sehr deprimiert. Verbissen beißt sie sich auf die Unterlippe. Nichts ahnend von Vivis innerlichen Druck mustert er die junge Prinzessin. Für ihm ist klar, ihr Herz trägt eine große Last mit sich. Auch Ace selbst besitzt ein Gefühl, was ihn jeden Tag erinnert, dass er sein Leben nicht verdient. Ein schiefes Grinsen bedeckt seinen Schmerz und wuschelt durch das hellblaue Haar von Vivi. Sie sieht erstaunt auf. Aus einen bestimmten Grund schmollt sie und schlägt Ace´s Hand weg.
 

"Was soll das? Ich bin doch kein kleines Kind mehr"!, erteilt sie ihm eine feste Ansage.
 

Der Schwarzhaarige zuckt mit den Schultern und deutet auf ihr Verhalten: "Wenn du dich wie ein Kleinkind ver-...".

Gereizt von dieser Anspielung zieht sie an Ace´s Wangen herum.

"Ich bin nicht nur eine Prinzessin, sondern auch erwachsen. Klar!"

"Hahaha … so habe ich dich in Erinnerung. Du bist wirklich taff für eine Prinzessin", lacht Ace amüsiert.
 

Dagegen fällt Vivi aus allen Wolken und errötet unter den herzlichen Blick von ihm. "Haha … sehr witzig. Ich lache mich ja zu Tode", sagt sie sarkastisch.
 

Von Ace´s Wangen lässt sie los und verschränkt die Arme.
 

"Hm … ich kann dich ja solange begleiten, wenn du willst"?, fragt der Pirat aus heiterem Himmel.
 

Vivi blinzelt verblüfft auf Ace´s Vorschlag. Jemanden Vertrauten oder Starken an der Seite hört sich gut an, da sie wirklich Unterstützung braucht.
 

"Gut! Ich danke für deine Hilfe", bedankt sie sich mit einem Gefühl von Hoffnung.
 

Darauf erzählt Vivi von ihrem Ziel den Wüstengarten. Seit einer Woche plagt die Krankheit Sandfieber ihr Volk. Durch die lange Dürre mischte sich Sand zusammen mit dem Grundwasser, was sie Bewohner dringend zum Leben brauchen. Leider existieren auch die Wüstenschwarzlilien im Untergrund. Mit ihrem tödlichen Gift gefährden sie durch das Wasser die Bewohner und sie erleiden dann am hohen Fieber, was auch zum Tod führen kann. Ihre einzige Hoffnung sind die Phönixblumen, sie beinhalten das Gegengift, liegen aber im Verborgenen. Da die Wachen und ihr Vater schon alle Hände voll zu tun haben, begibt sie sich zusammen mit Karuu nach den legendären Blumen vom Königreich Alabasta. Sie fühlt sich einfach für ihr Volk verpflichtet, diese Reise anzutreten und dass macht sie mit stolzen Mut. Es regt sie innerlich auf, nichts dagegen zu tun und einfach nur hilflos dabei zu zu gucken. Darum schaut sie Ace auch entschlossen entgegen, ohne ein Funken Feigheit. Daher kann sie sich auf ihr Versprechen verlassen, da Ace ihr zur Seite steht, wie Ruffy damals. Die Brüder haben ein großes und starkes Herz, genau wie Vivis, mit mehr Empfindsamkeit und Harmonie.

 

"Gut! Dann können wir ja los gehen. Wo befindet sich eigentlich der Wüstengarten"?, stellt Ace die Frage und steigt schon mal auf Karuu, der nicht begeistert ist.
 

Kurz überlegt Vivi. "Zwischen zwei Phönixwächtern folgt der Weg zur Quelle des Herzens. Ein Kristall – eine Phönixblume. So heißt die Webbeschreibung aus dem Buch der Wüstenlegenden. Wo genau der Ort sich befindet, weiß ich nicht. Laut Geschichten soll er im Süden liegen, darum sind wir hier auch unterwegs".
 

Mit dem Blick nach Süden verrät Ace eine Warnung, die er nicht ignorieren soll. "Verstanden, dann können wir ja aufbrechen".
 

Bevor Vivi ihm zu stimmt, wird er von ihr an der Hand gepackt und auf Karuu hoch gezogen.
 

"Halt dich gut fest! Auf geht’s Karuu", sagt er beschwingt und die Rennente starten mit einem freudigen Ruf.
 

Vivi hält sich an Ace fest, da sie hinter ihm auf Karuu sitzt. Von hinten blickt sie ihren Begleiter an, der seine Augen nicht vom Ziel abwendet. Gerade möchte sie auf seine Unverschämtheit hinweisen, als er sie abenteuerlustig angrinst. Ihre Gesichtszüge entspannen sich, weshalb sie eine verlegenden Schmollmund zieht. Eine angenehme Stille herrscht zwischen den beiden. Niemand erwähnt nur ein einziges Wort. Da fragt sie sich, was wohl in Ace´s Kopf vor sich geht. Zwar kennt sie ihn nicht so gut wie Ruffy, doch diese Traurigkeit in seinen Augen sprechen dagegen Bände. Sie kann es nicht leiden, wenn andere mit Schmerzen ihr Leben weiterführen, vor allem den seelischen Schmerz. Allein der Gedanke die harte Zeit ihres Volkes traf sie tief im Herzen. Tränen und Blut wo das Auge reicht. Diese Bilder tauchen noch in ihren Träumen auf. Was wohl Ace belastet?
 

"Ich hoffe sehr, es stört sich nicht, dass du hinter mir sitzt", unterbricht Ace das Schweigen und wendet seinen Blick nach vorne.

 

Von der Frage überrumpelt, zieht Vivi zwei Augenbrauen hoch. "Ähm … nein. Es geht schon. Warum fragst du mich das?"
 

"Ach ich dachte, es wäre dir unangenehm, wenn hinter dir sitze und mich an dir festhalte", antwortet Ace ausgeglichen.
 

"Das wäre doch kein Problem ...", beginnt sie verwirrt zu reden, … ich bin zwar eine junge Frau, aber du kannst doch ruhig ...".
 

Bevor sie zu Ende spricht, funkt er noch mal dazwischen: "Der Vorfall bei unserem Zusammenstoß, als ich auf dich landete ...".
 

"W-Warte! Das hat d-doch nichts damit zu tun oder so! Vergiss es einfach", flüstert sie und bekommt einen Rotschimmer.
 

"Er kann sich doch daran erinnern? Oh man! Wie peinlich ist das denn", kommt ihr der Gedanke an ihrer Begegnung.
 

Ace kratzt sich genierlich am Hinterkopf und meint: "Wenn du es so locker siehst, bin ich schon erleichtert, da ich schon ...".
 

"Wir müssen jetzt nicht darüber reden. Wieso bist du eigentlich auf mich gelandet"?, wechselt Vivi schnell das Thema

.

"Ich habe ganz normal auf einem Felsbrocken geschlafen und die letzte Erinnerung ist eine weiche Landung auf ...".
 

Erneut funkt die Wüstenprinzessin dazwischen: "Du hast die ganze Zeit wahrscheinlich auf dem Riesensandwurm geschlafen?"
 

Die Ungläubigkeit überhört er nicht und findet es lustig:"Ich habe schon einen festen Schlaf".
 

"Aber warum fiel dann der Wurm bewusstlos um? Du hast ja nicht gegen ihn gekämpft. Oder irre ich mich da?".
 

Die Feuerfaust vermutet mit einem Lachen: "Anscheint kann ich wie Ruffy im Schlafen kämpfen".
 

"Das klingt ja wirklich überzeugend, Ace", sagt sie ihre Meinung und muss doch bei der Vorstellung leise kichern.
 

Karuu lauscht dem Gespräch gespannt zu. Ab und zu muss er mal ein Lachen verkneifen, aber auch er würde am liebsten Ace eine Kopfnuss verpassen. Vor allem genießt er die Ruhe auf der Reise. Keine Gefahren erkennt er unterwegs, worauf er ein leichten Seufzer los wird. Irgendwie findet er die beiden zusammen niedlich, wenn sie sich nicht immer gegenseitig wegen jeder Kleinigkeiten zanken, dass kann schon auf die Nerven gehen. Das kennt er noch gut zwischen Nami und Ruffy. Zu dem fängt er der Streut zwischen ihnen erst an. Ohne Absicht erzählt eine gewisse Größe von Vivi, die ihn dann leicht reizbar eine Klaps am Hinterkopf gibt. Jedoch fasst er es mit Humor auf und entschuldigt sich mit einem Lachen. Vivi grummelt noch etwas Unvollständiges, bevor sie ihren Kopf in den Nacken legt. Die beiden können ein schönes Paar abgeben. Verdächtigt gibt Karuu belustigte Laute von sich. Gleichzeitig bekommen Vivi und Ace das Verhalten von der Rennente mit.
 

"Über was denkst du denn, Karuu"?, fragen sie im Chor und Karuu quakt unschuldig vor sich hin.
 

Kurz darauf entdeckt Karuu etwas aus der Ferne. Zwei Felsen stehen beinah symmetrisch gegenüber. Das rotbraune Gestein fällt in der Wüste schnell auch, auch aus der Ferne. Die Spitzen der Felsen sind nach vorne gebogen, wie zwei Vogelköpfe. Vivis Augen leuchten vor Freude.

 

Der Griff um Ace´s Oberkörper befestigt sich und er selbst freut sich über den kleinen Erfolg.

 

"Wir haben es geschafft. Diese zwei Felsen sehen doch wie Phönixe aus, oder auch eher wie ihre Köpfe. Dahinter ist auch dann der Wüstengarten".

Dagegen bleibt der Pirat bei dem Anblick ein bisschen skeptisch. Falls der Wüstengarten wirklich so ein Mysterium ist und im Vorbergenden der Wüsten liegt, ist er eigentlich nicht so leicht zu finden. Bestimmt sind sie noch ganz am Anfang ihrer Suche. Das Prinzip gleicht der Schatzsuche auf den Meeren. Eine Schatzkarte alleine reicht nicht immer, um am Ziel anzukommen. Manchmal ist Scharfsinn oder auch Glück von der Rede. Damit hat er viel Erfahrung und geht noch mal der Wegbeschreibung nach. Ein Kristall – eine Phönixblume. Genau der Teil hat anfangs sein Interesse geweckt, da es sich bestimmt eher um eine Art Rätsel handelt, statt das Wörtliche im Sinne. Mit einem Ruck läuft Karuu schneller, da auch er es kaum erwarten kann. In in zügigen Tempo kommen sie schnell zu den Felsen an. Zwischen dem Gestein angekommen, bleibt Karuu stehen, da sie direkt in die Leere starren.
 

"Aber … wo ist der Garten? Ich kann keine Blumen sehen, nicht mal Sprossen wachsen hier in der kahlen Umgebung", spricht sie fassungslos.
 

Kaum steigt Vivi ab, folgt Ace ihr und schätzt sie Situation ein: "Wir haben immerhin nur den einen Teil der Beschreibung gefolgt. Vergiss nicht! Ein Kristall – eine Phönixblume. Das heißt, wir müssen nur dieses Rätsel lösen und dann sind wir am Ziel".

 

Entschlossen weiter zu suchen, nickt sie schwach und hält Ausschau nach einem Kristall. "Vielleicht sind ja bei den Zwillingsfelsen einige Kristalle".

 

Sie will gerade auf der Suche gehen, als Ace sie am Arm fest hält: "Nicht. Ich glaube das bringt nichts!"

 

"Das ist doch mir egal. Ich muss doch was unternehmen, sonst droht Alabasta doch wieder in Krieg und Elend zu versinken, aber das lasse ich nicht zu. Meine Verantwortung gegenüber mein Volk. Also lass mich los! Die Kristalle müssen schon sein", erklärt sie zuerst aufrecht, dann verzweifelt.
 

Nach dem Vivi ihre Meinung dazu geäußert hat, befreit sie sich aus seinem Griff. Beinah bilden sich Tränen in ihren Augen, da sie Feuchtigkeit dort ansteigt. Mühsam hält sie ihre Tränen zurück und nimmt sich zuerst den linken Felsen vor. Aus Mitleid und Freundschaft möchte Karuu ihr unbedingt helfen, jedoch ratet Ace ihn davon ab. Überrascht von Ace´s Einmischen schaut er zwischen den beiden hin und her. Weil die Wüstenprinzessin auf einmal stehen bleibt. Das lange, blaue Haar weht sanft im Wind hin und her. Sie ballt ihre Hände zu Fäusten zusammen. Eigentlich erwartet sie Unterstützung von Ace, aber er unternimmt nichts im Gegensatz zu ihr. Karuu schluckt schwer. So aufgewühlt hat er Vivi seit Monaten nicht mehr gesehen. Ace bleibt die Ruhe selbst, obwohl er wieder diesen Stich im Herzen hat. Er ist auf der Suche nach etwas Wichtigem im Leben. Neben ihm taucht ein Wirbel auf, bis Vivi sich umdreht und ihn wütend an guckt. Gerade möchte sie ihm eine Rede halten, als Ace und Karuu auf die blitzschnell zu laufen. Noch rechtzeitig nimmt er ihre Hand und zieht sie in einer zum Glück nahenden Höhle mit hinein. Kurz verschnaufen die Jungs vor Erleichterung.
 

"Was … was ...", stammelt sie derangiert herum.
 

Ace deutet zum Eingang der kleinen Höhle. "Wie aus dem Nichts kam ein Sandsturm auf uns zu, daher mussten wir hier schnell Schutz suchen".

Vivi nickt geistesabwesend.

 

"Oh … dann habt ihr mich gerettet. Verstehe", murmelt sie leicht angeschlagen. Am Wand schleift sie ihren Rücken entlang.
 

"Wir warten so lange, bis sich der Sandsturm legt", schlägt Ace vor.
 

Von Vivi folgt erneut ein schwaches Nicken. Zum Trösten legt sich Karuu neben Vivi, die dann ihm zärtlich über das Federkleid streichelt. In der Zeit kramt Ace in seinem Wanderrucksack herum und holt ein paar alte Holzfiguren heraus, die er beim letzten Kampf ergattert hat. Das nutzlose Gut wirft er auf dem Boden, stellt sie zusammen wie bei einem Lagerfeuer und zündet es mit seinen Flammen an. Durch die dichte Sandschicht in der Luft dringt kaum Sonnenlicht durch. Das Feuer erhellt die Höhle und alle sitzen ohne ein Wort zu reden am Lagerfeuer. Leise knistert das Feuer und winzige Funken schweben durch die Luft. Still beobachtet Ace, wie Vivis Augen einige Male sich beinah schließen. Im Licht des Feuers sind ihre Augenringe deutlicher zu sehen, als vorher.
 

"Willst du dich nicht mal schlafen legen, Vivi", flüstert die Feuerfaust ruhig.
 

Sie schüttelt den Kopf und kuschelt sich in den Umgang ein. "Warum? Ich bin kein bisschen müde", lügt sie rau und gähnt anschließend kurz.

Ihr gegenüber hebt eine Augenbraue hoch. Für eine Prinzessin stellt sie sich mutig den Gefahren ins Auge und vernachlässigt sogar ihr eigenes Leben wegen ihres Volkes. Allein der Gedanke sie übernimmt zu viel Verantwortung, als ihr das Schicksal aufbringt, regt ihn schon leicht auf. Direkt in das Feuer verliert Vivi ihren Blick, wie in Trance versucht sie ihre Gedanken zu ordnen. Wie hoffnungslos auch die Lage ist, sie wird weiter kämpfen. Aus den zerstreuten Blick wandelt sich eine Miene neuen Mutes. Das entgeht auch nicht Ace und gesellt sich zu ihr. Davon ist Vivi nicht begeistert. Ihre Wut auf ihn flackert immer noch in ihr. Aus seinem Verhalten wird sie nicht schlau und weiß nicht genau, wie sie reagieren soll. Zwar spürt sie seine Betroffenheit tief im Herzen, kann jedoch diese Emotion nicht ein Ordnen. Dank ihrer Einfühlsamkeit bemerkt sie häufig die Gefühle anderer mit bloßer Nähe. Als Prinzessin konzertiert sie sich nicht nur auf die Politik oder Vorschriften, sondern auch auf die Bedürfnisse ihrer Mitmenschen.
 

Bei ihrer Sturheit seufzt Ace, wobei er unbedacht Vivis Geduld auf die Probe stellt.
 

"Ich dachte wir sind einer Meinung. Du sagtest, dass du mir hilft. Ich … ich ...", fängt Vivi zitternd an und zieht den Umhang näher an ihrem Körper.

In diesen Moment versteht er nicht, wieso Vivi alles alleine schaffen muss. Sie hat Freunde, ein Volk und ein Vater sowie König an ihrer Seite. Ganz leicht kann sie ihre Hilfe annehmen, ohne einmal unter der großen Last zu leiden. Zu dem überschätzt sie sich oft selbst, wenn sie ihre Ziele verfolgt. Selbst Risiken und Gefahren bringen sie nicht zum Stehen, um ihr geliebtes Volk zu retten. All das macht sie nicht wegen ihrer Herkunft von königlichen Blutes oder Pflichtbewusstsein, sondern aus eigenen Interessen. Im Gegensatz zu Ace folgt die Prinzessin ihrem Herzen. Ein Weg der Zukunft erstreckt vor ihren Füßen. Chancen und Möglichkeiten stehen ihr offen zur Verfügung. Was ihm im Leben auch gegönnt ist, aber diese Initiativen hat er nie ergriffen, sondern einfach nur aus Sehnsucht weiter gelebt. Bei diesen Gedanken schmunzelt er über das ganze Gesicht.

 

"Was gibt es da zu grinsen"?, fragt Vivi neugierig.
 

"Eigentlich sind wir uns recht ähnlich. Ich kann gut deine Bürde verstehen, aber nicht, wieso du keine Hilfe an nimmst, die dir frei zur Verfügung steht".

Zuerst traut Vivi ihren Ohren nicht. Sie hat Gemeinsamkeiten mit Ace und erteilt ihr Vorwürfe, keine Hilfe von Familie oder Freunden anzunehmen. Daran will sie jetzt nicht denken, eher zweifelt sie an sein aufgespieltes, kleines Lächeln. So was erkennt sie sofort. Doch wandern ihr Augen weiter hoch, ändert sich ihre Meinung schlagartig. Die schwarzen Iris auf den Boden gerichtet, sieht sie eine einsame Leere, stets auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Sonst kennt sie ihn als einen zuverlässigen und fröhlichen jungen Mann. Da fällt ihr ein, dass sie sich ungerecht gegenüber Ace verhalten hat. Er bietet ihre Hilfe an und macht sich anscheint um sie Sorgen. Dabei beschuldigt sie ihn ein Feigling zu sein, obwohl er noch hier ist bei ihren leicht aufbrausende Art. Schlechtes Gewissen plagt die junge Frau. In der Gedankenwelt gefangen, bemerkt sie nicht, was um ihr geschieht. Eine Wärme berührt ihr Gesicht. Kurz bewegt sie keinen Muskel, bis sie ihren Kopf zur Quelle dreht. Ace streicht ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht.
 

"Sei doch nicht so traurig ...", haucht er mit milder Stimme.
 

Vivi bringt nur ein Häh zu Stande. Unter den Augen von Ace glühen ihre Wangen zu einem zarten Rot und ihr Herz macht schon höhere Sprünge als zuvor. Ganz sachte beben ihre Lippen, da sie was sagen will, aber kein Ton heraus bringt. Für solche Augenblicke reagiert sie stets abweisend, doch von Ace´s Berührungen hegt sie keinen Groll. Als er seinen Arm ein zieht, kehrt Vivi zurück in die Realität. Da legt sie ihre jugendliche Stirn in Falten.
 

Sie keift ihn an: "W-Was soll das denn werden? Kannst du mich nicht in Ruhe lassen?!"

 

"Ist dir das so unangenehm"?, stellt er die Frage mit einem trüben Unterton.
 

Darauf antwortet sie nicht sofort. Eigentlich weiß sie sogar dafür keine Antwort. Natürlich war es ihr nicht unangenehm, aber diese Gefühle in ihr sind vollkommen neu und sie befindet sich in Mitten einer Mission. Die Enttäuschung nimmt sie mit einem stummen Blick wahr.
 

Überfordert klagt sie über sein Verhalten: "Bring endlich deine Leben auf die Reihe!"
 

Selbst über diese Aussage geschockt, legt sie ihre Hand vor dem Mund und steht auf. Die Augen von Ace werden groß. In seinen ganzen Körper spannt sich dieses Gefühl wieder an. Früher wurde er wegen seiner Herkunft wie ein Außenseiter behandelt, obwohl er nichts dafür kann. Aus diesen Grund verachtet er seinen Vater, da er nichts für ihn im Leben tat im Gegensatz zu seiner Mutter. Erneut ergreift diese Leere von ihm Besitz, die er lange unterdrückt mit neuen Freundschaften oder auch Kämpfe.
 

"Ich kenne nicht den Grund für die Traurigkeit und Einsamkeit in deinen Augen, aber wenn du so lebst, ohne eine Ahnung zu haben, dass du es verdient hast, dann lebe doch wenigstens nur für dich. Das wäre doch ein Grund wert glücklich zu leben", meint Vivi mitleidend, aber auch charakterfest.

Diese Worte prallen an ihm vorbei, da er es schon ähnlich von anderen hören musste. Kurz huscht ein dunkler Schatten über Ace.
 

"Mein Leben geht dir nichts an!"
 

Vivi zuckt nicht einmal bei der strengen Stimme zusammen, statt dessen verpasst sie den Piraten eine kräftige Ohrfeige.

"Du bist so ein Idiot"!.
 

Immerhin noch blickt er zur Seite. Jetzt kann er Vivi nicht unter den Augen treten. Ein Gefühl von Geborgenheit durchströmt sein Herz, als Vivi ihn fest umarmt und ihren Kopf auf seine Brust legt. Er rechnet mit einer Abneigung gegen sein Verhalten, aber nicht mit einer Geste des Mitgefühls. Während der Umarmung füllen sich ihre Augen mit Tränen und kullern über die Wangen. Jetzt lässt sie alles raus. Keine Träne kann sie zurück halten, bis auf ein paar schluchzende Geräusche. Karuu beobachtet die Situation die ganze Zeit und senkt seinen Kopf. Liebend gern will er ihnen helfen, doch sie müssen es unter sich alles auf klären. Wegen Vivis verletzte Reaktion taut langsam sein Herz auf und erwidert zögernd die Umarmung. Eins ist ihm klar. Seine Gefühle sind echt.
 

Er hebt ihren Kinn. Der Ausdruck in den Augen von ihm und Vivi gleichen einem Schicksal, nur dass sie die Möglichkeiten im Leben nutzt und er sucht noch nach einem Grund zu leben, obwohl er Freunde und Freiheit besitzt. Als ob ihre Herzen sie zu einem Entschluss regen, nähern sich ihre Gesichter und die Lippen verschmelzen sich zu einem innigen Kuss. Ein Kribbeln durchfährt Vivis Haut sowie die warmen Lippen der leidenschaftlichen Aktion. Förmlich flattern die Herzen wie Schmetterlinge in das junge Paar, wobei Ace noch sich gegen die Gefühle wehrt. Allein sein Herz verstreut ein Gefühl des Glücks. Die Wüstenprinzessin fühlt diesen Moment zum ersten Mal und möchte am liebsten immer in der Zeit bleiben. Jedoch geht dieser Moment nur wenige Minuten, da Ace einfach so den Kuss unterbricht und weicht ein paar Schritte von Vivi. Sein Blick spricht für seine Gefühle gegenüber Vivi, doch sein Stolz als Pirat drängt sich dazwischen. Liebe kann er jetzt nicht gebrauchen, vor allem Vivi will er nicht in Gefahr bringen.
 

"Es tut mir leid! Ich kann nicht", erklärt er standhaft und wuschelt durch ihr Haar, als Zeichen seiner Schuldgefühle.
 

Auf der einen Seite versteht sie sein Verhalten nach dem Kuss, doch auf der anderen Seite fühlt sie sich von ihm hintergangen. Die Gefühle sind echt.
 

"Schon gut! Das kann ich sehr gut verstehen. Ich muss mich um mein Volk kümmern, da ...", versucht sie ihn tapfer entgegen zu lächeln.
 

Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, sitzt sich Vivi wieder hin und hört vor dem aufgeregten Schlagen ihres Herzens nicht die letzten Worte von Ace. Kaum übernimmt die Aufregung und Müdigkeit ihren Körper, fallen schon im nächsten Moment die Augen zu. Für sie beginnt ein langer, schwerer Traum.
 

Am Nachmittag öffnen sich wieder ihre Augen. Noch in Traum gefangen, versucht sie ihre Umgebung wahr zu nehmen. Müde reibt sie ihre Augen und streckt ihre Arme in die Höhe. Sofort spürt sie die Kälte neben sich. Ace ist nicht mehr da. Auf der Suche nach ihm verlässt sie die Höhle, wo Karuu draußen seelenruhig auf sie wartet. Da fällt Vivi aus allen Wolken. Karuu hält im Schnabel eine Phönixblume. Eilig läuft sie zu ihrem treuen Begleiter und umarmt ihn freudig. Endlich habe sie ihre Hoffnung gefunden. Das Glück wird durch den Gedanken an Ace unterbrochen.
 

"Karuu! Wo ist Ace?"
 

Die Rennente schüttelt den Kopf und überreicht Vivi einen Brief.

 

 

Vivi,

 

ich danke dir für die kurze, aber auch schöne Zeit.

Zum Wohle anderer bin ich fortgegangen, damit du vor allem keine Probleme bekommst. Ich war schon immer ein Problem. Daran habe ich mich gewöhnt, doch deine Nähe war ein neues Gefühl. Liebe.

Du kannst mich hassen oder auch verstehen in meiner Entscheidung. Bring keine Geduld für mich aus.

Mein Leben ist kompliziert.

Am Besten vergiss mich. Glaub mir aber, dass ich dich und den Kuss nie mehr im Herzen los werde.

Es war echt. Unserer Gefühle.

 

Lebe Wohl,

 

dein Idiot.

 

 

Statt ein bitteres Weinen der Enttäuschung, fließen die Tränen für eine lange Hoffnung und sie lächelt sanft.

 

"Ich werde auf dich warten du Idiot", flüstert sie sanft und drückt den Brief an ihre Brust.

 

Ein Moment – ein Herz. Eine Herz – eine Träne. Ein Kristall – eine Phönixblume.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  WritingStar
2017-07-28T16:42:59+00:00 28.07.2017 18:42
Wow tolle ViviXAce - Story^^
Mag das Paur sehr und würde mich auf eine Fortsetzung freien^^
P.S: Dein Schreibstil gefällt mir.
Von:  fahnm
2016-07-03T15:26:46+00:00 03.07.2016 17:26
Ein Toller OS.
Freue mich aufs nächste kapitel
Antwort von: abgemeldet
06.07.2016 19:14
Hallo, ^-^
Vielen Dank für dein Kommentar.
Vielleicht schreibe ich mal eine Fortsetzung, wenn ich Zeit habe ;D

LG^^Alien^^


Zurück