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Fashion-Store

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Esmeralda stellte die Kisten auf dem Boden ab und wischte sich dann den Schweiß von der Stirn. Endlich war sie fertig damit die Kisten in das Ladengeschäft zu tragen. Zwar hatte Phoebus ihr noch geholfen, aber dann hatte seine Schicht begonnen und der junge Polizist war gegangen. Sie hatte ihm versichert, dass sie die restlichen Pakete auch alleine reintragen konnte. Sie griff nach einer Wasserflasche und leerte diese, dann sah sie sich um. Der Laden war perfekt. Das Geschäft lag zentral, genau in der Stadtmitte. Mit der Metro leicht zu erreichen. Zufälligerweise war genau vor ihrem Laden eine solche Station. Kamen die Leute raus, war das Erste, was sie sahen, ihr neuer Laden. Esmeralda grinste zufrieden. Die Lage war wirklich gut.

Sie hatte den leeren Laden nur durch Zufall entdeckt. Genauer gesagt war es Phoebus gewesen, der das Geschäft entdeckt hat während seiner Streife. Er hatte Esmeralda davon erzählt und sie hatte sofort zugeschlagen, den Laden gekauft. Schon vor einigen Wochen hatte Esmeralda angefangen die Wände zu streichen. Weiß, dazu eine orientalische Borte. Einige Abschnitte waren rot angestrichen. Auch wenn der Raum noch leer war, so hatte Esmeralda doch schon eine genaue Vorstellung davon, wie der Laden später einmal aussehen würde. Dort in der Ecke würde eine Gardine ihren Inspirationsbereich vom restlichen Teil abtrennen. Sie sah die Regale und Tische und Kleiderstangen, auf denen sie ihre Kleidung präsentieren konnte. Dann einige Mannequin, an denen sie ihre Kleidung noch besser präsentieren konnte. Und quer über dem Fenster würde ein Schriftzug abgebildet sein. Der Name ihres Modeladens Ice Blossom. Endlich hatte sie sich ihren Wunsch erfüllt.

Alles, was sie von der Eröffnung ihrer Boutique noch trennte, war der Aufbau der Möbel und das Einräumen der Kleidung. Aber das würde auch schnell erledigt sein. Lachend wirbelte sie durch den Raum. Sie wusste, es würde ein harter Weg werden. Gerade hier in Paris eine neue Mode-Boutique aufzumachen war ein waghalsiges Risiko. Hier gab es so viele Modeläden, wenn man da nicht untergehen wollte, musste man kämpfen. Aber Esmeralda war bereit zu kämpfen. Sie liebte die Herausforderung und das hier war genau das, was sie wollte.

Sie fuhr sich mit der Hand durch ihr schwarzes, langes Haar und stand dann auf. Ein Blick auf ihre Armbanduhr verriet ihr, dass es kurz nach sechs war. Es war Zeit sich auf den Rückweg zu machen.

“Entschuldigen Sie!”

Erstaunt drehte sich Esmeralda um. Jemand hatte den Laden betreten und dieser jemand war eine junge Frau arabischer Herkunft mit langen, schwarzen Haaren, die zu einem lockeren Zopf zusammengebunden waren. Ihre Kleidung, ein bauchfreies Top und dazu eine enge Röhrenjeans mit schwarzen Stiefeletten sah wertvoll aus. Es war teure Designer-Kleidung, wie Esmeralda bemerkte. Die fremde Frau schob ihre Sonnenbrille nach oben und sah sich im Raum um.

“Wir haben noch geschlossen”, erklärte Esmeralda freundlich, aber bestimmt. “Kann ich sonst etwas für Sie tun?”

“Dann entschuldigen Sie bitte die Störung”, meinte die junge Frau und sah sich dann um. “Wann wollen Sie denn hier eröffnen?”

“Ich hoffe, dass wir in zwei Wochen etwa fertig sind”, gab Esmeralda zur Antwort und beobachtete, wie die Fremde durch das Zimmer schritt. Sie wirkte dabei elegant und auch gelassen und ruhig. Wie sie hier durch den Raum schritt, das hatte etwas an sich. Sie schaffte es ohne Weiteres, dass die Blicke ihr folgten.

“Aber es würde mich sicherlich freuen, wenn ich Sie dann als meine Kundin wiedersehen würde!”

Die Frau lächelte leicht.

“Ein Modegeschäft hier in Paris zu eröffnen, ist ziemlich mutig”, wiederholte sie das, was Esmeralda vor wenigen Minuten noch selbst gedacht hatte. Die junge Frau schmunzelte belustigt. “Ich bin übrigens Jasmine.”

“Esmeralda!”, stellte sie sich selbst vor. “Ein schöner Name, übrigens. Und stimmt, es ist wirklich mutig.”

“Wieso machen Sie es denn überhaupt?” Jasmine zog ihre Sonnenbrille ab und steckte diese zusammengeklappt in ihre Handtasche.

“Weil ich gerne mutige Dinge mache”, erwiderte Esmeralda. “Und außerdem, ich liebe Mode. Eine Boutique hier in Paris zu eröffnen, war schon immer mein Traum.”

Schwärmend schritt sie durch den Raum und erzählte der Fremden genau, wie ihre Vorstellung aussah. Jasmine hörte ihr aufmerksam zu, bis sie sich kurz räusperte und Esmeralda dadurch überbrach. Sie errötete leicht und sah dann zur Seite. “Tut mir leid. Ich habe Sie bestimmt gelangweilt.”

“Oh nein, ich fand es sehr interessant, Ihnen dabei zuzuhören”, entgegnete Jasmine und lächelte sie an. “Da haben wir nämlich eine Gemeinsamkeit. Ich liebe Mode auch seit meiner Kindheit.”

Nun, das konnte sich Esmeralda gut vorstellen. Jasmine war von Kopf bis Fuß perfekt gestylt. Sie wirkte wie eine dieser Frauen, die jedes Outfit perfekt abgestimmt hatte.

“Das ist ja interessant”, erwiderte Esmeralda und sah sich dann um. “Was halten Sie denn davon, wenn wir drüben im Restaurant eine Kleinigkeit essen gehen? Ich bin nämlich ziemlich hungrig und wollte den Laden gerade schließen.”

Jasmine nickte und gemeinsam gingen die beiden nach draußen. “Wenn Sie Mode auch so sehr lieben, machen Sie dann beruflich etwas mit Mode?”, wollte Esmeralda wissen.

“Naja, ich arbeite ab und an als Fotomodel”, erwiderte Jasmine und sah sich nervös um. Nur wenige Menschen kreuzten ihren Weg, doch Esmeralda fiel auf, dass sich viele umdrehten und Jasmine fragend anblickten.

“Sie haben also Erfahrung mit dem Modeln?”, fragte Esmeralda, während sie ihr die Tür zu der kleinen Pizzeria aufhielt, die auf der anderen Straßenseite

lag. Gemeinsam setzten sie sich an einen runden Tisch und nahmen die Speisekarten an, die ein Kellner ihnen reichte.

“Nun ja, ein bisschen”, entgegnete sie verlegen. “Wieso fragen Sie?”

Esmeralda fuhr sich verlegen mit der Zunge über ihre Lippen. “Nun, ich hatte geplant zur Eröffnung meines Ladens 'Ice Blossom' eine Modenschau zu gestalten. Und ehrlich gesagt, es würde mich freuen, wenn Sie dafür mein Model werden könnten.”

Jasmine hob fragend eine Augenbraue. “Glauben Sie mir, ich bin wirklich nicht besonders gut. Ich habe nur wenige Aufträge und bin mit Sicherheit nicht die beste Wahl um ihren Laden zu promoten.”

Esmeralda schüttelte den Kopf. “Nein, ich denke wirklich, dass Sie die Richtige wären. Schon als sie in mein Geschäft kamen, fing mein Kopf an dutzende Inspirationen zu entwickeln”, erklärte sie ihr verlegen. “Sie haben eine wirklich charmante Art an sich.”

Jasmine blickte sie intensiv an und nahm dann einen Schluck aus dem Mineralwasser, dass sie bestellt hatte. “Eine charmante Art? Flirten Sie etwa gerade mit mir?”

Esmeralda kicherte leicht.

“Nun, vielleicht.” Sie beugte sich leicht nach vorne. “Also, wie schaut es nun aus? Ich wäre wirklich froh, wenn Sie für mich modeln würden.”

Jasmine stellte ihr Glas wieder ab und kreiste dann mit dem Finger über die Tischplatte. “Also gut, Sie haben mich überzeugt. Einer so hübschen, jungen Frau kann ich keine Bitte abschlagen. Und außerdem würde ich zu gerne sehen, wie sich ihre Boutique 'Ice Blossom' in der Welt der Mode den Weg an die Spitze erkämpft!”



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