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Written in the Scars (of Our Hearts)

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen!

Leider bin ich mittlerweile ein wenig deillusioniert, was das Übersetzung im Verhältnis zu meiner Freizeit angeht... Aktuell kommen viele Dinge zusammen und ich habe einfach nicht die Zeit, die ich dafür benötige, um 2 Kapitel pro Woche hochzuladen. Nicht nur, dass meine Freizeit aktuell weniger ist, sondern in dieser Reihe hat ein Kapitel knapp 1000 Wörter im Durchschnitt mehr als in der alten Reihe... Das kann ich zurzeit leider nicht auffangen. Daher wird es jetzt vorerst nur noch ein Kapitel pro Woche geben. Sobald es sich gebessert hat bei mir, geht es auch wieder "normal" weiter. Gerne könnt ihr mir sagen, ob euch Samstag oder Mittwoch als Update-Tag lieber ist ;) Tut mir leid, dass ich meine vorherigen Versprechen aktuell nicht einhalten kann :(

So, jetzt aber zum Kapitel. Ich persönlich mag es total xD

LG
yezz Komplett anzeigen

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Stray Dogs and Lost Puppies

Renji überlegte, in die Highschool zu gehen, aber dann dachte er: Highschool.
 

Außerdem war er bis zum Gelände der Schule gekommen, als er sah, wie Rukia und Ichigo hineingingen. Der Morgen war einer dieser perfekten Herbsttage, klar und kühl, ließ er Ichigos Haare viel greller wirken. Rukia schaute zu ihm hoch, ihre Bücher gegen die Brust gepresst, lächelte sie, als wäre er die einzige Sonne, die sie brauchte, um es für immer warm zu haben. Es schien wie ein privater Moment und selbst wenn Renji wusste, dass sie beide froh wären, ihn zu sehen, konnte er da nicht reinplatzen.
 

Das konnte er nie.
 

Das war immer sein verdammtes Problem.
 

Renji wusste, dass diese Überlegung besonders dumm war, da er mit Rukias Bruder zusammen war. Es war nicht so, als würde er sich noch für sie aufsparen und überhaupt, es war gut, dass sie glücklich war und er sollte nicht diese gemischten Gefühle haben, aber… nun ja… da waren sie. Damit war nichts anzufangen
 

Also drehte sich Renji um und ging, schlug die andere Richtung ein, schob sich gegen den morgendlichen Strom von plappernden Schulkindern.
 

Als er durch das Tor ging, sah er Ikkaku in seiner zu engen Schuluniform, gegen den Maschendrahtzaun gelehnt und mit vor der Brust verschränkten Armen, seine Lippen schmollend vorgeschoben und er sah furchtbar aus.
 

Yumichika, der immer perfekt herausgeputzt war wie immer, schien ungewöhnlich desinteressiert zu sein, Ikkakus Laune zu bessern. Stattdessen war er intensiv damit beschäftigt, seine Nägel zu polieren. Er blicke auf, als er Renji näherkommen sah, lächelte und winkte. „Drückst du dich auch?“
 

„Ja, ich habe bereits all das Lernen, welches ich ertragen kann, in der Akademie gehabt“, sagte Renji. „Wollt ihr eine Tasse Kaffee oder so etwas?“
 

Yumichika stimmte fröhlich zu. Ikkaku stieß sich nur still vom Zaun ab und folgte mürrisch, ungefähr 2 Schritte hinter ihnen. Er trug sein hölzernes Übungsschwert wie immer mit sich, hatte es über die Schultern gelegt als würde er sich in ein Schlacht stürzen, in der die Niederlage bereits vorherbestimmt war.
 

„Was ist mit ihm los?“, fragte Renji.
 

„Die neue Freundin ist ein wenig zickig“, sagte Yumichika fast schon vergnügt und warf seine Haare nach hinten. Sie gingen auf dem Bürgersteig in Richtung Geschäftsviertel. Ein Zug ratterte über ihren Köpfen. Yumichikas Worte hallten an den Wänden der dunklen, feuchten Unterführung wider, die leicht nach Urin stank. „Ich wollte ausschlafen, doch Mizuho hat so lange genörgelt, bis wir noch vor dem Sonnenaufgang draußen waren. Ich dachte, sie würde uns in diese erbärmliche Schule zerren, doch Ikkaku hat tatsächlich geschafft, seine Eier in der Hose zu benutzen und ihr Paroli zu bieten.“ Yumichika schnalzte missbilligend mit der Zunge, doch Renji dachte, dass er ein wenig grinste. „Außerdem glaube ich, dass unser armes Täubchen ein wenig sauer ist, weil er im Kampf letzte Nacht nicht auf glorreiche Weise gestorben ist.“
 

„Hey, ich bin kein armes Täubchen“, rief Ikkaku, beschleunigte seine Schritte, um neben Renji zu gehen.
 

„Aber auf jeden Fall das Launische“, gab Renji zurück. Sobald sie aus der Unterführung herauskamen. wünschte sich Renji aufgrund der grellen Sonne, dass er eine Sonnenbrille hätte. Vielleicht konnte er hier irgendwo eine kaufen. Er schielte zu Ikkaku und fügte hinzu: „Ich habe keine Ahnung, warum du dich beschwerst, Ikkaku. Du hast ein Platz zum Bleiben und bekommst Sex. Klingt nach einem Deal.“
 

„Ja, schlaft ihr zu Dritt in Kurosakis Bett?“, fragte Ikkaku, ein laszives Grinsen kam endlich zum Vorschein.
 

„Mmm, all die Hübschen“, seufzte Yumichika.
 

„Ja, wünschte ich! Nein, warte, ich meinte das nicht so, wie es klang. Sache ist die, ich schlafe nicht mit Ichigo“, sagte Renji. „Oder Rukia. Ich bin drüben beim Ladenbesitzer, Urahara.“
 

„Das ist zu doof“, sagte Yumichika, tätschelte kurz mitleidig Renjis Schulter. „Du bist ziemlich gut als einer von Dreien.“
 

Renji zog sich am Ohr und versuchte bei den Bildern, die plötzlich in seinem Kopf waren, nicht zu erröten.
 

„Urahara“, wiederholte Ikkaku mit einem Schauder. Das Blut war aus seinem Gesicht gewichen, als er hinzufügte: „Erinnere mich, um dein kleines Kakerlaken-Motel einen weiten Bogen zu machen.“
 

„Hey! Was ist falsch am Shōten? Es ist nett! Es ist wirklich innen sehr geräumig für ein so klein aussehendes Haus. Und überhaupt, was ist dein Problem? Hast du irgendwie eine Süßigkeiten-Phobie oder so etwas?“, fragte Renji. „Oder wenn man bedenkt, wie wenig Kunden sie haben, vielleicht eine Stauballergie?“
 

"Nein", Yumichika lehnte sich zur Seite, umklammerte spöttisch Renjis Arm und sagte: "Da gibt es nur eine Person in beiden Welten, die Ikkaku Madarame eine Heidenangst einjagt. Und das ist Kisuke Urahara.“
 

„Oh, ja?“, fragte Renji neugierig. „Vor Opa Hut-und-Geta scheißt du dir in die Hosen, huh?“
 

„Wenn du klug wärst, hättest du auch Angst“, gab Ikkaku zurück.
 

„Wie zum Teufel hast du ihn überhaupt kennengelernt?“, fragte sich Renji laut. Die waren zu dem geschäftigen Teil der Stadt gekommen. Wolkenkratzer wuchsen überall nach oben, Verkäufer belagerten den Bürgersteig und der Verkehr brummte durch die Straßen.
 

„Geht dich verflucht noch Mal nichts an“, sagte Ikkaku.
 

„Wusstest du das nicht? Urahara war der Leiter der Wache vom Madennest“, erklärte Yumichika fröhlich. Und, dann in dem gleichen, fröhlichen Ton verkündete er: „Oooh, schaut! Ein Kaffeehaus!“
 

Yumichika hatte einen Laden gefunden, der Bear Pond Espresso hieß. Es belegte die untere Etage eines Hochhauses, zwischen einem alt aussehenden Fahrradladen und einem hochpreisigen Schönheitssalon. Als Yumichika die Tür öffnete, klingelte eine Glocke und ihm kam warme Luft mit dem Duft von bitterer, dunkler Schokolade entgegen.
 

Ikkaku begann, Yumichika in den Laden zu folgen, doch Renji stoppte ihn mit einer Frage. „Warte eine Minute, will er damit sagen, dass du im Madennest warst? Was zum Teufel...? Ich kenne keine Leute, die da rausgekommen sind.“
 

Ikkakus Augen waren verengt und gefährlich. „Welchen Teil von geht dich nichts an hast du nicht verstanden, Abarai?“
 

„Der Teil, wo ich nicht drüber hinwegkomme, dass du Urahara kennst“, antwortete Renji ehrlich. „Und vielleicht auch den, wo du in einer ziemlich heftigen Gefängniseinrichtung warst, von dem dich dachte, dass die Leute darin verschwinden und niemals wieder auftauchen. Warte, warst du als Shinigami dort? Oder davor?“
 

Ikkaku, der an der teilweise geöffneten Tür gehangen hatte, ließ einen Wutschrei heraus, was die Leute in der belebten Straße zurückschrecken und die Besucher des Kaffees zu ihnen umdrehen ließ. „Lass mich. Verdammt noch Mal. In Ruhe!“
 

Renji blinzelte. Er hob die Hände als Zeichen für Frieden und trat einen Schritt zurück. „In Ordnung. Kapiert. Tut mir Leid, Senpai.“
 

Ikkaku zerrte die Tür komplett auf und stapfte hinein, ließ ihn benommen auf der Straße stehen.
 

Ja, dachte Renji als er die Tür aufzog und sich in der Warteschlange einreihe, Ikkaku war immer ein wenig instabil gewesen. Vielleicht sollte er Urahara danach fragen, wenn er zurück zum Shōten kam.
 


 

4 Stunden und eine neue Sonnenbrille später hatte er es zurück zum Shōten zurückgeschafft. Schnell entdeckte Renji, dass es schwer war, Kisuke Urahara festzunageln. Und verwirrend wie sonst noch was. Tatsächlich war sich Renji sogar ziemlich sicher, bereits die Hälfte seiner Geheimnisse preisgegeben zu haben und kein einziges Wort aus Urahara herausbekommen zu haben.
 

„Und wie oft bist du bei Dreiern involviert, Vizekommandant Abarai?“, fragte Urahara hinter seinem Fächer.
 

Der frühe Nachmittag war heiß und schwül geworden und Renji trug nur das enge Unterhemd, dass er am Morgen an seinem Gigai gefunden hatte. Er hatte seine Schuluniform ausgezogen und um seine Taille gebunden und nun saßen sie draußen auf der hölzernen Treppe des Shōten, leckten an Kirscheis. Urahara lehnte gegen die offene Tür und sah irgendwie kein bisschen verschwitzt in seiner gewöhnlichen Kleidung aus, inklusive dem gestreiften Anglerhut. „Billigt dein aktueller Partner diese Aktivitäten? Denn das... ist interessant sich vorzustellen.“
 

„Nun ja, ähm, so in der Art... er und ich suchen jemanden... Warte. Wie kommen wir überhaupt auf das Thema?“
 

Urahara ließ den Fächer flattern, als wolle er damit alle Sorgen wegflattern. „Auf der Suche? Wirklich? Kommandant Byakuya Kuchiki? Wie kommt es, dass ihr keine Warteschlange habt? Ich meine, ich habe gehört er ist ordentlich herangewachsen, wenn man Yoruichi Glauben schenken mag.“
 

„Ja, er ist jenseits von heiß, aber das ist nicht, worüber wir geredet haben.“
 

„Oh, bitte entschuldige. Also zurück zu dem Dreier?“
 

„Nein!“, knurrte Renji und biss beinahe in das Holzsstäbchen von seinem Eis. „Himmel, wie machst du das überhaupt? Ich habe versucht dich was zu Ikkaku Madarame zu fragen, wie zum Beispiel er glaubt, dich zu kennen?“
 

„Bist du dir sicher, dass er mich nicht mit jemanden verwechselt?“, fragte Urahara ernst.
 

„Nun ja, nein“, gab Renji zu. „Darum frage ich ja.“
 

„Hmmm, also ich muss mir die Antwort überlegen“, sagte Urahara. „Hast du schon mal daran gedacht, Yoruichi zu fragen?“
 

„Was? Du kennt Ikkaku auch?“
 

„Nein, für euer ménage à trois", sagte Urahara. "Oder magst du keine Frauen?"
 

Renjis Kopf begann, weh zu tun. "Ich mag Frauen gerne, doch ich beginne zu glauben, dass ich dich hasse."
 

"Oh, also bin ich raus aus eurem Dreier, eh?", vermutete Urahara und klang dabei überhaupt nicht niedergeschlagen. Er zuckte mit den Achseln und fächerte sich dann weiter Luft zu. "Vermutlich das Beste."
 

Renji war kurz davor, sein Holzstäbchen nach ihm zu werfen. "Kannst du mal vom Dreier runterkommen?"
 

"Schau mich an, ich wie dieser offensichtlichen Vorlage widerstehe!", Urahara fächerte fröhlich.
 

Renji warf sich geschlagen nach hinten, bis sein Hinterkopf gegen den hölzernen Boden knallte. Denn genauso fühlte er sich. Renji vermutete, dass es eine verdammt gute Sache war, dass er niemals zur 2. Division geschickt worden war, nachdem sich der Staub um Rukia gelegt hatte. Er wäre zusammengebrochen, wie... nun ja, wie jetzt, nur schneller und vollständiger, vermutlich. „Der mobile Geheimtrupp musste gewusst haben, dass sie mit dir einen Siegertypen haben“, sagte er zur Decke des Ladens. „Irgendwas, was sie sonst noch über mein Leben wissen wollen? Habe ich irgendwelche dunklen Geheimnisse? Keine Ahnung, aber wenn, gehören sie dir.“
 

Stille breitete sich so lange zwischen ihnen aus, dass Renji dachte, dass er vielleicht zu sich selbst sprach und Urahara hineingegangen wäre.
 

Renji hob den Kopf und sah Urahara, wie er ihn mit diesem nachdenklichen, durchdringenden Blick beobachtete, den er manchmal aufsetzte. Diese Augen waren nervtötend. Sie hatten die gleiche Farbe wie Byakuyas, grau, aber Uraharas Augen waren weniger wie ein zusammenbrauender Sturm, sondern mehr wie Quecksilber. Renji wusste nie, was Urahara sah, wenn er ihn derart anschaute. Diese Intensität hatte die Fähigkeit, dass Renji sich unübersehbar und schuldig fühlte.
 

Renji brach schlussendlich ein und fragte: „Was? Warum schaust du mich so an?“
 

„Ich habe mich gefragt, warum du dir den Weg in mein Zuhause drangsaliert hast, Vizekommandant Abarai.“
 

„Drangsaliert? Es war mehr ein Unfall und überhaupt, du weißt warum“, sagte Renji, richtete sich selbst auf den Ellbogen auf, um den Spannung von seinen Bauchmuskeln zu nehmen. „Ich möchte immer noch, dass du mich trainierst, wie Ichigo. Das habe ich dir schon im Club gesagt. Es ist offensichtlich, dass wir stärker werden müssen – viel stärker – wenn wir gegen Aizen gewinnen wollen.“
 

Urahara schob den Hut weiter in sein Gesicht. „Ich sage immer noch, dass die Situation unterschiedlich ist. Ich bin mir nicht sicher, wie ich einer Person helfen kann, die bereits Bankai hat.“
 

„Ichigo hat Kenpachi zum Aufwärmen ausgeschaltet“, sagte Renji mit einem Schnauben. „Er hat das ohne Bankai geschafft.“
 

Der Fächer verdeckte wieder Uraharas Gesicht. „Hmmm, tatsächlich. Dennoch bringt jeder seine eigene Stärke auf das Kampffeld. Du kannst dir nicht wünschen, jemand zu sein, der du nicht bist... oder niemals sein kannst.“
 

„Oh, ich verstehe. Affe heult dem Mond entgegen, immer und immer wieder, huh? Hervorragend“, sagte Renji und setzte sich vollständig auf. „Das ist echt hervorragend.“
 

Es herrschte Stille zwischen ihnen, dann hustete Urahara. „Um. Ich denke, ich habe einen Schritt in deinem Gedankengang verpasst, Vizekommandant Abarai. Mondaffen?“
 

„Nun ja, das ist, was du sagst, oder nicht? Der Unterschied zwischen mir und Ichigo ist 'Klasse' oder sowas, richtig?“ Renji stand mit einem Grunzen auf. „Ich kann nicht das sein, was ich nicht bin und ich werde niemals mehr sein als irgendein Hund aus dem Rukongai. Nun ja, scheiß drauf. Ich bin diesen Mist leid. Ich dachte, alles würde besser werden, wenn ich Bankai habe – du weißt schon, ebenbürtiger – aber nein, jeder ist immer noch stärker als ich und dann, als Sahnehäubchen, finde ich heraus, dass ich jeden dreckig mache, denn ich anfasse. Das ist so krank. Ich halte es nicht mehr aus. Ich gehe eine Runde.“
 

Renji ging ungefähr 5 Schritte auf dem staubigen Parkplatz, als Urahara neben ihm auftauchte. „Ich gehe mit dir.“
 

Jeder sagte immer, dass Urahara so genial war. Spielte er gerade absichtlich den Dummen? „Ich habe versucht nett zu sein“, sagte Renji. „Ich möchte ein wenig Zeit für mich.“
 

„Ja, das war offensichtlich. Dennoch hast du auch ein paar Dinge gesagt, die mich neugierig gemacht haben“, sagte Urahara. Dann hielt er einen Moment an, ließ Renji einige Schritte gehen. Dann flitzte er wieder zu ihm. „Oh, es sei denn, du bist die Art von Person, die direkt auf das Thema zurückkommt, wenn sie die Emotionen rausgelassen hat? Tessai tut das. Doch es ist immer noch schwer, ihn gehen zu lassen, wenn noch so viel unausgesprochen ist. Ich hasse das wirklich. Ich finde die Verfolgungs-Methode funktioniert am Besten mit Yoruichi, doch natürlich, versucht sie die Hälfte der Zeit, mich abzuschütteln. In der anderen Hälfte ist sie erfolgreich... was ich auch irgendwie nervtötend finde, auch wenn es meistens ihre Laune anhebt und wir dann reden können.“
 

Renji stampfte weiter vorwärts. Die Bedürfnisse dieses verrückten Ladenbesitzers könnten ihn gerade nicht weniger kümmern. Tatsächlich würde er ihm, sollte er noch weiter reden, einen über den Schädel ziehen.
 

Doch Urahara sagte nichts mehr. Er passte sich nur Renjis Tempo an, wie ein perfekter Schatten.
 

Sie liefen Still durch die Nachbarschaft. Sie kamen durch ein Teil von Karakura, das ihn an Inuzuri erinnerte. Vielleicht nicht so gefährlich, aber da war ein vernachlässigtes, verlassenes Gefühl überall. Graffitis waren auf den Wänden von leerstehenden Warenhäusern und Müll sammelte sich an den Randsteinen. Sie gingen an einem Obdachlosen-Camp vorbei, was die großen Kartons und der Handvoll schäbigen Menschen, die sie vorsichtig beäugten, als sie vorbeigingen, bestätigte. Eine schwächliche, ältere Frau, die in eine schmutzige Decke eingewickelt war, versuchte einen Welpen zu verscheuchen, der an Renjis Fersen nagte.
 

Ein Hund.
 

Ein hungriger, heimatloser, gottverdammter Streuner.
 

Renji konnte nicht einfach vorbei gehen. Er hielt an, hockte sich und gab dem Welpen die Chance, an seiner Hand zu schnüffeln. Die Dame sah nervös aus und hielt den Hund fest, der sich versuchte, aus dem Griff zu winden und nun aufgeregt bellte. „Sie ist nicht sehr zahm! Sie könnte dich beißen!“
 

„Aw, lass sie“, sagte Renji freundlich. „Das ist alles, was sie hat, oder? Schnelle kleine Zähnchen und ein lautes Bellen?“
 

„Nette Waffen, nicht zu unterschätzen“, sagte Urahara sanft und trat einen vorsichtigen Schritt zurück.
 

Die Dame löste den Griff um den Welpen, damit sie aufgeregt auf Renjis gehockte Gestalt springen konnte. Sie versenkte verspielt die Zähne in Renjis Uniformoberteil an der Taille, als wolle sie Tauziehen spielen. Er bot ihr den Ärmel an, um sie damit spielen zu lassen, bis ihr Enthusiasmus den Stoff zerriss. Zurerst setzte sich der Welpe zurück, überrascht, aber schien dann glücklich über den Preis und begann, um den Ärmel herumzustolzieren, als wolle sie sich mit ihrem mächtigen Sieg angeben.
 

„Oh“, sagte die Obdachlose. „Es tut mir so leid!“
 

„Nah, keine Sorge“, sagte Renji und lächelte über die Posse des Welpen. Sie war nun aufgeregt zurückgekommen und legte den zerrissenen Ärmel vor seine Füße, wollte offensichtlich noch mehr Spielchen. Renji nahm den Ärmel auf und ließ die Hündin daran wild ziehen, doch er blickte über die Schulter zu Urahara. „Ich meine, es ist doch ok, oder, Urahara-san?“
 

„Warum fragst du mich mit dieser plötzlichen Ehrerbietung?“
 

„Weil es dir gehört“, sagte Renji. Er wusste nicht welche Ressourcen Urahara zur Verfügung stand, um nicht nur diese Gigais aus… unerklärlichen wissenschaftlichen Dingen herzustellen und sie dann auch noch einzukleiden. Er legte eine Hand auf die Brust des Gigais. „Ich meine alles. Du hast es gemacht.“
 

„Danke fürs Bemerken“, sagte er. „Aber es ist dein’s. Dein Gehalt hat es bezahlt. Also zerreiß es nach Herzenslust.“
 

Scheiße. Renjis Konto würde sowas von leer sein.
 

„Gut. In dem Fall“, Renji entknotete das Oberteil von seiner Taille und legte es auf den Boden neben die Frau. „Hier, gib ihr das ganze Ding zum Spielen. Oder… du nimmst es.“ Sie begann zu versuchen, das Geschenk abzulehnen, während Renji aufstand. „Eh, es ist vermutlich gut für ihre Zähne, so zu zerren. Du möchtest doch, dass sie groß und stark wird, oder?“
 

Renji drehte sich um, wartete die Antwort nicht ab und wünschte sich, dass er mehr zum Anbieten gehabt hätte. Es brachte ihn fast um, daran zu denken, dass weder Hund noch Besitzer vielleicht das Jahr überleben würden. Doch mit etwas Glück, waren die Dinge hier in der Welt der Lebenden besser, wo niemand am Ort gebunden war und es Dinge wie Suppenküchen und Schutz gab. Vielleicht konnten die beiden sich gegenseitig aufbauen, wie Rukia es für ihn getan hatte.
 

Sie gingen noch ein paar Häuserblocks und langsam sahen die Gebäude auch wieder besser aus. „Ich sollte mich nicht so verdammt selbstbemitleiden, oder nicht? Ich habe einen langen Weg hinter mir. Scheiße, ich hab jetzt Bankai. Doch, ich glaube, dass ist es, was mich anpisst. Wie kommt es, dass ich den anderen Mist niemals nie hinter mir lassen kann?“
 

„Vielleicht wegen deiner Nutzung von doppelten Negativen?“, mutmaßte Urahara.
 

Renji lachte. „Ja? Das ist mein Problem? Beschissene Grammatik? Wenn ich das hinkriege, werden mich alle Adelshäuser mit offenen Armen willkommen heißen?“
 

„Das hat zumindest für Eliza Doolittle in 'My Fair Lady' funktioniert‘”, sagte Urahara mit einem Schulterzucken, was den grünen Haori-ähnlichen Mantel trotz des fehlenden Windes wabern ließ. „Ich sehe, du redest mit mir. Bedeutet das, wir können die Dinge nun besprechen? Soll ich dir ein Mittagessen kaufen?“
 

„Ja, sicher, warum nicht?“, sagte Renji und war froh zu bemerken, dass sein Spaziergang ihn zu einer überfüllten Straße gebracht hatte, die voll von Straßenhändlern, nicht unähnlich von der Seireitei, war. Das Geräusch von brutzelndem Fleisch und den Rufen der Händler, die ihre Waren anpriesen, fühlten sich tröstlich vertraut an, selbst wenn die blinkenden Neonlichter und das Summen der Motoren es nicht waren. Einige der Gerüche waren ähnlich fremdartig und Renji stellte fest, dass er zu etwas hingezogen wurde, das sich ‚Taco Truck‘ nannte. Es schien keinen Oktopus zu verkaufen, aber stattdessen eine Art von bodenständigem Fleischgericht. Der Typ am Fenster bot Renji an, es zu probieren, doch einmal daran Schnüffeln sagte Renji, dass es zu scharf war. Schlussendlich entschied er sich für Ramen.
 

Urahara schüttelte seinen Kopf, doch er zog sich einen Stuhl zu Renji, der unter einem kleinen Sonnensegel stand. „Du kommst den ganzen Weg vom Land der Toten, um Ramen zu essen? Ich verzweifle an der jungen Generation. Wo ist eure Abenteuerlust? Hast du ein Bagel probiert? Sie haben 2 Gyros-Stände weiter unten. Curry! Du kannst hier die Welt schmecken.“
 

Renji runzelte die Stirn, sagte jedoch: „Du bezahlst. Du kannst mich zu einem dieser anderen Stände bringen, wenn du willst.“
 

„Oh, das hier ist in Ordnung“, sagte Urahara und lenkte die Aufmerksamkeit der Kellnerin auf sich. Sobald die Bestellung aufgegeben war, klatschte Urahara seine Hände auf den Tisch und lächelte Renji an. „Also. Sag mir, warst du eben metaphorisch? Oder fordert dein adliger Liebhaber ein Reinigungsritual, ein kleines seelisches Kondom, wie man auch sagen könnte?“
 

„Ähm“, Renji blickte einen Moment in die beschäftigte Küche, hörte zu, wie die Köche mit Humor zwischen den Dunstschwaden der Nudeltroge zankten. „Ich vermute Ersteres, da ich nur zu einem Bruchteil weiß, worüber du bei dem Zweiten redest. Eishirō sagte mir, ich sollte Rukia so etwas fragen. Was ist das überhaupt?“
 

„Ein hinterlistiges Stück Magie, wenn du mich fragst“, sagte Urahara. „Doch etwas, was in einer Art und Weise mein Lebenswerk begonnen hat. Du würdest nicht zustimmen, dass ich dich ins Labor bringe, oder nicht?“
 

Renji blickte Urahara von der Seite an. „Ist das eine Anmache?“
 

„Manchmal, aber nicht dieses Mal. Besonders, da ich offensichtlich bereits von eurem Dreier ausgeschlossen bin“, sagte Urahara. Der Nudelhändler setzte die Schalen vor ihnen auf den Tisch und blickte kurz Renji neugierig an, doch gab kein Kommentar ab, bevor er sich wieder seinen Töpfen zuwandte. Urahara fuhr fort: „Es wäre toll, wenn ich dich vor und nach dem Reinigungsritual, besonders von einem, dass von den Kuchiki durchgeführt wurde, denn weißt du, ihres ist eines der ältesten, reinsten Formen, untersuchen könnte. Dann können wir endlich lernen, wie viel Schaden es anrichtet!“
 

Nudeln hingen ihm aus seinem Mund, als Renjis Kopf hochfuhr. „Was?“
 

„Es ist das Konsō“, sagte Urahara, als würde es Renjis Frage beantworten. „Ehrlich gesagt bin ich überrascht, dass das Ganze eine Person nicht wieder komplett auf Null setzt. Aber du solltest in guten Händen sein. Kommandant Kuchiki ist fähig im Kidō. Wenn er die Führung übernimmt, wirst du dich nur etwas lösen, doch es wird immer noch gute Daten liefern. Natürlich würde ich idealerweise mehrere Objekte mit verschiedenen Stärkeniveau testen…“
 

„Halt für eine Minute die Klappe, ja?“, fuhr Renji dazwischen. „Geh noch einmal zurück. Was zum Teufel meinst du mit lösen? Ich mag den Klang davon nicht.“
 

„Das solltest du auch nicht“, stimmte Urahara zu. „Es ist niemals gut, Dinge von seiner Seele zu verlieren, vor allem ohne Eingrenzung wie bei so etwas. Vertrau mir. Es ist unstet und splittert einfach.“
 

Urahara nickte zu sich selbst, als sei er in Gedanken verloren. Renji schlürfte seine Nudeln und dachte nach. Nach einigen Momenten fragte er: „Hast du gesagt, wofür das gut ist? Dieses seelensaugende Ding? Und wenn Rukia es getan hat, wurde sie gelöst?“
 

„Ja und alles, was ich von ihr bekam waren Daten von nach dem Ritual, aber weißt du, das hat viel Raum gelassen für die... ähm, und nun ja, die gute Sache ist, dass ihre Seele sich zu regenerieren scheint. Ich denke, das Trauma Ichigo mit Shinigami-Kräften auszustatten hat tatsächlich geholfen.“
 

Renji nickte. Er hatte fast schon wieder den Faden in dem Gespräch verloren, doch erinnerte sich daran, zu wiederholen: „Für was ist es noch mal?“
 

„Es ist wie du über den Welpen der Dame gesagt hattest. Du und sie möchten vielleicht, dass der Hund kräftig heranwächst, um Leute wie sie zu beschützen, doch nicht jeder möchte das, nicht wahr? Manche haben wirklich Angst vor Zähnen. Besonders den Hungrigen.“
 

Auch wenn Renji nicht absolut sicher war, dass er genau verstand, was Urahara meinte, war etwas daran, wie er es betonte, das tief in Renjis Knochen sank und ihn erschaudern ließ. Er nickte verstehend. „Tante Masama möchte mir die Eier abhacken.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vorschau Kapitel 10:
Ein weiterer Liebesbrief für Renji kommt im Shōten an; Byakuya besucht Renjis Bruder, Seichi. Komplett anzeigen

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