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Das Leben spielt nur

von

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Geruch der Vergangenheit

„Was war nun der Notfall, von heute Morgen?“ Mira fragte noch ein zweites Mal nach, als Gaara nicht antwortete. Sie wurde langsam argwöhnisch.

„Nichts, dass dich angeht“, meinte Gaara und hoffte dass es damit erledigt war.

„Es ging um die, oder? Gibt es wieder Entführungen? Es war doch so ruhig in letzter Zeit“, meinte Mira und blieb dabei ganz ruhig. Es war schon lange her, dass die beiden über dieses Thema gesprochen hatten. Gaara hatte dieses Thema mit Absicht gemieden, und dass nicht nur weil es auch ihm einen bitteren Nachgeschmack hinterließ.

„Es ist um die gegangen, ja. Aber es wird bald wieder erledigt sein.“

„Erzähl mir“, meinte Mira und lehnte sich aufmerksam weiter zu Gaara.

„Sie haben diesmal die Tochter des Feudalherrn entführt“, versuchte es Gaara ab zu tun und es unwichtig klingen zu lassen. Mira dagegen wollte sich da weiter vertiefen und mehr Infos.

„Hast du schon welche losgeschickt?“

„Natürlich.“

„Genug? Die haben wahnsinnig gute Waffen und vor allem viel Sprengstoff und Papierbomben. Sie könnten wieder eine Falle stellen.“

„Deswegen wollte ich dieses Thema gar nicht aufkommen lassen“, meinte Gaara, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme.

„Was soll das nun wieder heißen?“

„Du bist besessen davon, diejenigen zu finden, die für die Explosion verantwortlich waren, aber das ist Irrsinn.“

„Wieso?“

„Es war ein Unfall.“

„Nein“, sagte Mira enrst und blickte ihn in die Augen. „Ich hab es selbst in den Berichten gelesen.“ Zwei Sekunden, nachdem sie das gesagt hatte, wurde ihr klar, was sie da gerade gesagt hatte.

„Du hast geschnüffelt?“ Gaaras blick war strenger, Mira biss sich auf ihre Lippen.

„Du hast mich angelogen.“

„Nur die höheren wissen, dass dahinter mehr steckt. Es würde zu viel aufregung auslösen. Und du“, Gaara hielt kurz inne, „du versteifst dich zu sehr auf diese Menschen, auf deine Rache. Du verlierst das eigentliche Ziel aus den Augen“, kam von Gaara nur, als ob damit das Gespräch beendet wäre. Mira verzog ihren Mund, stand vom Esstisch auf und verließ die Küche. Gaara seufzte kurz, stand aber dann auch auf und räumte seinen Teller weg. Danach ging er durch das Wohnzimmer, wo sich Mira bereits in einem Buch verkrochen hatte und Gaara komplett ignorierte. Neben Mira lag Sota zugedeckt und schlafend. Langsam ging Gaara auf seinen Sohn zu und weckte ihn sanft. Der kleine gab nur ein Knurren von sich, machte aber keine Anstalt aufzustehen. Daher nahm Gaara ihn schließlich hoch, worauf Sota natürlich reagierte und zu quengeln anfing, dass Gaara ihn runter lassen solle. Sotas Vater tat das. Etwas müde rieb sich Sota seine Augen und nahm Gaaras Hand.

„Bis morgen, Mira“, murmelte der kleine verschlafen, worauf sich Mira kurz vom Buch abwandte und sich auch von Sota verabschiedete.

„Bis morgen, Sota-kun“, sagte sie und lächelte ihn an. Gaara verabschiedete sich dann auch, allerdings beachtete Mira ihn kein bisschen.

„Du bist wirklich ein tolles Vorbild für den kleinen“, murmelte Gaara, was ebenfalls von Mira ignoriert wurde – äußerlich zumindest, sah man ihr nicht an, dass sie es wahrgenommen hätte. Kurz darauf verschwanden die Jungs und ließen Mira alleine.
 

Mira legte das Buch nicht einmal zur Seite, als die Jungs weg waren, sondern vertiefte sich sogar mehr darin. Sie wollte sich ablenken und nicht daran denken, dass der Mörder ihres Freundes noch immer frei herumlief und Gaara nichts unternahm. Er hätte sie auf eine Mission schicken sollen, um diese Gruppe zu finden, sie hatte mehr Erfahrung damit als andere. Etwas verärgert pustete Mira noch die Luft aus, bevor sie aufstand und in ihr Bett kroch.
 

Sie durfte nicht vergessen, was für ein Tag morgen war.
 

Der nächste Tag war purer Alltag. Aufstehen, Unterricht, Pause, wieder Unterricht. Nachdem Mira für diesen Tag ihren Unterricht mit dem Fach Geschichte abschloss, ging sie in das Lehrerzimmer, wo sie gleich von Hinako überrannt wurde.

„Mira, musst du heute wieder Babysitten? Wir gehen heute wieder aus.“

„Du kennst die Antwort“, meinte Mira und drehte sich um. „Sota hat heute Geburtstag und ich muss bevor ich ihn abhole noch einige Besorgungen machen.“

„Oh… wie alt wird er denn schon?“

„Drei. Gaara hat keine Zeit, daher werde ich noch alles einkaufen. Zutaten für die Torte. Ich dachte, dass ich vielleicht auch sie gleich mit Sota zusammen machen. Mit Gaara treffe ich mich dann auch noch, bevor wir Sota aus dem Kindergarten holen. Er wird sich freuen“, erzählte Mira.

„Ah, verstehe.“

„Ich komme das nächste Mal mit.“

„Klar, mach das“, meinte Miras Kollegin und wand ich dann ab. Mira packte ihre Tasche und machte sich dann gleich auf, alles einzukaufen, was sie brauchte. Danach ging es schon zu Gaara, wo sie an seine Bürotür klopfte und auch gleich eintrat.
 

„Hallo“, begrüßte Mira ihn, nachdem er aufsah. „Bist du fertig?“

„Ja, gleich“, murmelte Gaara und räumte noch schnell ein paar Akten weg. Mira hatte noch die Einkaufstüten in der Hand und Gaara blickte drauf.

„Ich dachte, es wäre lustiger, wenn wir den Kuchen selbst machen“, erklärte Mira, nachdem Gaara fragend drein sah.

„Dann ist es aber keine Überraschung mehr.“

„Nein, das nicht. Aber den Kuchen zu backen ist doch viel lustiger, als ihn einfach zu essen.“ Gaara runzelte kurz die Stirn, sagte aber nichts mehr dagegen. Es fühlte sich nostalgisch an, doch verdrängte er dieses Gefühl.

Kurz bevor sie das Büro verließen hielt Gaara inne.

„Du bist wegen gestern nicht mehr wütend?“

„Ich habe es nicht vergessen“, meinte Mira ruhig.

„Das heißt du bist es noch.“

„Ja und ich würde dich liebend gerne weiter ignorieren, aber Sota hat heute Geburtstag und er soll nicht durch jemanden wie dich verdorben werden.“

„Jemanden wie mich?“, wiederholte Gaara leise, eher amüsiert als beleidigt.
 

Die beiden holten zusammen Sota aus dem Kindergarten ab, der dort schon ein paar kleine Geschenke von seinen Freunden bekommen hatte. Dann ging es auf in Gaaras Haus.

Dort begann Mira die Einkauftüte auszuladen und mit Sota den Kuchen – mehr oder weniger – zu backen. Sota bekam den Auftrag kurz den Teig durchzurühren. Mira stand hinter ihm und beobachtete ihn und versuchte Kleckser zu vermeiden. Schließlich griff Sota mit der ganzen Hand in die Rührschüssel, um den Teig vor zu kosten.

„Nicht mit der ganzen Hand, Sota“, murmelte Mira, während Sota genüsslich begann seine Finger abzuschlecken, als ob er so etwas schon kannte. Er machte nur kurz einen Schritt zurück, als er fast von dem Hocker fiel, auf dem er Stand, um hoch genug zu sein. Mira konnte ihn zwar noch aufhalten, aber ihr Shirt und ihr Gesicht wurden mit Teig beschmiert. „Oh Mann…“, murmelte Mira wieder leise vor sich hin und hob Sota von dem Hocker. „Vorsichtiger, Sota. Du hättest hinunterfallen können.“

Sota dagegen beachtete diese Warnung gar nicht, sondern grinste nur Mira an, die voll mit Teig war.

„Das steht dir, Mira.“ Es war Gaara der gerade hereingekommen war. Sein Blick fiel auf Sota, der noch immer an seinen Fingern den Teig ablutschte. Ein kleines Lächeln umspielte Gaaras Gesicht, während er zu Sota ging und die Teigreste aus seinem Gesicht entfernte, dann blickte er zu Mira.

„Ich gebe dir etwas, dann kannst du dich umziehen.“

„Das ist nett. Machst du den Kuchen fertig?“

„Ich?“

„Ja, den machst du jetzt fertig. Wo hast du ein Shirt für mich?“, fragte Mira gleich nach.

„Äh“, machte Gaara und zögerte kurz. Dass er Kuchen machen sollte, brachte ihn aus dem Konzept. Mehr als es eigentlich sollte, „den Gang entlang und das zweite Zimmer links. In der kleinen Kommode neben der Tür sind ein paar alte Sachen, die du Anziehen kannst.“

„Vielen Dank!“ Und schon machte sich Mira auf den Weg. Wie es Gaara ihr beschrieben hatte, ging sie zuerst durch den Flur und dann bog sie in ein Zimmer ein. Als Mira die Tür öffnete, fand sie sich in seinem Schlafzimmer wieder. Interessiert sah sie sich zuerst ein wenig um, bevor sie sich der Kommode neben der Tür widmete. Es war ein kühles Zimmer. Die Wand war in einem hellen Blau angestrichen und auch die Vorhänge passten dazu. Das Bett war ordentlich gemacht worden und auf jeder Seite befand sich ein Nachtkästchen, die ebenfalls ordentlich aussahen. Wobei die eine Seite eher leer schien. Dort war nur ein Brillenetui zu finden. Auf dieser Seite des Bettes hatte bestimmt Gaaras Frau geschlafen. Auf der anderen Seite, waren ein paar Bücher auf dem Nachtkästchen, die bestimmt Gaaras waren. Kurz dachte Mira an ihr Geisterzimmer daheim. Sie hatte ihr eigenes Schlafzimmer seit Monaten nicht mehr betreten und ignorierte die Tür, als ob diese gar nicht da wäre. Gaara dagegen hatte es geschafft, sein Zimmer nicht zu einem Geisterzimmer zu machen. Aber seine Frau lebte auch noch. Es gab keinen Grund dieses Zimmer zu verlassen. Für Mira hatte es einen gegeben. Sie wandte sich schließlich ab und sah zur Kommode. In der ersten Schublade gleich, fand sie ein rotes Shirt, das sie anziehen konnte. Erst als sie es an hatte, merkte sie, dass es auch schon ein wenig kaputt war. Der rechte Ärmel hatte ein paar Risse am Rand und sah doch ein wenig schäbig damit aus. Auch am Ende des Shirts, waren ein paar Fäden zu sehen, aber Mira bevorzugte ein sauberes Shirt, auch wenn es ein wenig zerschlissen war. So konnte sie wieder in die Küche gehen, wo Gaara und Sota vor dem Ofen standen und zusahen, wie der Kuchen gebacken wurde. Mira stellte sich zu ihnen und beide blickten sie kurz an, als sie das tat. Sota drängte sich gleich zu ihr und Mira umarmte ihn sanft, während beide dem Kuchen zusahen. Neben Mira musste Gaara auch kurz tief einatmen.

Er hatte diesen Duft schon lange nicht mehr gerochen, der von Mira – besser gesagt, von ihrem Shirt – ausging. Es war ein altes Shirt von Akuma und ihr Geruch ging noch immer davon aus. Es war ein merkwürdiges Gefühl, dass Gaara hatte. Ein gefährliches, noch dazu. Mira roch wie seine Frau und Gaara wollte es Sota am liebsten gleich machen und sich zu der Frau neben ihm drängen. Sie umarmen und sie Augen schließen, und sich ganz einem Wunschgedanken hinzugeben. Doch Gaara riss sich zusammen und blickte starr auf den Kuchen im Ofen.
 

Der Kuchen brauchte nicht lange, bis er fertig war und Mira machte noch ein bisschen Sahne dazu, die Sota so gern hatte und die drei Kerzen durften auch nicht fehlen.

In der Zwischenzeit klopfte es an der Tür und man konnte Kankuros Stimme deutlich vernehmen. Mira grinste kurz und zündete die Kerzen an, als Gaara in die Küche kam.

„Kankuro ist da, also können wir den Kuchen anschneiden“, meinte er. Mira nickte darauf und brachte den Kuchen zum Tisch und Gaara setzte seinen Sohn auf einen Sessel. Dann beugte sich Sota schon nach vor, denn er wusste was er machen musste, doch er wartete noch ab und starrte Mira an. Die Erwachsenen nahmen beide Platz.

„Hi Kankuro“, murmelte Mira mit einem höflichen Lächeln.

„Hi. Ich hätte mir denken können, dass du auch hier bist.“ Daraufhin musste Mira kurz kichern.

„Ja, irgendwer musste doch den Kuchen machen“, meinte Mira.

„Mal ganz abgesehen davon, dass ich ihn fertig gemacht habe“, murmelte Gaara leise. Mira schien es zu überhören und widmete Sota ihre Aufmerksamkeit.

„Los, Sota, blase die Kerzen aus. Alle auf einmal“, sagte Mira endlich. Darauf hatte Sota bereits gewartet und er holte tief Lust, bevor er alles auf einmal auspustete. Mira grinste und lobte ihn, während Gaara ihm durch die Haare wuschelte.

„Gut gemacht.“
 

Gaara schnitt den Kuchen an und alle vier begannen zu essen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yashi2506
2016-09-28T18:40:28+00:00 28.09.2016 20:40
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