Zum Inhalt der Seite

Das Leben spielt nur

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Trost

Gaara saß an seinem Schreibtisch und las sich wieder einmal Berichte durch. Diesmal war nicht besonders interessant, es handelte sich um eine normale B-Rang Mission, trotzdem widmete er diesem besondere Aufmerksamkeit.

Mira war mit ihrem altem Team, Tian und Yuiko, auf einer Mission gewesen. Die Mission war gut verlaufen und das Team hatte laut dem Bericht auch gut zusammengearbeitet. Dann sah Gaara aber auf, als es klopfte.

„Ja?“ Miras Teamkollege sah herein. Tian leitete das Team in dem Mira nun bereits drei Wochen zeitweise war.

„Sie wollten mich sprechen?“

„Ja“, sagte Gaara und legte den Bericht zur Seite. Tian fasste die Schriftrolle sofort ins Auge.

„Stimmt etwas mit dem Bericht unserer letzten Mission nicht?“

„Nein. Alles ok. Ich wollte mit dir über Mira reden.“

„Mira?“ Tian sah kurz besorgt drein.

„Ja, ich würde gerne von dir hören, wie sie sich macht“, kam von Gaara woraufhin Tian kurz nachdachte.

„Gut. Sie strengt sich an. Mehr als ich es gewohnt bin.“

„Kommt sie gut damit klar, nebenbei zu unterrichten?“

„Ja, denk schon“, meinte er. Gaara atmete kurz auf.

„Mira hat den Wunsch geäußert, dass sie Jonin werden will.“

„Tatsächlich?“ Tian wirkte sehr überrascht. „Das erklärt, wieso sie sich so anstrengt bei den Missionen. Sie ist wirklich gut, selbst wenn sie alleine Kämpfen muss kommt sie gut klar, obwohl sie doch besser mit einem Partner Kämpft.“

„Also würdest du sie für eine Beförderung empfehlen?“, fragte Gaara nach. Tian wusste es am besten, da er Mira sah, wie sie kämpfte und ihre Missionen machte.

„Ja, natürlich. Sie ist über das Niveau eines Chuunins schon hinaus“, meinte Tian schnell.

„Gut. Danke.“ Tian grinste erfreut. „Das war alles, du kannst gehen“, sagte Gaara noch zu ihm. Also ging Tian seine Wege, während Gaara wieder den Bericht zur Hand nahm und ihn sich noch einmal ansah.
 

Er lehnte sich in seinem Sessel zurück. Ganz sicher war er sich nicht, ob Mira wirklich Jonin werden sollte. Besonders weil sie gegenüber Gaara bereits einen Wunsch geäußert hat. Sie wollte diejenigen, die für den Tod ihres Freundes Schuld waren zur Verantwortung ziehen und das machte Gaara stutzig. Es war eine falsche Motivation die Mira antrieb. Trotzdem zeigte sie sich engagiert und die Missionen der letzten zwei Wochen waren alle schnell erledigt worden.

Es könnte natürlich auch sein, dass sie es nicht so gemeint hatte. Das war erst kurz nach dem Tod ihres Freundes, natürlich dachte man da zuerst an Rache. Aber die Arbeit schien ihr gut zu tun, vielleicht änderten sich ihre Ansichten ja. Im Grunde sprach nichts dagegen, dass Gaara Mira beförderte.
 

Es wurde Nachmittag und es klopfte an Gaaras Büro. Als er aufsah, war es Mira die hereinkam und ihm einige Dokumente brachte.

„Die hier sind zum unterschreiben“, meinte sie. Gaara sah zu ihr hoch, merkte, dass etwas nicht in Ordnung war.

„Du siehst müde aus.“

„Mir geht es gut“, sagte Mira und setzte ein ziemlich unglaubwürdiges Lächeln auf.

„Du arbeitest vielleicht zu viel“, meinte Gaara.

„Ist doch gar nicht wahr“, meinte Mira etwas trotzig. Dabei hatte sie unrecht. Sie half hier ab und zu aus, machte Missionen und sollte dann noch auf der Akademie unterrichten. Sie strengte sich wirklich an, das konnte Gaara deutlich merken. Vielleicht sogar zu viel.

Gerade als Mira gehen wollte, hielt Gaara sie auf.

„Warte, ich muss mit dir reden.“ Überrascht drehte sich Mira wieder zu ihm.

„Um was geht es?“

„In den letzten Wochen hast du sehr hart gearbeitet. Tian hat mir auch gesagt, dass du dich sehr auf den Missionen engagierst“, sprach Gaara. Mira hielt inne, sie ahnte aber bereits auf was es hinaus lief. „Ich hab mir auch alte Berichte deiner Missionen angesehen, bevor du Lehrerin wurdest. Du warst nicht schlecht und ich denke, dass du wirklich bereits auf einem höheren Niveau als Chuunin bist.“

„Das heißt…“, begann Mira zögerlich und wartete lieber darauf, bis sie es vom Kazekage selber hörte.

„Du wirst Jonin“ Daraufhin bekam Gaara von der Blonden ein echtes Grinsen.

„Dann kann ich auch wieder nach Ame und dort helfen, nach dieser Gruppe zu suchen?“

„Theoretisch“, meinte Gaara.

„Theoretisch?“, fragte Mira nach. So wie er es gesagt hatte, schien er nicht diese Absicht zu haben.

„Wieso nicht? Die letzte Mission mit Kankuro lief doch gut.“

„Ich überlege es mir“, sagte Gaara, wandte sich den Dokumenten zu, die Mira gebracht hatte. Mira wusste, dass ihr Gespräch damit beendet war. In diesem Moment fühlte sich Mira kurz erleichtert und auch stolz auf sich.
 

Nachdem Mira Gaaras Büro verlassen hatte, machte sie sich wieder an die Arbeit. Sie ging in das Büro nebenan, dass eigentlich Gaaras Sekretärin gehörte. Dort nahm sie den Stapel Berichte von dem Tisch und begann diese in die Kästen, gegenüber vom Schreibtisch einzusortieren. Ohne auf diese wirklich zu Achten, legte sie diese Chronologisch und nach Art der Mission ab, hielt aber dann inne, als sie vier Berichte sah, die sich ähnelten. Es ging um diese Gruppe und um die Stützpunkte die man Attackierte. Miras Neugier war geweckt. Sie sah kurz auf, merkte aber, dass auch die Sekretärin des Kazekage, sich bereits aufmachte zu gehen. Was für ein Zufall…

„Ich geh dann, Mira. Bleib nicht mehr zu lange“

„Schönen Abend noch“, murmelte Mira, da es schon recht spät wurde langsam. Als die Frau gegangen war, sah sich Mira kurz um. Gaara war in seinem Büro und sonst war niemand zu sehen. Gut. Das hieß, sie könnte sich diese Berichte in Ruhe kurz einmal ansehen. Sie öffnete also die Akte. Der erste Bericht, war noch von ihrer Mission mit Kankuro, der zweite war von einem Team, das kurz nach ihr nach Amegakure gereist war um sich dort zu erkunden. Die dritte Schriftrolle war ein Protokoll. Ein Protokoll von einem Verhör. Es musste der Mann gewesen sein, den Mira und Kankuro mitgenommen hatten. Na das wurde ja interessant. Mira sah es sich an und las.
 

„… derzeitiger Standort nicht auffindbar… wechselten den Standort, nachdem sie entdeckt hatten, dass sie verfolgt wurden… Explosion auf Stützpunkt B kann man nicht ausschließen, dass es ein angriff war…Geiseln werden an verschiedenen Orten versteckt“
 

Da hielt sie inne. Es war die Gruppe der Entführer gewesen! Gaara hatte sie angelogen, mit der Explosion. Mira sah auf. Und es war diese Gruppe gewesen, die sie und Kankuro damals angegriffen hatte. Wusste sie es doch, sie hatte schon während des Kampfes bemerkt, dass deren Papierbomben ein viel größeres Ausmaß hatten als normale. Sie hatten auch bemerkt, dass sie beobachtet wurden. Das hatte doch etwas zu bedeuten. Sie hätte es doch wissen müssen. Also war sie schon auf diejenigen gestoßen, die für Shins Tod verantwortlich waren und einen hatte sie sogar schon getötet. Wenn sie daran zurückdachte, dass sie sich dabei für einen Augenblick schlecht gefühlt hatte... dabei hatte er es doch verdient. Mira holte sich schnell ein Stück Papier und einen Stift und schrieb sich die wichtigsten Infos auf, um diese Gruppe wiederzufinden. Es war nicht viel, aber beim Verhör hatte man zumindest das Aussehen einiger der Gruppe herausfinden können und auch das Gebiet in dem sie sich aufhielten. Das würde Mira schon reichen, irgendwie würde sie diese Gruppe schon aufspüren. Bevor noch jemand etwas bemerken konnte, legte sie die Berichte und das Protokoll schnell ab und steckte ihren Zettel sicher ein. Sie arbeitete weiter, während sie sich überlegte, wie sie diese Menschen aufspüren konnte.
 

Es wurde spät. Dunkel war es schon lange geworden und als Gaara auf die Uhr sah, zeigte der Zeiger auf elf. Es kam ein seufzen von ihm. Er sollte Schluss für heute machen und Sota von seinem Bruder abholen. Der Junge schlief wahrscheinlich schon längst.

Gaara räumte noch kurz seinen Schreibtisch auf und verließ dann sein Büro, ging an dem Büro seiner Sekretärin vorbei, wo noch immer Licht an war. Neugierig, wer um diese Zeit noch arbeitete betrat er es und sah Mira.

„Es ist spät“, murmelte Gaara, woraufhin Mira vor Schreck zusammenzuckte.

„Gaara, du bist noch hier?“

„Du auch.“ Mira sah ihn peinlich berührt an und wurde ein wenig rot. „Mach Schluss für heute“

„Ich bin noch nicht fertig“, meinte Mira und zeigte dabei auf einen Stapel Dokumente.

„Dafür hast du morgen auch noch Zeit“, sagte Gaara. Mira zog an einer Haarsträhne, dann begab sie sich wieder an die Arbeit. Gaara sah ihr kurz zu. „Du siehst wirklich müde aus, Mira. So kannst du nicht weiterarbeiten. Du überforderst dich noch.“

„Mir geht es gut“, meinte Mira ruhig. Ignorierte Gaara dann. Schließlich ging er auf sie zu und nahm sie an der Schulter. Sie zuckte zusammen. Gaara zog seine Hand sofort von ihrer Schulter weg.

„Deine Schulter tut noch immer weh?“

„Geht schon.“

„Geh heim“

Mira antwortete nicht, wollte sich wieder von Gaara wegdrehen, aber er hielt ihr Handgelenk fest. Kurz trafen sich ihre braunen Augen mit seinen Türkisen. „Ich dachte, dass dir Ablenkung gut tut, deswegen hab ich dich hier aushelfen lassen, aber du isst zu wenig, arbeitest zu viel und bist sehr blass. Du wirst krank, wenn du dir nicht eine Pause gönnst.“

„Ich brauch das nicht.“

„Brauchst du.“

„Was weißt du schon?“, murrte Mira zurück. Sie hielt inne und hätte selbst nicht erwartet, dass sie Gaara, den Kazekage, so anfährt. „Tut mir leid“, entschuldigte sie sich sofort leise.

„Ich kann mir gut vorstellen, dass du Ablenkung brauchst, Mira.“ Mira sah zu ihm hoch. Doch er wusste nichts! Er hatte keine Ahnung wie es ihr ging.

„Du kannst es dir nicht vorstellen. Das was du durchmachst, ist etwas ganz anderes!“, sagte Mira laut und doch mit leicht brüchiger Stimme, als ob ihr gleich die Tränen kommen würden. „Deine Frau lebt noch! Du hast keine Ahnung!“

„Glaubst du, dass es so viel besser ist, dass meine Frau im Koma liegt?“, fragte Gaara nach. Klang schon fast wütend, versuchte aber ruhig zu bleiben. Er wusste, dass Mira noch immer sehr unter dem Tod ihres Geliebten leiden musste, aber auch Gaara fiel dieses Thema nicht leicht.

„Sie lebt noch. Um das geht es ja, Shin dagegen ist tot“, sagte Mira Rücksichtlos. Das machte den Rotschopf dann doch wütend. Sie ließ ihn dastehen, als ob es für ihn keine schwere Zeit gäbe. Das war nicht richtig.

„Nur weil Akuma noch lebt, heißt das nicht, dass sie noch immer bei mir ist. Sie ist genauso weg wie Shin. Du musst dir immerhin keine Gedanken mehr darüber machen, was passieren wird. Akuma könnte jeden Tag sterben, jeden Tag könnte sich ihr Zustand verschlimmern und ich muss entscheiden ob ich sie sterben lasse oder am Leben halte. Denkst du es ist einfach? Ich will sie nicht gehen lassen, aber ich will sie auch nicht leiden lassen, da ist der Tod doch gnädiger, nicht?“ Gaara brach ab und Mira sah ihn mit großen Augen an. Einige Sekunden standen beide schweigend da.

„E-Es tut mir leid“, hauchte Mira leise. „Ich wusste nicht… es tut mir leid“, murmelte Mira und griff tröstend nach seiner Hand. Sie hatte nicht gewusst, dass er so sehr darunter litt. Dass ihm das Ganze so zur Last fiel. Mira merkte erst jetzt wie egoistisch sie die ganze Zeit war. Er hatte sich um sie gesorgt, als er sah, wie schlecht es ihr ging, aber sie hatte sich nie dankbar dafür gezeigt.
 

Mira lehnte sich gegen den Aktenschrank und rutschte hinab auf den Boden. Nachdem Gaara sie eine Weile angesehen hatte, setzte er sich neben ihr hin. Still und ohne ein Wort. Alleine schon die Gegenwart des anderen, gab einem das Gefühl getröstet zu werden.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Scorbion1984
2016-09-04T05:39:56+00:00 04.09.2016 07:39
Ich möchte auch nicht mit Gara tauschen ! Warten und dann die Ungewissheit ,wird sie wieder aufwachen ,was wird sein wenn sie aufwacht ?
Das zermürbt einen auch mit der Zeit und trotzdem hilft er wo er kann !


Zurück