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Thinking about those Days

von

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Kapitel 21: Unruhe

Möp
 

So, ich muss erst einmal etwas loswerden. Ich habe alle Prüfungen bestanden und habe nun meinen Bachelor. Jippie! *Konfettiwerf*Ich bin so froh, dass das nun vorbei ist. Jetzt habe ich wieder mehr Zeit hierfür. :)

Eigentlich hatte ich vor noch einen OS am 15 hochzuladen, aber der ist aufgrund vieles Papierkrams, eines Containers voll mit Stress und dem Passierschein A38 leider nicht fertig geworden. Mal sehen, ob ich den noch die nächsten Tage fertig bekomme. :)
 

Ich danke allen sehr, die diese FF lesen und schon so lange durchgehalten haben. Ich hoffe, ihr werdet sie auch noch bis zum Ende verfolgen. Die Beiden machen es einem auch nicht immer einfach. Trotzdem habe ich sehr viel Spaß an dieser Story und werde sie definitiv beenden. Also hoffe ich doch, wir werden uns noch ein Weilchen lesen.
 

Tut mir leid, dass ich erst wieder etwas später gepostet habe, aber ich war noch auf der Connichi und musste aus Kassel zurückkommen. Das war ein Tag. Phu. Aber sehr toll. :)
 

So, nun genug Blabla. Ich wünsche euch mal viel Spaß beim Schmökern.
 

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Kapitel 21: Unruhe
 

Iruka war den restlichen Abend nicht mehr aus seinem Zimmer rausgekommen. Na gut, einmal kurz, um sich im Bad fertig zu machen, ansonsten hatte er sich aber wirklich nicht mehr blicken lassen.

Als er das Bad betreten hatte, war dieses schon wieder gereinigt worden. Musste wohl Kakashi gemacht haben, immerhin hatte Iruka einige verdächtige Geräusche vernommen, die darauf hingedeutet hatten, dass dieser im Bad gearbeitet hatte. Zu seinem Glück, denn so musste er es nicht mehr machen.
 

Wo Kakashi nun war, konnte Iruka nicht sagen. Er hatte zumindest laut und deutlich gehört, wie der Silberhaarige die Haustür geöffnet hatte und aus ihr verschwunden war. Nun ja, er hatte nicht wirklich heraushören können, dass der Jounin wirklich das Gelände verlassen hatte. Pakkuns Stimme jedoch war zu deutlich gewesen, als er den Mann fragte, wo er schon wieder hin wollte und dieser nur trocken meinte, er müsse sich noch mit jemanden treffen.

Irukas Gedanken waren nach dieser Aussage wüst hin und her geglitten. Hatte sich Kakashi etwa mit der Schreckschraube verabredet und hatte ein Date? War das der Grund, warum er ihm so schnell zu seinem Zimmer hatte folgen können? Hatte er sie wirklich mit einem Versprechen sich mit ihr zu treffen abwimmeln können? War er auf ihre Einladung vorhin eingegangen und würde nun die Sakeflasche mit ihr trinken? Was würde passieren, wenn er betrunken war? Würde er ihren Reizen erliegen? Iruka war beinahe durchgedreht bei der Menge an Fragen, die über ihn hineingerochen waren. Sein Kopf kreierte gerade die wüstesten Geschichten, die er sich nur ausmalen könnte. Um sich abzulenken und die Chance zu nutzen, dass Kakashi nicht mehr im Haus war, war er eben kurz ins Bad verschwunden und hatte sich fertig gemacht. Jetzt lief er in einer bequemen schwarzen Jogginghose herum und trug dazu ein etwas weiteres blaues Schlafshirt, das ihm sicher ein bis zwei Nummern zu groß war. Iruka mochte es eben immer gemütlich, wenn er sich entspannen wollte und was war gemütlicher als irgendwelche alten Schlabberklamotten.
 

Inzwischen lag er bei sich auf dem Bett. Eigentlich hatte er beschlossen jetzt schlafen zu gehen, aber der Fakt, dass Kakashi sich mit "jemanden" treffen wollte, ging ihm nicht mehr aus den Kopf.

Mit WEM verflucht nochmal wollte der Kerl sich bitte treffen?

Iruka machte die Vorstellung wahnsinnig, dass es sich womöglich dabei um dieses aufdringliche Frauenzimmer handeln konnte. Am liebsten würde er direkt hinterher eilen, aber er konnte doch nun nicht noch damit anfangen den Trottel nachzustellen. Außerdem hatte er das schon hinter sich und wurde dabei noch erwischt.

Seufzend wandte er sich von einer Seite des Bettes zur anderen und versuchte eine entspannende Position zu finden. Keine wollte ihm so wirklich gefallen. In jeder fühlte er sich so, als würde er die Akrobatik seines Lebens machen, obwohl er eigentlich nur wie ein toter Fisch da lag. Naja, zappeln tat er ja auch schon fast genauso.

Ja, er war nervös und wusste nicht wohin mit sich. Er fand einfach keine Ruhe.

Sich zwingend, endlich Ruhe zu finden, drehte Iruka sich auf den Rücken und atmete einmal tief ein und aus, so als wolle er damit deutlich machen, dass er jetzt endlich schlafen wollte.

Totenstill herrschte im Raum. Nur der kleine Wecker war zu hören, dessen sehr leise Geräusche das Fortschreiten des Sekundenzeigers verkündeten.
 

Tik ...Tak ...Tik ...Tak ...
 

Irukas rechtes Augenlied begann zu zucken und sein Gesicht verzog sich langsam von neutral zu gequält. Wie als würde es sich steigern, sah er auf einmal Kakashi mit Meri zusammen lachend in einer Bar, danach fröhlich schäkernd gut angetrunken die Straßen entlang torkeln und anschließend in Meris Wohnung verschwinden. Weiß Gott wo die Frau lebte. Wahrscheinlich gleich im passenden Viertel.

"Ich halte es nicht aus!" Mit einem mal riss Iruka seine Augen auf, warf seine dünne Decke beiseite und stand auf. Barfuß und so wie er war, riss er seine Zimmertür auf und stapfte durch den Flur.

Er zog sich nicht einmal die Schuhe an. Alles ignorierend lief er einfach so zur Haustür, hatte sich aber vorher noch den Schüssel von der Kommode geschnappt und riss dann die Tür auf.

Kühle Nachtluft schlug ihm entgegen. Es war schon stockdunkel, was heißen musste, dass es schon nach 23 Uhr war. Trotzdem war überall noch die Straßenbeleuchtung an und er konnte den ein oder anderen Fußgänger auf den Straßen erkennen.
 

Er dachte nicht mal mehr daran, dass er seine Schlafsachen trug. Es war ihm gerade auch total egal. Er musste einfach wissen, was Kakashi machte und hoffe inständig, dass er nicht mit Meri unterwegs war.

So schnell er konnte huschte er durch die Straßen. Von Dach zu Dach, über einen Zaun und weiter durch diverse Wege. Erst unterwegs war ihm aufgefallen, dass er nicht einmal wusste, wo er suchen sollte. Wie automatisch hatten ihn einfach seine Beine zu Yamatos Wohnung geleitet. Vielleicht war Kakashi ja hier.

Doch als er dort ankam, hatte er durch den Fensterspalt sehen können, das Yamato nur fröhlich vor sich hinschlummerte. Hier war Kakashi also nicht, da wollte er den Braunhaarigen nicht weiter stören, immerhin wurde er schon oft genug drangsaliert.
 

Einmal quer durch die Stadt, lief er zu Gai.

Der Jounin schien aber nicht zuhause zu sein, da es in dessen Wohnung stock finster war und er nicht einmal den leisesten Laut vernahm.

Überlegend stand er auf dem Dach von Gais Wohnung. Da der Jounin direkt unter diesem wohnte, hatte es Iruka sehr leicht, um zu den Mann zu kommen.

"Hmmm ..." Überlegend und leicht nervös von einem Bein aufs andere wippend, fielen ihm nicht mehr viele Personen ein, mit denen Kakashi groß zu tun hatte.

Da wären nur noch Tsunade, Jiraiya, Genma, Asuma, Kurenai, Naruto und Sakura. Das waren so die engsten Freunde des Jounins, zumindest glaubte er das. Kakashi könnte natürlich überall sein. Wer sagte denn, dass er sich nicht noch mit jemand anderes traf, womöglich mit ...

Hastig schüttelte er den Kopf, den Namen wollte er jetzt nicht mehr im Kopf haben, also entschied er sich erst einmal bei Tsunade nachzuschauen, vielleicht musste er noch etwas mit ihr klären, wegen der Mission.

Aber auch dort war er nicht. Das einzige was Iruka hatte vernehmen können war das Geschrei der Blonden, wie sie offensichtlich einen bemitleidenswerten Besucher anmotzte, der offensichtlich schon wieder etwas angestellt hatte. Als er dann auch noch Jiraiyas Stimme hörte, drehte er abrupt wieder um und entfernte sich vom Gebäude. Wie aufs Wort flog genau in dem Moment Tsunades Stuhl aus dem Fenster. Das wievielte mal war dies nun? Iruka glaubte alleine in diesem Monat hatte sie ihn schon 6 mal rausgeworfen. Das der das irgendwie noch überlebt hatte, war echt ein Wunder. Gut, das arme teil sah reichlich demoliert aus.
 

Zumindest war der Jounin nicht hier, das wusste er einfach.

Kurz ließ er seinen Kopf über das nächtliche Konoha gleiten. In einigen Fenstern brannte noch Licht, was bedeutete, dass dort offensichtlich noch Bewohner wach waren. In anderen waren schon die Vorhänge vorgezogen, um sich von ungewünschten Beobachtern nicht im Schlaf stören zu lassen.

Konoha war so friedlich bei Nacht. Nichts, wirklich Nichts deutete darauf hin, dass jeder Zeit irgendetwas passieren konnte. Irukas Blick glitt weiter und blieb an einem Gebäude hängen, dass er nur zu gut kannte. In diesem Gebäude lag Kurenais Wohnung und in ihrem Wohnzimmer brannte noch Licht. Ohne zu zögern sprang er los und eilte zum besagten Gebäude. Gekonnt setzte er zum letzten Sprung an, der ihn vom Dach befördern sollte, damit er unten durch die Haustür in das Gebäude gelangen konnte. Schließlich wollte er nicht wie ein Spanner wirken, indem er wie Kakashi einfach dreist durchs Fenster in die Gebäude herein kam. Keine Sekunde zu früh, hielt ihn eine Stimme auf, deren dunklen Ton er nur zu gut hören konnte.
 

"Hey, wohin des Weges?" Erschrocken hielt er strauchelnd inne, da er gerade hatte springen wollen und drehte sich zur Stimme um, nachdem er sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte.

Keine 5 Meter hinter ihm auf dem Dach hockte ein Mann, der ihn fragend mit neutralem Blick ansah.

Iruka konnte nicht viel erkennen, da der Mann mit dem Rücken zur fast vollen Mondscheibe hockte, wodurch der Unbekannte eher im Schatten lag. Der Lehrer jedoch konnte mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass es sich um niemand anderes als Asuma handeln musste.

"Oh hallo Asuma-sensei.", begrüßte er ihn gleich höflich.

"Lass doch endlich die Anrede weg, wir sind Freunde Iruka. Außerdem ist es irgendwie merkwürdig, wenn ich dich so anreden darf und du nicht.", seufzte der Ältere.

"Tut mir leid. Gewohnheit." Iruka schien etwas verlegen und kratzte sich leicht hilflos am Hinterkopf. Irgendwie beruhigte sich gerade erst einmal wieder sein Herz.

"Suchst du etwas bestimmtes?" Er konnte den Fragenden Blick regelrecht spüren, der nun auf ihm lag.

"Ja,... ich meine... nein, doch... naja, irgendwie schon.", stammelte er nervös vor sich hin. Ihm war die ganze Sache nun doch etwas peinlich.

Iruka konnte beinahe schon riechen, wie Asuma fragend eine Augenbraue hob und ihn ansah, dazu musste er nicht einmal selber in das Gesicht des Mannes blicken können. Er selber hätte nämlich nicht anders reagiert. Kurz herrschte Stille. Iruka konnte auf einmal etwas im Dunkeln glühen sehen, was eindeutig von einer Zigarette her kam, doch dann stieß der Mann die Luft wieder aus, mit der sich eine nicht gerade kleine Rauchwolke aus seiner Lunge in die Freiheit entließ.
 

"Und das führt dich zu Kurenai?", fragte der Jounin schließlich.

"Ja, ich wollte sie etwas fragen, als ich von weiten gesehen habe, dass sie wohl noch wach ist."

Iruka sah kurz wieder nach oben zum Wohnzimmerfenster, aus dem immer noch das Licht schien, ehe er wieder zu Asuma blickte.

"Und wobei soll sie dir helfen? Hast du etwas verloren?", fragte der Mann.

"Nun ja, weißt du ..." Irukas Augen lagen auf den anderen Mann, der sich nun aufrichtete und mit einem kleinen Sprung plötzlich bei ihm stand.

Er beobachtete, wie der Jounin erneut einen Zug seiner Zigarette nahm und ihn, zu Irukas Wohl, in die Richtung ausblies, in der der leichte Wind ihn nicht zu ihm tragen würde.

"Wolltest du nicht aufhören?", versuchte er vom Thema abzulenken und deutete auf die Zigarette, worauf Asuma sie kurz fragend betrachtete, während er sie in der Hand hielt und sich anschließend wieder in den Mund schob.

"Tja, die Sucht. Das ist mein kleines Laster. Kurenai darf es nur nicht bemerken." Er grinste.

"Du weißt, dass man es riechen kann, wenn du geraucht hast?" Irukas Blick sprach Bände.

"Ja, aber wenn ich den ganzen Tag mit einem Raucher unterwegs bin, habe ich eine Ausrede."Ein breites Grinsen begegnete ihm.
 

Iruka schüttelte innerlich den Kopf. Diese Jounins sind einfach unmöglich.

"Aber nun sag mal lieber, was du suchst, vielleicht kann ich dir helfen.", kam gleich wieder das Thema zur Geltung und Iruka wusste, dass er sich nicht mehr rausreden konnte. Noch dazu spürte er den abwartenden Blick auf sich.

"Nun ja, ich suche Kakashi, öhm ... ich soll ihm etwas ausrichten.", versuchte er plausibel rüberzubringen.

"In Schlafzeug und barfuß ..." Iruka wurde kurz rot, als er die trockene ungläubige Feststellung hörte.

"Öhm ja, es ist wichtig, deswegen bin ich auch gleich so los." Er hoffte, dass Asuma diese kleine Notlüge schlucken würde, doch irgendwas sagte ihm, dass der Jounin ihm nicht glaubte.

Trotzdem brummte der Mann kurz, als habe er verstanden und schien zu überlegen.

"Ich habe ihn heute noch nicht gesehen. Warst du schon bei Yamato oder Gai? Gai meinte zumindest vor 2 Tagen, dass bald das neue Duell anstand, vielleicht tragen sie es ja schon aus." Überlegend sah der Mann kurz zur Seite und nahm noch einen Zug seiner Zigarette.

Iruka nickte unterdessen verstehend.

"Bei Yamato war ich schon, der schläft und bei Gai ist niemand zuhause. Vielleicht sind sie wirklich unterwegs."

Nachdenklich sah er Asuma an, der genoss aber nur gelassen einen weiteren Zug seiner Zigarette.

Es herrschte einige Sekunden Stille, bis sich auf einmal eine Stimme zu Wort meldete, die eindeutig nicht von Asuma kam.
 

"Warst du schon am Denkmal?" Iruka konnte sehen, wie Asuma beinahe seine Zigarette erschrocken verschluckte. Sie dann aber doch sofort aus dem Mund fallen ließ und sie hastig austrat, indem er sie auf dem Ziegeldach mit seinem rechten Fuß zerrieb. Fragend drehte er seinen Kopf und blickte nun hoch zum Wohnzimmerfenster, das ein kleines Gitter vor sich hatte, so als wäre ein kleiner Balkon angedeutet worden. An genau diesem befanden sich auch Kurenais geliebte Blumen. Auf dem Gitter abgestützt, im dünnem Morgenmantel, lehnte Kurenai und grinste zu ihnen hinunter.
 

"Öhm,... Hallo Schatz."
 

Begrüßte Asuma sie. Kurenai schien ihn aber zu ignorieren und wandte sich weiter an Iruka.

"Geh mal zum Denkmal Iruka. Der hängt sicher wieder dort rum."

Wie als müsse Iruka die Worte erst verstehen, brauchte er eine geschlagene Sekunde, um sich zu ordnen, ehe er sich hätte Ohrfeigen können, warum er nicht gleich daran gedacht hatte.

"Hallo Kurenai-sensei. Danke, daran habe ich gar nicht gedacht. Ich mache mich gleich auf den Weg. Eine schöne Nacht noch." Iruka wollte jetzt bloß hier weg, Asuma tat ihm leid, da wurde er auf frischer Tat ertappt, aber Iruka hatte jetzt einfach andere Sorgen. Er hoffte inständig, dass der Jounin dort war.

Im Hintergrund konnte er noch hören, wie Kurenai ihm nachrief, dass er sie auch duzen konnte und wie sie Asuma etwas zu lieb ansprach, als dass es echt sein könnte.
 


 

Hastig sprang er über die Dächer zum Park, in dem auch der Friedhof lag und das Heldendenkmal stand. Innerlich betete er, dass der Jounin dort war.

Zügig trugen ihn seine Füße über die Dächer der Stadt. An seinen nackten Sohlen spürten er die raue Oberfläche der Ziegel, über die er sprintete und irgendwie rief es Erinnerungen in ihm wach. Damals als Kind war er auch oft barfuß unterwegs gewesen. Als Waise hatte er eben nicht immer viel für sich alleine gehabt und oft geriet er auch schon einmal in Schwierigkeiten, die ihn einiges an Hab und Gut gekostet hatten. Trotzdem hatte er sich nicht unterkriegen lassen. Heute wusste er aber warum er die Schwierigkeiten provoziert hatte. Er hatte es aus dem selben Grund getan, aus dem Naruto all diese Streiche gespielt hatte und sich benommen hatte wie der Klassenclown. Er wollte gesehen und akzeptiert werden. Als er seine Familie verloren hatte, war niemand mehr da, der sich um ihn hatte kümmern wollen, beziehungsweise sich für ihn interessiert hatte. Es hatte auch einige Zeit gedauert, bis sich der dritte Hokage seiner angenommen hatte. Erst dadurch wurde ihm klar, dass er keinen Grund hatte sich so daneben zu benehmen und er hatte sich gebessert.
 

Er vermisste den alten Kauz. Er war für ihn wie ein Ziehvater gewesen. Er war immer für ihn da und hatte immer ein Ohr für ihn. Seit der Kyuubi das Dorf angegriffen hatte und Irukas Eltern gestorben waren, sowie auch die Frau von Hiruzen, hatten sie einige Zeit später irgendwie zueinander gefunden und unbewusst ein familiäres Verhältnis zueinander aufgebaut, so wie Iruka es zu Naruto aufgebaut hatte und umgekehrt.

Nur hatte sich mit den Jahren das Gefühl zu Naruto geändert. Früher hätte er gesagt, er wäre wie sein eigener Sohn. Heute passte die Bezeichnung kleiner Bruder wesentlich besser. Naruto fühlte dies wohl auch, denn nichts anderes las er in seinem Verhalten und der Junge hatte es ihm schon einmal gesagt. Iruka war da sehr stolz drauf.

Er würde niemals zulassen, dass Naruto in sein Verderben rennen würde. Der Junge war seine Familie, genauso auch Kakashi. Iruka errötete, als ihm der Name in den Sinn kam. Ja, Kakashi gehörte für ihn zur Familie und Familie hält zusammen und passt aufeinander auf.

Niemals würde Iruka zulassen, dass so eine schleimige falsche Person eine Hand an seinen Kakashi legte. Erneut errötete er und schüttelte einmal kurz seinen Kopf, so als wolle er den Gedanken vertreiben, den er schon längst gedacht hatte.
 

Er legte noch an Tempo zu und sprang schließlich zwischen einigen Bäumen herum, ehe er auf dem Kiesweg landete, der durch den Friedhof führte. Zum Glück war er es gewöhnt auf unebenen Grund zu laufen. Es machte ihm nichts aus.

Wie ein Schatten lief er an der Treppe vorbei, die hoch zu den akkurat angeordneten Gräbern führte, bis hin zu dem gesonderten Teil des Parks, in dem das Denkmal umrandet von Natur stand. Es war ein gepflegter Platz und Iruka konnte ihn schon von weitem erkennen.

Er bräuchte nur noch um eine Baumgruppe herum laufen und er könnte sehen, ob Kakashi hier war oder nicht.

Möglichst unbemerkt und leise entschied er sich aber, nicht den direkten Weg zu nehmen, sondern geschützt durch seine Umgebung einen Blick zu riskieren, schließlich wollte er nicht, dass ihn jemand bemerkte und schon gar nicht Kakashi. Wie peinlich war das bitte, wenn er von dem Jounin entdeckt werden würde, den er gerade praktisch stalkte?!
 

Vorsichtig sprang er in die Krone eines Baumes und huschte von dort zur nächsten, bis er schließlich an einer günstigen Stelle ankam, von wo er ohne Probleme den Platz überblicken konnte.

Vorsichtig schob er die grünen Äste vor sich etwas hinunter, um bessere Sicht zu bekommen.

Nur der Mond und die in einiger Entfernung stehenden Laternen gaben dem Platz etwas Licht, so dunkel war es. Das Mondlicht tauchte alles in ein mysteriöses Silber. Nur die Parklaterne hielt mit ihrem warmen goldgelben Licht dagegen. Es wirkte beinahe wie ein ungleicher Kampf, der zwischen den zwei Lichtfarben ausgetragen wurde.

Direkt vor dem Gedenkstein hockte eine Person, mit dem Rücken zu Iruka. Es wirkte so, als würde das silberne Licht von dieser Person ausgehen. Als wäre sie der Ursprung des silbernen Lichtes, dass das schwache goldgelb der Laterne allmählich vom Platz zu vertreiben schien. Iruka konnte nicht anders. Er musste einfach die Luft anhalten, als die Person sich langsam aufrichtete und ihre Hände gewohnt schlaksig in die Hosentaschen steckte.

Seine Augen fuhren an der Gestalt auf und ab. Nur zu gut kannte er die Person, weshalb ihm auch ein riesiger Stein vom Herzen, der beinahe so groß war, wie einer der Köpfe der Hokage an der Felswand. Es war wirklich Kakashi und er war hier und nicht in den Armen dieses miesen Weibsbildes.

Der Lehrer stieß ein Seufzen aus und legte den Kopf in den Nacken, nur um kurz die Augen zu schließen und Dankeshymnen an Gott zu senden. Sein Innerstes begann sich wieder zu beruhigen, was einen wohltuenden Effekt mit sich zog.
 

Warum war er nicht selber darauf gekommen, dass Kakashi mit "er trifft sich noch mit jemanden", nicht irgendwen meinte, sondern seinen damaligen besten Freund.

Der Jounin ging ja jedesmal nach und vor einer Mission zum Gedenkstein, um mit seinem Freund zu sprechen. Soviel hatte Iruka schon mitbekommen, hatte er ihn doch des Öfteren hier selber mal angetroffen. Ja, auch Iruka besuchte das Denkmal oft, weil er auf dem Friedhof seine Eltern besuchte. Da lief er dem Jounin schon mal über den Weg. Aber anders als bei ihm, kam Kakashi regelmäßig hier hin. Es war wohl irgendwie so ein Ritual von ihm. Oft wenn viel passiert war trugen ihn anscheinend aber auch immer zwischendrin seine Beine hier her. Kakashi schien eh immer auf der Welle des Lebens schwimmen. Er machte immer alles so wie es ihm gerade passte und dabei ging er eben auch mal gerne auf dem Wege des Lebens verloren.

Unbemerkt schlich sich ein Lächeln auf Irukas Lippen. Ja, der Jounin war schon etwas besonderes in seinen Augen und er würde alles dafür tun, damit Meri ihn nicht in die Finger bekam. Auf einmal schoss Iruka sein Traum wieder ins Gedächtnis und anschließend die doch intimeren Momente, die er mit Kakashi schon geteilt hatte. Er hätte sich nicht gewundert, wenn der Baum gleich spontan in Flammen aufgegangen wäre, da er das Gefühl hatte, seine Wangen würden brennen. Eigentlich müsste die ganze Welt das leuchten seiner Wangen sehen, die schon eher signalrot leuchteten.
 

Wegen seiner plötzlich aufkommenden Gedanken presste er die Lippen fest aufeinander, als könnte er so verhindern, dass irgendetwas aus ihm heraus brach. Dabei wegen sich selber peinlich berührt, senkte er wieder seinen Kopf und blickte auf die Stelle, an der gerade noch Kakashi gestanden hatte, wo aber jetzt niemand mehr war.

Erschrocken fuhr ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken. Hastig blickte er sich um.

Wo war der Kerl hin? Er hatte nicht einmal bemerkt, dass er verschwunden war. Ein schöner Shinobi war er, konnte er doch nicht einmal bei der Sache bleiben. Mussten seine Gedanken wieder Amok laufen und ihn hinterrücks überrennen? Warum hatte er keine Kontrolle über sich? Kakashi war sein bester Freund, na und? Kakashi war für ihn zwar etwas besonderes, aber das musste doch noch lange nichts heißen. Iruka versuchte sich wieder heraus zu reden, obwohl er ganz genau wusste, was er wollte und irgendwo tief in seinem Innern wusste er auch, dass er es nicht ewig verleugnen konnte. Er konnte nicht ewig davor weglaufen. Irgendwann würde es ihn eiskalt überrennen, die Frage war nur wann und in welchem Ausmaß. Man sagt nicht umsonst, dass alles was sich anstaut, auch irgendwann einmal überhand nimmt und hinaus will.
 

Immer noch suchten seine Augen das Gelände ab und versuchten einen Anhaltspunkt zu bekommen, in welche Richtung der Jounin verschwunden war.

Er streckte sich etwas weiter nach vorne, um auch nach rechts und links besser Ausschau halten zu können, aber da war auch nichts. Womöglich war der Jounin schon nach Hause gegangen. Nachdenklich kräuselte sich Irukas Stirn. Eine Frage hatte sich spontan in seinen Kopf gedrängt.
 

Was wenn nicht?
 

Vielleicht würde er sich ja jetzt noch mit Meri treffen. Als Iruka erneut nach links sah, in welche Richtung man das Gelände auf herkömmlichen Wege verlassen konnte, spürte er etwas im Nacken, dass nicht da sein sollte. Als wäre eine Präsenz bei ihm und die Luft dicker als vorher schon. Es fühlte sich regelrecht ertappt unangenehm an, so dass Iruka kurz zusammen zuckte und dann mit geweiteten Augen ganz langsam den Kopf nach rechts drehte.

Nachdem sein Kopf in die gewünschte Position gerückt war, verzogen sich auch Irukas Mundwinkel entsetzt und sein linkes Augenlied begann nervös zu zucken. Neben ihm hing doch tatsächlich der Kopf von Kakashi, der einfach stur geradeaus guckte und anscheinend auch die Umgebung beobachtete. Er hatte sein Stirnband hochgeschoben und schien die Umgebung zu untersuchen.
 

"Maa, gibt es hier etwas interessantes zu beobachten? Kann ich vielleicht mitmachen?" Nach den zwei Fragen, drehte Kakashi seinen Kopf mit einem spielerischen frechen Grinsen und geschlossenen Augen nach links und Iruka rutschte sein Herz und wer weiß was noch in die Hose.

Es dauerte eine geschlagene Sekunde, ehe der Lehrer verstand, was gerade los war und mit einem erschrockenen zittrigen nicht gerade sehr männlich wirkenden Laut zusammenfuhr, aufsprang und vom Baum gerutscht wäre. Nein, er war wirklich vom Baum gerutscht und drohte gerade mit dem Boden zu kollidieren, hätte er nicht auf einmal einen festen und sicheren Griff an seinem Fußgelenk gespürt.

Mit einem Ruck stoppte sein Fall und er hing kopfüber vom Baum. Durch den Ruck war ihm sein viel zu großes T-Shirt regelrecht um den Hals geflogen, so dass es sich nun einmal auf links um seine Arme und seinen Kopf gestülpt hatte.
 

Klipp und klar, er hang gerade Bauchfrau vom Baum und sah mehr als komisch aus.

"Nicht so hastig Iruka, du tust dir noch weh." Hörte er die belustigte Stimme des Jounins.

Panisch strampelnd, da er bemerkt hatte, wie dämlich er aussehen müsste, als hätte sich eine viel zu große Halskrause gegen ihn gewandt, versuchte er sein Shirt irgendwie wieder über seinen Bauch zu bekommen. Nachdem er es einigermaßen geschafft hatte, hing er einfach nur noch wie eine errötende Jungfrau an Ort und Stelle.
 

Als er dadurch endlich wieder den Jounin über sich erblicken konnte, der kopfüber am Baum stand und ihn hielt, bemerkte er den Blick des Mannes, der ihm etwas zu intensiv war.

"KAKASHI! WO GUCKST DU HIN?!", beschwerte er sich gleich.

"Ich guck dich an?", kam aber prompt die Gegenfrage.

"Das meine ich nicht! Ich meine, das ...wie!" Entrüstet blickte der Chunin den Jounin an, der immer noch keine Anstalten machte ihn loszulassen.

"Huh?" Fragend drehte der Jounin den Kopf leicht zur Seite, was beinahe schon wie ein irritierter Hund wirkte. Entweder verarschte ihn der Kerl und machte sich über ihn lustig, oder aber er wusste wirklich nicht, was Iruka meinte.
 

"Ach egal, lass mich endlich runter!", maulte er schließlich.

Mit einem Ruck wurde Iruka nach oben gezogen. Es ging alles auf einmal ganz schnell und er konnte nicht sagen, wie Kakashi es machte, aber er fühlte sich etwas herumgewirbelt.

Unerwartet spürte er auf einmal eine Hand, die seinen Rücken entlang glitt und seinen Oberkörper leicht aufrichtete, während eine andere sich in seine Kniekehlen legte. Keinen Augenblick später standen beide wieder auf festen Boden. Zumindest einer. Der andere, bei dem es sich um Iruka handelte, hing wie eine Maid in den Armen des Jounins und guckte reichlich irritiert aus der Wäsche.

So schnell er konnte, nachdem der Fakt zu ihm durchgedrungen war, dass er gerade von Kakashi getragen wurde, versuchte er sich aus dessen Armen zu pellen und kam schließlich mehr stolpernd, als normal auf seine eigenen Füße auf.
 

Schnell brachte er etwas Abstand zwischen sich und dem Älteren, der ihn einfach nur stumm musterte, dabei aber ein leichtes Lächeln auf den Lippen hatte. Zumindest konnte Iruka das gut erkennen, da er nach den Jahren in denen er und Kakashi nun befreundet waren, seine Gesichtsmimik, zu lesen gelernt hatte. Naja, zumindest das, was man sehen konnte.

"Mach das nicht noch einmal.", brummte Iruka in seinen nichtvorhandenen Bart, aber so, dass Kakashi es sehr wohl hören konnte.

"Hätte ich dich fallen lassen sollen?", kam prompt die Gegenfrage und Iruka stieß einen leisen frustrierten Laut aus, ehe er antwortete. Dabei wich er aber Kakashis Blick reichlich auffällig aus. Irgendwie konnte er ihm nicht mehr in die Augen blicken, kam er sich doch einfach zu dämlich vor.

Warum zum Teufel war er schon beinahe Hals über Kopf aus dem Haus gestürmt und hatte nach dem Trottel gesucht? Es konnte ihm doch eigentlich egal sein. So schnell der letzte Satz in seinen Gedanken wiederhallte, so schnell verneinte er ihn auch.
 

Nein, konnte es nicht, er... er war... er war immerhin sein ... Freund ... bester Freund! Und den besten Freund ließ man nicht einfach mit so einer Hydra von Frau im Stich.

Iruka stockte. Ganz langsam keimte ein Gedanke in ihm wieder auf, den er aber sofort wieder verdrängte, da er unweigerlich in eine Richtung führen würde, die ihm ganz und gar nicht geheuer schien. Schließlich würde es bei einer anderen Beziehung, als pure Freundschaft zwischen ihm und Kakashi enden. Iruka versuchte sich strikt zu weigern, diesen Gedanken herauszulassen, konnte es aber nicht ganz verhindern. Zu deutlich war er da. Er war einfach tierisch eifersüchtig und würde niemals jemanden anderes an Kakashis Seite akzeptieren, als... als sich selber.

Iruka presste die Lippen fest aufeinander und rang mit sich selbst, dass diese Gedanken nicht die Oberhand gewinnen würden. Für Kakashi musste es sehr merkwürdig aussehen, aber den hatte Iruka gerade eh vergessen, war er doch zu beschäftigt damit gegen sein Innerstes Krieg zu führen. Mit krampfhaft verzogenem Gesicht, angespannten Haltung, den Armen an seine Seiten gepresst und den Händen zu Fäusten geballt, sah er bestimmt gerade so aus , als würde er ein verdammt großes Ei legen wollen.

"Sag mal, ... was wird das wenn es fertig ist?" Die plötzlich erneut auftauchende Stimme riss Iruka aus seinem kleinen privaten Krieg heraus, worauf er geschockt in das fragend dreinschauende Gesicht Kakashis blickte. Der Jounin schien ihn eine ganze Weile schon beobachtet zu haben, da er mittlerweile mit dem Rücken an einen Baum lehnte und die Hände in seine Hosentaschen gesteckt hatte.

Wie lange hatte Iruka jetzt nur hier so gestanden? Er wünschte sich in diesem Moment einfach nur, dass sich der Boden unter ihm auftun würde.
 

"Musst du dringend auf die Toilette?"
 

Die Frage gewann nun die volle Aufmerksamkeit Irukas und er antwortete endlich.

"Um Gottes Willen, NEIN!" Entrüstet hatte er die Hände gehoben und sah mit geschockten Augen zu Kakashi, der nun anfing zu grinsen.

"Ah, da ist ja deine Stimme wieder, ich habe schon gedacht, du hast sie gerade mit deinem privaten Kampf erstickt." Ein amüsiertes Grinsen wurde ihm geschenkt.

Iruka hätte sich am liebsten eine Hand ins Gesicht geknallt. Wie bescheuert musste er ausgesehen haben? Er konnte sich die Antwort denken, aber leider nicht bestätigen, da Kakashi gleich schon mit der schlimmsten Frage ankam.

"Sag mal, was machst du hier? Ist was passiert?"

Ok, das war die Frage, auf die Iruka liebend gerne verzichtet hätte. Nicht dass es schon peinlich genug war erwischt zu werden, von Kakashi auf Händen getragen zu werden und von ihm vor einem erbärmlichen Sturz bewahrt zu werden, nein, jetzt kam auch noch die größte aller Peinlichkeiten.

Er musste sich rechtfertigen.

Nein, musste er nicht. Er würde sich einfach etwas einfallen lassen. Schnell kramte er in seinen alten Ausredenschubladen herum, die schon reichlich eingestaubt waren, da er es bevorzugte die Wahrheit zu sagen. Zu seinem Glück, wurde er auch nach ein paar Sekunden fündig.

"Ähm... nun ja, ich konnte nicht schlafen und habe mir gedacht, ich laufe noch etwas."

Kakashi jedoch kam gleich mit der nächsten Frage an.

"Indem du dich in einer Baumkrone versteckst und mich beobachtest?" Eine silberne Augenbraue war dabei in die Höhe gewandert.
 

"Ähm,... das ... das war nur reiner Zufall. Ich hatte jemanden bemerkt, als ich hier vorbei kam und..." Kakashi ließ ihn nicht ausreden.

"Und da dachtest du, du könntest ein wenig spionieren und das in Schlafsachen?" Nun wanderte auch die zweite silberne Augenbraue in die Höhe, während das verschiedenfarbige Augenpaar ihn zu durchleuchten schien.

"Nein! Ich wollte so nicht unbedingt von Fremden gesehen werden."

Iruka schickte Stoßgebete zum Himmel, seine unartigen Jahre damals als Junge, wo er sich die kreativsten Lügen hatte einfallen lassen, hatten offensichtlich doch etwas Gutes.

"Aha und warum ziehst du dir dann nicht einfach Trainingskleidung an?" Dabei zogen sich nun die Augenbrauen des Silberhaarigen misstrauisch zusammen. Iruka könnte dem Spiel der Mimik des Jounins stundenlang zusehen. Er mochte es sehr, wenn der Mann so lebhaft wirkte und nicht immer monoton dreinschaute. Iruka konnte leider nicht länger darüber philosophieren, da eine Antwort her musste.
 

"Ich wollte ja nicht lange weg bleiben, nur eine kurze Runde, um etwas müder zu werden, dann wollte ich gleich wieder ins Bett.", erklärte er logisch, was Kakashi aber anscheinend immer noch nicht reichte.

"Und was...", setzte der Silberhaarige an, ehe ihm einfach über den Mund gefahren wurde.

"Ist jetzt gut!" Iruka reichte das ganze Gefrage. Er wusste einfach, wenn Kakashi nun weiter stochern würde, würde das wackeliges Kartenhaus aus Lügen ganz einbrachen. Also zog er jetzt den Schlussstrich.

"Ich werde nach Hause gehen und schlafen." Damit würgte er das ganze Gespräch einfach ab und stapfte davon.

Wütend über sich selber, murmelte er sich einiges in seinen nicht vorhandenen Bart zusammen. Erst am Weg, der aus dem Park hinausführte, bemerkte er Schritte hinter sich.

"Sag mal, verfolgst du mich?" Iruka fuhr wütend herum und maß den Jounin, der mit in den Hosentaschen vergrabenen Händen hinter ihm stand. "Nein, wir haben nur zufällig den gleichen Weg.", kam es ruhig, aber nicht ohne amüsierten Unterton von dem Silberhaarigen.
 

"Hör auf mir zu folgen!", motze Iruka aber weniger schlau drauf los. Die Situation war wieder reichlich verfahren.

"Falls du vergessen haben solltest, wir wohnen gerade im selben Haus.", kam es neunmalklug von Kakashi, der sich anscheinend ein leichtes Lachen nicht verkneifen konnte.

Iruka stockte, der Jounin hatte recht. Doch dann fiel ihm wieder etwas ein.

"Nein, wohnen wir nicht, ich habe immer noch meine eigene Wohnung!"

Kakashi sah Iruka mit vielsagendem Blick an, der ihm nur soviel sagte, dass er sich das Märchen selber erzählen könnte. Er musste dem Älteren wieder recht gaben. Wenn er genau drüber nachdachte, lebte er nun schon sicher zwei Monate bei dem Kerl. Wozu hatte er nochmal seine eigene Wohnung?

Warum hatte er sie überhaupt noch?

"Habe ich aber nicht das Gefühl...", sprach der Hatake wohl laut aus, damit sein eindeutiger Blick noch durch die Worte unterstützt wurde.
 

Iruka knurrte leicht über sein eigenes Verhalten. Er hatte sich gerade schön ins Fettnäpfchen gesteuert. Kakashi hatte mit allem recht, eigentlich war seine eigene Wohnung richtig überflüssig. Außerdem hatte er in Kakashis Haus alles, was er brauchte und vor allem war dort ... Kakashi. Eigentlich war ihm das Haus sogar relativ egal, auch wenn es wunderschön war, aber das wichtigste für ihn war eben der Jounin und da wo der war, da würde sein Zuhause sein.

Iruka errötete und drehte sich hastig weg, ehe er einfach peinlich berührt mit zügigen Schritt davon sauste. Er wollte jetzt nur noch bloß weg von dem Kerl. Immer schneller wurden seine Schritte, bis er schließlich rannte und ehe er sich versah, was er nicht mal wirklich mitbekommen hatte, da schmiss er auch schon seine Zimmertür im Hatakeanwesen hinter sich zu.

Er hatte nicht einmal registriert, wie er die Haustür geöffnet, geschweige denn auf das Grundstück gelaufen war. War er überhaupt im richtigen Haus? Nicht dass er gleich im Schlafzimmer eines Fremden oder einer Fremden stand.

Mit einem schnellen Blick konnte er aber bestätigen, dass er bei Kakashi war, da er den Raum mittlerweile besser kannte als seine eigene Wohnung.
 

Durch die geschlossene Tür hörte er noch das klacken der Haustür, offensichtlich hatte er sie noch offen gelassen, als er hinein gelaufen war.

Iruka warf sich in sein Bett und vergrub seinen Kopf im Kissen.

Vielleicht sollte er...

Auf einmal hörte er Schritte vor seine Tür, die auch genau davor endeten. Irgendwie erwartete er, dass es gleich klopfen würde, aber es passierte nichts, dafür hörte er eine geschlagene Minute später ein leises. "Gute Nacht Iruka." Ehe die Schritte wieder zu hören waren und sein Beinahebesucher in seinen eigenen Raum verschwand.

Irukas Augen zogen sich gequält zusammen, irgendwie tat ihm Kakashi leid, aber was sollte er dem Kerl sagen? Hey du, ich fühle mich so komisch wohl in deiner Nähe und würde am liebsten für immer da bleiben. Wie würde ihn der Jounin wohl angucken? Wahrscheinlich würde er ihn gleich einweisen.

Iruka kam die Szene vorhin im Bad wieder in den Sinn. Kakashi hatte nichts gemacht, um ihn aufzuhalten. Ja, wovon eigentlich? Irgendwie erinnerte er sich nicht wirklich daran, was gerade in diesem Moment in seinen Kopf vorgegangen war. Es war wie als hätte er einen Filmriss.
 

Oder aber er verdrängte es einfach.
 

Er wurde langsam einfach alles zu viel. Noch dazu fiel ihm gerade jetzt wieder Meri ein. Was ist, wenn Kakashi sich wirklich auf sie einlässt? Sie war immerhin nicht hässlich, aber das was außen so schön ist, das ist innen weniger angenehm. Wie sagt man so schön außen Hui innen Pfui?

Die Frau würde vor nichts und niemanden halt machen, bis sie den Jounin haben würde. Langsam kroch wieder die Wut in ihm hoch. Zu sehr waren seine Gedanken bei dem, was am Mittag passiert war, am liebsten würde er sie ...

Zur Sicherheit dachte er einfach nicht weiter, sonst würde er wirklich noch diesen unschönen Drang nachgeben.

Iruka hatte einfach keine Lust mehr. Wie als könnte er sich so vor seinen Gedanken verstecken, erhob er sich einmal kurz, nur um sein Kopfkissen, auf dem er gerade noch gelegen hatte, unter sich weg zu ziehen und es auf seinen Kopf zu drücken. Dabei sparte er auch nicht an Kraft.

Einfach nichts mehr denken, nichts mehr hören, nichts mehr sehen. Er brauchte eine Auszeit, um wieder Herr über sich selber zu werden.
 

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Das war es auch wieder. Ich werde mich gleich ans Werk machen, das neue Kapitel fertig zu machen.

Natürlich freue ich mich wie immer über eure Meinung, egal wie sie ausfällt. :) Jetzt werde ich aber nach einem 21 Stunden Tag erst einmal die Bahnschranke ins Bett machen.

Also, nun wünsche ich euch noch einen schönen Restsonntag und man liest sich spätestens nächste Woche.
 

Baba

Bongaonga



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Scorbion1984
2016-09-18T11:02:44+00:00 18.09.2016 13:02
Wie immer ein tolles Kapitel ,diese Mary ist ja noch lästiger als ein bestimmtes fliegendes Ungeziefer !
Armer Iruka ,wird er sich je über seine Gefühle im Klaren sein ?
Aber Kakashi ist auch nicht besser dran ,so belagert zu werden (meine Mary)von einer Person ist echt lästig !
Vielleicht kann man ihr einen mehrjährigen Auftrag ins Eisland verschaffen ,dann kühlt sie ab!
Das wäre von mir ! Ich gratulierte Dir noch zu Deinem bestandenen Bachalor (worin hast Du ihn gemacht)? Bin nur neugierig !!!😀
Antwort von:  Bongaonga
18.09.2016 13:40
Möp

Dankeschön, habe mir auch viel Mühe gegeben.
Das denke ich bei ihr meistens auch. Aber ich denke,sie ist einfach nur rollig. xD Rollig auf Kakashi. xD
Der arme Kerl.
Dankeschön!
Ich habe meinen Bachelor in Physik und Chemie gemacht. :)
Bin so froh, dass alles nun vorbei ist.

Man liest sich.

Baba
Bongaonga


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