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Thinking about those Days

von

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Kapitel 14: Vielleicht mehr ...?

Möp
 

Wieder ist eine Woche rum und das neue Kapitel ist da.
 

Leider kommt heute etwas Bla bla, das ich unbedingt loswerden muss.

Ich hoffe ihr habt auch Episode 469 geguckt. xD Ich war danach so hibbelig, dass ich meinem Kerl so genervt habe. Er wollte mich schon irgendwo festbinden, oder verschicken, damit ich ihn nicht weiter auf den Wecker falle. Ich darf einfach kein Naruto mehr gucken, das ist nicht gut für mein Herz. Nach den zich Füllern war das aber eine gelungene Belohnung. :O
 

Die Episode war super, ich habe sie hart gefeiert. (Bis morgens um 2:30 Uhr xD) Ich habe, wenn ich ehrlich bin, damit nicht gerechnet, dass sie die Lüftung von Kakashis Aussehen einmal animieren würden. Aber Herrgott, ich liebe diese Folge. xD (Beste Szene, die mit Gai und Kakashi. Das war so: "ICH GUCK DIR IN DIE SEELE und weiß was du letzten Sommer getan hast!" xD) Ach und naaa? Wer hat den Fehler bei der Folge gefunden?^^ Am Ende hat Kakashi kein Sharingan. Wo ist es nur hin? xD
 

So, dann mal genug des Ausrastens. Ich musste das nur einmal loswerden. Mein Kerl versteht mich ja nicht, aber vielleicht ihr. :D
 

Naja, nun werde ich nur noch ein paar kleine Erklärungen reinwerfen.
 

• Onigiri: Onigiri sind gewürzte japanische Reisbälle. Oft werden sie auch je nach Geschmack mit etwas süßem

oder salzigem gefüllt. In Japan sind sie eine beliebte Zwischenmahlzeit.

• Shoji: Shoji sind verschiebbare Raumteiler in der traditionellen Architektur Japans. Sie bestehen aus einem

Holzrahmen, einem dünnen stabilisierenden Holzbrett im Fußteil und
 

So, dann wünsche ich viel Spaß beim schmökern.
 

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Kapitel 14: Vielleicht mehr ...?
 

Als er schließlich vor dem Haus stand, überlegte er erst, ob es so eine gute Idee war hier wieder aufzukreuzen. Durch seine Erkenntnis hatte er ganz vergessen, warum er gerade nahezu geflüchtet war.

Was sollte er sagen, wenn Kakashi ihn darauf ansprechen würde?
 

Nicht das der Kerl noch dachte, Iruka würde wegen dem Kuss hier wieder angetrabt kommen. Sein Blick verzog sich leicht genervt. Zuzutrauen wäre es ihm. Iruka stand eine ganze Weile nachdenklich direkt vor der Haustür mit der Hand an der Türklinke, seiner Tasche über der Schultern und bewegte sich keinen Millimeter. Würden sich die Grashalme, Blätter der Bäume und die Blumen des Vorgartens nicht in dem leichten Wind bewegen, der ihm gerade eine erfrischende Briese verschaffte, könnte man meinen, dass die Zeit stehen geblieben war. Das Einzige, was noch darauf hindeutete, dass er keine Schaufensterpuppe war, war sein sich ganz langsam immer mehr verziehendes Gesicht, dass seine Uneinigkeit preisgab, die er gerade mit sich selber ausfocht. Doch dann gab er sich schließlich doch einen Ruck und trat nahezu leise ein, blieb aber noch im Türrahmen stehen.

„Kakashi-sensei?“, rief er. Es kam aber keine Antwort.
 

„Pakkun? Shiba?“ Wieder kamen keine Antworten. Wo waren sie auf einmal hin? Er war nicht einmal eine Stunde weg gewesen. Leise stellte er seine Schuhe an den dafür vorgesehenen Platz im Eingang und trat mit seiner Tasche ganz ein. Als er im Wohnzimmer ankam, stellte er sie vorerst auf die Couch und ging zur Küche. In beiden Räumen war keine Spur der Hausbewohner zu sehen. Irukas Stirn zog sich in Falten.
 

Wo war der Kerl nun schon wieder hin?
 

War er etwa wieder unterwegs?
 

Iruka lief das ganze Haus ab und als er schlussendlich draußen an der Veranda entlang zum Trainingsgelände lief, fand er alle Ninken auf der Wiese sitzend und in eine bestimmte Richtung schauend vor. Hätte er es nicht besser gewusst, hätte man sie für Gartendekoration halten können.

Fragend sah er die Hunde an, die ihren Blick nicht von dem kleinen Dojo nahmen, das der Familie wohl zum Schwerttraining gedient hatte. Die Hunde hatten Iruka einmal erzählt, dass Kakashi hier früher immer trainierte, wenn er frei gehabt hatte. Immerhin wollte er seinen Vater stolz machen. Oft hatte er mit ihm darin trainiert und auch den Spaß eines normalen Jungen mit seinem Vater gehabt. Es waren schöne Tage, aber dann eines Tages hatte Kakashi seinen Vater in diesem Raum tot aufgefunden.

Dieser eine Tag hatte den Jungen gänzlich verändert. Er wurde kühl und lies niemanden mehr an sich heran. Er hatte die Schuld bei sich gesucht.
 

Hatte er seinen Vater nicht zufrieden stellen können?
 

Hatte er sich für ihn geschämt?
 

Konnte er ihn nicht mehr ertragen und hatte ihn deswegen alleine gelassen?
 

Alles fragen, die sich der damals noch so junge Kakashi gestellt hatte. Als Kind hatte er die Handlung seines Vaters nicht verstehen können. Wenn Iruka ehrlich zu sich war, konnte er als erwachsener Mann es ebenfalls nicht verstehen, wie man freiwillig sein eigenes Kind alleine in der Welt lassen konnte. Er hätte es niemals getan. Egal was war. Kakashi hatte doch damals niemanden außer ihn gehabt.

Der Kopierninja jedenfalls, hatte sich versucht mit Missionen und Training abzulenken, wo er nur konnte. Seit dem Tag hatte er auch das Haus verlassen, wie als wollte er nichts mehr mit dieser Vergangenheit zu tun haben. Als habe er versucht davor wegzulaufen. Wann immer Kakashi konnte, hatte er schließlich an abgelegenen Orten trainiert. Im Grunde hatte sein Leben nur aus Training und Missionen bestanden, alles was dazwischen lag, war nur nutzlose Zeit, hatte er zumindest früher behauptet. Aber irgendwann musste auch ein kleiner Hatake mal Essen, schlafen und sich auch pflegen.
 

Wäre es damals nach ihm gegangen, hätte er selbst darauf verzichtet. Er hatte sich in sein Training so stark hineingesteigert und immer bis zum Umfallen weitergemacht. Er hatte nur darin Ablenkung gefunden. Wie als wollte er die schrecklichen Erinnerungen aus sich heraus trainieren. Erst Obito, Rin und Minato hatten es geschafft sich dem Jungen wieder zu nähern, bis er sie in sein Leben gelassen hatte. Sie waren sozusagen sein Lichtblick, seine Hoffnung in der Dunkelheit, an der er sich klammern konnte, auch wenn er es nicht unbedingt gezeigt hatte. Es waren seine besten Freunde, doch durch seine Sturheit, wofür er sich heute noch immer die Schuld gab, hatte Obito sein Leben gelassen, um ihn zu retten. Anschließend war Rin auch noch von ihm gegangen und das durch seine eigene Hand. Ganz verschloss sich der Junge, als Minato auch noch von ihm genommen wurde. Er war kalt geworden und hatte nur noch ANBU Missionen erledigt. Bei einigen Missionen hatte man auch gedacht, er würde nie wieder lebend zurück kommen, aber er hatte es geschafft. Oft war er aber auch sehr schwer verletzt worden. Jeder hatte ihn für seine Kälte und Unberechenbarkeit gefürchtet.
 

Kaltblütiger Kakashi hatten sie ihn genannt. Diesen Namen hatte er nicht umsonst bekommen, denn er hatte seine Missionen immer kaltherzig und zielorientiert absolviert.

Pakkun hatte Iruka gesagt, Kakashi hatte damals nicht mehr an seinem Leben festgehalten, er war einfach blindlings in den Kampf gestürzt, mit dem Willen seinen Auftrag so perfekt wie möglich zu erledigen. Ohne Rücksicht auf sich selber. Er hatte keine Angst vor dem Tod, es war nach seiner Meinung nur eine Begleiterscheinung, würde es also passieren, so würde er sein Schicksaal annehmen, hatte er doch eh nichts mehr zu verlieren, was machte es da schon aus bei einer Mission zu sterben.
 

Er hatte einfach nichts mehr an das er festhalten konnte.
 

Er war allein.
 

Das war damals auch das, was sie an ihm Stärke genannt haben. Eben weil er auf nichts Rücksicht nehmen musste, was er zurücklassen würde, wenn er starb, hatte er immer ohne Rücksicht gekämpft. Das war das was sie stark an ihm fanden. Dabei hatte er nur blind sein Leben riskiert. Natürlich hatte er seine Kameraden geschützt, wenn er denn mal mit welchen zusammen unterwegs wahr, was er nach Möglichkeit gemieden hatte. Obitos Worte hatten sich dann doch zu tief in ihn eingebrannt, weshalb er noch bis heute an ihnen festhielt und das war auch gut so.

Trotzdem hatte es erst Gai mit seiner penetranten, sturen und aufdringlichen Art geschafft sich irgendwie wieder zu Kakashi durchzukämpfen. Danach kam Yamato, der an seine Seite gestellt wurde. Erst dann begann er wieder aus seinem dunklen Loch herauszukommen und am Leben teilzunehmen. Da merkte er, er war doch nicht so alleine, wie er gedacht hatte. Sein Leben normalisierte sich relativ, doch die größte Veränderung machte er, als Naruto, Sakura und Sasuke in sein Leben traten. Ganz langsam hatte sich wieder etwas in sein Leben geschlichen, wofür er kämpfen und leben würde. Es war einfach etwas, was er nicht zurücklassen wollte.
 

Kakashi hatte einen schweren Weg hinter sich, das hatte Iruka sehr wohl verstanden. Dadurch hatte er nicht wenig Respekt vor diesen Mann, der so viel durchlebt und überstanden hatte und dann heute doch so fröhlich leben konnte. Wobei, der Schein trügt wohl, denn genau in diesem Moment stellte sich der Jounin einen seiner letzten Kämpfe gegen seine Vergangenheit und Iruka würde ihm helfen, auch wenn es einfach nur hieß, dass er nur da sein brauchte.
 

Der Braunhaarige seufzte und ging auf die Hunde zu, die ihre Köpfe zu ihm richteten und ihn bedrückt ansahen.

„Ist er da drin?“

„Ja, schon eine ganze Weile. Kurz nachdem du gegangen bist ist er nach draußen gegangen, hatte eine Weile einfach nur hier gestanden und war dann zum Dojo gegangen.“ Brummte Pakkun, trotzdem war deutlich die Sorge in seiner Stimme zu hören.

Iruka stand neben Bull und legte eine Hand auf dessen Kopf, um ihm einmal über diesen zu streicheln. Die Dogge brummte einmal wohlig auf, stand dann aber auf, trat hinter Iruka und stupste ihn in die Richtung von der Trainingshalle. Iruka verstand die stumme Botschaft des Hundes und legte ein leichtes Lächeln auf, als er auf den riesigen faltigen Fellberg sah, der ihn aus seinen dunklen Augen entgegenblickte.

„Ich werde mit ihm reden." Er nickte dem Rudel zu, das ihm einfach nur stumm gemeinschaftlich nachsah, als er sich abwandte und zum Dojo ging.
 


 

Langsam schob er die geschlossene Tür auf und fand sich in einem dunkleren Raum wieder, der nur spärlich von dem Licht erhellt war, dass durch die dünnen Türen fiel, die den typisch japanischen Shojistil hatten.

„Kakashi-sensei?“ Leise hallte seine Stimme in dem doch recht großen Raum wieder. Von außen wirkte dieses Dojo recht klein, aber von innen war es das genaue Gegenteil. Iruka hatte aber keine Zeit den Raum weiter zu bewundern, denn er versuchte den Jounin ausfindig zu machen, dessen Antwort ausblieb. Langsam gewöhnte er sich an das Zwielicht, da es draußen doch noch relativ hell war und entdeckte endlich die Silhouette des Jounins. Er saß leicht schräg vor ihm auf dem Boden und rührte sich nicht.
 

„Kakashi-sen…“
 

„Lass doch bitte das Sensei weg.“, unterbrach ihn der Mann mit ruhiger Stimme.

„Entschuldige bitte....“ Iruka hatte gar nicht gemerkt, dass er wieder in seinen förmlichen Modus war. er wusste, dass er es bei Kakashi nicht brauchte, aber wie sagt man so schön? Macht der Gewohnheit.

„Dafür musst du dich nicht entschuldigen, ich weiß, dass du es nur aus Gewohnheit machst.“ Deutlich konnte der Lehrer aus den Worten das leichte Lächeln heraushören, als der Mann zu ihm sprach und leicht seinen Kopf drehte, so dass er ihn über seine Schultern ansehen konnte.
 

Erst blieb Iruka noch an Ort und Stelle stehen, schüttelte dann aber innerlich seinen Kopf und ging einfach langsam auf den Jounin zu. Warum stellte er sich gerade so doof an, sie waren Freunde und konnten normal miteinander umgehen. Keine 5 Schritte später stand er schräg hinter Kakashi. Irgendwie wusste er dann trotzdem nicht, was er jetzt machen sollte, weshalb eine langsam an Druck zunehmende Stille in dem Raum herrschte, die der Lehrer aber schlussendlich brach. Es wurde ihm einfach langsam etwas unangenehm. Schließlich standen sie wahrscheinlich gerade an dem Ort, an dem Kakashi seinen Vater gefunden hatte.
 

„Hier hast du ihn gefunden nicht?“ Die Frage war nur leise gestellt, aber der mitfühlende Unterton der in ihr lag, war immer noch deutlich genug zu hören. Ein leichtes Nicken bestätigte Irukas Vermutung. Das war der Augenblick, in dem er nicht anders handeln konnte. Er hockte sich keinen halben Meter neben Kakashi hin und leistete ihm einfach nur still Gesellschafft. Iruka würde ihn jetzt nicht mit Worten überfallen, oder irgendwelche halbherzigen aufmunterungsversuche starten, nein, wenn der Jounin reden wollen würde, sollte er es von sich aus machen. Iruka jedenfalls war einfach nur da. Er wusste, dass es dem Jounin schon reichen würde. So gut kannte er ihn schon, außerdem redete der Mann über solcherlei Dinge so oder so nie offen, da brauchte er ihm jetzt auch nicht irgendein Gespräch aufzwingen. Es war eh schon ein wunder, dass er ihm diese Seite so offen zeigte. Wieder lernte er etwas neues an dem Jounin kennen.
 

So jedenfalls saßen sie nun hier, schweigend, nebeneinander und lauschten den eigenen Gedanken.

Irgendwann, Iruka konnte nicht wirklich sagen, wie viel Zeit vergangen war, da drehte der Silberhaarige auf einmal seinen Kopf zu ihm und begann, zu seiner Verwunderung, leise zu sprechen.

„Es ist schon so lange her…“ In der Stimme lag Trauer, aber nicht so, als würde er gleich in Tränen ausbrechen oder so, nein, es war nur ein leichter trauriger Unterton, den der Jounin einfach mit seinen beinahe schon geflüsterten Worten in den Raum beförderte. Auch wenn es noch so wenig war, hatte Iruka das Gefühl, der ganze Raum war spontan damit erfüllt. Dennoch wirkte es nicht aufdringlich oder bedrückend, sondern eher scheu, aber hilfesuchend und genau dieser Bitte nach Hilfe kam er auch nach, ohne dass er den Jounin überrennen und verschrecken würde.
 

„Ja, das ist es.“, bestätigte er ihm einfach seine Aussage.
 

Wieder herrschte Stille.

Aber auch diesmal durchbrach sie Kakashi nach einiger Zeit.

„Weißt du Iruka, ich habe so viel verloren …“ Irukas Augen lagen auf den Jounin, der sich mit seinen Armen nach hinten abstützte und an die Decke des Raumes sah. In seinem Blick lag genau die gleiche Trauer, die der Chunin auch in seinen Worten vernahm. Aber jetzt konnte er sehen, dass es offen und ehrlich war. Offensichtlich war der Mann wirklich bereit sich etwas von der Seele zu reden und genau das tat er gerade.
 

„...und kann es auch nicht ungeschehen machen. Jedoch gibt es immer zwei Seiten, denn da, wo man etwas verliert, gewinnt man auch oft etwas hinzu.“ Nun drehte Kakashi seinen Kopf zum Lehrer und lächelte ihn an.

„Egal wie sehr der Verlust auch schmerzt, man kann nicht immer daran fest halten, man sollte seinen Weg weitergehen und mit einem lachenden und traurigen Auge zurück blicken." Iruka lauschte den Worten des Mannes. Er konnte ihm nur zustimmen, hatte er doch selber auch viel verloren, aber auch wieder dazugewonnen. Er hatte schließlich so viele Freunde gewonnen. Früher war er nur der Außenseiter, der nicht gesehen wurde, aber jetzt kannte ihn beinahe jeder und seine Schüler liebten ihn. Noch dazu hatte er Naruto, er war für ihn wie ein kleiner Bruder und er hatte ... Kakashi. Noch bevor seine Gedanken in eine ungewollte Richtung abdriften konnten, fasste er sich zusammen und lauschte weiter den Worten des Silberhaarigen. Beim näheren Hinsehen, konnte Iruka erkennen, dass Kakashi gerade etwas die Stirn kraus zog und bedrückt zu wirken.
 

"Es ist nur so ungewohnt …“, kam es von dem Jounin.
 

Iruka konnte in dem Moment nicht anders, als ein Stück zu ihm aufzurücken und seine Hand auf die Schultern des Mannes vor sich zu legen.

Es war nur eine leichte aber aussagekräftige Geste, die der Jounin verstand. Iruka brauchte nichts sagen, er hatte damit schon alles getan, was er tun musste.

Kakashi würde dadurch schon verstehen, dass er auf den Lehrer zählen konnte. Selbst, wenn er noch etwas hätte sagen wollen, wäre es ihm bei dem was er in den Zügen seines Gegenübers sah, eh im Halse stecken geblieben. Er konnte mit Verwunderung noch etwas anderes außer Trauer, Akzeptanz und Dankbarkeit sehen. Irgendwie lag in ihnen eine Wärme, die Iruka ein wohliges Gefühl bescherte. Er hatte das Gefühl, sie galt ihm, aber er wusste nicht wofür. Vielleicht, weil er dem Jounin gerade beistand, oder weil er zurückgekommen war, oder vielleicht doch etwas anderes ...?
 

„Ich bin froh, dass du wieder hier bist Iruka.“ Mit dem Satz hatte er nun nicht gerechnet, weshalb er einmal kurz stockte und dann mehrmals blinzelte, war er doch gerade noch zu sehr am philosophieren gewesen. Die Worte jedenfalls waren sanft ausgesprochen und in Kombination mit dem Lächeln Kakashis, verschafften sie dem Brünetten gerade ein intensives Kribbeln im Bauch, das aber keine Sekunde zu einem regelrechten Sturm wurde, als der Verursacher noch eine Hand auf die seine legte.

Diese sanfte Wärme, der leichte Druck und dann wurde seine eigene Hand noch so behütend umschlossen. Iruka hielt beinahe die Luft an und starrte auf die Hände, die sich berührten. Das Kribbeln glich einem Orkan, der in ihm tobte, als wolle es ihm etwas mit aller Macht mitteilen. Beinahe hatte er das Gefühl die Schmetterlinge würden aus ihm heraus brechen. Doch dann zuckte er erschrocken zurück, als das Gefühl drohte ihn zu übermannen und sich langsam ein Gedanke, nein, ein Gefühl sichtbar machte, des den Chunin mehr als nur erschreckte. Er hatte den Drang den Jounin nahe zu sein, ihn zu ... küssen und ja …, ihn einfach eben nahe zu sein. Es war einfach paradox für ihn und durfte nicht sein.
 

Es war einfach falsch.
 

Um der Situation zu entgehen, stand er etwas holprig und hastiger als beabsichtigt auf.

„Es gibt noch einiges zu tun!“ Kakashi sah ihn nun irritiert an. „Iruka?“

Der Lehrer hatte wieder diesen Drang zu flüchten, um es aber weniger lächerlich wirken zu lassen, was nicht wirklich klappte, versuchte er vom Thema abzulenken, noch ehe es angesprochen werden konnte. Es tat dem Lehrer zwar leid, dass seine Hilfe nun mehr als miserabel war, aber er hatte das Gefühl, es würde sonst eine Katastrophe passieren. Zumindest sagte ihm das sein Shinobiinstinkt.
 

„Ja, ähh ... ich hatte vor gehabt deinen Urwald da draußen mal zu bändigen.“ Steif trabte er zur Tür und öffnete sie, während er noch einmal einen Blick über die Schultern warf und den Jounin ansah. Der beugte sich etwas zu Seite, um anscheinend an Iruka vorbei zu gucken, sah ihn aber keine Sekunde später wieder mit einem monotonen Blick an. Nichts war mehr zu sehen von der Traurigkeit, die der Kerl gerade noch versprüht hatte. Dafür legte sich nun ein schiefes Grinsen auf sein Gesicht.

„Mich stört er nicht. Wir könnten da draußen ja Tarzan und Jane spielen. Wäre sicher sehr amüsant und die Kulisse ist doch so perfekt.“ Die gerade noch so ernste Situation hatte sich wieder so schnell gewandelt, dass Iruka nun seine eben noch aufkeimende Panik direkt im Keim erstickt hatte. Entweder hatte der Jounin das mit Absicht gemacht, oder aber ... ach quatsch, er war einfach ein Trottel. Irukas rechtes Augenlid begann schon zu zucken und seine Begeisterung hielt sich in Grenzen, dennoch konnte er nicht anders, er musste Fragen, auch wenn er die Antwort eigentlich schon wusste.
 

„Aha ... und wer ist Tarzan und wer Jane und wer das Rudel Gorillas?“

„Hmm, ob dir so ein Kleid stehen würde?“ Kakashi legte eine Hand nachdenklich an sein Kinn und sah ernst zur Seite, dann auf Iruka, wo sein Blick einmal an ihm auf und ab fuhr, ehe er kurz darauf seine Augen schloss und seine Arme vor der Brust verschränkte, als würde er gerade allen Ernstes darüber nachdenken. Irukas Augenlied zuckte noch nervöser als vorher, es veranstaltete ein regelrechtes Trommelinferno und seine Hand verkrampfte sich am Türrahmen. Da war er wieder, ... dieser ... rotzfreche Jounin.
 

Als sich erneut Kakashis Blick auf ihn legte und er nun weitaus mehr musternder war, als vorher und sich so langsam spürbar irgendwelche kranken Phantasien, wie Schablonen auf den Lehrer zu legen schienen, bekam der einfach zu viel.

Schneller als die Polizei erlaubte war Iruka bei Kakashi und verpasste ihm eine Kopfnuss, die es in sich hatte.

„Au! Ich habe doch nichts gemacht.“, beschwerte der sich direkt.

„Du hast gedacht, das alleine reicht schon!“ Zornig stapfte Iruka ab, worauf ihn Kakashi hinterher eilte.

„Oy, Iruka!“ Hörte Gerufener die Stimme hinter sich, ignorierte sie aber einfach und lief stur an dem Rudel Ninken vorbei, die den Männern nur mit Schweißtropfen am Kopf hinterher sahen. Der Lehrer legte einen ganz schönen Weg zurück, so dass die Hunde schon beinahe wie Eulen wirkten, die ihre Köpfe etwas überdrehten, ehe er schließlich im Haus verschwand, während der Jounin ihm hinterher eilte.

In der Wohnstube angekommen, stockte der Silberhaarige sichtlich, als Iruka seine Tasche von der Couch nahm.

„Ähm, … bist du gekommen, um dein Diebesgut mit zu nehmen?“ Während der Hausbesitzer das sagte, deutete er mit einemFinger auf Irukas Tasche.
 

„ICH BIN KEIN DIEB!“, herrschte der Lehrer den Mann gleich an.

„Da sind meine Klamotten drin, die ich brauche, wenn ich ein paar Tage hier bleibe du Esel!“ Damit drehte sich der Lehrer um, blieb aber noch in der Bewegung stehen, als ihm einfiel, dass er gar nicht wusste, wohin er die Sachen bringen sollte. Ihm fiel nämlich gleich das Problem ein, an welches er bis gerade eben nicht mehr gedacht hatte und genau dieses Problemchen sprach der Jounin auch gleich an.

„Ich habe leider im Moment nur die Couch und mein Bett." Daran hatte der Lehrer wirklich nicht mehr gedacht. Entweder mit diesem ... diesem...Quälgeist in einem Bett, oder aber die Couch. Da blieb ihm wohl nichts anderes übrig. Er würde die Couch nehmen. Besser als auf dem Boden und besser als mit diesem Kerl ein Bett zu teilen. Iruka merkte, wie sich langsam eine leichte Röte auf sein Gesicht schleichen wollte, als er an den Morgen dachte, wo er auf Kakashis Brust aufgewacht wahr. Noch ehe seine Gefühlswelt wieder Kopfstehen konnte, wann tat sie es nicht, versuchte er sich wieder zusammenzureißen und wollte dem Jounin klarmachen, dass er nichts gegen die Couch einzuwenden hätte.
 

„Ich habe kein Problem damit auf der Couch zu … ARGH!!“ Iruka hatte sich während des Redens umgedreht, worauf sich plötzlich Kakashis grinsendes Gesicht direkt vor seinem befand und er sich halb zu Tode erschreckte. Er war so in Gedanken gewesen, dass er gar nicht gemerkt hatte, wie der Jounin so nahe gekommen war.

„Ach das muss nicht sein, es war doch heute Morgen ganz gemütlich. Mich stört es nicht. Wenn du schon mal mit Naruto auf engen Raum geschlafen hast, dann gibt es nichts mehr was dich noch schockieren kann.“ Die Worte Kakashis riefen in Iruka Erinnerungen hoch, die er lieber nicht neu aufarbeiten wollte. Der Junge hatte einfach schreckliche Schlafangewohnheiten. Er schlief sehr lebhaft und aktiv. Ein gewöhnlicher Schlafwandler war dagegen einen Scheiß wert. Wenn Naruto mal Wache am Tor halten müsste über Nacht, dann könnte er sogar seelenruhig schlafen. Der verarbeitet da dann eh alles zu Kleinholz, was nur in die Nähe von ihm kam. Und das was dem Ganzen noch die Krone aufsetzte, Naruto war ein Bettlandräuber und was für einer...
 

Iruka hatte richtige Probleme gehabt, noch einen Platz in seinem Bett zu finden und dass obwohl er ein nicht gerade kleines Bett besaß. Der Lehrer selber machte sich nämlich auch mal gerne nach einem anstrengenden Tag breit, aber Naruto schlief so, dass einem in einem Kingsize Bett mal gerade eine Ritze von 10 Zentimeter blieb. Ja, er musste Kakashi recht geben, was schlimmeres als Naruto gab es nicht beim Schlafen. Da könnte eine Herde Trampeltiere über ihn drüber laufen und sich ein Elefant neben ihm einrollen, dass wäre tausend mal entspannter, als der Bengel. Seine spätere Partnerin tat ihm jetzt schon leid.

„Ich beiße nicht Iruka. Das Bett ist groß genug für zwei.“ Mit diesen Worten riss der Jounin den armen Lehrer wieder aus seinen Gedanken, worauf dieser etwas perplex wirkte.

„I… Ist schon gut, mir macht das echt nichts aus.“
 

Er wurde sich erst jetzt wieder der Nähe des Jounins bewusst und errötete leicht.

„Na gut. Wenn du willst, Bull wird sich sicher freuen.“ Kakashi grinste schief und ging fröhlich in die Küche. In Irukas Kopf ratterte es derweil, bis ihm ein Licht aufging und er verstand, was Kakashi meinte.

Plötzlich entgleisten seine Gesichtszüge und er fühlte sich so, als wäre sämtliche Farbe von ihm gewichen. Er hatte doch glatt vergessen, dass die Ninken hier auch noch in der Stube rumhingen und wenn Bull ihn hier liegen sehen würde, würde sich wirklich ein Elefant, nein, ein sabbernder liebestoller und kuschelbedürftiger Elefant … nicht neben ihn, sondern auf ihn legen. Iruka hatte im Grunde die Wahl zwischen Pest und Cholera. Naja, wenn er ehrlich zu sich war, hatte ihm Kakashis Nähe am Morgen sehr gefallen. Es wäre die Gelegenheit, die Nähe noch etwas mehr zu genießen … und das ohne, dass er sich dafür schämen, oder irgendeinen dummen Grund erfinden würde müssen.

Als sich Iruka bewusst wurde, was er gerade da dachte, schlug er sich selber gegen die Wangen.

„Hör auf!", ermahnte er sich selber für seine Gedanken.

„Hast du was gesagt?“ Hörte er auf einmal die Stimme aus der Küche und er konnte den Kühlschrank hören, wie er geöffnet wurde.
 

„Äh, Nein?“ Unsicher lag sein Blick auf den Durchgang der Tür, leider, vielmehr zum Glück konnte er den Jounin nicht sehen, da er dafür in einem falschen Winkel zu dieser stand, denn das hieß, der Kerl konnte es auch nicht. Wobei ...

„Nein?“, kam die Frage aus der Küche zurück.

„Nein!“, rief er nun etwas lauter zurück.

„Dachte du wolltest was.“ Dann hörte er etwas knistern und wie der Kühlschrank anschließend wieder geschlossen wurde.
 

„Ne, ne.“ Irukas Stimme wirkte zwar ruhig, aber äußerlich raufte er sich gerade die Haare und würde sich am liebsten irgendwo anders einquartieren. Selbst der Garten war ihm recht. Vielleicht könnte er sich ja ein Baumhaus bauen und dort im Urwald leben, wie so ein einsamer Einsiedler. Ja, das wäre gut. Doch dann kam ihm selber das Bild von Tarzan und Jane, alias Kakashi und Iruka, in den Sinn und er verspürte plötzlich den Drang seinen Kopf irgendwo gegenzuschlagen. Auf der Suche nach etwas, das einen Schlag von seinem Kopf standhielt, drehte er sich um und erschrak erneut zu Tode.
 

Schon wieder stand Kakashi bei ihm, diesmal hatte er aber etwas in der Hand und futterte offensichtlich einen kleinen Snack, der sich als eines der gestern übriggebliebenen Onigiri herausstellte, die Iruka in den Kühlschrank gestellt hatte.

„Hatte sich für mich aber so angehört, als hättest du etwas erwähnt.“ Der Kerl hatte zwar einen relativ neutralen Blick drauf, trotzdem blieb Iruka das leichte schelmische glitzern in den Augen nicht verborgen, außerdem kannte er ihn nun schon lange genug, dass er wusste, dass er es genoss ihm auf den Senkel zu gehen.

„Hör auf dich so anzuschleichen!“, maulte er ihn schließlich an, der Jounin aber schien gänzlich unbeeindruckt. Der kaute lieber seinen Bissen zuende und meldete sich wieder zu Wort.

„So wie du dir gerade eine neue Frisur kreierst und hier offensichtlich etwas suchst, hätte Gai mehrmals betrunken singend durch den Raum rauschen können und du hättest ihn nicht einmal bemerkt.“ Und wieder ließ sich Kakashi den Onigiri schmecken. Als er ihn schließlich ganz auf hatte, lutschte Kakashi sich sogar noch Daumen und Zeigefinger ab, da ihm wohl etwas von der Füllung darauf gelandet war. Das brachte den Lehrer wieder aus den Konzept, eigentlich hatte er direkt weitermeckern wollen, doch ihm blieb alles, was er gerade etwas harsch sagen wollte im Halse stecken. Zu sehr war er auf Kakashis Bewegung fixiert. Wie der Finger langsam in dem anziehenden Mund verschwand und von einer wahrscheinlich talentierten Z....
 

Iruka wurde puterrot. Wenigstens konnte er ein erschrockenes Japsen unterdrücken, als er sich Kakashis beobachtenden Blick bewusst wurde. Der Jounin schien seine Reaktion mehr als amüsant zu finden, weshalb er seinen Mund zu einem erneuten Grinsen verzog, als er seinen Finger wieder frei ließ, dabei aber nicht seine Augen von denen des Lehrers nahm.

„Das war nur weil…“ Iruka verschluckte den Rest des Satzes, als sich ihre Augen trafen. Ganz langsam konnte er die Panik von vorhin wieder in sich hochkommen spüren, doch noch bevor sie eine gewisse Grenze überschreiten konnte, die ihn wieder zur Flucht antreiben würde, sprach ihn Kakashi wieder an.

„Hast du dich entschieden?“
 

Iruka stockte, er musste sich gerade erst wieder ordnen, doch als er sah, wie Kakashi mit seinem Daumen auf seine Tasche zeigte, die er immer noch in der Hand hielt, verstand er.

„Nun ja ,also…“ Iruka wurde verlegen. Noch ehe er reagieren konnte, nahm ihn der Jounin die Entscheidung einfach dreist ab. Kakashi unterdessen schluckte das nächste Stück herunter und schloss einmal die Augen, ehe er mit einem breiten Grinsen auf Iruka zu lief, den die ganze Situation schon wieder zu viel wurde.

„Ich werde dir mal helfen.“ Damit ging der Hausherr auf ihn zu, wodurch der Lehrer noch perplexer war als vorher schon. Schneller als er reagieren konnte, spürte er nur, wie ihm seine Tasche aus der Hand genommen wurde und sie auf einmal lasziv über Kakashis Schultern geworfen wurde, der sich von ihm abwandte und summend einfach das Wohnzimmer verließ. Erst dann schaltete der Braunhaarige und beschimpfte sich innerlich als Volldepp. Er benahm sich gerade einfach nur noch merkwürdig. Wie ein pubertierender kleiner Junge, der nicht mehr weiß, wo Oben und Unten ist.
 

Im Grunde machte der Jounin gerade mit ihm was er wollte und das konnte er doch nicht so einfach zulassen.

„Hey du kannst nicht einfach Entscheidungen für andere treffen.“, rief er schließlich laut durchs Haus und bekam gleich von oben die passende Antwort zu hören.

„Doch das kann ich, mein Gast schläft nicht auf der Couch!“

Offensichtlich war Kakashi schon im oberen Stockwerk angekommen.

Sofort eilte er ihm hinterher. Mit gutem Schwung rannte er die Treppe hoch und wäre beinahe in Kakashi hineingerannt, der vor seiner Schlafzimmertür stand und gerade die Tür öffnete, um in sein Zimmer zu gehen.
 

Dort warf er dann die Tasche aufs Bett. Das Bett war recht groß, sicher 1,40m breit und 2 Meter lang. Genug Platz für zwei Personen. Iruka hatte die Flugbahn seiner Tasche genauestens beobachtet und sah dann zu dem Jounin, der sich nun zu ihm umdrehte und wie als würde er ein Statement setzen wollen sein Gewicht auf einen Fuß verlagerte, während er die Arme vor der Brust verschränkte.

Dabei lag der Blick des Jounins auf ihm.

Kurz sah Iruka noch einmal zum Bett und anschließend wieder zu dem Eigentümer, ehe er dem Mann nun deutlich machen wollte, dass er sich mit ihm kein Bett teilen würde. Er würde schon einen anderen Platz finden. Zur Not ging auch ein Schlafsack in einen der leeren Räume unten. Herrgott nochmal, er war ein Shinobi und war auch schon auf richtig vielen Missionen gewesen. Immerhin war auch er nicht immer Lehrer an der Akademie gewesen.
 

„Ich werde nicht mit dir im Bett schlafen!!“, platzte es schließlich aus ihm heraus.
 

„Niemand hat was von mit mir schlafen gesagt Iruka.“ Kakashi sah den Lehrer nun amüsiert an.

Der wiederum bemerkte nun, wie falsch sich seine Worte angehört hatten. Seine eben noch nur im Gesicht befindliche Röte breitete sich nun wie ein Lauffeuer über seinen ganzen Körper aus. eigentlich müsste er bald wie ein rotes Ampelmännchen strahlen.
 

„I … i …ich meine natürlich, ich schlafe nicht BEI dir im Bett!“ Versuchte er sich nun zu verbessern.

„Kannst es dir ja noch überlegen, so lange kannst du deine Tasche ja hier lassen.“ Damit ging Kakashi an den knallroten Lehrer vorbei und verschwand wieder Richtung Wohnzimmer.

„DA GIBT ES NICHTS ZU ÜBERLEGEN!“ War das Letzte, was er dem Jounin hinterher brüllte, doch der lachte nur, was aufgrund der Tatsache, dass er die Treppe hinunterging immer leiser wurde.

Iruka schwor sich, irgendwann sprang er dem Kerl noch an die Gurgel.
 


 

Einige zeit später hämmerte es in seinem Kopf.
 

»Oh Mein Gott! Warum nur?!«
 

Er konnte es nicht fassen. Er wusste nicht wie, er wusste nicht warum und schon gar nicht wusste er wieso er jetzt hier lag. Es ist genau das eingetreten, wogegen er sich vor einiger Zeit noch versucht hatte vehement gegen zu wehren. Er lag neben Kakashi, in dessen Bett, auf dem Rücken, hatte die Bettdecke jungfräulich bis zum Kinn hochgezogen und hielt sie am oberen Rand mit beiden Händen fest. Errötet starrte er zur Decke und konnte einfach nicht schlafen. Neben ihm, seelenruhig schlafend, lag Kakashi auf die Seite gedreht, mit einem Arm so, dass er seinen eigenen Oberarm als Kissen benutzen konnte, während der andere locker auf der Matratze vor seiner Brust lag. Die einzigen Geräusche, die in diesem Raum überhaupt noch etwas an Leben versprachen, waren die regelmäßigen ruhigen Atemzüge des Jounin und Irukas bis zum Halse klopfendes Herz.

Wenn er sich nicht schleunigst beruhigen würde, würde sein Herz sich noch aus seinen Hals heraus graben, zumindest hatte er das Gefühl.
 

Wie zum Teufel war er nur hier gelandet?
 

Den Tag rekapitulierend versank er wieder in seiner Gedankenwelt, als wäre er da in letzter Zeit nicht schon oft genug.
 

Nachdem er Kakashi verfolgt hatte und klarstellen wollte, dass er das mit dem im Bett zusammen Schlafen nicht so gemeint hatte und dass er definitiv nicht bei ihm im Bett schlafen würde, waren sie zusammen in den Garten gegangen. Wenig später kam auch Naruto dazu und hatte mit seinen Kage Bunshins tatkräftig mitgeholfen. Es war schon praktisch den vor Energie übersprühenden Jungen dabei zu haben. Immerhin hat er so in Windeseile den ganzen Garten gerodet. Iruka brauchte im Grunde nur noch neu bepflanzen.

Das schöne an der erledigten Arbeit war, es wirkte endlich allmählich wieder wie ein Garten. Während der Arbeit jedenfalls, hatte er nicht gerade wenig die Blicke des Jounins auf sich gespürt. Er hatte zwar dann immer versucht sich möglichst nichts anmerken zu lassen, aber dennoch machte ihn jeder Blick des Jounins nervös. Irgendwie war das doch nicht mehr normal, wurde er krank oder was? Vielleicht hatte er sich ja irgendeinen unbekannten Virus eingefangen und bald würde die Apokalypse ausbrechen. Anders konnte er sich jedenfalls seine Reaktionen nicht erklären. Hallo?! Er war Lehrer, stand dauerhaft vor Klassen voll mit Augenpaaren, die ihn anstierten und wer weiß schon, was hinter den Köpfen der Knirpse vorging. Trotzdem, er wurde immer beobachtet und jetzt wurde er nervös, nur weil ihn so ein nerviger Jounin die ganze Zeit betrachtete? War er ein Ausstellungsstück? Weshalb regte er sich überhaupt jetzt so auf, soll er doch gucken.
 

Vielleicht hatte er ja nur darauf gewartet, dass ihm wieder irgendein Missgeschick passierte.

Manchmal hatte Iruka eh das Gefühl, er war zum alleinigen Entertainment des Jounins da. Der Kerl hatte wohl wieder auf etwas gewartet, womit er ihn ärgern konnte. Ja genau, so wird es gewesen sein. Er und Kakashi wahren immerhin gute Freunde und diese zogen sich eben gerne mal gegenseitig auf.
 

»Nur ein guter Freund….« Hallte es in seinem Kopf wieder.

Dabei drehte er diesen und bedachte den Rücken des Jounins, der von ihm abgewandt schlief.
 

Nachdem sie im Garten für diesen Tag fertig gewesen waren, hatte Kakashi als Dankeschön ihn und Naruto zu Ichirakus eingeladen. Natürlich hatten sie sich sehr darüber gefreut, auch wenn Iruka trotzdem angeboten hatte Abendessen zu machen. Der Silberhaarige hatte einfach drauf bestanden, er musste sich doch irgendwie für die viele Hilfe erkenntlich zeigen. Er hatte gemeint, alleine würde er das niemals hinbekommen und mit Pflanzen hatte er eh so seine Probleme. Alle die er bis jetzt hatte, waren ihm eingegangen, nur seine Schlafzimmerpflanze Ukki war stark genug gewesen und schien nicht daran zu denken den Geist auf zu geben.
 

Iruka musste bei den Gedanken an Kakashi und seinen grünen Daumen schmunzeln. Eigentlich brauchte man nur eine Pflanze in sein Zimmer stellen und das Gewächs entschied sich spontan für ein kurzfristiges Ableben.

Naja , jedenfalls nachdem sie bei Ichirakus gegessen hatten und Naruto nach Hause gegangen war, hatten sie es dem Jungen gleich getan.

Als sie zurück gewesen waren, hatten sie noch die Hunde verpflegt, danach hatte er es sich auf der Couch bequem gemacht und etwas ferngesehen. Es hatte nicht lange gedauert, da war er auch schon eingenickt. Als nächstes war er von Bull geweckt worden, der es sich bei ihm gemütlich gemacht hatte und ihn beinahe durch sein Gewicht erdrosselt hätte. Darauf war Iruka ins Bad gegangen und hatte sich erst einmal fertig gemacht. Dort hatte er auch den Silberhaarigen angetroffen, der wiederum war gerade auf dem Weg ins Bett. Das war auch genau die Stelle, an der Kakashi ihn erneut gefragt hatte, ob er sich entschieden hatte. Nachdem er ihm aber geantwortet hatte, dass er weiter auf der Couch schlafen wollen würde, beließ es der Mann anscheinend bei einem Schnaufen, welches Iruka nicht wirklich hatte deuten können. Er fragte sich jetzt immer noch, ob es ein enttäuschtes Schnaufen, oder ein akzeptierendes Schnaufen sein sollte.
 

Als er schließlich vom Bad wieder ins Wohnzimmer kam, traf ihn der Schlag. Die Couch konnte man fast nicht mehr sehen, nur noch erahnen, da 8 Hunde auf ihr lagen und sich irgendwie breit gemacht hatten. Sabbernd schliefen sie auf ihr und hatten dafür gesorgt, dass jeder noch so kleine Fleck mit Hund ausgefüllt war. Iruka hatte hinterher richtig bedröppelt vor der Couch gestanden und seinem angedachten Schlafplatz beinahe hinterher geweint, da er offensichtlich gerade das Zeitliche gesegnet hatte. In dem Moment war Kakashi auch wieder, wie aus dem Nichts, aufgetaucht, wie ein Geist, der in dem Haus herumirrte. Er hatte eine Wasserflasche in der Hand und zwei Gläser. Er stand grinsend hinter der Couch und hatte nur amüsiert gemeint, ob er nicht doch lieber das Angebot annehmen wollen würde und bei ihm im Bett zu schlafen. Der Lehrer hatte ihm darauf nur Todesblicke zugesandt, die der Mann aber nur ignoriert hatte und sich auf den Weg ins Schlafzimmer gemacht hatte. Noch beim Verlassen des Raumes, hatte er ihm noch zugerufen, dass er vielleicht ja noch etwas Platz unter dem Haufen fand. Von da an, war Iruka der Meinung, der Kerl habe das mit Absicht gemacht und die Hunde auf die Couch gehetzt. Es war ihm auch erst vorhin aufgefallen, dass er sogar schon vorsorglich zwei Gläser mitgenommen hatte, offensichtlich hatte er schon damit gerechnet, dass Iruka bei ihm schlafen würde.
 

Naja, nun lag er hier und konnte nicht schlafen.
 

Er verfluchte die silberhaarige Nervensäge und er verfluchte sich selbst.

Wütend hatte er über die Gedanken seine Augen zusammengekniffen und die Lippen fest aufeinander gepresst. Eine Hand ballte sich zur Faust und er verspürte den Drang dem Mann eine Kopfnuss zu verpassen, konnte es aber einfach nicht, dafür schlief er einfach zu schön und wie sagt man so schön. Schlafende Menschen sündigen nicht und ... fallen einem nicht auf dem Wecker.

Irukas Züge entspannten sich wieder und er öffnete seine Augen. Wieder lag sein Blick auf den Rücken des Mannes. Kakashi schlief nur in Trainingshose, was Iruka einen guten Blick auf seinen nackten Rücken bescherte.

Es war nicht so, als hätte er ihn nicht schon oft genug gesehen, schließlich waren sie auch hin und wieder zusammen im Onsen mit Naruto gewesen, aber jetzt erlaubte er sich ihn näher zu betrachten.
 

Seine Augen fuhren die wohlgeformte Muskulatur entlang und entdeckte die ein oder andere silbrig glänzende Narbe, die schon sehr alt zu sein schienen, da sie schon beinahe verblasst waren.

An Kakashis Schultern war eine größere zu sehen, die wohl von einem Katana herstammte, da der Schnitt eher sauber wirkte. Sie stammte wahrscheinlich aus seiner ANBU Zeit. Irukas Augen wanderten weiter und landeten in Kakashis Nacken, der zum Teil von seinen etwas längeren Nackenhaaren bedeckt war. Sie wirkten sehr weich und luden einen dazu ein, sachte über sie hinweg zu streicheln. Noch dazu strahlte der Jounin so eine angenehme Wärme aus, die sogar unter der Decke zu ihm herüber kroch. Er verspürte den Drang noch mehr dieser Wärme zu genießen und merkte nicht einmal, wie er langsam seine linke Hand ausstreckte, um den Haaransatz des Jounins entlang zu streicheln. Wie sie sich wohl anfühlen würden, bestimmt ganz angenehm und weich. Auf Irukas Gesicht lag ein verträumter Ausdruck, gleich würde er die Strähnen fühlen, es waren nur noch wenige Zentimeter. Kurz hielt er noch inne und bedachte den Jounin nachdenklich.
 

Was sollte er ihm sagen, wenn er ihn dadurch aufwecken würde?
 

Als sich sein Hirn versuchte irgendwelche Entschuldigungen auszudenken, entschloss er für sich selber, es würde ihm schon etwas passendes einfallen, wenn es soweit war. Damit gab er sich den Ruck, um seinen Wissensdurst nach dem Gefühl der Strähnen zu stillen.

Ganz sachte glitten seine Finger in die Haarsträhnen und er stelle fest, dass sie wirklich sehr weich waren. Sie wirkten zwar durch ihre Farbe und ihre Form eher drahtig, aber sie waren nicht so. Es war ein angenehmes Gefühl und Iruka genoss es sichtlich, während sich eine leichte Röte auf seine Wangen legte, als er daran dachte, was er gerade klammheimlich tat. Aufhalten konnte er sich aber nicht, viel zu faszinierend fand er gerade das Gefühl an seinen Fingern. Seine Augen schlossen sich halb und er wurde mutiger. Sachte strich er an den Haaren im Nacken entlang und glitt weiter hinunter. Ihn durchfuhr es wie ein Blitz und seine Fingerspitzen begannen zu kribbeln, als er die warme Haut berührte. Sanft strich er zwischen den Schulterblättern entlang und erkundete regelrecht, die für einen Mann eigentlich viel zu samtige Haut. Seine Fingerspitzen tanzen federleicht über die Haut des Jounins, nur nicht zu fest, damit er ihn auch ja nicht aufweckte.
 

Ein wohliges Seufzen war seine Belohnung und Iruka stellte fest, dass der Mann wohl sowas gerne haben musste, denn er konnte schließlich spüren, wie er erschauerte. Durch das ruhige Chakra des Mannes konnte er auch spüren, dass dieser sehr wohl noch schlief, also konnte er beruhigt sein.
 

Als er wieder hinauf strich, regte sich der Silberhaarige auf einmal und drehte sich mit dem Gesicht zu ihm auf den Bauch. Wieder lag er mit dem Kopf auf seinen eigenen Arm, während die andere Hand auf Höhe seiner Brust den Platz fand. Durch die Bewegung erschrak Iruka so sehr, dass er sich panisch unter seinen Teil der Bettdecke verkrochen hatte. So rot, wie er plötzlich geworden war, müsste eigentlich die Decke auf seinem Gesicht spontan in Flammen aufgehen, zumindest fühlten sich seine Wangen so an. Innerlich betete er, dass Kakashi nicht aufwachen würde. Um dem ganzen noch etwas Zeit zu geben, zählte er stumm bis 10, ehe er langsam die Decke absenkte. Seine Gebete waren wohl erhört worden, da Kakashi keine weitere Regung von sich zu geben schien, wodurch er wieder mutiger langsam unter der Decke hervorlugte. Was sein Blick dann einfing, war einfach viel zu niedlich. Eigentlich sollten Frauen, Kinder, oder Tiere niedlich sein und nicht Männer. Vor allem nicht solche, die ohne großen Aufwand und mit einer Präzision, die jede Maschine alt aussehen ließ, einen jeden umbringen würde können. Jetzt in dem Moment musste Iruka aber leider eine neue Kartei eröffnen. Der Kerl war gerade einfach zu niedlich. Tiefenentspannt lag er da, mit leicht geöffneten Mund, strubbligen Haaren vom schlafen und schmatzte einmal kurz. Iruka konnte nicht anders. Sein Herz setzte einfach spontan einen Schlag lang aus, nur um danach mit doppelter Geschwindigkeit weiter zu schlagen. Das war einfach ein Bild für die Götter. Kakashi musste ihm echt so sehr vertrauen, dass er neben ihm so ruhig schlief und sich von nichts dabei stören ließ.
 

Iruka würde natürlich auch niemals etwas tun, was dem Jounin irgendwie schaden könnte.

Niemals! Selbst, wenn man es ihm befehlen würde, würde er sich dagegen stellen. Niemals würde er ihn verraten, oder hintergehen, geschweige den verletzen. Gut, er verpasste ihm mal hier und da eine Kopfnuss, aber das hatte der Kerl verdient. Schließlich legte er es nach seiner Meinung darauf auch an.

Kakashi war für ihn nicht nur ein guter Freund, er war sein bester Freund, er war … nein! So tief ging es nun auch wieder nicht.
 

Iruka wurde knallrot, als seine Gedanken langsam noch eine Etage weitergehen wollten. Er konnte sie aber gerade noch rechtzeitig aufhalten, indem er ihnen den Weg hinauf versperrte, jedoch half es nicht wirklich, da er langsam die Vermutung hatte, die Biester konnten klettern. Resignierend sah er auf den Jounin und er merkte, wie sich langsam eine Traurigkeit in ihm breit zu machen schien. Er beobachtete, wie der Mann einmal kurz schluckte und dann tief durchatmete.
 

»Ja, vielleicht ist er doch mehr als ….«
 

„Iruka …“, murmelte plötzlich der Mann, weshalb der Lehrer wieder aus seinen Gedanken gerissen wurde. Sein Herz schlug dadurch wieder etwas schneller.
 

War er wach?
 

Hatte er mitbekommen, was er gerade getan hatte?
 

Wenn ja, wie viel hatte er mitbekommen?
 

Tausend Fragen hämmerten spontan in seinem Kopf wieder und begannen ihn langsam sehr nervös zu machen, weshalb er sich nur leise, sowie unsicher zu Wort meldete.

„Ja?“ Doch Kakashi antwortete nicht. Als er plötzlich eine Bewegung unter der Bettdecke wahrnehmen konnte, hob er erst verwundert eine Augenbraue und anschließend die die Decke leicht an, um zu sehen, was sich da so bewegte. Leider kam er nicht weit. Mit einer Schnelligkeit, mit der er bei einem Schlafenden nicht gerechnet hatte, wurde auf einmal sein Handgelenk ergriffen.

„Huh?“, fragend blickte er zu der Hand, die ihn so eiskalt einfach festhielt. Keine Sekunde später fühlte er, wie er herangezogen wurde und fand sich in einer Umarmung wieder, in der er regelrecht zerknuddelt wurde.

„Iruka … dein Curry ist einfach das beste!“, murmelte Kakashi im Schlaf und knuddelte den Mann beinahe zu Tode. Um sein Leben kämpfend versuchte Iruka den Mann irgendwie wieder von sich abzupellen, leider stellte es sich als schwerer heraus als gedacht. Mit Händen und Füßen versuchte er ihn von sich zu schieben.
 

»Ich bring ihn um…! Nein, er ist definitiv nicht mehr!«
 

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Nein Iruka! Bring ihn nicht um, er hat so ein schönes Gesicht. xD

Quatsch beiseite. Ich hoffe doch, der Teil hat euch gefallen, für die Fälle Ja/Nein lasst mir doch eure Meinung da, das würde mich wirklich sehr freuen. Muss ja auch nicht lang sein.

Ach ja, drückt mir die Daumen. Morgen letzte Klausur!

So, ich gehe glaube ich aber vorher nochmal die Folge gucken. Höhöhöhöhö... :P
 

Ich sage dann mal man liest sich und ich wünsche euch noch einen angenehmen Restsonntag.
 

Baba

Bongaonga



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Liesinski
2021-12-27T19:30:21+00:00 27.12.2021 20:30
Ja.ja.ja. Es gefällt mir super gut. Ein schlafende kakashi... Der noch dazu schmatzt *-* traumhaft.
Von:  Scorbion1984
2016-07-31T07:02:10+00:00 31.07.2016 09:02
Ja Iruka steckt in der Klemme und Kakashi weiss das ,würde ich sagen !
Außerdem spielen die Hunde gut mit ,sie wollen Kakashi unbedingt verkuppeln !
Daumen sind für morgen gedrückt ,wünsche Dir viel Erfolg !
Antwort von:  Bongaonga
31.07.2016 11:07
Dankeschön!!! :D
Natürlich spielen die Hunde mit. Sie müssen, ob sie wollen oder nicht. xD
Kakashi kann ja sehr überzeugend sein, aber wer weiß, was sich der Kerl noch so alles ausdenkt.


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