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Thinking about those Days

von

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Kapitel 3: Einladung

Möp
 

Und hier bin ich auch wieder, pünktlich wie die Maurer. :) Leider kann ich nicht versprechen, dass ich es nächste Woche schaffe ein Kapitel hochzuladen, da mir eine Prüfung bevorsteht und ich da viel lernen muss. Also nicht enttäuscht sein, wenn nächsten Sonntag leider kein Kapitel online kommt.
 

Kurze Erklärung:
 

• Kage Bunshin: Das sind Narutos Schattendoppelgänger, die er immer im kampf benutzt.
 

Hui, das war ja nicht gerade viel. :)
 

Naja, ich wünsche euch dann jetzt viel Spaß beim schmökern.
 

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Kapitel 3: Einladung
 

Iruka saß an seinem Pult in seiner Klasse und erledigte gerade noch ein paar Papierdinge, ehe er nach Hause gehen würde. Es war Freitag und Tsunade hatte ihn heute schon vom Missionsbüro freigestellt. Sie hatte gemeint, sie habe einen Ersatz gefunden und er bräuchte sich keine Sorgen machen, wird schon alles gut gehen. Leider würde er gleich noch einmal dort hin müssen, immerhin war er diesmal dran den wöchentlichen Akademiebericht ins Büro zu bringen und dementsprechend würde er wohl oder übel noch einmal dort aufschlagen müssen, ehe er in sein wohl verdientes freies Wochenende gehen konnte.
 

Iruka konnte sich nicht wirklich konzentrieren, auch wenn er gerade nicht viel zu erledigen hatte. Seine Gedanken jedoch glitten immer wieder ab. Normal währe er schon längst auf den Weg heimwärts, aber heute kam er irgendwie nicht voran. Zu sehr beschäftigte ihn immer noch dieser Tagtraum von gestern, wegen dem er sich auch schon nicht mehr getraut hatte einzuschlafen. Er hatte zu viel Angst davor, dass er so etwas noch einmal träumen könnte. Der Lehrer kam da einfach nicht drauf klar. Das war doch echt nicht mehr normal gewesen. Warum phantasierte er so etwas von Kakashi? Aufseufzend legte er seinen Kopf auf eine Hand und blätterte lustlos durch den kleinen Stapel Papiere, welche nur sortiert werden sollten damit sie in einem gebundenen Ordner im Büro eingeheftet werden konnten.
 

„Tze …“ Es war ihm extrem unangenehm und vor allem wie sollte er dem Silberhaarigen nun gegenübertreten, wenn er immer wieder diese Bilder und Gefühle vor Augen hatte?

Kakashi würde ihn mit Sicherheit für total bescheuert halten, wenn er sich wie eine schüchterne Jungfrau ihm gegenüber verhielt. Nun gut, eigentlich war er das ja auch. Aufstöhnend und resignierend ließ er seinen Kopf auf den Tisch knallen, worauf es ein dumpfes Geräusch gab. Zischend sog er die Luft ein. Das hatte doch schon etwas weh getan. Er hoffte doch inständig, dass er nicht nachher noch aussah wie ein Einhorn. Das würde jetzt gleich noch fehlen und seiner Stimmung den letzten Rest geben.
 

„Iruka-sensei? Was machen sie da?“ Erschrocken fuhr der Lehrer hoch und sein Kopf ruckte zur Tür.

In ihr stand Konohamaru mit seinen Freunden Moegi und Udon. Alle drei Kinder trugen Eimer, Besen, Wischmopp und Putztücher. Der Braunhaarige blinzelte verwirrt, bis er die Szene verstand.

Irritierte Augen lagen auf dem Lehrer und irgendwie hatte er das Gefühl, sie würden direkt auf seine Stirn starren. Auf dieser war nämlich mit Sicherheit ein roter Fleck, der noch von der Begrüßung seines Kopfes mit der Tischplatte herstammte. Die Kinder sahen von ihm zu dem Papierstapel hin und wieder zurück.

„Das ist aber ungewöhnlich für sie, normal sind sie schon längst aus dem Raum raus.“ Bemerkte der junge Sarutobi grinsend.
 

Moegi ging sofort auf ihren Klassenlehrer zu und wirkte leicht besorgt.

„Alles in Ordnung Sensei?“ Iruka blinzelte noch einmal, ehe er ein verlegendes Lächeln auflegte.

„Ja es ist alle in Ordnung. Ich hatte nur noch etwas zu erledigen. Aber was macht ihr denn hier?“

Innerlich knirschte er aber mit den Zähnen. »Ist es echt so offensichtlich, das etwas nicht stimmt? Oder warum fragen mich das alle ständig?«

„Sieht man das denn nicht? Wir haben diese Woche Klassenzimmerdienst. Den sie übrigens eingeführt haben.“ Konohamaru schnaubte einmal genervt.

„Ach ja …“ »Da war ja was …« Nun sah er auf seinen Papierberg und atmete einmal kurz durch.

„Na dann gebt mir noch einen kurzen Moment, ihr könnt ja schon mal im hinteren Teil des Raumes beginnen." Währenddessen krempelte er seine Arme hoch und ließ einmal seine Finger knacken, nur um anschließend wie ein Tornado gleich den Papierstapel zu bearbeiten.
 

Alle drei nickten ihm ehrfurchtsvoll sowie erstaunt zu und machten sich schlussendlich zögernd ans Werk.

„Irgendwas stimmt mit ihm nicht.“ Flüsterte Moegi zu Konohamaru, was Iruka trotz gedämpfter Stimmen der Kinder und lauterer Nebengeräusche, die durch das Putzen entstanden, hören konnte. Mit einem schnellen Blick, registrierte er auch, dass Konohamaru eher lustlos und unsauber fegte. Der Junge hing schon regelrecht wie ein schlapper Zombie an seinem Besen. Leider konnte Iruka sein Gesicht nicht sehen, da er mit dem Rücken zu ihm stand, was wahrscheinlich auch besser war. Kurzerhand entschied sich der Lehrer jedoch dafür das Gespräch der Kinder einfach zu ignorieren. Zumindest versuchte er es, trotzdem wanderte sein Blick immer mal wieder zu den Knirpsen nach oben. Er konnte dieses Verhalten einfach nicht abstellen. Lehrer war Lehrer und die bekamen meist mehr mit, als die Schüler dachten.
 

„Den Eindruck habe ich auch.“ Nun kam Udon dazu, der einen Eimer mit Wasser gefüllt hatte und ihn zwischen sich und seinen Freunden stellte.

Mehr bekam Iruka nun aber wirklich nicht mehr mit, da sie nun die Köpfe zusammensteckten, ihn jedoch einmal mehr als nur auffällig musterten, nur um sich dann wieder von ihm abzuwenden. Es wirkte beinahe so, als würden sie etwas aushecken.
 

Nach etwa zwei Minuten hatte er den ganzen Stapel so sortiert, dass er ihn in die Kladde legen konnte und verschnürte. Dann stand er auf und verabschiedete sich von seinen Schülern.

„So ich werde euch nun alleine lassen, ich muss die Papiere noch wegbringen.“ Er hob verwundert eine Augenbraue, als keine Reaktion von den drein kam, die ihre Köpfe wie Footballspieler bei einer Teambesprechung zusammengesteckt hatten.

„Ich bin dann mal weg!“ Rief er etwas lauter. Doch auch darauf kam wieder keine Reaktion, offensichtlich waren die drei in einer hitzigen Diskussion gefangen.
 

Kopfschüttelnd ging er mit dem Ordner unter dem Arm zur Tür und wollte sie auf schieben, blieb aber plötzlich erschrocken stehen, als er etwas lauter seinen Namen hörte. Offensichtlich war Moegi gerade total von der Rolle. Aufgeregt hob sie Arme vor ihr Gesicht und ballte ihre Hände zu Fäusten, während sie irgendwas daher quietschte. Nun wanderte erneut eine Augenbraue von Iruka in die Höhe. Jetzt war er doch schon etwas neugierig, schließlich schien es sich bei ihren Thema um ihn zu handeln. Langsam, aber ohne darauf Acht zu geben, ob sie ihn bemerkten oder nicht schritt er auf die kleine Putztruppe zu.

Konohamaru nickte gerade nur selbstbewusst mit verschränkten Armen vor der Brust.

„Glaubst du das wirklich Konohamaru-kun?“ Moegi wackelte etwas zu hibbelig für Irukas Geschmack hin und her.

„Ja natürlich, diese vertrocknete Dörrpflaume von Iruka-sensei musste es doch auch mal erwischen! Er kann ja nicht immer die Mama für alle spielen, auch sein Herz kann man gewinnen!“ Der Junge schien sehr überzeugt zu sein.

„Ja aber es sah nicht so aus, als ob er überhaupt irgendein Interesse an etwas anderem als seine Arbeit hat.“ Udon schniefte bei der Aussage einmal.
 

„Hach Iruka-sensei und verliebt. Hihi.“ Moegi schien die Vorstellung sehr zu gefallen.

Konohamaru nickte erneut bestätigend und sonnte sich gerade praktisch in seiner Genialität. Zumindest sah es so aus, denn er hatte das gleiche Grinsen drauf, wie es Naruto immer hatte, wenn er sehr von sich überzeugt war.

„Irgendwann werden alle Erwachsenen schwach! Naruto-oniichan hat gesagt, man muss nur die richtigen Knöpfe drücken und das richtige Jutsu anwenden. Deshalb hat er mir ja auch sein größtes Jutsu beigebracht, das selbst den Sandaime in die Knie gezwungen hatte! Außerdem, wenn Sensei nicht bald jemanden findet, wer will dann denn schon noch einen ausrangierten, vertrockneten, faltigen alten Dämon wie ih ….“ Auf einmal stockte Konohamaru. Ihm mussten wohl die entsetzten Gesichter seiner Freunde aufgefallen sein. Ihre Augen wahren schreckgeweitet und ihre Münder standen zitternd offen, während sie ohne einen Muskel zu bewegen langsam von ihrem nun gefährdetem Freund davon rutschten.
 

Dann wurde sich der Junge offensichtlich endlich der düsteren, dämonischen und tödlichen Aura bewusst, die sich hinter ihm aufbaute und in seinem Rücken zu brodeln schien.

Langsam wie ein Roboter, drehte er seinen Kopf und sein Gesicht verzog sich verkniffen, ehe er blau um die Nase anlief und sich dem dämonischen Bild eines Rachegottes gegenüber sah. Für Konohamaru musste es so aussehen, als würden sich Irukas Haare selbstständig machen und wie Schlangen um seinen Kopf herum zischen, während seine Augen rotglühend auf ihn hinunter sahen und ihn schon mit ihrem bloßen Blickkontakt erdolchten. Die Aura die der gerade explodierende Vulkan ausstieß, konnte drohender und donnernder nicht sein. Zu deutlich konnte Iruka die Tatsache in Konohamarus Gesicht lesen, dass der Junge sich wohl dessen Bewusst sein musste, dass einfach sein letztes Stündlein geschlagen hatte. Jetzt war nur noch die Frage, wie zündete der Junge diese Bombe, dass sie möglichst mit geringem Explosionsradius hoch ging. Er entschied sich zu seinem eigenen Leidwesen für die sehr schlaue und konventionelle Methode.
 

„Hähä, hallo Iruka-sensei …“ Schief lächelnd hob er eine Hand um zu winken.

Damit war der Stift der Granate gezogen.

Von draußen hörte man nur noch das laute Geschrei und Gelärm aus dem Klassenzimmer, während Konohamaru um sein Leben heulte. Es hatte nicht lange gedauert, bis der Lehrer wütend vor dem armen Jungen stand, der nun schmollend und reichlich verbeult den Boden wischte, während seine Freunde ängstlich in einer Ecke kauerten. „Das Zimmer wird morgen so sauber sein, dass man ohne Angst vom Boden essen kann!“ Damit drehte sich Iruka ruckartig um und marschierte gereizt aus dem Raum. Er hatte einfach genug, die Kinder konnten ihn echt manchmal aufregen, auch wenn er sie unwahrscheinlich gern hatte. Er wäre schließlich sonst kein Lehrer geworden. Jedoch blieb ihm das deutlich hörbare Aufatmen des Jungen nicht verborgen, dass er selbst bis auf den Flur hatte hören können. Noch dazu vernahm er ein leichtes Knarzen von Holz, was ihm sagte, dass der Junge den Besen gerade für etwas anderes nutzte, als er eigentlich gut war. Wahrscheinlich stützte er sich gerade darauf ab. Als Iruka seinen Kopf wieder in den Raum reinstreckte und auf den Jungen sah, bestätigte sich seine Vermutung. Mit einem zornigem Blick stierte er Konohamaru an.
 

„HABE ICH GESAGT AUFHÖREN ODER PAUSE MACHEN!?“ Motzte er direkt los, worauf er deutlich das erschrockene Zusammenzucken des armen Jungen sehen konnte, der sich darauf zu ihm hastig umdrehte. Hastig begann der junge Sarutobi weiter zu fegen und um sein Leben zu schwitzen.

Iruka betrachtete ihn noch kurze drei Sekunden, ehe er sich letztendlich daran machte den Raum ganz zu verlassen und zum Missionsbüro zu gehen.

„Diese Kinder machen mich nochmal fertig.“ Er fuhr sich mit einer Hand durchs Gesicht und machte sich daran über das Treppenhaus das Gebäude zu verlassen.
 

»Wie kommen die nur auf so einen Mist?« Er merkte gar nicht, wie sich seine Gesichtszüge lockerten und er immer noch mit seiner Hand über sein Kinn und seinen Hals strich. Seine Gedankenwelt hatte ihn doch schneller wieder als ihm lieb war.

„Verliebt?“ Das Wort hallte in seinem Kopf wieder, als währe es etwas Schweres, Bleiernes, das sich ihm wie ein Hinweisschild in den Weg stellte. Aber so schnell wie der Gedanke kam, so schnell schüttelte er auch schon den Kopf.

»Unmöglich. Das war alles nur eine Laune der Natur, nichts worüber man sich Sorgen machen sollte. Das war nur ein Hirngespinst meinerseits. Meine Libido ging nur mit mir durch und da mir der Kerl so oft auf der Pelle hängt, hat sich mein Hirn diesen Mist ausgedacht.« Entschlossen das Ganze zu ignorieren, schritt er die Straßen entlang und machte sich auf den Weg zum Missionsbüro.
 


 

Dort erwartete ihn aber gleich schon die nächste Überraschung. Als er so durch die Flure ging, kam ihm schon etwas merkwürdig vor. Doch als er dem Raum immer näher kam, legte sich ein Fragender Ausdruck auf sein Gesicht.

Aus dem Raum, obwohl die Tür geschlossen war, kam lautes Geschrei und Gezeter und eine weinerliche Stimme.

Moment … Die Stimme, die dort gerade um ihr Leben heulte, kannte er.

„DU BIST ERST SEIT EINER STUNDE HIER UND ES BRICHT SCHON JETZT DAS CHAOS AUS?!“ Das war unverkennbar Tsunade, die gerade jemanden zur Sau machte. Iruka entschloss sich in die Höhle des Löwen zu gehen und öffnete langsam die Tür.
 

Als er einen Schritt in den Raum machte und die Tür hinter sich schloss, wurde er der Situation gewahr. Vor ihm lag ein ganzer Aktenschrank verteilt auf dem Boden, während über dem Haufen Tsunade stand, die gerade ihr schon beinahe lebloses Opfer durchschüttelte. Naruto hing in ihren Händen und hauchte gerade anscheinend den letzten Rest seines Lebens aus.

„DU SOLLTEST HIER FÜR ORDNUNG SORGEN UND NICHT DIE UNORDNUNG ERWEITERN!“

Irukas Kollegen, die am Missionsbürotisch saßen, sahen dem Spektakel nur mit verschwitzten Gesichtern zu. Die wenigen Chunin und Jounin die anwesend wahren und gerade wohl ihre Berichte abgeben, oder sich Missionen holen wollten, traten erschrocken einige Schritte zurück.

Schließlich spürte Iruka, wie die Tür in seinem Rücken geöffnet werden wollte und trat einen Schritt zur Seite.

„Ähm Tsunade-sama ich …“ Es kam Genma zum Vorschein, der irritiert, während der plötzlichen Stille, seinen Kopf von seinem Blatt Papier hob und auf die Frau mit ihrem Opfer starrte.
 

Ihr Blick glühte wie der eines Todesstrahlenroboters, der mit einem Ruck auf Genma landete und ihn drohte zu zerlasern. Genmas Gesicht veränderte sich nicht ein bisschen. Er stand eine geschlagene Sekunde in der Tür, mit der Hand an der Türklinke und noch einem Fuß im Flur, ehe Regung in ihn kam. Er ließ seinen Senbon von der linken bis in die rechte Mundseite wandern und bewegte seinen Kopf dann ganz langsam zu Iruka, so als wolle er kein gefährliches Tier aufscheuchen. Erschrocken zuckte der Lehrer zusammen, als wie durch Geisterhand ihm ein Papier in die Hand gedrückt wurde und der Spezial Jounin ganz langsam aus dem Raum glitt, als wenn er niemals dagewesen wäre. Nahezu geräuschlos schloss sich die Tür und die im Raum befindlichen Personen wurden sich wieder selbst überlassen.
 

Tsunade, die das ganze beobachtet hatte, wandte nun langsam wieder ihre Aufmerksamkeit auf Naruto, der schäumend in ihren Händen hing.

Dann ließ sie ihn einfach fallen und trat schnaubend von ihm weg.

„SIEH ZU, DASS DU DAS WIEDER IN ORDNUNG BRINGST!“

Erst jetzt wurde Iruka sich der Anwesenheit Asumas gewahr, der offensichtlich neben ihn getreten war. „Was ist denn hier wieder passiert?“ Fragte er ganz leise, als allmählich der Raum wieder von Stimmen erfüllt wurde und der normale Trott eintrat, als währe nichts gewesen.
 

„Nun ja du kennst ja Naruto, er wollte mit seinen Kage Bunshins die Arbeit schneller erledigen. Stand sich selber aber mehr im Weg, als er gedacht hatte und hat dann in einem Streit mit sich selber diese Chaos angerichtet.“

Iruka nickte. Das war typisch Naruto. Die Situation konnte er sich gut vorstellen. Trotzdem wusste er dann immer noch nicht, warum der Junge hier war.

„Aber was macht er hier?“

„Er ist dein Ersatz fürs Wochenende.“ Asuma grinste.

„Oh Man …“ Iruka schloss resignierend die Augen. Er sah jetzt schon die ganze Arbeit, die auf ihn zukommen würde.

„IRUKA!“ Erschrocken fuhr er zusammen, als die harsche Stimme Tsunades ihn aus seinem Gespräch riss.

„Ja?!“ Panisch stand er stramm.

„WAS MACHST DU HIER?!“

„Ähm … äh… nun ja…“ Versuchte er sehr Schlau seinen Grund hervorzubringen.

„ICH HABE DIR GESAGT, DAS DU FREI HAST!!! ALSO SIEH ZU DAS DU NACH HAUSE KOMMST!“

Schrie sie von ihrem Sitzplatz aus zu ihm herüber. Der Lehrer hatte nicht einmal wirklich wahrgenommen, dass sie sich wieder gesetzt hatte.
 

„Ja, äh ... Ich sollte auch nur die Wochenberichte der Akademie vorbeibringen.“ Er lächelte und versuchte sie milde zu stimmen, was bei ihm auch irgendwie klappte.

„Aha ... ja gut, verstehe. Gib sie Asuma und sieh zu, dass du wieder bis Montag einsatzbereit bist.“ Sie winkte ab und Iruka sah noch einmal irritiert zu dem Mann neben sich, der ihm schon eine Hand hin hielt um die Papiere entgegen zu nehmen.

Kurz stockte der Lehrer, ehe er schief grinste und seinen alten Kollegen die Papiere gab.

„Und nun, husch, husch ab nach Hause!“ Tsunade drehte sich mit ihrem Stuhl zur Seite und blickte aus dem Fenster, während sie eine verscheuchende Geste mit der rechten Hand machte und einmal leicht genervt durchatmete. Iruka wusste aus Erfahrung, dass die Frau nun erst einmal 10 Minuten brauchen würde um sich wieder zu beruhigen, damit sie wieder rational Denken konnte. Deshalb nickte er nur schnell und sah zu, dass er den Raum zügig verlassen konnte. Bevor er dies tat, verbeugte er sich noch schnell und verschwand dann im Flur.
 

Aufatmend schloss er die Tür hinter sich. Kurz blieb er noch stehen, machte sich dann aber auf den Weg. Kaum dass er 10 Meter von dem Raum entfernt war, hörte er schon wieder wüstes Geschrei, worauf er kurz zusammenzuckte und über seine Schultern zurück sah. Was hatte Tsunade nur jetzt schon wieder platzen lassen? Dadurch bemerkte er nicht, wie er in jemanden hinein rannte, der gerade um eine Ecke bog. Erschrocken spürte er, wie sich haltsuchend zwei Arme um ihn schlangen, damit er und die Person nicht fielen. Strauchelnd kamen sie schließlich zum stehen. Dies aber nur dank der Reaktion der Person, die sich mit ihm in den Armen einfach hatte mit den Rücken gegen die Wand fallen lassen. Damit wurden sie beide vor einem ungemütlichen Sturz auf dem Boden bewahrt.
 

Iruka hatte noch deutlich hören können, wie der Person etwas die Luft aus den Lungen getrieben wurde, als sie zusammen gegen die Wand prallten. So standen sie nun hier, Iruka an der Brust des Fremden, während er mit dem Rücken an der Wand lehnte.

Iruka brauchte eine kurze Zeit um sich von dem Schreck wieder zu erholen. Tief atmete er den so vertrauten Geruch ein und merkte gar nicht, wie er ihn begann zu genießen. Seine Augen schlossen sich zur Hälfte, ehe er auch schon merkte, was er tat und erschrocken zusammenzuckte. Sein Kopf ruckte nach oben, wodurch er der Person wohl oder übel seinen Kopf unters Kinn rammte. Ein zischender Laut verriet ihm, dass es der Person wohl genau so wehgetan hatte, wie ihm selbst. Erschrocken blickte er in das zugekniffene Auge Kakashis. Aus Reflex hatte Iruka eine Hand an den vorderen Teil seines Kopfes gelegt und rieb ebenfalls über die schmerzende Stelle.
 

„Ka ... Kakashi-sensei … bitte entschuldige.“ Iruka wurde schlagartig rot, als er bemerkte in welcher Position er sich mit dem Mann befand. Er hing schon eher auf halb Acht in seinen Armen, wodurch er ein Stück nach unten gerutscht war, so dass es aussah, als wäre er nicht nur 3 cm kleiner als der Mann, sondern fast einen ganzen Kopf.

Der wiederum hatte wohl nicht daran gedacht ihn loszulassen und hielt ihn immer noch fest.

„Du solltest nicht so gedankenlos durch die Gegen streifen Iruka-sensei.“ Meinte er schließlich leicht belustigt.

Iruka hielt kurz den Atem an, während sich eine Antwort in seinem Kopf manifestierte.

„Ich … nun …“ Mehr brachte er gerade nicht heraus. War die Situation doch etwas zu überfordernd für ihn. Diese Wärme, die der Mann ausstrahlte, sein Geruch, seine Stimme, seinen Herzschlag, ... Oder war es doch sein eigener, der ihm nur wieder bis zum Hals schlug? Er brachte gerade einfach keine vernünftige Regung zustande. Zu sehr schien ihn die plötzliche Nähe wieder zu überfordern.
 

„Ähm Iruka-sensei, es ist ja nett, dass du so auf Kuschelkurs bist, aber …“ Weiter kam Kakashi nicht, als auch schon wieder Genma um die Ecke kam und das Ganze verwundert betrachtete.

„Oh scheint mir so, als würde ich bei etwas stören.“ Ein schadenfrohes Grinsen legte sich auf seine Lippen.

Sofort ruckte Irukas Kopf herum und sah den Mann entsetzt an, während er kalkweiß wurde und sich hastig von Kakashi entfernte. Der Jounin wiederum stieß sich nur lässig von der Wand ab und hob sein Buch auf, welches ihm beim Zusammenstoß mit Iruka heruntergefallen war.

Ihn schien der Kommentar nicht aus der Bahn zu bringen, so wie Iruka, der gerade um sein Leben stotterte.

„Nein das äh … das ist nicht so wie es aussieht …. Also …“

„Aber natürlich Iruka-sensei.“ Genma zwinkerte ihm einmal vielsagend zu und ging dann auf Kakashi zu. Währenddessen stotterte der Lehrer irgendetwas unbeholfen daher und beobachtete das Ganze. Versuchte er doch noch irgendwie eine Entschuldigung für die Situation zu finden, die eigentlich doch recht simpel zu finden sein sollte.
 

„Hey Kakashi!“

„Hmm?“ Fragend sah ihn der Silberhaarige an.

Als Genma neben ihm ankam, schlug er dem Mann freundschaftlich auf den Rücken und legte einen Arm um seine Schultern.

„Gut das ich dich hier treffe.“ Er grinste typisch.

„Ich wollte dich fragen, ob wir mal wieder wie in guten alten Zeiten einen trinken gehen. Die anderen wären auch dabei.“ Der Spezial Jounin schien sehr begeistert. Kurz blickte Kakashi gegen die Decke, als wenn er überlegen würde. Iruka wusste nur zu gut, dass der Mann in letzter Zeit oft auf Mission war. Eigentlich war er auch nicht so der Typ, der unter vielen Menschen saß. Zumindest kannte Iruka ihn so. Zu seiner Überraschung bemerkte der Lehrer aber plötzlich den Blick des Silberhaarigen, der eindeutig auf ihm lag, was den Lehrer nur noch mehr verwirrte.

„Kann ich jemanden mitbringen?“
 

Genma musste der Blick aufgefallen sein und sah nun seinerseits zu Iruka herüber. Es dauerte auch nicht lang, da musste der Spezial Jounin auch schon breit grinsen.

„Natürlich kannst du deine Holde Maid mitbringen.“ Genma lachte.

„Holde Maid ist irgendwie übertrieben oder? Ich würde ihn eher als Sonnenblümchen bezeichnen.“ Meinte Kakashi trocken.

„Ich dachte immer dein Blümchen sei Yamato.“ Nun sah Genma feixend zu Kakashi, der aber einen belehrenden Ausdruck auflegte.

„Nein, mein Guter, da hast du deine Hausaufgaben wohl nicht gemacht. Yamato ist mein Bäumchen.“ Kakashi hatte währenddessen die Arme vor der Brust verschränkt, während er in einer davon noch sein Buch auf der Seite, auf der er wohl weiterlesen wollte, offen hielt und die andere mit einen Finger in die Luft hob.
 

„Oh ja! Verstehe! Das macht Sinn. Ich denke aber auch, je mehr wir sind, umso lustiger wird es. Ich frage einfach alle.“ Damit drehte Genma sich zu dem Lehrer um, der immer noch verstört stotterte.

„Hey Iruka-sensei? Hast du keine Lust uns heute Abend Gesellschaft zu leisten?“

Iruka war nun gänzlich verwirrt und reagierte groß nicht mehr. Die Situation hatte ihn nun wieder komplett durcheinander gebracht, weshalb er auch gerade es irgendwie verpasste zu antworten.

„Erde an Iruka! Bitte kommen! Notfall im Schulklo, einige Jungens haben einen anderen in einer Toilettenkabine gezerrt und wollen ihn kopfüber eintunken. Sie müssen das sofort regeln!“ Genma steckte dabei seine Hände in die Hosentaschen und sah den Lehrer abwartend an, der nun langsam wieder zu sich kam und sich der Blicke der beiden Jounin bewusst wurde. Irritiert blinzelte Iruka, bis das soeben Gesagte von Genma in seinem Kopf nachhallte und verarbeitet wurde. Anscheinend scheiterte jedoch sein Gehirn daran kläglich, weshalb er nur eine superschlaue Reaktion zustande brachte.
 

„Äh, hä?“ Gänzliche verwirrt blickte der Lehrer nun unverständlich zu den beiden Männern herüber.

„Ah, wir haben ihn wieder. Ich nehme das mal als Ja. Zum Glück gibt es heute Abend wieder ein super Angebot. Kakashi, du weißt ja bescheid. Selbe Uhrzeit, selber Raum." Genma grinste, während Kakashi ihm verstehend zunickte.

„Na dann werde ich euch zwei Turteltauben trotzdem mal alleine lassen, ich habe noch etwas zu erledigen. Immerhin wollen nun noch mehr Leute eingeladen werden und ich muss noch was organisieren. Kakashi wird dir sicher schon alles erklären.“ Damit hob Genma zur Verabschiedung die Hand und löste sich im wahrsten Sinne des Wortes in Luft auf.

Wieder standen die zwei ehemaligen Lehrer von Naruto alleine im Flur.

„Habe ich irgendwas verpasst?“ Fragte Iruka nach eine geschlagenen Weile in der Stille herrschte.

„Nun ja ein wenig.“ Dabei legte sich ein schiefes Grinsen auf Kakashis Gesicht, das selbst unter der Maske noch her zu erkennen war.
 

Der Lehrer blinzelte darauf nur einmal und wartete auf eine Erklärung.

„Eigentlich nur, dass Genma uns nun eine Weile damit aufziehen wird, das wir ein Pärchen währen und das wir beide heute Abend mit den anderen einen trinken gehen.“ Erklärte der Jounin.

„Äh,... HÄ?!“ Irukas Gesicht verzog sich entsetzt und er lief blau um die Nase an.

„Jetzt guck doch nicht so, ignorier ihn einfach.“

»Ich glaube nicht, dass das so einfach wird.« Iruka schluckte einmal hart.

Er hatte sich nicht wegen der Tatsache erschrocken, dass Genma ihnen wieder dauerhaft mit dem gerade geschehen in den Ohren liegen würde, nein, das war er schon längst gewohnt. Eine falsche Bewegung und durch Genmas Interpretation war das neuste Märchen auf dem Tisch. Iruka hatte vielmehr die Kombination, Kakashi, er und Pärchen, gänzlich verwirrt. Sofort wahr ihm sein Tagtraum wieder in den Sinn gekommen und er war mehr als peinlich berührt.
 

Kakashi bedachte den Mann mit einem fragenden Blick, schien aber Irukas verhalten zu seinem Glück etwas anders zu interpretieren.

„Also Iruka-sensei.“ Trällerte er los.

„Wie währe es, wenn wir heute Abend zusammen dort hin gehen? Hmmm? Mir ist zu Ohren gekommen, dass du Wochenendfrei hast. Welch Zufall, ich auch.“

Bei der Frage wurde Iruka kalkweiß wie eine alpinaweiß gestrichene Wand.

An Iruka rauschte soeben das entspannende Wochenende vorbei und hinterließ nicht einmal einen Hauch eines Geruches, den er wenigstens im Vorbeifahren noch hätte genießen können.

Woher wusste der Jounin das nur schon wieder?
 

Doch die Frage konnte er sich selber beantworten. Schließlich war er einer der engsten Vertrauten von Tsunade.

Aufstöhnend warf Iruka seinen Kopf in den Nacken und fuhr sich mit einer Hand über sein Gesicht. Er mochte den Mann keine Frage, aber irgendwie war er einfach nur anstrengend.

„Wie ich sehe, freust du dich. Nun denn, dann werde ich mal weiter gehen, habe schließlich auch noch eine Kleinigkeit zu erledigen. Ich hole dich um 18 Uhr bei dir zuhause ab.“ Fröhlich winkend verschwand der Jounin um die nächste Ecke und ließ den versteinerten Lehrer zurück.
 

Um den herannahenden Stress zu entgehen, wäre es wohl besser sich irgendwo draußen in den Bergen eine Höhle zu suchen und dort über das Wochenende seine Zeit zu verbringen. Wie ein einsamer Einsiedler, der jegliche Zivilisation meidet. Kurz schien Iruka diese Vorstellung nicht so schlecht zu gefallen. Vor allem hätte er dort wirklich mal seine Ruhe, aber irgendwie wiederstrebte ihm das trotzdem. Auch wenn seine Kollegen und Freunde doch reichlich seltsam waren, so wollte er sie nicht missen. Und was sollte schon schlimmes passieren. Außer das Genmas Späße machte, selbstverständlich auf ihre Kosten. Anko und Kurenai wieder irgendwelche Wettsaufspiele spielen wollten. Gai anfing herumzuträllern und unbeschreiblichen Mist zu machen und Kotetsu und Izumo wieder alles anbaggerten, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Also was sollte schon schlimmeres dabei passieren, es würde so laufen wie immer und er würde sich einfach in das Bild einfügen. Natürlich möglichst ungesehen und unbemerkt, so dass er sich in einem günstigen Moment einfach davon stehlen konnte. Ja genau so würde er es machen, es würde sicherlich keinem auffallen. Aber vorher versuchte er lieber noch eine bessere Ausrede zu finden, um nicht mitgehen zu müssen.
 

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So, das war es auch wieder. Drückt mir für den 25 die Daumen, da habe ich meine Prüfung. :)

Ich hoffe es hat euch gefallen und wir lesen uns bald wieder.

Wie immer freue ich mich über Kritik, Lob ist natürlich auch gern gesehen. :D
 

Baba

Bongaonga



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Liesinski
2021-12-27T09:22:20+00:00 27.12.2021 10:22
Ich mag dein flussigen schreibstil wirklich sehr. Und die stories ist bis jetzt echt super :) ich so froh, eine kakaxiru Story gefunden zu Hben, die sich gut lesen lässt und nicht langweilig ist :) bin schon auf die nachsten Kapitel gespannt. (und froh, daß schon alle Draussen sind!)
Von:  Scorbion1984
2016-05-15T06:09:59+00:00 15.05.2016 08:09
Drücke Dir alle Daumen die ich besitze ! Das Kapitel war wieder super !
Antwort von:  Bongaonga
15.05.2016 11:31
Danke, für beides. :) Hatte eigentlich schon gedacht, ich habe dich verscheucht mit dem Prolog. ^^ Schön dich wieder zu lesen.


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