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Children of Fire

Sephiroth x Cloud
von

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Death on black wings

Kapitel 23 – Death on black wings
 

Ein Schrei ertönte und durchschnitt die kalte Luft des Nordkraters. Dieser Schrei war so schmerzerfüllt und gepeinigt, das er kaum menschlich wirkte. Jenova schrie, schrie vor Schmerz und Verzweiflung über den Verlust ihres Sohnes. Ihres einzigen Kindes, welches sie mehr geliebt hatte als alles andere.

In ihrer Trauer nahm sie nichts wahr außer ihrem eigenen Wehklagen. Ihrer eigenen Verzweiflung und Hilflosigkeit.
 

Cloud stand da. In seinem Gesicht spiegelte sich der Schock wieder. „S…Sephiroth…“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Nur langsam, ganz langsam, drang die schreckliche Wahrheit in seinen Verstand ein, während sich dieser klärte und von Jenovas Bann befreite.

„Sephiroth!“

Er stützte zu seinem Liebsten, der immer noch regungslos auf dem Boden lag. Seine Waffe fiel ihm geräuschvoll aus den Händen und landete auf dem vereisten Boden. Er konnte kein Blut erkennen, doch das Loch in der Brust seines schwarzen Pullovers, welchen dieser unter seiner Lederkleidung trug, war eindeutig.

Das Schwarz musste das Blut verdecken oder die Kälte hinderte das Blut daran auszutreten, doch dafür hatte der Blonde gerade keine Aufmerksamkeit übrig.

„Nein… Sephiroth!“ Cloud strömten die Tränen über die Wangen und er schüttelte den Anderen, als könnte er dadurch etwas bewegen und ungeschehen machen. „Sephiroth! Steh wieder auf! … Bitte…“

Nichts, der Andere blieb stumm und reglos.

//Tod… Er… er ist tot…// Die grausame Wahrheit bohrte sich wie mit Messern in sein Herz.
 

Eine lange Zeit lag war nichts zu hören als Clouds Wimmern und Jenovas Wehklagen. Dann schließlich hob er den Kopf und starrte Vincent erbost an.

„Warum?“, schrie er. „Warum?“

Hass durchströmte seinen Körper und pulsierte in jeder Faser seines Körpers. Grenzenlose Wut über den Verlust seines Geliebten.

Vincent sah jedoch ungerührt aus, ebenso wie der Rest seiner Freunde. „Der Plan war, wenn du nicht zur Besinnung kommst… das Sephiroth stirbt, um dich wieder zur Besinnung zu bringen. Es war unsere einzige Chance dich zurückzuholen!“

„… ….“

Der Blonde schüttelte den Kopf und blickte zurück auf den leblos wirkenden Körper.

„Komm zu dir, Cloud! Jenova ist noch nicht besiegt! Sephiroth hat sich freiwillig geopfert! Nun bring du zu Ende, was er begonnen hat!“, ermahnte ihn Tifa und trat vor. „Tu es für Sephiroth!“ Ihr Blick war flehend und auch etwas mitleidsvoll.

Der Blonde zitterte, doch er erhob sich. Seine Hände umfassten, ebenfalls zitternd, den Griff sein Schwert, welches er neben dem Silberhaarigen hatte fallen gelassen.

Langsam schritt er auf die Stelle zu, wo er die Ampulle mit den Anti-Jenova-Zellen hatte zerschellen lassen und tunkte sein Schwert in die Reste der Flüssigkeit.

Tief holte er Luft und blickte zu der wehklagenden Jenova.

Diese war nun nicht mehr die hoheitsvolle Gestalt. Ihr Antlitz zeugte nicht mehr von Stärke und Eleganz. Ihr Bann war gebrochen und auch sie selbst schien gebrochen. Sie war in sich zusammen gesunken und wirkte wie ein Häufen Elend. Schluchzend und wimmernd, den Körper mit beiden Armen umfangen, sich vor und zurück wiegend.

Vor ihr blieb er stehen und sie blickte auf. Ihn ansehend. Ihr Blick war leer und sie schien all ihren Lebenswillen verloren zu haben.

“Sephiroths Opfer… soll nicht umsonst gewesen sein!“, sagte er zu ihr.
 

Ohne Hojo war es ihr unmöglich, Sephiroth wieder zum Leben zu erwecken. Sie hätte den Anderen nicht so gedankenlos opfern sollen. Erst jetzt begriff sie, wie dumm sie gewesen war.

Es war aus. Ohne Sephiroth hatte sie keinerlei Macht mehr. All ihre zerstörerischen Gedanken und Pläne waren in sich zusammengefallen.

Sie hatte von Anfang an nur geplant, mit Sephiroth zusammen zu sein. Sie brauchte ihn. Ohne ihn…

Sie senkte den Blick und starrte zu Boden. „Tu es.“, hauchte sie leise. „Mach ein Ende.“

Ohne noch einmal zu zögern schlug Cloud zu.

Jenovas Kopf fiel von ihren Schultern und rollte über den Boden.

In Sekundenschnelle verbanden sich ihre Zellen mit denen ihrer Entgegengesetzten und ihr Körper zerfiel, bis nichts anderes als Staub übrig blieb. Auch dieser löste sich auf und verschwand, so als hätte es etwas namens Jenova niemals gegeben.

Ihr Kopf jedoch blieb, überdauerte ihren Körper. Dann zerfiel auch er, wurde älter, die Haare länger, die Wangen fielen ein, das Fleisch verschwand, bis nur noch ein Schädel übrig war, ehe auch dieser mit einem schrecklichen, herzzerreißenden Schrei zerfiel.
 

Nichts blieb über. Nichts blieb zurück. Nichts war mehr da. Jenova war endgültig vernichtet. Es war aus. Der Kampf war gewonnen, doch um welchen Preis? Sie hatten alles gegeben, manche mehr als andere, viel mehr.

Clouds Schwert fiel aus seinen Händen und er stand dort wie eine Statue. Stumm, in Trauer, voller Verzweiflung.

Sephiroth, sein geliebter Sephiroth.

„Cloud!“ Er hörte eine Stimme, doch er hörte sie auch wieder nicht. Es war aus. Er war allein. Ganz allein.

„Cloud!“

Wieder diese Stimme, die ihm so bekannt vorkam. Die Melodie kannte er doch? Aber wem gehörte sie? Er erinnerte sich nicht.

„Ich wusste doch, dass es klappt.“

Stimmen hinter ihm lachten. Wie konnten sie nur Lachen? Sein Herz fühlte sich an, als würde es zerbersten.

„Cloud, nun dreh dich doch um!“

Nein, er wollte nicht! Er konnte den Anblick nicht ertragen.

„Cloud…“ Warme Hände legten sich um ihn, sanft, beruhigend. „Alles ist gut… dreh dich um…“

Er schüttelte stumm seinen Kopf. „Sephiroth…“, hauchte er leise, Tränen rannen über seine Wangen.

“Ich bin hier, Cloud.“

Ruckartig fuhr er herum.

Da war er. Er stand hinter ihm, umarmte ihn, so als sei niemals etwas geschehen.

“Seph… aber… aber wie… Das… das ist ein Traum…“, keuchte er.

“Nein.“, sagte Sephiroth ruhig aber bestimmt. „Kein Traum… ich bin es…!“ Er klang doch tatsächlich amüsiert.

„Dann.. muss ich tot sein… denn du… du bist es auch…“

Sephiroth lachte und ließ Cloud los. Er löste die Schnalle seines Ledermantels, sodass dieser mitsamt seiner Rüstung zu Boden fiel. Dann streifte er seinen Pullover mit dem Loch auf der Brust ab und ließ auch diesen fallen.

Auf der makellosen blassen Haut war keine Verletzung, keine Wunde, kein Kratzer. Über seiner Brust, an seinem Hals, baumelte Tifas Kette.

Die Flügelkette, die der Andere zu Weihnachten bekommen hatte. Vollkommen verbogen steckte in ihr die Kugel. Die Kugel aus Vincents Waffe.

„Das war Plan B. Plan C wäre erst unser Tod gewesen… Irgendwie musste ich dich ja wieder zur Besinnung bringen.“, erklärte der Silberhaarige immer noch schmunzelnd.
 

Einfach nur da stehend und Sephiroth anstarrten, hörte er das Lachens seiner Freunde, die sich über den Sieg beglückwünschten, doch er konnte seinen Liebsten einfach nur ansehen.

„Ein Trick…“, hauchte er.

„Ein Trick.“, bestätigte Sephiroth.

„Ein Trick.“, echote Cloud, seine Züge entspannten sich plötzlich und er fiel Sephiroth um den Hals. Er grub seine Hände in das silberweiche Haar, ebenso sein Gesicht und zog tief den Geruch des Anderen ein.

„Sephiroth!“

Glück durchströmte jede Zelle seines Körpers und die gebrochenen Scherben seines Herzens fügten sich wieder zusammen.

Abrupt löste er sich von dem Silberhaarigen und starrte ihn an. Dann hob er die Hände und drosch auf ihn ein.

“Du verdammter Idiot! Du… Du…“ Cloud fand keine Worte für seine Wut.

Lachend fing Sephiroth die Hände des Anderen ab, hielt sie bestimmt, aber auch sanft fest, zog Cloud zu sich und legte ihm einen versöhnenden Kuss auf die Lippen.

„Ich liebe dich“, sagte er leise, als er den Kuss wieder löste. „Ich hab dir doch versprochen, dich nie alleine zu lassen. Wie konntest du nur an mir zweifeln?“

Betreten sah Cloud zu Boden. „Verzeih mir.“

Sephiroth jedoch schüttelte nur den Kopf und küsste Cloud erneut.
 

Ein Räuspern hinter ihnen stoppte ihren Kuss abrupt und Sephiroth wandte sich um.

Da stand er, der Junge. Sephiroth musterte ihn eine Weile unverhohlen und betrachtete jedes Detail.

„Nathaniel…“ Sein Sohn. Seiner und der Clouds.

Von einem Moment auf den anderen tanzte in seinem Kopf ein Bild von einem schwangeren weiblichen Cloud in seinen Gedanken, doch er verdrängte diesen sofort wieder.

Nein, so war der Junge sicherlich nicht auf die Welt gekommen.

Auf seinem linken Handrücken prangte eine Zahl, sie war deutlich kleiner als die seine und darauf zu lesen war S-C-3.

S für Sephiroth, C für Cloud und 3, weil er der Dritte Sephiroth-Abkömmling war, neben seiner >Schwester< S-2, die zu Jenova wurde. Thilena.

Der Silberhaarige ließ Cloud los und trat auf den Jungen zu.

„Du hast die Wahl.“, sagte er ruhig. „Du kannst sterben… oder du kannst leben! … Aber wenn du lebst… musst du es friedlich tun und keinen Menschen verletzten.“

Eine Minute des Schweigens herrschte zwischen ihnen.

„Du… würdest mich töten?“, fragte Nathaniel und in seinen Augen schimmerte sowohl Angst, als auch Schmerz.

„Ja. Das würde ich.“ Ohne jede Regung, auch durch Clouds stummen Protest sich nicht von seiner eiskalten Antwort abbringen zu lassen.

Fest starrten ihn die blauen Augen an. Augen, die genau wie die Clouds waren. Würde er ihn töten, würde er gleichsam Cloud töten.

„Obwohl ich ein Kind bin und dein Sohn?“, fragte Nathaniel erneut.

„Ich habe Familien ausgerottet, Menschen abgeschlachtet und mich wieder und wieder mit Blut besudelt. Meine Gräueltaten können durch nichts ausgelöscht werden… und ich werde auf ewig mit der Schuld und der Schmach leben müssen.“, sagte er ruhig.

Eisige Stille herrschte, der Umgebung angepasst, um sie herum.

„Du hast meine Frage nicht beantwortet.“

Nathaniel blickte den Silberhaarigen ebenso ruhig an.

Kurz blickte er zu Cloud, der etwas geschockt dastand, dann wandte er seinen Blick wieder von ihm ab.

„Obwohl ich die Frage nicht direkt beantwortet habe… kennst du dennoch die Antwort.“, erklärte er.

„Hast du etwa Angst sie auszusprechen?“

In den Augen des Jungen blitze etwas auf. War es Hinterlist? Oder Spott? Sephiroth konnte es nicht genau bestimmen, doch das brauchte er auch nicht. Dann lächelte er, doch es war ein Lächeln, welches Hojos ähnelte und keinerlei Freundlichkeit zeigte. Es war sein Todeslächeln.

Er trat noch einen Schritt weiter auf Nathaniel zu und legte eine Hand an dessen Wange.

„Wahrscheinlich nicht.“, sagte er schließlich. „… Aber wenn es sein müsste… würde ich mich dazu durchringen.“

Lange sah Nathaniel ihn einfach nur an. Vorsichtig legte er eine Hand auf die Sephiroths, welche immer noch seine Wange berührte.

„Ich will nicht mehr kämpfen müssen… ich will wissen wie es ist, Freunde zu haben und normal zu leben.“, sagte der Junge leise und seine Stimme zittere leicht.

Sephiroth lächelte erneut, doch dieses Mal war es wärmer, fast schon herzerwärmend.

„Dann bist du in unserer Familie willkommen.“, sagte er und nickte.

Nathaniel schlang die Arme um die Hüften des Silberhaarigen, der Junge reichte ihm, wie vermutet, gerade einmal bis zur Brust, und drückte sich an ihn.

Etwas überrumpelt stand Sephiroth da, gab sich schließlich einen Ruck und legte die Arme seinerseits vorsichtig um den Jungen.

Er empfand ihn immer noch als fremd, nicht wirklich zu ihm passend, doch wenn er den Jungen besser kennen lernte würde sich das geben. Das glaubte er fest und auch Cloud zuliebe, der den Jungen sehr zu mögen schien, wollte er es tun.

„Dann lass uns gehen!“, sagte schließlich Cloud und trat neben Sephiroth.

Dieser sah zu seinem Liebsten und sah, wie dieser sie beide liebevoll bedachte.

„Ja. Gehen wir!“
 

~ ~ ~
 

„Am Anfang war ich allein. Ich hatte niemanden außer Hojo. Dann bekam ich Freunde. Angeal, Genesis und auch Zack, doch ich verlor sie wieder. Einige durch die Wissenschaft, andere durch mich selbst. Ich bekam eine Mutter und krallte mich an ihr fest, obwohl ich wusste, dass sie das falsche tat. Wieder verlor ich alles. Lange Zeit verstrich, bevor ich neue Freunde gewann und meine große Liebe. Und als ich wieder alles zu verlieren drohte… wendete sich das Schicksal und ich bekam eine neue, meine eigene, ganz persönliche Familie und einen Sohn.

Mein größter Wunsch hat sich also erfüllt. Das, was ich mir am sehnlichsten gewünscht habe, ist eingetroffen. So zeigt sich wieder, das Wünsche, egal wie groß sie sind, in Erfüllung gehen können, wenn man nur lange genug an ihnen festhält! - Sephiroth“
 

Er legte den Stift nieder und schloss das kleine schwarze Buch. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, während er es betrachtete.

„PAPA!!!! Komm endlich! Wir wollen los!“, drang es von Unten.

“Ich komme!“

Sephiroth schob das Buch in eine kleine Schublade an seinem Schreibtisch und schloss diese.
 


 

~ ENDE ~



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