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Wir Kinder der Wüste - die Geschichte der Ninjas aus Sunagakure

Buch I - Neustart
von

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Eine Reise zu zweit

Das Jahr schritt weiter voran und weiter Nachrichten oder Sichtungen von Akatsuki blieben aus, allerdings hatte ein anderer Fund Gaaras Aufmerksamkeit auf sich gezogen – man hatte ein menschliches Skelett gefunden, welches merkwürdige Verletzungen aufwies. Der Kazekage hatte ein großes Interesse daran, dieses Stück nach Sunagakure zu bringen.

 

Die Aufgabe dieses Stück zu bergen und sicher zu Gaara zubringen, hatte die Jäger-Einheit bekommen. Sie waren die Einheit, welche am schnellsten durch die Wüste kam und auch bei Sandstürmen nur wenige Probleme hatten voranzukommen.

 

Es war Matsuris erster Einsatz in dieser Einheit, sie war nun schon einige Wochen dabei und musste sich nun in Begleitung eines Teils der anderen Mitglieder beweisen, was sich in der Praxis als deutlich schwieriger gestaltete, wie die junge Frau es vorher vermutete hatte. Gegen drei Uhr in der Nacht erreichten sie nach rund zweieinhalb Tagen wieder Sunagakure. Matsuri fühlte sich vollkommen übermüdet, dennoch trug sie bemüht die schwere Kiste gemeinsam mit einem anderen Mitglied der Jäger-Einheit, durchs Dorf Richtung Kazekageturm. Sie hatte sich noch nie in diesem Tempo durch die Wüste bewegt, es gab kaum Pausen, machten nachts keine Rast, doch nun kurz vor ihrem Ziel fühlte sich hellwach.

 

Die Jäger-Einheit fand sich im Sitzungssaal ein, als kurz darauf eine Seitentür aufschwang und Gaara hereinkam.

 

„Meister Kazekage.“, sprach Alpha knapp und Gaara und sie nickten sich kurz zu. Matsuri rückte unauffällig ein Stück näher, um einen Blick auf die Kiste zu erhaschen.

 

„Oh Gott, was ist hier passiert.“, eines der Mitglieder der Jäger-Einheiten hielt sich erschrocken die Hand vor dem Mund. Auch in Matsuri machte sich urplötzlich ein ungutes Gefühl breit, Alpha hatte einen Schädel aus der Kiste gezogen – die Schädeldecke war eingeschlagen. Auch die weiteren Teile des Skelettes wirkten wie zertrümmert. Sofort fühlte sie sich wieder an die Grenze zurückerinnert, mittlerweile lag diese Nacht einige Monate hinter ihr und doch konnte sich Matsuri genau an den anderen Schädel erinnern, welchen sie aus dem Wüstensand geborgen hatten.

 

Was war an diesem Ort geschehen? Wer hatte diesen Menschen das angetan? Matsuri war besorgt, war dies einfach nur ein Archäologischer Fund oder eine mögliche neue Bedrohung?

 

„Wir müssen das Alter der Schädel bestimmen lassen.“, Alphas Worte rissen die junge Kunoichi aus ihren Gedanken.

 

„Ja, das sollten wir. Ich werden den ersten Schädel auch mitnehmen. Außerdem muss der Feudalherr von diesen Funden informiert werden, am besten werde ich selbst mit ihm sprechen.“, ergänzte Gaara.

 

So trennte sich die Gruppe zu später Stunde in der Nacht, gegen 3:30 Uhr ließ sich Matsuri zuhause in ihr Bett fallen, ihr schmerze jeder Knochen, sie war übermüdet und doch konnte sie nicht direkt einschlafen.

 

Zwei Tage später war Matsuri auf den Weg zur Trainingshalle. Mikoshi hatte seinen Rucksack dort vergessen, seine Teamkollegin hatte sich bereit erklärt diesen mitzunehmen, da sie sich später sowieso gemeinsam mit Yukata, bei ihm treffen würden. Zudem lag die Trainingshalle sowieso auf ihrem Weg.

Matsuri nahm direkt die Steintreppe nach oben, um sich dort auf den Plan für den nächsten Monat einzutragen. Fast schon auf dem Weg nach draußen entschloss sie sich kurzer Hand doch einen Blick in die Trainingshalle selbst reinzuwerfen.

 

Sie blieb an dem Geländer stehen und sah nach unten – es waren Temari und Kankurou.

 

„Hast du nicht heute frei?“, sagte plötzlich eine bekannte Stimme von der Seite.  Matsuri sah herum, sie hatte ihn nicht gleich entdeckt, da eine Säule ihre Sicht verdeckte.

 

„Hallo, ja in der Tat. Ich nehme nur Mikoshis Rucksack mit, wir treffen uns gleich bei ihm und essen etwas zusammen.“, erklärte Matsuri freudig Gaara, der sich locker über das Geländer lehnte und die beiden Personen in der Halle beobachtete.

Die Brünette trat neben den Kazekage und warf ebenfalls einen Blick nach unten.

 

Gaaras älterer Bruder kämpfte wieder einmal mit seiner neuen Puppe.

 

„Darfst du nicht mehr mit spielen?“, scherzte Matsuri und lächelte breit.

 

Auch der Kazekage konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, hatten beide auf eine gewisse Art den gleichen Humor.

 

„Quasi…“, sagte er gespielt knapp.

 

„Das heißt?“, harkte Matsuri nach, neigte dabei den Kopf schief.

 

„Ich habe die Gelenke mit Sand verstopft, damit war die Puppe handlungsunfähig. Dann hatte Kankurou keine Lust mehr und hat Temari gefragt,“, erklärte Gaara, Matsuri lachte laut auf.

 

„Nicht dein Ernst? Das war aber auch echt gemein.“, antworte sie glucksend und beide sahen einen Moment den beiden unten zu.

  

Zwischen Gaara und Matsuri war die Stimmung weiter ausgelassen, zwar hatten sie immer noch nicht den Kuss zur Sprache gebracht, jedoch verstanden die beiden sich sehr gut und schienen sich dies nicht verbauen zu wollen.  Seit ihrem gemeinsamen Abendessen in Gaaras Büro hatten sich Matsuri und der Kazekage ab und an getroffen, das ein oder andere Gespräch geführt – immer mit einem Lächeln. Nun so spontan musste Matsuri zugeben, dass in ihre das Bedürfnis aufstieg etwas Zeit mit Gaara alleine zu verbringen. Die Bilder, wie sich die beiden am Gründungsfest durch die Menge bahnten, schließlich alleine nebeneinander herliefen, niemand von ihnen Notiz nahm, und letztendlich eine warme Sommernacht unter einem alten Baum genossen, waren immer noch in ihrem Kopf.

 

 

„…und wann brichst du auf? Der Feudalherr hat doch sicher schon  eine Nachricht von dir erhalten.“

 

„Freitag mache ich mich auf den Weg.“, antwortete Gaara schließlich und Matsuri nickte etwas gedankenverloren. Ihre Augen folgten dem Training von Kankurou und Temari. Gaaras Augen wiederum blieben an ihr hängen, noch vor zwei Jahren hätte er nicht geglaubt, dass er mal ein so entspanntes und freundschaftliches Verhältnis zu irgendeinem Menschen in diesem Dorf haben würde. Der Kazekage war wirklich sehr dankbar um ihre gemeinsame Zeit.

 

„Also ich bin um ehrlich zu sein schon etwas neidisch.“, Matsuri riss Gaara aus seinen Gedanken.

 

„Neidisch? Auf was denn?“, fragte er verwundert und versuchte konzentriert zu wirken.

 

„Der Garten im Wasserpalast war schon wirklich sehr schön, dann die ganzen üppigen grünen Felder und Plantagen, der Markt war riesig. Darauf bin ich neidisch.“, sagte die Jüngere mit freundlicher Stimme.

 

„Ach so.“,der Kazekage nickte verstehend und drehte sich nun mehr zu Matsuri, weg von dem Geländer.

 

„Dann komm doch einfach mit.“, kaum hatte Gaara die Worte ausgesprochen, war selbst doch sehr verwundert, dass er sich das einfach so getraut hatte.

 

„Was? Wie meinst du das?“, Matsuri wirkte sichtlich verwundert und doch glaubte Gaara ein leichtes Grinsen auf dem Gesicht der jungen Frau zu erkennen, was ihn ebenfalls etwas freute.

 

„Na ja du packst deine sieben Sachen zusammen und begleitest mich.“, sprach der Kazekage trocken.

 

„Schon klar. Ich dachte aber, dass nur Jonin den Kazekage auf Reisen als Leibwache begleiten?“ Matsuri verschränkte die Arme.

 

„Das stimmt schon, aber wir bewegen uns ja nur im Landesinneren und außerdem bist du doch ein Mitglied der Jäger-Einheit? Die kennen sich doch angeblich am besten in dem Gelände aus.“, erinnerte Gaara Matsuri.

 

„Gut, gut, wenn du das so sagst, dann wird’s wohl stimmen.“, die Brünette strich sich etwas verlegen durch Haar und lächelte wieder, dann plötzlich wanderte ihr Blick auf die Wanduhr an der Wand hinter Gaara.

 

„Schon drei Uhr! Oh Gott! Ich bin viel zu spät!“, ruckartig schwang sie sich den Rucksack auf die Schultern.

 

„Also sehen wir uns dann am Freitag?“

 

 

„Ja wir sehen uns Freitag.“, bestätigte Gaara.

 

 

„Super!“, Matsuri winkte zum Abschied und verließ die Trainingshalle durch eine Seitentür.

 

Gaara sah ihr nach und spürte wie ein wohliges Gefühl der Freude in ihm breitmachte.

 

Besagter Freitag kam und beide brachen auf in die Hochebene, da sie dieses Mal den direkten Weg dort hin wählen würde, rechneten sie damit am späten Samstagnachmittag anzukommen. Die Nacht war bereits hereingebrochen, als Matsuri und Gaara eine kleine Oase erreichten.

Solche Punkte waren wichtig, um in der Wüste zu überleben. Die kleine Quellwasseroase war von einigen Palmen und rauen Sträuchern, die groben Gräser unter ihren Füßen ließen nach einem langen Tagesmarsch, diesen Ort wie ein kleines Paradies wirken.

 

Da in der Nacht die Temperaturen deutlich vielen, brannte letztendlich ein kleines Feuer, um die beiden zu wärmen. Sie aßen Brot und Feigen, während der Kazekage und seine Schülerin sich über ein Buch unterhielten. Es war das Buch, welches Matsuri an ihrem letzten Geburtstag von Gaara geschenkt bekommen hatte. Es war voller handschriftlicher Notizen und Matsuri hatte auf den letzten Seiten zwischen Buchcover und Text etwas entdeckt, was sie dem Kazekagen nun zeigte.

 

„Also meiner Meinung nach sieht das nach einer Versiegelung aus – etwas ungewöhnlich, dass sie auf dem Windelement basiert, wenn du mich fragst.“, erklärte Gaara

 

„Ach ja?“, antwortet Matsuri und biss ein Stück von ihrem Brot ab.

 

„Nun ja…“, begann Gaara, „…Versiegelungen sind grundsätzlich schon sehr spezielle Techniken, die sehr aufwendig zu lernen und viel Konzentration und Chakra fordern.  Sie werden zum Teil nur mündlich überliefert, du musst verstehen, eine starke Versiegelung kann einen Bijuugeist binden. Solche Techniken sollten möglichst nicht an die Öffentlichkeit gelangen, weswegen es mich etwas wundert, warum sie jemand in ein Lehrbuch geschrieben hat.“

 

„Vielleicht dachte derjenige nicht, dass es wieder in Umlauf kommen würde.“, wandte Matsuri ein.

 

„Gut möglich. Auf jeden Fall ist es wirklich eine interessante Technik. Leider beherrsche ich das Windelement nicht so gut, um eine Versieglung damit durchzuführen.“

 

„Und mit dem Erdelement?“, fragte Matsuri Gaara.

 

„In gewisser Weise ja, ich habe schon versucht, allerdings leider noch nicht mit den Resultaten, die ich mir erhofft habe. Obwohl vielleicht war es auch zu viel gewollt…“, die Stimme des Kazekagen lag etwas Wehmut.

 

Matsuri konnte nur erahnen, um was es genau gehen konnte, doch sie war sich ziemlich sicher, dass es wohl mit dem Bijuu-Geist zusammenhing.

 

„Ist das der einzige Weg?“, fragte sie schließlich nach einer kurzen Pause.

 

Der Kazekage blickte auf.

 

„Wie meinst du das?“, harkte er nach.

 

„Na ja, kann man die Kontrolle über einen Bijuugeist nur durch eine Versiegelung bekommen?“, mutig sprach die Brünette es nun offen aus. Sie war sich bewusst, dass dies eine sehr private Frage war, eine Frage die man eigentlich nicht einfach so stellte. Allerdings lud der Schein des Lagerfeuers dazu ein genau solche Fragen zu stellen. Die Frage war nun nur, ob sich Gaara auch zu einer offenen und ehrlichen Antwort einreisen lassen würde.

 

„Um ehrlich zu sein weiß ich es nicht. Ich habe dir ja schon einmal davon erzählt, dass ich mit Shukaku sprechen kann, aber ein Dialog ist immer voller Argwohn. Ich kann es irgendwo verstehen, ich weiß zwar nicht woher die Bijuu herkommen, allerdings bin ich mir sicher, dass ihr Platz nicht irgendwo eingeschlossen in einem Mensch ist. Es würde mir wirklich sehr weiter helfen jemanden zu treffen, der ein gutes Verhältnis zu seinem Bijugeist hat. Allerdings weiß ich nicht einmal genau wie viele es gibt und ob alle in einem Menschen versiegelt wurden.“, erläuterte der Kazekage.

 

Matsuri nickte aufmerksam, sie spürte, dass dieses Thema sehr vielschichtig war. Ein Bijuu schien seinen eigenen Kopf zu haben und dieser musste nicht zwangsläufig zu dem Menschen passen in dem er versiegelt wurde.

 

„Das sind verdammt viel offene Fragen. Wenn du Hilfe brauchst, egal wie kannst du auf mich zählen, dass weißt du doch, Gaara?“, Matsuri sah in eindringlich und zugleich wohlwollend an. Der Kazekage sagte erst nichts, er sah gedankenverloren zum Feuer.

 

„Das weiß ich Matsuri…und ich bin wirklich froh darüber…“



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