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Nicht dein Leben...

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nachdem ich gestern Abend den neuen 'Teen Titans Megaband' in einem Rutsch las, bildetet der Abschluss ein gemütlicher DVD-Abend mit : 'Batman - The Killing Joke' und 'Batman - Bad Blood', dazu lecker Sushi... Und hier soll es nun auch weitergehen... Viel Spaß... Komplett anzeigen

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16.

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Seit einigen Tagen ermittelte Timothy, als Alvin Draper, undercover in China Town, unterstützt durch Nightwing, dem nichts weiter übrig blieb. Richard würde seinen kleinen Bruder nicht alleine lassen, während er sich in die Höhle des Löwen wagte. Immer tiefer drang Tim den den Glücksspielsumpf ein. Hier und dort knüpfte er wichtige Kontakte und erhielt schon bald Einladungen zu geheimen Spielrunden. In seiner Rolle als Alvin Draper schien er regelrecht aufzublühen. Er hatte sichtbaren Spaß daran sich zu verkleiden und mal den überheblichen, eingebildeten, jungen Schnösel zu spielen, der das gewonnene Geld entweder sofort wieder verspielte oder für unnützen technischen Spielkram ausgab. Vor den weiblichen, meist älteren, gut situierten Damen gab er den Playboy und konnte mit seiner Art der Darstellung schon beinah Bruce das Wasser reichen.
 

Amüsiert beobachtete und lauschte Nightwing dem nächtlichen Treiben, auch, als es ihm von Tag zu Tag schwerer fiel, bei der Sache zu bleiben. Er fühlte sich so müde, schlapp und ausgelaugt, wie schon lange nicht mehr. Er war es einfach nicht mehr gewöhnt, wirklich jeden Morgen erst gegen 5:00 Uhr ins Bett zu kriechen oder einfach mal gar nicht. Gegen 7:00 Uhr musste er, außer am Wochenende, eh wieder raus, musste Johnny zur Schule fahren, danach in die Uni und seinen Job angemessen erledigen, um dann gegen 16:00 Uhr wider zu Hause zu sein. Sein tägliches Trainingsprogramm, hatte er angesichts der Lage, gecancelt, stattdessen zog er sich lieber zurück und schlief eine Runde. Richard konnte sich nicht erinnern, wann er zum letzten Mal so viel Kaffee oder andere Wachmachergetränke konsumierte und schon gar nicht, wann er zum letzten Mal eine der kleinen, von Bruce vor Jahren kreierten, Pillen nahm, um die Nacht zu überstehen.
 

Noch bildete für Barbara das brachliegende Familienleben kein Problem. Sie wusste nur zu gut, wie es war, wenn Not am Manne war und ein Fall sie rund um die Uhr beschäftigte. Sie wusste aber auch, dass es wieder bessere Zeiten geben würde. Richard machte sich eher Gedanken wegen Johnny, der seinen Vater gerade so gut wie nie, außer am Frühstückstisch und auf dem Weg zur Schule, zu Gesicht bekam. Im Moment bemerkte der Junge die Abwesenheit seines Vaters nicht wirklich, da noch immer Lian bei ihnen wohnte und den Sechsjährigen somit unbewusst vom Tun seines Vaters ablenkte.
 

Barbara vertrieb sich den Tag mit Lian, während er in der Uni die zwei Geräteturnen-Mannschaften und die kleine Artistengruppe coachte.
 

Frauendinge, hatte Lian ihm geantwortet, als er sie beim Abendessen fragte, was sie den Tag über tat. Ja, so ähnlich stellte er sich das auch vor. Barbara mit Lian an der Hand, in einem der großen Shoppingcenter, um dort Geld auf den Kopf zu hauen. Sichtlich füllte sich das neue Kinderzimmer mit Spielzeug, Plüschtieren, Babysachen und all den anderen Notwendigkeiten.
 

Es schmerzte Richard schon ein wenig, da er nur zu gern mit seiner Frau gemeinsam das Nest für ihr Rosinchen einrichten würde, aber ändern konnte er die Situation im Augenblick nicht. Um so schöner war es für Barbara, dass sie Lian an ihrer Seite hatte und auch Ariana, die sie am Vormittag nur zu gern begleitete. Er war sich sicher, das die zwei Frauen und das eine Mädchen auch in Sachen Hochzeit, die im September stattfinden sollte, unterwegs waren. Roy würde sich wundern, wenn die Tasche, die er für seine Tochter zu Weihnachten packte, nicht mehr genügte, denn Barbara hatte es sich nicht nehmen lassen, Lian zu verwöhnen, die glücklich strahlend, am Abend nach einem Einkaufsmarathon, ihre neuen Kleider vorführte.
 

Von Red Hood hatte er noch immer nichts gehört oder gesehen. Der Mann mit der roten Maske schien entweder auf Tauchstation gegangen zu sein oder aber er verfolgte seine eigenen Angelegenheiten und Rewind und Repeat.
 

Unheimlich fühlte sich der Gedanken an, dass Richard es gar nicht bemerken würde, wenn die Zeitlinie sich änderte. Angestrengt dachte er darüber nach, während er Alvin lauschte, der wohl das Spiel seines Lebens spielte.
 

Würde der erste Robin bemerken, wenn in seinem Leben etwas anders sein sollte? Nein, mit Sicherheit nicht. Wer, außer Jason Todd und den beiden Metawesen wüsste überhaupt, wenn sich etwas ändert? Wer weiß, vielleicht gab es das neues Haus, auf dem er gerade verweilte eigentlich gar nicht. Wenn es morgen nicht mehr hier stand, würde Richard sich nicht daran erinnern, dass er noch heute auf dem Dach seinen Posten bezogen hatte. Ähnlich verhielt es sich auch mit den privaten Dingen. Angenommen, die beiden Metas manipulierten seine Vergangenheit soweit, dass Barbara und er nie heirateten? Er würde nicht wissen, wie glücklich er mit ihr ist und auch nicht wissen, das er einen kleinen Sohn hatte und bald noch ein Kind. Richard schüttelte sich. Genauso gut stand aber auch fest, dass er nichts vermissen würde, von dem er keine Ahnung hatte, dass er es besaß. Vielleicht würde er merken, dass sich etwas seltsam, irgendwie falsch anfühlte, aber er würde nie darauf kommen, denn er wüsste ja auch nichts mehr von den Zeitsprüngen und den veränderten Zeitlinien.
 

Von stundenlangen Nachdenken und angestrengtem Grübeln würde er nur Kopfschmerzen bekommen und so riss er sich zusammen und lenkte seine Aufmerksamkeit wieder vollständig auf Tim, damit er seinem Adoptivruder den Rücken freihalten oder stärken konnte, falls etwas unvorhergesehenes eintrat.
 

Zu seinem Glück blieb es ruhig und Alvin schien mit jedem Spiel, das er tätigte, dem inneren Kreis näherzukommen. Seit gestern Abend vermutete Tim, das der etwa fünfzigjährige Chinese, der sich jeden Abend den Tisch auswählte, an dem auch Alvin saß, zu der neuen rivalisierenden Gang aus Central City gehörte. Bruce ließ den Namen Lang Fai durch die Weiten der vernetzten Welt rasen, um an Informationen zu dem Unbekannten zu gelangen. Nur noch zwei Tage würde Bruce ihnen von der Höhle aus zur Hand gehen können, dann verließ er Gotham, um die letzte geplante und hoffentlich erfolgreiche Knie-OP über sich ergehen zu lassen. Bis heute wusste Richard nicht, was im Sommer des vergangenen Jahres genau vorgefallen war. Barbara, Johnny und er hatten sich zu diesem Zeitpunkt in Italien aufgehalten und Urlaub im traumhaften Rom gemacht. Er würde auch nicht nachfragen. Er wusste, Bruce würde ihm nichts sagen und so beließ er es dabei.
 

Wie zäher Kaugummi zog sich die Zeit dahin. Alvin schien einen guten Lauf zu haben. Gegen 2:00 Uhr wollte er eigentlich sein Spiel beenden, aber dazu kam es nicht, da Lang Fai ihn zu einem privaten Spiel in seinem Haus einlud und Tim nahm die Einladung an.
 

Lang Fai gestattet Alvin zum Glück seine nagelneue quietschgelbe Corvette Z06, wenn schon auffallen, dann richtig, zu nehmen und so war es dank GPS-Tracker für Nightwing ein leichtes seinem Bruder zu folgen. Sie verließen China Town, nahmen eine der Schnellstraßen und erreichten schon bald den Nobelvorort der Stadt. Die riesigen parkähnlichen Grundstücke, gesichert durch hohe Mauern und Zäune, erstreckten sich über einige Kilometer. Ein eigener Sicherheitsdienst patrouillierte bei Tag und bei Nacht und durch den Checkpoint, mit Schrankenanlage und unzähligen Überwachungskameras, kam man nur als Bewohner einer der Villen oder aber man stand auf der Gästeliste und war dem Wachpersonal gemeldet worden. Was das Eindringen ungemein erschwerte. Außerhalb, etwa fünfhundert Meter entfernt, parkte Nightwing Redbird ein wenig abseits, so das man Red Robins Wagen nicht von der Straße aus einsehen konnte. Dann machte er sich zu Fuß auf den Weg.
 

„Batman!“, sprach er leise.
 

„Ich höre, Nightwing.“
 

„Hast du einen Plan mit den Überwachungskameras und den Bewegungsmeldern?“ Sich hinter Büschen duckend, wartete Richard ab.
 

„Ich hab mich schon bei den Sicherheitsfirmen eingeklinkt. Ich kann dich ungesehen zu dem Anwesen von Lang Fai leiten.“
 

Der tiefen, vertrauten Stimme lauschend, machte Nightwing sich auf den Weg. Die riesige Mauer, die sich um das gesicherte Wohnareal zog bildete kein großes Hindernis. Komplizierter wurde es dann erst, als er diversen Sicherheitsvorkehrungen, der teilweise berühmten Anwohner, ausweichen musste. Bruce jedoch wies ihm ohne große Schwierigkeiten den sichersten Weg durch die Anlage und nachdem er sich beinah fünf Kilometer, immer den Schutz von Bäumen, Sträuchern und den Schatten der Häusern, vorwärts bewegte, konnte er endlich auf dem Dach des Poolhauses Stellung beziehen und der Dinge harren, die da kommen konnten.
 

Viel lieber, als hier in der Kälte zu hocken, wäre er in sein warmes Bett gekrochen. Er lauschte Tim, der sich angeregt mit Lang Fai unterhielt und dann endlich bekamen sie die Informationen, auf die sie so lange hinarbeiteten und warten mussten. Mister Unbekannt betrat das Spielfeld – Nicholas Wong - der neue Triadenboss aus Central City. Endlich gab es ein Gesicht – Sohn von chinesischen Einwanderern, in Central City geboren und aufgewachsen, studierte er BWL und verfolgte eigentlich nur ein Ziel, gerade mal neunundzwanzig Jahre alt, wollte er die diversen China Towns sein Eigen nennen und kontrollieren und ausgerechnet in Gotham City wollte er beginnen, aber da hatte er die Rechnung ohne Batman, Nightwing und Red Robin gemacht.
 

Alvin Draper sollte dabei eine entscheidende Rolle spielen. Nicholas Wong warb ihn für seine Zwecke an und Tim stieg voll drauf ein. Er sollte Augen und Ohren von Nicholas Wong bilden.
 

Nightwing hielt die Stellung, während Alvin sich in die Pläne einweihen ließ und Bruce vor Ort in seiner Höhle, die Rechner heiß laufen ließ. Gegen 5:00 Uhr in der Früh verließ Tim endlich das Anwesen und Nightwing folgte in dem Dunkel des Morgens dem gekommenen Weg zurück zu Tims Redbird. Nur noch nach Hause, keinen Bock mehr auf ein abschließendes Meeting.
 

In der Bathöhle angekommen, parkte er den Wagen und ignorierte Bruce fragenden Blick. Stumm schüttelte er den Kopf und ging sich umziehen.
 

„Ich komme heute Abend eher“, rief er Tim und Bruce, die schon die ersten Daten auswerteten, zu und stieg in seinen Ford. Keine zehn Pferde hätten ihn noch halten können.
 

Als er gegen 6:30 Uhr endlich zu Hause ankam, blieb ihm gerade mal noch Zeit für eine heiße Dusche, einen starken Kaffee und Barbaras leckeres Rühreier mit Champignons und Speck. Entschuldigend zuckte er mit den Schultern, atmete einmal hörbar ein und aus und zog seine Frau fest in die Arme, als Johnny nach oben flitzte um seinen Rucksack zu holen. Lian schlief noch. Sie würde später gemeinsam mit Barbara frühstücken.
 

„Heute Nacht noch einmal, dann klinke ich mich zwei Tage aus, versprochen.“ Müde suchte er ihre warmen Lippen für einen Kuss auf, ehe er wisperte: „Tim hat es wesentlich besser. Er schläft jetzt sicherlich an Arianas Seite und träumt von ihrer Hochzeit. Nur ich bin der Dumme und muss auf Arbeit.“
 

„Du müsstest nicht arbeiten“, erinnerte die Rothaarige ihn. „Bruce würde für alles aufkommen. Er hat es dir, uns, oft genug angeboten, auch einen Platz bei Wayne Tech. Aber du und dein Stolz...“
 

„Du wolltest auch nicht zu Hause bleiben...“, unterbrach Richard seine Frau. „... und hast den Job in der Bibliothek angenommen.“
 

„Ich gehe aber nur zwanzig Stunden die Woche arbeiten, Richard, nicht mehr, wie du weißt. Mir bleibt somit genug Zeit um alles unter einen Hut zu bekommen. Vielleicht solltest du auch ein wenig kürzer treten. Es ist ja nicht so, dass wir auf Gedeih und Verderb auf das Geld angewiesen sind.“ Sie schmiegte sich enger an ihn.
 

„Um dann wieder von Bruce und seinem Geld abhängig zu sein?“ Energisch schüttelte er den Kopf. „So wie es ist, ist es gut.“
 

„Dann lass dir doch von Bruce einen Stundenlohn für deine Einsätze auszahlen“, überlegte sie weiter, was Richard ein Lächeln auf die Lippen zauberte.
 

„Ich sag es dir glaube ich viel zu selten...“ Sanft, aber mit einem gewissen Verlangen, eroberte er ihren Mund aufs Neue und wisperte in den Kuss: „Ich liebe Dich!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ryukin
2016-10-03T17:15:25+00:00 03.10.2016 19:15
Puh wie lange will Dick das durchhalten? Der Gute macht sich noch kaputt. Stundenlohn finde ich gut :-D
Antwort von:  Grayson
04.10.2016 07:19
Dick hat ja bald wieder etwas Ruhe, oder doch nicht? Wird sich zeigen... Sollte er vielleicht doch auf Bruce Angebot eingehen, was meinst Du? Bin mir da nicht sicher, in wie weit, er dann doch lieber sein eigener Herr ist...
Antwort von:  Ryukin
04.10.2016 09:02
Nein sollte er nicht. Die Unabhängigkeit hat er sich doch hart verdient. Das wäre ein derber Rückschlag und ein kleiner Sieg für Bruce? Ich denke, den gönnt dein Nightwing ihn nicht.
Antwort von:  Grayson
04.10.2016 09:16
Nein, tut er wirklich nicht, wird er auch nicht tun... Reicht doch das Tim den perfekten Sohn gibt und sich ums Geschäft kümmert *g*... da kann der ältere ruhig ein wenig querschlagen...


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