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光と闇 ~ Hikari to Yami

Der Weg von Dunkelheit zu Licht? Ist das mein Schicksal?
von

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"Das Leben ist kein Spiel!"

Geschmeidig bannte die Weißhaarige sich ihren Weg durch die Äste. Auf der anderen Seite angekommen, musste sie unwillkürlich Lächeln.

Der Anblick war wahrlich zauberhaft.

Akemi fand sich auf einer kleinen Lichtung wieder. Gras wucherte überall, hier und dort ein paar bunte Blumen. Dahinter lag der breite Fluss, welcher von der bereits untergehenden Sonne in ein schönes orange getaucht wurde.

Langsam schritt sie auf einen Felsen am Ufer zu und sprang darauf. Sie ließ sich nieder und starrte hinab auf die Wasseroberfläche. Sie erkannte sich selbst kaum. Ihre Bernsteinfarbenen Augen hatten über die Jahre hinweg ihren schönen Glanz verloren. Blut bedeckte ihr eigentlich schönes weißes Fell. Ihr rechtes Ohr war ziemlich zerfetzt. Ein Gesicht, welches ein grausames Leben erzählte.

Sie wandte sich ab und verwandelte sich in ihre menschliche Form, legte ihre Kleidung und Tasche ab und glitt in das, für Ägyptens Verhältnisse, kühle Nass.

Sie tauchte einmal unter und rieb sich dann mit ihrer Hand das Blut von der reinen Haut und schließlich grob aus den Haaren.

Sie ließ sich noch etwas treiben, doch dann bemerkte sie eine Bewegung am Ufer. Vor Schreck sank sie unter und verschluckte sich erst einmal an dem süßen Wasser.

Plötzlich spürte sie einen festen Druck an ihrem linken Arm und Luft drang in ihre Lungen ein. Sie schaute hoch, doch konnte nicht erkennen, wer sie dort fest im Griff hatte. Ihr Blick war noch etwas verschwommen. Blinzelnd wurde die Sicht schärfer.

„Wag es nicht dich umzubringen, ehe ich es tun kann.“ knurrte eine raue Stimme. Akemi riss sich unwillkürlich los und wich zum Ufer zurück.

„Wer bist du?“ fauchte sie unruhig. Sie musterte den jungen Mann vor ihr. Er besaß schwarze Haare, welche stachelig in alle Himmelsrichtungen abstanden. Einzelne Strähnen wurden durch einen dünnen Streifen Gelb, welches fast golden schimmerte, durchzogen. Um dem ganzen noch einen drauf zu setzen, war die wirre Frisur mit einem dunklen rot umrandet.

Die Mundwinkel der Weißhaarige zogen sich ein wenig nach oben.

Das war doch hoffentlich ein Scherz. Wer hatte denn solch Haare?

Ihr Blick fuhr von seinem Gesicht abwärts. Er trug feine, weiße bis beige farbige Kleidung. Maßgeschneidert, dass sah sie sogar von Weiten.

An wen war die Wölfin denn da geraten?

„Deinen Ohren und Schweif zu folge, musst du die Anführerin der Wölfe sein.“ stellte er kalt fest. Auch seine Augen wanderten ihren Körper auf und ab, wobei er dabei leicht erötete, als er merkte, dass sie komplett nackt war. Akemi machte das nichts aus, aber es amüsierte sie sehr, wie er sich zierte. Dann hob sie trotzig eine Augenbraue „Das ist korrekt. Wir bevorzugen aber den Titel 'Göttin'. Aber wie ich das sehe, ist dir ziemlich egal wem du hier gegenüber stehst. Bist' mir wohl nicht gerade freundlich gesinnt.“

Er lachte matt „Oh wie recht du hast, Wolf.“ seine rechte Hand wanderte hinunter zu seiner Schwertscheide, die an einem Ledergürtel befestigt war.

„Aber weißt du, man braucht mehr als ein Schwert um mich fertig zu machen.“ spottete sie und strich sich eine nasse Haarsträhne hinters Ohr.

„Lass das mal meine Sorge sein.“ mit diesen Worten zog er die Klinge aus der Scheide und richtete es auf die Stelle, wo vor Sekunden noch eine Frau gestanden hatte. Jedoch sah er nun in die ausdruckslosen Augen einer, nun wieder, weißen Wölfin.

Diese betrachtete argwöhnisch die metallische Waffe. Darauf wurden unzählige Runen eingraviert. Akemi hatte Gerüchte über solch ein Schwert gehört. Es besaß die magischen Kräfte der Kreaturen, die es besiegt hatte.

Doch etwas machte der Weißhaarigen noch misstrauischer. Den Gerüchten zu Urteilen gehörte das Schwert dem Prinzen. Dem Sohn des Pharaos höchstpersönlich.

Doch lange konnte sie dem Gedanken nicht nachhängen. Denn er stürmte vor und holte bereits zum Schlag aus. Im letzten Moment duckte sie sich und rollte zur Seite weg.

Sie richtete sich wieder auf, bleckte die Zähne und sprang auf ihn zu. Er hatte jedoch darauf gewartet und schleuderte ihr nun seine Klinge entgegen. Sie wich, mit einer eleganten Drehung nach links, ein weiteres Mal aus und visierte seinen Arm an. Er konnte nicht schnell genug reagieren, sodass sie ihre Zähne in sein Fleisch bohrte und wegschleuderte. Er landete mit einem lauten Plätschern in dem Gewässer.

Akemi grinste siegessicher in sich hinein, jedoch verging ihr das Lachen, als eine große Wasserkugel aufstieg. In dieser konnte man die verschwommene Silhouette des Pharaosprösslings erkennen.

Die Wölfin kniff die Augen zusammen und spannte sich an. Wie auf ein stilles Kommando schossen mehrere Wassergeschosse auf sie zu. Auch die Ersten konnte sie locker entgehen, doch plötzlich machte eine einen kleinen Haken. Es streifte sie an der Schulter und brachte sie aus dem Takt.

Zwei weitere Kugeln schleuderten auf sie zu. Sie trafen mit voller Wucht und ließen die Wölfin krachend gegen einen Baum prallen.

Akemi keuchte. Dieser Junge hatte Kraft. Viel Kraft.

„Die Kraft der Menschheit zu unterschätzen ist ein großer Fehler!“ ertönte seine Stimme. Sie hob den Kopf und blickte in seine Fliederfarbenen Augen. Hass. Blanker Hass. Diesen Ausdruck hatte sie schon so oft gesehen und jedes Mal stach es der Wölfin ins Herz. Sie hatte das alles nicht gewollt. Doch nun sollte sie nicht darüber nachdenken, sondern handeln, sie wollte ihr kleines armseliges Leben noch ein wenig weiter führen.

Er legte ihr die Klinge an die Kehle und bedachte sie mit einem verachtenden Blick.

Sie hingegen winselte erniedrigt und verwandelte sich ergeben. Sie bemerkte, wie er sich entspannte. Sie grinste schelmischl. Ohne dass er irgendetwas realisieren konnte, stützte sie sich mit den Armen ab und trat ihm kräftig in die Magengegend. Er krümmte sich, währenddessen Akemi sich geschmeidig aufrichtete und ihn mit wenigen Handgriffen am Boden festnagelte.

„Und du solltest niemals eine Wölfin unterschätzen.“ sagte sie mit einem vielsagenden Grinsen.

„Du verwendest schmutzige Tricks.“ knurrte er, woraufhin ein Lachen aus ihrer Kehle rang „Monster!“ erinnerte sie ihn mit einem trällernden Ton.

„Ist das für dich nur ein Spiel?“ sagte er verachtend. Akemis Mine verfinsterte sich „Das Leben ist kein Spiel, Stachelkopf.“

Nun war er es, der eine Braue hob „So ernst, Kätzchen?“ Die Wölfin funkelte ihn an „Kätzchen?! KÄTZCHEN?! Könnte eine Katze dir mit einem Hieb den Kopf abreißen?“

„Uhh die Göttin ist reizbar.“ stichelte er weiter. Was war plötzlich mit dem los?

Akemi seufzte, Menschen waren ja so kompliziert.

„Das ausgerechnet du sagst, dass das Leben kein Spiel sei, wobei du doch so viele Leben beendet hast.“ wurde er plötzlich wieder ernst. Stimmungsschwankungen. Nervig.

„SIE greifen MICH an. So wie du. Und dann kriegen sie das, was sie mir antun wollen. So wie du.“ erklärte sie emotionslos. „Du willst mich also abmurksen wie sie?“ fragte er nachdenklich.

„Kommt ganz drauf an...“ begann ich und machte eine Pause.

„Auf was?“ er zog erneut eine Augenbraue hoch.

„...was du wolltest. Was war dein Ziel als du her kamst? Mein Tod? Meine Macht? Dein Triumph, wenn du gesiegt hättest?“

Eine Stille durchzog die Lichtung. Der leichte Dämmerungswind wehte durch das Gras. Ihre Blicke trafen sich.

„Es war ein Befehl.“ sagte er schließlich leise. Sie antwortete nicht. Ihr Blick huschte hinauf und versuchte etwas in den Schatten der Hecke zu erkennen.

Sie hörte näher kommende Schritte. Fluchend ließ sie den Prinzen los und erhob sich „Ich denke wir werden diese Auseinandersetzung ein anderes Mal beenden.“

Er stellte sich auf die Beine und sagte noch „Das nächste Mal mache ich es dir nicht so leicht, Kleine.“ „Hoff' ich doch.“ sagte sie lächelnd, ließ sich auf alle vier Glieder nieder und verschwand mit großen Sätzen über den selben Weg, wie sie gekommen ist. Der Schwarzhaarige sah ihr nach und murmelte nachdenklich „Ich freue mich schon darauf.“

 

„Mein Prinz?“ ertönte eine ihm sehr wohl bekannte Stimme. In diesem Moment betrat sein treuer Untergebener die Lichtung. „Mahado, Ihr seid es.“ „Hattet Ihr Erfolg?“ fragte er und musterte ihn scannend. Dabei wurden seine Augen groß, als er seinen Arm erblickte „Ihr seid verletzt, mein Herr!“

Der junge Mann sah seine Wunde an, schüttelte aber dann den Kopf „Nichts bedrohliches... und nein, ich hatte keinen Erfolg.“ sagte er mit leicht verzogenen Mundwinkeln.

Er seufzte und überblickte die Wiese. Einige Meter weiter im Gras glänzte sein Schwert. Er hob es auf, betrachtete es noch einmal und führte es dann wieder in die dazugehörige Scheide.

Er trat wieder auf Mahado zu und sprach ruhig „Lasst uns zurückkehren.“ „Natürlich, mein Herr.“

Der Blick des Pharaosprösslings schweifte ein letztes Mal über die Lichtung. Dann verschwanden sie.

 

Währendessen raste Akemi über den warmen Sand. Die Sonne war verschwunden und allmählich wurde es kälter. Sie hielt kurz inne und blickte zurück. Was war das nur für ein seltsamer Abend gewesen. Doch sie musste zugeben, der stachelhaarige Prinz gefiel ihr. Doch trotzdem war er immer noch ein Mensch und das, was die Menschen ihr angetan haben, konnte sie nicht vergessen. Zuviel war geschehen um die Mauer zu brechen.

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Usaria
2016-05-07T19:00:26+00:00 07.05.2016 21:00
Halloe Akemiwolfes, wundere dich nicht das ich zu dem Ersten Kapitel nichts geschrieben habe, denn wenn ich eine Geschichte komplett lese mach ich dies Zusammen.
Also ich finde deine Geschichte großartig. Du beschreibst, in kurzen Sätzen alles ganz genau. Auch triefst du mit deiner Sprach genau den mystischen aber auch spannenden Ton, der zu dieser Geschicht passt. Ich freu mich jetzt schon wenn das nächste Kapitel kommt.
Wünsch dir einen schönen Abend und morgen einen schönen Sonntag
Gruß Usaria
Antwort von:  Akemiwolves
09.05.2016 19:56
Hallo Usaria,
ich danke dir! So einen Kommentar ermutigt mich eifrig weiter zu schreiben. Eigentlich hatte ich schon Sorge, dass dieser "abgehackte" Schreibstil vielleicht nicht bei jedem gut ankommt :)
Auf jeden Fall vielen lieben dann für den Kommentar!
Das dritte Kapitel ist soweit schon geschrieben, muss nur noch überarbeitet werden ^^
LG Akemi


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