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Leave Time For Love

von

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Always On His Mind

Das Training verging wie im Flug und schließlich waren sie von sämtlichen schulischen Aktivitäten befreit – jedenfalls von der Pflicht. Zuhause warteten immerhin noch ihre Bücher auf sie. Genda befand sich schon auf dem Weg nach Hause, um alles Wichtige für die Übernachtung zusammenzusammeln. Sakuma dagegen hatte sich bereit erklärt, mit Kidou einkaufen zu gehen. Sie hatten beschlossen, dass sie sich nicht bekochen lassen würden, sondern gemeinsam ihr Abendessen zubereiten wollten.

 

„Es gibt so viele Möglichkeiten“, stellte Kidou überlegend fest und seufzte kurz. Es musste etwas sein, dass möglichst einfach war, aber allen schmeckte. Der Mittelfeldspieler hatte einfach viel zu wenig Erfahrung in der Küche, als dass er ein ausgefallenes, aufwändiges Gericht zubereiten könnte. Sicher war er zwar nicht, doch er konnte sich nicht vorstellen, dass es seinen Freunden da großartig anders ging. Sie waren eben Jungs aus einigermaßen gutem Hause, da war es unüblich, dass sie auch nur einen Finger an den Herd legen mussten.

 

Sakuma ging neben ihm her und war ebenfalls in Gedanken versunken. Dann drehte er den Kopf und blickte in das Gesicht seines besten Freundes.

 

„Okonomiyaki.“

 

„Hm?“, kam es erst nur von Kidou nebst dem Vorschlag. Doch dann fokussierte er seine Gedanken darauf und je mehr er darüber nachdachte, desto mehr gefiel ihm die Idee.

 

„Es ist variabel, sodass es für jeden Geschmack angepasst werden kann und der Aufwand ist gering. Eigentlich kann nichts schief gehen“, fasste der Stratege schließlich zusammen und nickte einwilligend. Sakuma lächelte daraufhin zufrieden und Kidou schweifte einen Augenblick mit seinen Gedanken ab. Nicht, um zu überlegen, was sie dafür einkaufen müssten, obwohl das jetzt angebracht wäre. Er musste an das blauhaarige Mädchen denken, das sich ihm einfach bezüglich Okonomiyakis in den Kopf gebrannt hatte. Es war wahrscheinlich eine Art Trauma, obwohl er gar nicht derjenige gewesen war, der unter ihr besonders zu leiden hatte.

 

„Kidou!“

 

Der einfache aber kräftige Ausruf von Sakuma ließ den Braunhaarigen kurz zusammenzucken, dann klärten sich ungesehen seine Augen wieder auf und er blickte fragend zu dem Stürmer.

 

„Du hast mir nicht zugehört, oder?“, fragte der Langhaarige resignierend und verzog ein wenig den Mund.

 

„Tut mir Leid.“

 

„Schon okay... Aber bitte werd jetzt nicht auch noch komisch“, murmelte Sakuma und Kidou wusste schon, worauf er hinaus wollte – Genda. Er wollte nichts beschreien, aber er hielt es für dezent merkwürdig, dass der Torhüter sich alleine auf nach Hause gemacht hatte. Und auch die Idee der Übernachtung schien ihm nicht gefallen zu haben. Noch dazu war er seit Tagen immer wieder mit den Gedanken woanders. Kidou ist dies besonders im Training aufgefallen, da er nicht mit ihm, Sakuma und Fudou in einer Klasse war. Doch auf dem Platz empfand er es als ziemlich deutlich.

 

„Werde ich nicht“, versprach er und hob die Mundwinkel zu einem schwachen, aber ehrlichen Lächeln. Aber es sah nicht aus, als ob es Sakuma gänzlich beruhigen würde.

„Genda fängt sich sicher auch wieder. Wir haben doch alle mal eine schwierige Phase, in der wir uns neu orientieren müssen. Aber das macht uns nur stärker“, fügte er schließlich noch hinzu.

 

„Aber er kann doch mit uns darüber reden... Er nimmt langsam deine Verhaltenszüge an, Kidou. Du musst auch immer alles für dich alleine lösen, aber Freunde sind doch dazu da, um zu helfen. Ich dachte, wenigstens Genda wäre das bewusst.“

 

Die unter einem Seufzen hervorgebrachten Worte von Sakuma ließen ihn stutzen. War er wirklich so schlimm? Er hatte seine eigene Art, Probleme zu lösen, das wusste er. In manche Angelegenheiten wollte er seine Freunde eben auch nicht mit hinein ziehen, vor allem nicht, wenn es zu gefährlich war. Er hatte gesehen, was Kageyama ihnen alles angetan hatte und noch heute empfand er große Reue, dass sie überhaupt in all das verwickelt worden waren.

 

Doch was musste passiert sein, dass Genda genau so denken sollte, wie er? Kidou fand auf Anhieb keine Erklärung dafür.

 

„Ich bin mir sicher, dass er zu uns kommen wird, wenn er es nicht allein bewältigen kann. Mach dir keine Sorgen.“

 

„Hoffentlich hast du recht...“, murmelte Sakuma und beließ es dabei. Er konnte mit dem Strategen noch so lange rätseln, am Ende hatten sie viel zu wenig Anhaltspunkte, um etwas Stichfestes schlussfolgern zu können.

Aber er wollte helfen.

Er wollte eine Erklärung.

 

Kurze Zeit später hatten sie einen Supermarkt erreicht, der auf dem Weg lag. Viel brauchten sie gar nicht mehr, denn Mehl, Nudeln und Eier befanden sich noch in der Küche der Kidous ebenso Mayo, Bonito-Flocken und die nötige Sauce – das wusste ihr Adoptivsohn. Blieben nur noch Gemüse und Meeresfrüchte. Kohl und Yamswurzel waren schnell gefunden, doch während Kidou weiterführend über andere Gemüsesorten nachdachte, stand Sakuma noch immer am Kühlregal. Er hatte sich keinen Zentimeter bewegt.

 

„Alles okay?“, fragte Kidou schließlich, als er sich neben ihn stellte und seinem Blick folgte. Doch so richtig verstand er das Problem nicht. Es war nichts ausverkauft oder dergleichen.

 

„Hmm... Ja. Ich weiß einfach nicht, wie viel Gramm Garnelen wir holen sollen. Genda mag die sehr gerne, da wollen wir doch nicht zu wenig haben, nicht wahr?“

 

Dieses selige Gesicht, das Sakuma gerade aufgelegt hatte, ließ Kidou schmunzeln. Er selbst wollte den Abend für den Torhüter so angenehm wie möglich machen, keine Frage. Trauer über zu wenig Garnelen wollte er um jeden Preis vermeiden. Aber so tief verwurzelt wie im Stürmer war das Gefühl bei ihm scheinbar nicht. Wenn man bedachte, was sie zusammen durchgemacht hatten, dann war das aber wohl kein Wunder. Kidou verstand, dass sich die beiden mittlerweile näher standen als ihm. Und verübeln konnte er es ihnen nicht, schließlich hatte er die Entscheidung an die Raimon Junior High zu wechseln, selbst gefällt.

 

„Dann lass uns zwei Packungen von denen nehmen, schlecht werden die bei uns schon nicht.“

 

Sakuma nickte lächelnd und nahm die verpackten Garnelen an sich. Dass sie die ganze Zeit über verfolgt und beobachtet wurden, ahnten sie beide nicht. Sie waren auch viel zu sehr mit dem Einkauf und diesbezüglichen Überlegungen beschäftigt, als dass sie groß auf ihre Umwelt achteten.

Schließlich landete auch die letzte Zutat in ihrem Besitz und alles wurde ordnungsgemäß bezahlt. Sakuma wollte den Betrag zwar teilen, doch Kidou beharrte darauf, den Betrag alleine zu übernehmen. Am Ende musste der Langhaarige nachgeben.

 

Wenig später hatten sie sich vorerst in Kidous Lern- und Fernsehzimmer eingefunden, saßen auf dem Sofa und aßen Snacks statt über ihren Schulbüchern zu hängen. Ohne Genda wollten sie nicht anfangen und besagter Torhüter war noch nicht aufgetaucht. Im Fernsehen lief eine Reportage über die J-League, die sie aufmerksam verfolgten.

 

Wenig später ging die Tür auf.

 

Reflexartig drehten sich die Köpfe der beiden Jungs, während sich Sakuma gerade einen weiteren Reiscracker in den Mund schieben wollte. Ein Glück, dass er vorher inne hielt, sonst wäre er sicher im nächsten Moment daran erstickt.

 

„Fudou!“, sagte der Stürmer entsetzt und starrte den Jungen völlig schockiert an. In seiner Hand knackte der Cracker, als er in mehrere Splitter zerbrach. Kidou war ebenfalls überrascht und auch seine Begeisterung hielt sich in Grenzen. Was machte der Kerl hier?

 

„Was tut ihr denn so überrascht? Wir wollten doch zusammen lernen. Team Teikoku und so, die guten alten Zeiten“, rechtfertigte er sich und zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. Das Grinsen konnte er sich dennoch nicht verkneifen, als er in den Raum hinein trat, seine Tasche ablegte und es sich dreist auf dem Sofa bequem machte.

 

Und es sah nicht so aus, als hatte er vor bald wieder zu gehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Puppenspieler
2016-03-10T21:02:06+00:00 10.03.2016 22:02
Hätte er nicht einbrechen können? Mitten in der Nacht? |D Ich meine, Fudous Auftritt ist auch so awesome, aber... aber!!!
Einbrecher!Fudou!D:
Der Einkauf ist irgendwie niedlich. xD Sakuma hat echt Probleme.... als ob Genda tot umfallen würde von zu wenigen Garnelen. xD Aber es ist süüüß!*^* Der olle Torwart soll endlcih seinen Arsch zu Kidou bewegen, ehe die Party ohne ihn losgeht, eh. ûu"


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