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Geh nicht weg

... ich hab noch so viel zu sagen {Agent Hill & War Machine}
von

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Nur zur Sicherheit

Geh nicht weg

… ich hab noch so viel zu sagen.
 

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*
 

Regentropfen prasselten gegen die Scheibe des Stark Towers. Das Wetter war wohl eine Ironie des Schicksals – passend zu den Ereignissen, die sich die Tage zuvor abgespielt hatten. Immer noch fragte sich James wie es zu alldem kommen konnte. Ein Krieg zwischen Freunden – Kameraden, die eigentlich dazu bestimmt waren diese Stadt, wenn nicht gar diese Welt, vor allem Bösen zu beschützen. Und nun war jegliches enge Band zwischen ihnen allen zerrissen. Kein Vertrauen schöpfte Tony mehr in seinen einstigen Helden in Strumpfhosen – den dieser hatte sich für die andere Seite entschieden: Seinen Freund zu schützen. Bucky Barnes, er wurde missbraucht von Hydra, und dennoch stand außer Frage, dass er tausende von Menschenleben auf dem Gewissen hatte. Konnte Cap wirklich darüber hinweg sehen? Natürlich war Steve immer ein „Sensibelchen“ gewesen, so wie ihn Stark immer nannte. Gefangen in der Vergangenheit und Bucky erinnerte ihn zunehmend an alte Zeiten. Zeiten, in denen er vielleicht glücklicher gewesen war als in jener Epoche.
 

Doch James würde Tony niemals verlassen, er war immer an seiner Seite gewesen. Egal gegen welchen Feind, egal zu welcher Zeit… hatte er versucht den Konflikt zwischen den beiden Streithähnen zu schlichten … doch er war gescheitert. Misslich erinnerte er sich an die Stunden im Tower, die sie zusammen verbracht hatten. Mit einer guten Flasche Bier in der Hand und einem Lächeln auf dem Gesicht. Die Sticheleien zwischen Tony und Steve waren stets amüsant gewesen. Wer hätte jemals vermuten können, dass diese einander so zusetzen könnten.

Ein Seufzen durchklang den Raum, doch es war nicht seines. James drehte sich jedoch nicht um, ihm war gerade nicht nach reden zumute. Er wollte versuchen all diese umstrittenen Gefühle zu verarbeiten, und das konnte er nur alleine. Vermutlich war es sowieso niemand von Bedeutung. Dachte er zumindest.
 

„Geh nicht.“, es war nur ein Wispern, doch es ließ den dunkelhäutigen Mann kurz aufhorchen. Denn er kannte diese Stimme, und das gerade sie hinter ihm stehen würde, damit hatte er nicht gerechnet. Mit jedem und allem, nur nicht mit ihr. Laut Lageplan hätte sie auch gar nicht hier sein dürfen. Es war einfach nicht vorgesehen von S.H.I.E.L.D. oder Tony … doch sie war hier. Wieso?

Ehe er sich weiteres fragen konnte, spürte er schon zwei Arme, die sich um seine Hüften legten und ihren Kopf, der sich in seinen Rücken drückte. Sein Herz machte einen kurzen Aussetzer. Er vernahm ein unterdrücktes Wimmern. Weinte sie etwa? Etwas verwirrt nuschelte er ein fragendes “Agent Hill?“, doch dieses ließ sie nur noch mehr Tränen vergießen. Ihre schmalen Finger vergriffen sich fest in seinem Hemd, als ob sie Angst hätte ihn zu verlieren. “Geh nicht weg.“, wiederholte sie ihre Worte und James durchzog ein Frostschauer. Angst lag in ihrer Stimme. Eine unterschwellige Bitte zu bleiben, der drohenden Zukunft nicht ins Gesicht zu blicken. Der ehemalige Marine Offizier biss sich auf die Unterlippe. “Du weißt, dass ich gehen muss. Ich kann Tony diesen Kampf nicht alleine ausfechten lassen.“

Normalerweise war Agent Hill immer die Stimme der Vernunft gewesen, selten hatte er sie so emotional erlebt. Verstand nicht wirklich wieso sie solche Emotionen zeigte, gerade jetzt, gerade bei ihm. Aber er stellte keine Fragen, sondern legte seine Hände auf ihre und strich kurz darüber. Sie zitterte, was ihm erst jetzt auffiel. “Ich will nicht, dass du stirbst, James.“, zum ersten Mal nannte sie ihn beim Vornamen. Wieder etwas, das seinem Magen ein Ziehen verschaffte. Diese Situation würde ihn unter normalen Umständen überfordern, aber dieses Mal ließ er es einfach zu.
 

Mit sachtem Ruck löste er ihre Umarmung und dreht sich zu ihr um. Ihre Wimperntusche war verschmiert – doch ein Beweis mehr für ihn, dass sie wirklich geweint hatte. Er konnte es immer noch kaum glauben … und das wegen ihm.

Er versuchte seine Lippen zu einem Lächeln zu zwingen, strich ihr dabei eine Träne von den Wangen und erwiderte ein stilles Lachen. “Wer sagt denn, das ich mich so einfach umbringen lasse, Kleines.“

Nie hätte er zuvor gewagt sie „Kleines“ zu nennen, doch gerade schien alles erlaubt zu sein. Ein Krieg stand bevor, ein Krieg unter Freunden. Niemand konnte wissen wie es ausgehen würde, niemand konnte sicher sei, dass jeder von ihnen überlebte. Jedoch angesichts ihrer Tränen, wollte er ihr Hoffnung schenken. In dieser Welt, die drohte im Chaos zu versinken, waren ihre blauen Augen wie ein Schimmer der Hoffnung. Kurz erfasste ihn der eins schlimmer Gedanke: Was wenn er diese hoffungsvollen Augen zum aller letzten Mal sah?
 

James' braune Augen wanderten ihren Körper hinab, seine Hände folgten ihm unbewusst. Er wusste nicht, dass er ein Kribbeln auf ihrer Haut hinterließ. “Ich möchte dich noch einmal ganz lebendig spüren… nur zur Sicherheit.“, wieder verstand er zuerst nicht, was sie damit ausdrücken wollte, doch dann zog sie sich an seinem Hemd hinauf zu seinen Lippen. Kurz vor seinem Gesicht pausierte sie eine Weile, sah ihm eindringlich in die Augen, als wartete sie auf eine schweigende Zustimmung. General Rhodes war erstarrt in seiner Haltung, was sie zu einem leichten Lächeln brachte. “Ich interpretiere das als eine Bejahung, Sir.“, erwiderte sie fast spielerisch als sie ihn mit Sir ansprach. Dann versenkten ihre roten Lippen einen brodelnden Vulkan auf seine. Alles um sie herum verschwamm in einem Wirbel aus Zeit und Raum. Der Krieg war vergessen, die Feindschaft zwischen Freunde existierte nicht mehr, den Morgen gab es nicht, und eine Zukunft voller Leichen war weit in die Ferne gerückt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Blue_Lagoon
2016-04-28T13:47:34+00:00 28.04.2016 15:47
SüßesKapi :)
Ich hoffe ja, dass er nicht stirbt.... *bald wird man es erfahren*
schade dass es nicht so beliebt ist das paar^^
mach weiter so
blue
Von: irish_shamrock
2016-03-06T17:33:09+00:00 06.03.2016 18:33
Hey Mäusken ...

ich wurde irgendwie gar nicht benachrichtigt, dass du deine Geschichte bereits veröffentlicht hast o_O ... wie dem auch sei:
Obwohl ich mich erst ins Geschehen und die Personen reindenken musste, finde ich das Konzept echt gelungen. Schöne Emotionen, die du da weckst und beschreibst. Und ich würde mich wirklich freuen, wenn du noch mehr zu den beiden schreiben würdest :)

Alles Liebe,
irish C:


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