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Yu-Gi-Oh! Gx - Angels and Shadows (Year 1)

von

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Runde 33: Angriff

Heute war der große Tag. Heute entschied sich, ob Jaden und Syrus auf der Duell Akademie bleiben durften, oder nicht. Es würde leider nicht einfach werden, da Dr. Crowler die Gegner für meine Freunde ausgesucht hatte… er hielt wahrscheinlich die besten Tag-Duellanten, die er finden konnte, in Petto.

Aufgeregt saß ich auf meinem Bett. Um mich herum verteilt lagen alle möglichen Notizen, die mir Bastion gestern vorbei gebracht hatte. Irgendwie musste ich mich ja von dieser inneren Unruhe – und Angst – ablenken.

Jay und Sy würden das schon schaukeln… das wusste ich. Sie würden das packen… hoffentlich … zu einhundert Prozent sicher war ich mir nicht. Es bedarf nur ein Satz, oder Wort, um Syrus aus der Bahn zu werfen… um das Duell zu verlieren.

Dieses Bangen machte mich wahnsinnig! So viel hätte ich dafür gegeben, ihnen zusehen zu dürfen. Leider funktionierten die Kameras in der Duell Arena nicht, sonst hätte ich mir die Übertragung ansehen können… dann wäre ich auf das Ergebnis gefasst. Würden sie vorbei kommen, wenn sie verlieren würden?

Nein… an so etwas durfte ich nicht denken! Bei Slifer, Ra und Obelisk! Sie würden gewinnen!!!

„ Wen versuchst du zu beruhigen? Deine Freunde sind nicht hier und sie werden auch nie wieder kommen… “, hisste diese unheilvolle Stimme in meinem Kopf, „ Gebs auf, Jeany… du wirst alleine sein. Alle deine Freunde werden dich verlassen. Sie werden froh sein, wenn sie weg von dir sind… Allein aus Angst bleiben sie in deiner Umgebung... “, er sprach das aus, worüber ich mich in meinem tiefsten Innern fürchtete…

„Nein.“, ich wollte das nicht hören. Tränen traten in meine Augen. Verzweifelt hielt ich mir die Ohren zu… auch wenn das nichts brachte. Er wusste, wie er mich verunsichern konnte… wie er mich provozierte… wahrscheinlich kannte er mich besser, als ich mich selbst.

Er hatte genau das ausgesprochen, wovor ich mich im tiefsten Innern fürchtete: Von meinen Freunden verlassen zu werden, weil ich gefährlich oder merkwürdig bin. Es würde vielleicht der Zeitpunkt kommen, wenn ich mich offenbaren würde – leider wusste ich nicht einmal selbst, was dies bedeutete – und nachdem würden sie mir alle den Rücken kehren. Wer wollte schon mit einer gefährlichen – und vor allem verrückten – Person verkehren? Sie kannten mich eigentlich gar nicht… leider wusste ich auch nicht einmal, wer oder was ich genau war. Unglücklicherweise war mir in den vergangenen Tagen nur eines klar geworden: dieser Dämon oder Geist in meiner Seele war der Grund, warum ich in diesem Duell gegen Zane – trotz all dieser Schmerzen – weitergemacht hatte. Er war dieser unergründliche Zorn… würde ich einmal sehr wütend werden, so könnte er vielleicht die Kontrolle über meinen Körper übernehmen…?

Unsicher schloss ich meine Augen. Er wusste, dass seine Aussage ins Schwarze getroffen hatte. Aber ich versuchte mich trotzdem abzulenken… Gestern Abend zum Beispiel kam Zane wieder zu Besuch. Nach einer langen Unterhaltung über unser Duell hatte ich ihn gefragt, ob das stimmte, was Madame Fontaine mir erzählt hatte… ob er mich wirklich so oft während meiner Bewusstlosigkeit besucht hatte. Scheinbar war er ein wenig überrascht, dass ich davon erfahren hatte. Er meinte daraufhin aber, dass er sich für meine Verletzungen und die aktuelle Situation verantwortlich fühlte. Hätte er das Duell nach dem ersten Verlust von Lebenspunkten beendet, so wäre ich jetzt nicht so schrecklich verletzt. Zane gab sich selbst die Schuld und nicht mir. Auch nachdem ich ihm immer und immer wieder versucht hatte zu erklären, dass dies allein mein Vergehen war, wollte er sich seine Unschuld nicht eingestehen.

Ich seufzte laut, „Hätte nicht gedacht, dass sich jemand mal wegen meiner Sturheit selbst die Schuld gibt…“

Das wurde mir auch am Abend dieses Duelles klar. Auch wenn dieser Dämon in mir vieles getan hatte, um mich noch weiter anzustacheln, so war es letztendlich meine Dickköpfigkeit, die mir das alles hier eingebrockt hatte. Nie im Leben würde ich versuchen jemand anderes dafür verantwortlich zu machen… technisch gesehen nicht einmal meinen Bruder… von dem ich seit seiner letzten Nachricht nichts mehr gehört hatte… diese Mail, die mir an dem Tag, an dem ich mich mit Zane duelliert hatte, den Rest gegeben hatte…

Wie hatte diese Stimme gesagt? Wäre ich nicht so sauer auf Aniki gewesen, dann würde ich IHN nicht hören. Leider konnte man nichts mehr an der Vergangenheit ändern – im Nachhinein ist man immer schlauer… jetzt musste ich mit dieser Finsternis, die durchgebrochen war, leben… und irgendwie vermeiden, dass meine Freunde dadurch in Gefahr gerieten… das merkwürdigste von allem war… mir kam dieser Dämon wie eine antike Macht vor, die schon vor tausenden von Jahren ihr Unwesen getrieben hatte… vielleicht im alten Ägypten? In der Zeit der Pharaonen, durch die Maximillian Pegasus auch zu Duell Monsters inspiriert wurde? Mir war klar… ich klang verrückt… so etwas gab es nicht. Weder Dämonen, die sich in der eigenen Seele einnisten konnten, noch antike Geister… ich war einfach verrückt… das war alles…

Mein PDA auf dem Nachttisch vibrierte.

Erschrocken sah ich nach links, nahm das Gerät in die Hand. Vielleicht hatte mein Bruder endlich einmal geantwortet? Vielleicht wollte er sich entschuldigen?

Hoffend sah ich auf die neu eingegangene Mail… doch sie war nicht von Aniki… sondern von Unbekannt… mal wieder. Ich hatte gestern versucht diesen Absender zu blockieren, aber scheinbar war dies nicht möglich. Irritiert öffnete ich seine Nachricht, ‚Es geht los. Die Nieten werden bald nach Hause gehen… ihre Gegner sind ein wahrer Wiederspruch in sich… aber sei unbesorgt… du bleibst nicht lange alleine.‘

Was sollte das denn bedeuten? Ein Wiederspruch in sich??? Nicht lange alleine…?

„Bist du Jane Yaki?“, fragte auf einmal eine weibliche Stimme neben mir. Schockiert zuckte ich zusammen, sah wieder nach links. Eine Obelisk Blue Studentin mit schwarzen, langen Haaren und ebenso dunklen Augen sah mich böse an. Um ihren Hals trug sie eine Kette, die das Auge darstellen sollte, das die Schattenspiele symbolisierte. Sie war nicht in meinem Jahrgang… soviel konnte ich noch von ihr sagen, aber danach hörte meine versuchte Analyse schon auf.

„Ähm… ja…“, antwortete ich verwirrt, „Verzeih mir, wenn ich frage, aber kennen wir uns?“

„Du weist nicht, wer ich bin, aber dafür kenne ich dich allzu gut.“, ihr Ton ließ sie hochnäsig wirken… sie schien sich für etwas Besseres zu halten.

„Inwiefern?“, es war mir nicht möglich, mir irgendeinen Reim auf diese Situation zu machen.

Bedrohlich lief sie einen Schritt auf mich zu. Egal, welche Absichten sie mit diesem Besuch hatte… sie waren definitiv nicht freundlich.

Innerlich machte ich mich darauf gefasst, gleich aus meinem Bett springen zu müssen… auch wenn dies meinem Körper schrecklich missfallen würde… sah ich diese Studentin, so schrie jede Zelle in meinem Körper ‚Gefahr‘.

Sie stand mittlerweile direkt neben meinem Bett, „Ich weiß, was du vor hast.“, zischte sie, „Deshalb sage ich dir nur eines: Halte deine Finger von ihm fern! Du bist es nicht würdig, mit ihm zu verkehren. Kein Ra oder Slifer darf dies, aber vor allem nicht du!“

Kam es mir nur so vor, oder sprach sie in Rätseln, „Was meinst du?“

„Finger weg von Zane, Schattenkind!“, schrie sie mich an. Voller Wut packte sie mich an meinem linken Arm, wollte mich daran hindern, dass ich aus dem Bett springen konnte.

Was war auf einmal mit dieser Welt los??? Panisch versuchte ich mich zu befreien. Schaffte es sogar, mich von ihr zu lösen, fiel aber dabei – durch die Kraft, die ich aufwenden musste, um von ihr wegzugkommen – von meinem Bett auf den Boden. Dabei warf ich den Infusionshalter um, der auf meinem Rücken landete. Die Infusionsnadel in meinem rechten Arm war herausgerutscht. Vor lauter Schmerz – sowohl durch meine Wunden, als auch durch den Aufprall der Metallstange – begann ich dieses ägyptische Auge zu sehen, das auf ihrer Kette prunkte.

NEIN. Er durfte kein Spiel der Schatten beginnen.

Verzweifelt rappelte ich mich auf, war schrecklich wackelig auf meinen Beinen. Mit unscharfen Blick sah ich in die Richtung, in der diese Obelisk-Studentin vor Augenblicken noch gestanden hatte, doch sie war weg.

„Suchst du mich?“, fragte sie plötzlich von meiner rechten.

Panisch versuchte ich noch von ihr wegzukommen, doch bevor ich überhaupt reagieren konnte, hatte sie mit ihrem Unterarm meinen Oberkörper an die Wand gedrückt.

„Was willst du?“, fragte ich keuchend. Meine Gliedmaßen waren schlaff, auch wenn ich den ansteigenden Adrenalinspiegel deutlich spüren konnte. Ich spürte, wie ER… dieser Dämon in mir… auf den richtigen Moment wartete… aber worauf???

„Genau zwei Dinge: Lass Zane in Ruhe. Du bist ihm nicht würdig. Es war doch alles nur eine Masche, damit er Mitleid mit dir hat, da du in eurem Duell scheinbar verletzt wurdest.“

„Das ist nicht wah-“

„UND: ich will deine Macht.“, auf meinen Blick, der vollkommene Verwirrung zu zeigen schien, holte sie mit ihrer freien, linken Hand aus und schlug mir ins Gesicht… besser gesagt genau an die Stelle, an der mein Verband die Wunde an meiner Schläfe verdeckte.

Schlagartig wurde es dunkler. Meine Beine konnten mich nicht mehr tragen, dennoch wurde ich von ihr gegen die Wand gedrückt.

„ICH WILL DAS, WAS DU HAST!!! DIE SCHATTEN SIND DAS, WAS ICH BRAUCHE, UM ZANE FÜR IMMER AN MICH ZU BINDEN!!!“, schrie sie. Diese junge Frau war wahnsinnig…

Voller Zorn holte sie noch einmal aus…

Plötzlich fühlte es sich an, als wäre die Welt stehen geblieben. Nichts rührte sich mehr… nur der schreckliche, ziehende Schmerz in meiner Brust…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2016-03-24T22:10:28+00:00 24.03.2016 23:10
Wow
Jetzt kommt eine Schattenduellantin.
Ich bin ja mal gespannt was Jane machen wird.


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