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Wedding Dress

»Hochzeitskleid« (Seiya&Usagi)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wie schon, dass ihr wieder alle dabei seid! :D
Ich möchte euch gar nicht länger aufhalten; schließlich geht es jetzt wirklich in die spannende Phase … :D
Zwei für mich geeignete Begleitmelodien zu diesem Kapitel möchte ich euch aber noch mitgeben:
https://www.youtube.com/watch?v=PJ4zicmGUQs (Firefly - Sailor Saturn Theme)
https://www.youtube.com/watch?v=gzBf9eMrZQo (Wedding Dress)

Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen! :) Komplett anzeigen

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Deprivation

******************************************Rückblick******************************************

Was sollte ich bloß tun? Welche Entscheidung war richtig – sofern es hier überhaupt ein »Richtig« gab, was ich ja vorhin eh schon zu Tode analysiert hatte. Ich müsste eigentlich fragen: Was war »falscher«?

Überfordert fuhr ich mir seufzend durch das Haar.

Ich hatte wirklich nicht die blasseste Ahnung … Hatte ich sie denn überhaupt jemals wirklich gehabt?

******************************************Rückblick******************************************
 


 

KAPITEL 5:

DEPRIVATION

»Du und ich – das gab es nie und wird es auch nie geben.«
 

Morgen würde es soweit sein. Die Hochzeit würde stattfinden. Allein bei der bloßen Vorstellung wurde mir speiübel – gelinde ausgedrückt. Vom morgigen Tag an würde sie ihm gehören. Endgültig.

Ich atmete tief aus und fuhr mir abermals durch das pechschwarze Haar. Diese Unruhe, dieser verborgene Schmerz in mir drohte, komplett die Führung zu übernehmen und die Kontrolle über mich zu ergreifen. Ich war nur noch damit beschäftigt, dagegen anzukämpfen. Einzig und allein für sie … kämpfte ich überhaupt noch.
 

Schweren Schrittes machte ich mich auf den Weg zu ihrem Zimmer. Sie hatte mich vorhin in einer ungestörten Minute eindringlich darum gebeten, sie am Abend noch besuchen zu kommen.

Obwohl ich wusste, dass ich damit vollends in mein eigenes Verderben stürzen würde, ging ich nun tatsächlich zu ihr. Im Grunde genommen hatte ich gewusst, dass es früher oder später zu dieser Konfrontation kommen würde und auch musste. Ich konnte mich nicht ewig davor drücken und musste mich ihr nun stellen. Und ich wollte auch gar nicht mehr weglaufen. Ich wollte es zwischen uns auch nicht auf diesem feigen Wege beenden. Auf diese Weise würde niemand von uns wirklich den inneren Frieden finden. Offene Fragen würden uns unser Lebtag begleiten oder eher verfolgen. Es war meine Aufgabe, das zu verhindern, indem ich ihr jetzt offen und unmissverständlich mitteilte, welche Entscheidung ich über uns gefällt hatte und auch meine Beweggründe so erläuterte, dass ihr gar keine andere Wahl bleiben würde, als einzusehen, dass es für uns keine andere Lösung gab. Das war ich ihr schuldig. Und auch für mich wollte ich mich von ihr verabschieden. Ein letztes Mal mit ihr sprechen, wenn sie sich noch in der Freiheit befand.

Obwohl: Hatte man bei ihr überhaupt jemals von »Freiheit« sprechen können? Es war ihr Schicksal, die Mondprinzessin zu werden. Ob denn sie damit glücklich war?

Verwirrt schüttelte ich meinen Kopf. Natürlich war sie das. Wieso stellte ich das ausgerechnet jetzt in Frage? Sie konnte für immer mit ihrem Geliebten zusammen sein. Sie hatte sogar die Gewissheit, dass diese Verbindung ewig halten würde. Welche auch nur ansatzweise romantisch veranlagte Frau wäre an ihrer Stelle nicht glücklich?
 

Ich machte Halt, als ich an ihrer Tür angekommen war. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich meinen Arm wie in Zeitlupe hob und leise klopfte. Als ich ein sanftes »Ja?« vernahm, kam es mir so vor, als würde mein Herz aus der Brust springen. Tief holte ich Luft, um meinen deutlich erhöhten Puls runterzufahren, bevor ich meine verschwitzte Hand zum Türgriff führte, sie ergriff und runterdrückte. Als ich gedankenverloren aufsah, stockte mir der Atem bei ihrem Anblick. Wenn ich bisher wirklich gedacht hatte, dass es mich gar nicht mehr schlimmer hätte treffen können, wurde ich in diesem Moment eines Besseren belehrt. Es reichte dem Schicksal offenbar nicht, mein Herz fallen gelassen zu haben. Es musste auch noch erbarmungslos darauf herumtrampeln. Ich wusste doch, dass ich es nicht hätte verschreien sollen – das hatte ich nun davon.

Es war nicht mehr nur ein harmloser Schlag ins Gesicht, sondern ein Genickbruch, als ich erkannte, dass sie ihr Hochzeitskleid trug. Wie bei einem echten Genickbruch hörte mein Herz abrupt auf zu schlagen.

Gegen meinen Willen begann ich nun ernsthaft, verstört an ihrer Menschlichkeit zu zweifeln. Wollte sie mich etwa mit Absicht quälen? Sich dafür rächen, wie ich sie behandelt hatte? Es mir doppelt und dreifach heimzahlen? Quasi Vergeltung mit Zinsen? Doch selbst wenn dem nicht so war: Konnte sie denn wirklich so naiv sein, um nicht zu wissen, was dieser Anblick in mir auslöste? Was für Höllenqualen er mir bereitete?

Doch insgeheim kannte ich die Antwort: Nein, dessen war sie sich natürlich nicht bewusst. Ihrer Aussagen an unserem damaligen Abschied nach zu urteilen hatte sie nicht wirklich begriffen, wie viel ich für sie empfand. Zugegebenermaßen hatte mich das schon verletzt – schließlich hatte ich ihr meine Liebe doch deutlich gestanden und ich war mir sicher, dass sie es damals auch richtig verstanden hatte. Warum sie allerdings kurze Zeit später den Eindruck gemacht hatte, von nichts eine Ahnung zu haben, war mir bis heute ein Rätsel. Doch sie darauf angesprochen hatte ich nie – warum auch? Was hätte es gebracht? Höchstens alles komplizierter gemacht, und darauf hatte ich getrost verzichten können. Wer weiß – vielleicht war es von ihr ja so beabsichtigt gewesen, um es uns einfacher zu machen?

Dass ich nun an ihrem emotionalen Einfühlungsvermögen zweifelte, war schlicht und einfach darauf zurückzuführen, dass es bequemer für mich war, als mir selbst einzugestehen, dass am Ende ich allein für diesen unglücklichen Umstand verantwortlich war.

In dem Moment, als ich das erkannte, meldete sich gleich lautstark mein schlechtes Gewissen zu Wort, welches nun gierig nach mir leckte und mich wohl gerne auf der Stelle verschlungen hätte. Ich hatte nicht einmal das Recht, wütend auf Usagi zu sein. Was konnte sie denn dafür, dass ich so ein mieser Versager war, der nichts richtig auf die Reihe brachte?

Am liebsten hätte ich ihr auf der Stelle ein Schwert in die Hand gedrückt und sie gebeten, mir mein Herz zu durchbohren und damit meinem bedauernswerten Dasein ein Ende zu bereiten. Das Herz zu töten, welches eh schon immer ihr gehört hatte. Schon seit seiner Entstehung war ihr Name darin eingeschnitten.

Das wäre weitaus gnädiger gewesen, als sich mir am Abend vor ihrer Vermählung im Hochzeitskleid zu präsentieren, welches sie letztendlich doch nur für ihn tragen würde. Außerdem wäre es für mich sogar ein ganz erträglicher Tod, durch ihre Hand zu sterben. Zumindest konnte ich mir durchaus unschönere Wege vorstellen, ins Gras zu beißen.

Doch in meiner Position überhaupt solche Anforderungen zu stellen – auch wenn sich alles nur in meiner tiefsten Gedankenwelt abspielte – war doch echt mehr als nur armselig. So sehr, dass ich sogar begann, mich vor mir selbst zu ekeln. Generell hatte ich das Gefühl, kurz davor zu sein, wahnsinnig zu werden. Die ganze Situation war so unwirklich, so unreal. Eine Realität, die schlimmer war als jeder Albtraum.

Es fühlte sich in diesem Moment so an, als würde ich tausende Tode sterben. Wie würde es dann erst morgen aussehen, wenn sie sich wirklich einander versprechen würden?

Ich konnte das nicht. Das würde ich nicht überleben. So viel stand fest.

Ein Rotschimmer bildete sich auf den Wangen Usagis. Ich betrachtete sie eingehender und ignorierte den teuflischen Schmerz, der sich weiter rasant in meiner Brust ausbreitete. Er schien sich dort mehr als nur wohlzufühlen, dieser elende Sadist. Innerlich schnaubend schob ich diesen Gedanken beiseite.

Ihre langen Haare reichten ihr fast bis zum Boden. Das war das erste Mal, dass ich sie mit offenen Haaren sah. Wie wunderschön sie doch war … Umso schmerzhafter war es, mir in Erinnerung zu rufen, dass sie niemals mir gehören würde.

Niemals …

»I- Ich wollte dich fragen, wie dir das Kleid gefällt. Wie sehe ich aus, Seiya?«

War das jetzt ein schlechter Scherz? Diese ganze Szene kam mir so abstrus, so lächerlich vor, dass ich kurz davor war, in einen bitteren Lachkrampf zu verfallen.

Und doch … wollte ich ihr Rede und Antwort stehen. Das war schließlich eine der letzten Gelegenheiten dazu. Ich wollte ihr nicht weiter wehtun. Mit gequältem Gesichtsausdruck wich ich ihrem festen Blick aus. »Das Kleid steht dir ausgezeichnet.« Es fiel mir nicht schwer, diese Worte zu wählen. Sie gingen mir spielend leicht über die Lippen. Schließlich entsprachen sie ja auch der Wahrheit. Damit machte ich keinem etwas vor.

»Wenigstens duzt du mich jetzt wieder.«

Erst als sie mir das sagte, wurde mir das so richtig bewusst. Ich hatte tatsächlich instinktiv die Förmlichkeiten abgelegt. Ich musste aber auch zugeben, dass ich mich dabei sehr unwohl gefühlt hatte. Es hatte sich sowieso einfach … falsch angefühlt, so gehoben mit ihr zu reden und mich so unterwürfig zu verhalten. Es fühlte sich aber nicht nur so falsch an: Es war falsch. So konnte ich vielleicht bei Prinzessin Kakyuu sein, aber definitiv nicht bei ihr. Vor allem was die alberne Höflichkeitsform betraf – mit der Aktion hatte ich echt mal wieder den Vogel abgeschossen.

»Trotzdem … wird es nie wieder so sein wie früher«, versuchte ich ihr so ruhig wie möglich klar zu machen. Doch in meinem Inneren bebte es, was sich auch leicht auf meinen zittrigen Lippen widerspiegelte. Ich hoffte so sehr, dass sie das nicht bemerkte … Alles in mir kämpfte rebellierend gegen mein Vorhaben an, das ich gerade in die Tat umzusetzen versuchte.

Nein, ich musste stark bleiben. Stark für mich. Und vor allem … stark für sie. Denn ich hatte meine Entscheidung bereits gefällt. Ich konnte so nicht weitermachen. Ich musste einen endgültigen Schlussstrich ziehen. Wie es mir Haruka geraten oder vielmehr gefordert hatte. Auch, wenn mir dieser Schritt selbst alles brach, was noch von mir übrig war und ich mir nicht sicher war, ob ich ihn überleben würde. Die Wahrscheinlichkeit war groß, dass es nicht der Fall werden würde. Doch das war mir herzlich egal: Mein ganzes Leben hatte sowieso schon lange seinen Sinn verloren.

Ich sprang über meinen Schatten und sah ihr direkt in die Augen. In jene tiefblauen Augen, die ich so sehr liebte und begehrte. Sie sah mir ebenfalls fest in die Augen, und ich glaubte, eine tiefe Entschlossenheit darin zu erkennen, wie ich sie selten erlebt hatte. Ein warmes Lächeln legte sich um ihre femininen Gesichtszüge.

»Könntest du der Braut bitte einen Wunsch erfüllen? Ich … möchte meinen besten Freund wieder zurück.« Ihre Bitte war nicht mehr als ein Hauchen, dennoch verstand ich jedes einzelne Wort. Mehr noch: Jede einzelne Silbe brannte sich auf schmerzhafteste Weise in mein Herz ein. Doch es gab etwas, das dazu fähig war, diesen Schmerz zu übertönen: meine Antwort.

»Das ist unmöglich.«

Ich konnte ihr nicht in die Augen sehen, als ich diesen Satz mit solch einer eisigen Emotionslosigkeit ausgesprochen hatte, die selbst meine eigenen Nackenhaare sich aufstellen ließen. Doch ich sah trotzdem vor meinem geistigen Auge, wie zutiefst verletzt sie mich gerade anschauen musste. Ich konnte ihren Schmerz regelrecht spüren.

Es war das Letzte, was ich wollte: ihr wehzutun. Und genau das schaffte ich aber immer wieder mit Bravour, egal was ich auch tat. Da schien wohl tatsächlich ein geheimes Talent in mir zu schlummern. Das verfluchte und unerwünschte Talent, es immer wieder zu schaffen, meinem Schätzchen Schmerzen zuzufügen. Allein das war eigentlich der allerbeste Beweis dafür, dass ich nicht der Richtige für sie war und sie nie und nimmer verdiente. Ich hatte ja noch nicht einmal die Fähigkeit, sie glücklich zu machen. Eigentlich sollte das für mich sogar ein Trost sein: nämlich, dass ich ihr sowieso nie gerecht werden könnte. Sollte es. War es aber nicht. Nicht einmal ein schwacher Trost. Denn hiermit wurde mir meine jämmerliche und bemitleidenswerte Person demonstriert. Jemand mit meinem Ego und Stolz nur schwer zu verkraften. Wobei es mich wunderte, dass ich überhaupt noch so etwas wie ein Ego besaß. Dass davon überhaupt noch etwas übrig war.

Aber nun wieder zurück zum eigentlichen Problem: Ich wollte sie nicht verletzen, aber andererseits … wollte ich ihr auch nichts vormachen. Keine falschen Hoffnungen in ihr erwecken und mich dann verziehen. Das wäre verdammt unfair ihr gegenüber. Und zumindest bei unserem letzten Gespräch wollte ich ehrlich zu ihr sein. Sonst würde ich mir das nie verzeihen können. Wenigstens das wollte ich noch zwischen uns bis zum Schluss bewahren: die Ehrlichkeit.

Als ich doch noch zu ihr aufblickte und in ihre vor Schock weit aufgerissenen Augen sah, spürte ich, wie die Kälte von meinem Herzen Besitz ergriff. Wie eine eisige Hand packte sie mein wichtigstes Organ und wollte es bestialisch erdrücken. Die Kälte breitete sich allmählich in meinem gesamten Körper aus. So musste sich wohl ein langsamer, grausamer Tod anfühlen.

»Ach, scheiß drauf, du hast doch eh nichts mehr zu verlieren!«, redete ich mir in Gedanken gut zu, bevor ich versuchte, mich zu einem Lächeln durchzuringen. Mit glühenden Augen ging ich auf sie zu, legte zögernd meine Arme um sie und drückte sie entschlossen an mich. Erst jetzt löste sie sich aus ihrer reglosen Starre, als sie kurz zusammenzuckte. Ich genoss es, sie so nahe bei mir zu haben. Wie im Rausch sog ich tief ihren wunderbaren Duft nach Rosen ein, nahm alles in mich auf, was ich kriegen konnte. Wie ein Ertrinkender nach Sauerstoff.

Schließlich … würde es das letzte Mal sein, wo ich sie so in meinen Armen halten konnte und durfte. Da musste ich noch alles auskosten, so egoistisch, wie ich war. »Dieses Lied, was ich nur für dich geschrieben habe, soll dir alles übermitteln, was ich nie geschafft habe, dir zu sagen«, kündigte ich ihr leise ins Ohr flüsternd an, bevor ich meine Augen schloss, zu singen begann und ihr mit diesem Text Einblick in mein Innerstes gewährte …
 

»Manche sagen: Es ist nicht vorbei,

bis sie sagen es ist vorbei.

Aber ich denke, es ist jetzt wirklich vorbei.

Da ist etwas, was ich dir sagen muss,

bevor ich dich gehen lasse.

Hör zu:
 

Wenn du dich mit ihm streitest, weinst du manchmal.

Du bist traurig und deprimiert, ich bin hoffnungsvoll.
 

Mein Herz schmerzt insgeheim, doch ein bisschen von deinem Lächeln

und es geht mir wieder gut.
 

Dich daran zu hindern, herauszufinden wie ich für dich fühle,

denn sonst würden wir uns auseinanderleben.
 

Halte meine Luft an, beiß mir auf die Lippen.

Oh, bitte verlass ihn und komm zu mir.
 

Baby …

Bitte halte nicht seine Hand …

Denn du solltest meine Frau sein …

Ich habe so lange auf dich gewartet …

Nun gucke mich an.

Wenn die Musik startet … wirst du schwören.

Jede Nacht betete ich, dass dieser Tag niemals kommen wird.
 

Das Hochzeitskleid, das du trägst …

Das Hochzeitskleid, das du trägst …

Ich bin nicht der, der neben dir steht …

Hochzeitskleid …

Das Hochzeitskleid, das du trägst …

Du hast nicht gewusst, was ich für dich fühle

und ich hasste dich so.

Manchmal wünschte ich mir, du wärest unglücklich.
 

Jetzt habe ich keine Tränen mehr zum Weinen.

Wenn ich alleine bin, rede ich mit dir, als wenn du hier wärest.
 

Ich fühle mich so ruhelos jede Nacht.

Vielleicht habe ich geahnt, dass das passieren wird.
 

Ich schließe meine Augen und träume einen nie endenden Traum.

Bitte verlass ihn … und komm zu mir.
 

Baby …

Bitte halte nicht seine Hand …

Denn du solltest meine Frau werden …

Ich habe so lange auf dich gewartet …

Nun gucke mich an.

Wenn die Musik beginnt … wirst du schwören.

Den Rest deines Lebens mit ihm zu verbringen.

Jede Nacht betete ich, dass dieser Tag niemals kommen wird.
 

Das Hochzeitskleid, das du trägst …

Das Hochzeitskleid, das du trägst …

Ich bin nicht der, der neben dir steht …

Hochzeitskleid …

Das Hochzeitskleid, das du trägst …
 

Bitte sei glücklich mit ihm,

damit ich dich vergessen kann.
 

Bitte verbanne mich aus deinem Herzen.

Es wird unerträglich hart für mich sein … für eine lange Zeit.
 

Lange Zeit lebte ich wie ein Idiot, in einer Illusion.

Sie lächelt mich immer noch breit an …
 

Das Hochzeitskleid, das du trägst …

Das Hochzeitskleid, das du trägst …

Hochzeitskleid …

Ich bin nicht der …

Ich bin nicht derjenige …
 

Nachdem ich den letzten Ton gesungen hatte, wurde es totenstill zwischen uns.

Nur vereinzelte Schluchzer verließen ihre Kehle, während ihre Schultern immer wieder bebten, als sie von ihrem Weinkrampf durchgeschüttelt wurde. Jetzt hatte ich sie auch noch zum Weinen gebracht. Als ob es nicht vollkommen ausgereicht hätte, was ich ihr bisher schon für seelische Qualen zugefügt hatte. Was war ich nur für ein Held. Ein Held, der nur dazu im Stande war, die einzige Frau zu verletzen, die er mehr als alles Andere auf diesem Universum liebte und verehrte. Einfach nur noch schwach. Ein anderes Wort fiel mir nicht mehr ein zu mir. Ich war wirklich unfähig.

»S- Seiya …«

»Morgen wirst du eine verheiratete Frau sein. Es tut mir leid, dass ich so dumm gewesen bin und mir bis zum Schluss Chancen bei dir ausgerechnet habe.« Nun hatte ich das ausgesprochen, was ich selbst bis zu diesem Zeitpunkt nicht einsehen wollte. Ja, ich habe mir tatsächlich noch Hoffnungen gemacht, obwohl sämtliche Zeichen gegen mich gesprochen hatten. Mein Kopf hatte sich schon längst damit abgefunden, doch mein Herz war noch lange nicht so weit gewesen. Warum sonst war die Einladung für mich so ein Schock gewesen?

Ich hielt es keine weitere Sekunde mehr aus in ihrer Nähe. Langsam ließ ich sie los, ohne ihr eines weiteren Blickes zu würdigen. Ich durfte sie nicht ansehen. Denn täte ich das, wusste ich, dass ich all meine Prinzipien über Bord werfen und sie anflehen würde, sich für mich zu entscheiden. Und das stand mir nicht zu. Das Schicksal war mit all seiner Hartnäckigkeit gegen uns. Warum einen völlig sinnlosen Krieg in die Wege leiten, wenn nicht mal ein Funken Hoffnung besteht, als Sieger aus dieser Schlacht hervorzugehen?

Unfassbar, dass ausgerechnet ich kampflos das Handtuch warf. Ich, derjenige mit dem ungebrochenen Kampfwillen. Doch in diesem Fall musste auch ich einsehen, dass es einfach keinen Sinn mehr machte.

Schweigend drehte ich mich wieder zur Tür und machte Anstalten, das Zimmer zu verlassen.

»Warte!«

Ich blieb in der Bewegung verharren und schloss meine Augen. Es war soweit. Ich durfte nicht mehr weglaufen. Nun musste ich wirklich für klare Verhältnisse schaffen. Ein für alle Mal. Kein einziges Hintertürchen durfte noch offen bleiben zwischen uns.

»Ich werde morgen bei deiner Hochzeit dabei sein. Ich werde für euch ein Stück spielen, wie du es dir ursprünglich gewünscht hast in der Einladung. Aber mehr … kann ich dir nicht erfüllen. Das schaffe ich einfach nicht, verstehe das bitte.

Nach der Hochzeit werde ich unauffällig verschwinden. Wir werden uns danach nie mehr wiedersehen. Bitte werde glücklich und vergiss mich. Damit würdest du mir echt den allergrößten Gefallen tun.«

Bevor sie überhaupt etwas dagegen einwenden konnte, war ich schon verschwunden und hatte sie hinter mich gelassen. Ohne dass ich es kontrollieren konnte, begann ich zu rennen. Mit tränenverschleiertem Blick steuerte ich auf meinen Untergang zu …

Es war vorbei.

Für immer.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, jetzt lasse ich das Kapitel erst einmal sacken …^^'
Bitte lasst mir doch eure Meinungen da; ich würde mich riesig darüber freuen und wäre auch wie immer sehr dankbar! :D

Wünsche euch ein paar schöne erholsame Osterfeiertage und bis zum nächsten Mal! :)

Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lyara
2016-04-06T20:11:29+00:00 06.04.2016 22:11
Ohi da tut einem echt Seiya leid, das er so leidet und natürlich auch Usagi.
Obwohl ich zum Schluss gerne ihre Anwort gehört hätte.
Vorallem Hut ab das Seiya sich getraut hat ihr noch mal die Liebe zugestehen.
Und ja das Gespräch mit Haruka passt echt gut.
Obwohl mir lieber gewesen wäre er hätte die andere Wahl genommen.
Bin gespannt wie es weiter geht.
Antwort von:  Lina_Kudo
08.04.2016 15:00
Hallo Lyara!

Ich freue mich sehr, dass du auch in diese Fanfic reingeschaut hast - vielen Dank für deinen lieben Kommentar! ^__^
Ja, die beiden befinden sich wahrlich in einer ziemlich verzwickten Lage ... Mal gucken, ob sie es schaffen, da wieder rauszukommen ...^^'

Lade gleich das nächste Kapitel hoch - ihr könnt also schon gespannt sein! :D
Von:  Kleines-Engelschen
2016-03-26T10:46:01+00:00 26.03.2016 11:46
was für ein kapitel. er hat es also endlich aufgesprochen.. ich bin gespannt wie es weitergeht!

greetz
Antwort von:  Lina_Kudo
08.04.2016 14:57
Vielen Dank für deinen Kommentar Kleines-Engelschen - habe mich riesig darüber gefreut! ^__^
Werde gleich das nächste Kapitel hochladen, hihi. :)

Liebe Grüße
Deine Lina
Von:  Cosplay-Girl91
2016-03-25T23:59:37+00:00 26.03.2016 00:59
Tolles Kapitel :)
Mach weiter so.
die armen Beiden.
Usagi wollte bestimmt was anderes sagen...
Lg

Dir auch schöne Ostern
Antwort von:  Lina_Kudo
08.04.2016 14:59
Freut mich sehr, dass du das Kapitel toll gefunden hast! :D
Ich danke dir! *__* <3
Von:  Akami_
2016-03-25T18:00:18+00:00 25.03.2016 19:00
Super Kapitel ^^
*daumen hoch*
Bin aufs nächste gespannt Lina

Wünsch dir frohe Ostern ^^
Antwort von:  Lina_Kudo
08.04.2016 14:56
Vielen Dank, liebe Judai! Freut mich, dass dir das Kapitel wieder so zugesagt hat! :D
Danke, ich hoffe, du hattest auch schöne Ostern gehabt? ;-)

Liebe Grüße
Deine Lina
Von:  Kurayko
2016-03-25T14:26:28+00:00 25.03.2016 15:26
Diesen Song würde man mal zugern von Starfighter hören :3
Antwort von:  Lina_Kudo
08.04.2016 14:55
Hihi, geht mir genauso! :D
Vielen Dank für deine liebe Rückmeldung, hat mich sehr gefreut! :)
Von:  fahnm
2016-03-25T12:14:25+00:00 25.03.2016 13:14
Spitzen Kapitel
Mach weiter so
Antwort von:  Lina_Kudo
08.04.2016 14:51
Ich danke dir - freut mich sehr, dass dir das Kapitel wieder so gut gefallen hat! :)


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