Grans Sicht
Ich ging gerade durch die Academy, als ich sah, dass mein Team nicht auf dem Trainingsplatz war. Das wunderte mich schon sehr, da ich selbst spät dran war. Ich wollte mich vor dem Training mit Ulvida treffen, um noch etwas zu besprechen. Ich konnte sie allerdings nicht finden. Ich ging wieder vom Trainingsplatz, um Ulvida zu suchen. Nach einer Weile traf ich Burn und Gazel. Ich fragte sie, ob sie Ulvida gesehen haben. Nachdem ich das gefragt hatte, sahen sich die beiden an und gingen ohne ein Wort. Das fand ich schon etwas komisch, aber ich dachte mir, dass die beiden sich mal wieder gestritten hatten und deswegen schlecht drauf waren. Ich suchte noch eine Weile weiter, fand sie aber nicht. Ich beschloss, erstmal zu meinem Team zu gehen. Ich hatte total die Zeit vergessen. Das Training war schon eine Weile vorbei. Hoffentlich bekomme ich keinen Ärger deswegen. Ich fing langsam an, mir Sorgen um Ulvida zu machen. Also fragte ich mein Team, ob jemand weiß, wo sie ist. Als ich das fragte, verhielten die anderen sich seltsam. Sie sahen zu Boden, sagten mir aber nichts. Nach ein paar Minuten sagte Nero:”Ich sage es jetzt einfach. Wir können es ja nicht verdrängen.” “Was meinst du damit?”, fragte ich. Nero antwortete:”Ulvida ist tot. Es gab einen schweren Unfall. Sie wurde überfahren. Sie war zwar nicht sofort tot, aber sie hat es nicht mehr ins Krankenhaus geschafft.”
Ulvidas Sicht
Ich hatte den Vormittag in der Stadt verbracht und wollte wieder zurück zur Academy. Als ich über die Straße ging, spürte ich plötzlich einen starken Schmerz im ganzen Körper. Ich hatte den heranfahrenden Lastwagen übersehen und wurde von ihm erfasst. Ich musste wohl kurzzeitig das Bewusstsein verloren haben. Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einer großen Blutlache. Es dauerte eine Weile, bis ich realisierte, dass es mein Blut war. Der Fahrer des Lastwagens war in der Zwischenzeit ausgestiegen und versuchte, mit mir zu reden. Ich bekam überhaupt nicht mit, was er sagte. Ich dachte daran, wie es weitergeht. Ob es überhaupt weitergeht. Jetzt bereute ich, dass ich mich nie getraut hatte, Gran meine Liebe zu gestehen. Ich war schon seit ein paar Jahren in ihn verliebt, aber ich konnte es ihm einfach nicht sagen. Viele kennen ihn nur als emotionslosen Kapitän von Genesis, aber ich weiß, dass er eigentlich ganz anders ist. Ich dachte noch ein letztes Mal an ihn, bevor mir endgültig schwarz vor Augen wurde.
Grans Sicht
Ich konnte gar nicht glauben, was Nero gesagt hatte. Nachdem ich es realisiert hatte, lief ich in mein Zimmer, schloss die Tür ab und fing an zu weinen. Warum musste das passieren? Warum gerade sie? Ich wusste nicht, wie es weitergehen soll. Ich hätte ihr sagen sollen, dass ich sie liebe. Ich hätte besser auf sie aufpassen müssen. Ich will nicht ohne sie leben. Sie ist die Liebe meines Lebens, mein ein und alles. Ich kann so einfach nicht weiterleben. Ich sah die Schlaftabletten auf meinem Schreibtisch. Ich könnte jetzt einfach alles beenden, aber will ich das wirklich? Was ist mit den anderen, wenn ich nicht mehr da bin? Nein, ich kann einfach nicht mehr. Ich holte einen Zettel und einen Stift und fing an zu schreiben. Als ich fertig war, legte ich den Zettel auf den Tisch, legte mich ins Bett und nahm die ganze Packung Schlaftabletten. Ich dachte noch ein letztes Mal an Ulvida und die anderen, bevor ich für immer einschlief.
Neros Sicht
Ich machte mir langsam Sorgen um den Kapitän. Er ist nun schon seit Stunden in seinem Zimmer. Ich sollte mal nach ihm sehen. Die anderen dachten wohl das gleiche wie ich. Sie standen vor dem Zimmer vom Kapitän. “Alles in Ordnung?”, fragte ich. “Nicht wirklich”, antwortete Wheeze, “Der Kapitän ist jetzt schon seit einer Ewigkeit in seinem Zimmer. Wir haben schon so oft angeklopft, aber er antwortet uns nicht.” “Hoffentlich hat er sich nichts angetan”, überlegte ich laut. “Denkst du, dass der Kapitän sowas tut?”, fragte Wheeze. “Ich weiß es nicht”, meinte ich, “Aber es kann doch sein.” “Ich hole jetzt den Zweitschlüssel von Vater und dann sehen wir mal nach”, sagte Wheeze und ging los. Ich wartete mit den anderen vor der Tür. Nach ein paar Minuten kam Wheeze wieder und schloss die Tür auf. Wir gingen ins Zimmer und sahen den Kapitän in seinem Bett liegen. Er reagierte nicht, als wir ihn ansprachen. “Er ist tot!”, schrie Keeve plötzlich. “Was?! Bist du sicher?!”, rief ich panisch. “Ja, ich habe das hier gefunden”, entgegnete sie und zeigte uns eine Packung Tabletten. “Was ist das?”, fragte ich sie. “Schlaftabletten”, antwortete sie, “Und die Packung ist leer.” “Hier liegt ein Zettel auf dem Tisch”, unterbrach Ark uns. Wir drehten uns zu ihm um und wollen wissen, was auf dem Zettel steht. Er las ihn vor:
Wenn ihr das hier lest, bin ich nicht mehr am Leben. Es tut mir leid, aber ich kann einfach nicht weiterleben. Ich habe Ulvida geliebt und komme mit ihrem Tod nicht zurecht. Bitte seid nicht traurig. Für euch geht das Leben weiter. Bitte passt auf euch auf und sorgt dafür, dass ich der Letzte war, der sterben muss. Ich wünsche euch noch ein schönes Leben.
Euer Kapitän
Gran
Wir sahen uns geschockt an und wussten, was wir zu tun hatten. Wir gingen zu Vater und erzählten ihm alles. Natürlich war er geschockt und schickte uns weg. 2 Wochen später beerdigten wir den Kapitän neben Ulvida, damit sie für immer zusammen sein können.
