Kenny blickte auf - der Laptopbildschirm lies mittlerweile seine Augen schmerzen. Ein seltener Fall, immerhin war er nie ohne eben jenes Gerät zu sehen. Inzwischen war es sogar schon der dritte Laptop, den er benutzte, da die anderen beiden zu alt und zu langsam geworden waren, um mit der Masse an Daten mithalten zu können, die er analysierte.
Seufzend nahm er seine Brille ab und schob sie wieder auf seine Stirn, wo sie sowieso meistens war. Er war dankbar dafür, dass sich niemand mehr über ihn lustig machte, war er doch schließlich der einzige Brillenträger im Team. Obwohl sich wohl in Tysons Nähe eh niemand trauen würde, Kenny dumm anzumachen, wie es vor ihrer Freundschaft häufiger der Fall gewesen war.
Jetzt schielte er wie üblich an seinen Haarsträhnen vorbei und sah sich in seinem Zimmer um. Seine Zettel und Blätter, auf denen sich Statistiken und Daten über seine Freunde befanden, lagen verstreut auf dem Boden, auf welchem er selbst auch saß.
Dragoon lag auf dem Drehstuhl direkt neben ihm - er hatte es nicht über sein Technikerherz gebracht, sein neuestes Meisterstück auf den harten Boden zu legen. Wie viel hatte sich geändert, seit er begonnen hatte, Tysons Entwicklung aufzuzeichnen? Wie viel hatte er gesehen, dass er selbst sich nie erträumt hatte? Das Vertrauen seines Teams hatte ihn stolz gemacht - doch er hatte lernen müssen, dass Technik nicht allein den Ausschlag gab. Emotionen waren genauso wichtig; Der Glaube an sich selbst - auch, wenn Kenny sich sicher war, in einem ernsthaften Kampf nicht bestehen zu können - hatte sogar ihm in einem Schlagabtausch Sicherheit gegeben. Er wusste, dass er ittlerweile eine Stütze war, auf die sich sein Team verlies. Er war stolz darauf, nicht mehr nur der nervöse Bücherwurm und Computerfreak zu sein.
Mit einem Grinsen fischte er den Zettel mit Tysons Daten aus der Unordnung und betrachtete das Bild. "Was ich dir schon immer mal sagen wollte: Danke!" Kenny lies den Zettel fallen, erhob sich und nahm Dragoon von seinem Platz auf dem Stuhl. "Dann bringen wir dich mal deinem Partner zurück", murmelte er und stapfte in freudiger Erwartung aus dem Zimmer.
Unten hörte er bereits sein Team darüber spekulieren, ob er sie wieder so überraschen konnte, wie er es das letzte Mal getan hatte und er hielt nur inne, um seine bis jetzt offene Krawatte zu binden. Das gute Stück hatte ihn den ganzen Weg über begleitet, wie er auch Tyson begleitet hatte, da musste schon ein bisschen Ordnung sein.
Er grinste immer noch, als er schließlich die Tür öffnete, hinter der sein Team, seine Freunde, auf ihn warteten.