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Advent ... Advent ...

[NextGenerationAdventskalender]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,

zur Einstimmung in diesen kleinen Text, habe ich euch ein Liedchen mitgebracht: It's Beginning To Look A Lot Like Christmas, gesungen von Michael Bublé.
Neben Roxanne Weasley, hat auch mein OC Christopher McLaggen seinen Platz in diesem Werk.

Ich wünsche euch viel Spaß und eine schöne Adventszeit!! Komplett anzeigen

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11. Türchen ~ Swingende Weihnachten


 

Advent ... Advent ...

11. Adventskalendertürchen

Swingende Weihnachten
 

Schrill und unangenehm schief drangen die Töne eines beliebten Weihnachtsliedes an ihre Ohren. Roxanne verdrehte die Augen und war sichtlich darum bemüht, keinen Laut von sich zu geben.

Der etwas in die Jahre gekommene CD-Player spielte seit einer gefühlten Ewigkeit ein und dieselben Songs. Doch es waren nicht die Klänge der Disk, die an ihrem Nervenkostüm kratzten. Sie zuckte zusammen, als das unmelodische, schräge Krächzen immer näher zukommen schien.

»... oh ... let it snow let it snow let it ...« An dieser Stelle hielt ihr Peiniger inne, nur um dann ein äußerst überlanges, tiefes »Snoooow« von sich zu geben.

»Immer das Gleiche«, fluchte die Hexe missmutig und wühlte in der Box umher, auf die mit krakeliger Handschrift »X-Mas-Decoration« geschrieben war, und haschte nach dem Paar kleiner, versilberter Glöckchen, auf die sie es abgesehen hatte.

»Roxy?«

Erschrocken fuhr sie beim Klang ihres Namens zusammen und wandte sich zur Tür um, in deren Rahmen ihr Freund mit einem breiten Grinsen auf den Lippen stand, doch dann verschwand die Heiterkeit aus seinem Gesicht.

»Du hast schon angefangen?«, fragte Christopher und legte den Kopf schief.

»Ja«, knurrte sie zustimmend, »während du meine Ohren gefoltert hast.«

»Ich?«, hakte Chris nach, als könne er kaum glauben, dass sie ihn gemeint habe. »Nein, mein Spatz, nicht ich ...«

»Sondern?«, verlangte Roxanne zu wissen, erhob sich aus der bückenden Position und suchte in dem dichten Grün der Tanne nach einem geeigneten Platz für den festlichen Baumschmuck.

»Michael Bublé«, erklärte er und machte leicht tänzelnde Bewegung in ihre Richtung.

»Wer?« Ihr Desinteresse an jenem Sänger entging ihm nicht.

»Michael Bublé!«, wiederholte Christopher.

Roxanne jedoch schüttelte nur den Kopf. »Er hat die Musik verschandelt.«

»Findest du?«, wieder neigte der junge Mann sein Haupt und betrachtete seine Freundin mit misstrauischer Miene. »Ich dachte, du magst Swing

Roxanne verzog ihr hübsches Gesicht zu einer Schnute, denn er hatte sie kalt erwischt.

Damals, als beide gerade erst zusammengezogen waren, und sie vor lauter Müdigkeit auf dem Sofa eingeschlafen war, musste sie unabsichtlich an einen Knopf auf der Fernbedienung des Fernsehers gekommen sein. Die Komödie, die sie hatte sehen wollen, wich einem alten Streifen, der in den frühen zwanziger Jahren spielte. Für die junge Frau völlig unbemerkt, doch für Christopher ganz deutlich erkennbar, wippten ihre Füße im Takt der Trompeten, Saxophone und den tiefen Tönen einer Tuba, während ihren Lippen sogar ab und an summende Laute entwichen. Natürlich bestritt die Hexe vehement jenen Vorfall, doch Chris kam nicht umhin, sie nach Lust und Laune stets daran zu erinnern.

Roxannes dunkle Wangen schimmerten vor Verlegenheit. Dennoch machte sie keinerlei Anstalten, ihn in seiner Aussage zu bestätigen.

»Du hast gesummt!«, meinte Christopher und besah sich die Tanne von Nahem.

Roxanne hatte ganze Arbeit geleistet und den kleinen Baum geschmackvoll dekoriert. Nicht zu wenig, aber auch nicht zu überladen oder gar pompös.

»Wann?«, verlangte sie zu wissen, als eine Augenbraue, skeptisch, zum Haaransatz hinauf hüpfte.

Christopher umrundete das gelungene Werk. »Vorhin«, murmelte er. »Mit Lichtern, oder ohne?«

»Nein«, kam es ihr eiligst über die Lippen.

»Also keine Kerzen?«, fragend schoben sich ihm die Augenbrauen zusammen.

»Wa- ...?« Es war ihm gelungen, sie zu verwirren. »Doch ... Kerzen, ja. Aber ich habe nicht gesummt.«

»Oh, doch. Hast du. Also, dann ...«, sagte er entschieden und griff nach der Hand der jungen Hexe, die ihm am nächsten war. Gekonnt zog Christopher sie mittels einer Drehung zu sich. Ihr misstrauischer Blick verriet ihm, dass sie sich keinen Reim auf seine Aktion machen konnte.

»Nur keine Angst«, ließ der junge Mann lässig klingend verlauten. »Ich kriege dich schon dazu.«

Das großspurige Lächeln auf seinem Gesicht war ihr gut bekannt. Zu gut.

»Was hast du vor?«, fragte sie mit Vorsicht in der Stimme. Doch statt ihr zu antworten, spürte Roxanne die Finger seiner anderen Hand in ihrem Rücken. Mit einem Ruck, der eher in einer unglücklichen Drehung endete, schob er sie durch das Wohnzimmer. Kurz hielt er inne, lauschte, und versuchte sich dann erneut an den ersten Schritten.

»An deinem musikalischen Taktgefühl müssen wir noch arbeiten.«, hob Roxanne an. »Soll das ein Foxtrott werden?«

»So etwas in der Art.«, gab er, die Schultern zuckend, zurück. »Ich glaube, richtig heißt es Slow Fox

Roxanne lachte auf.

Während beide tänzelnden Schrittes durch den Raum schwebten, musste sie sich eingestehen, dass ein bisschen Swing das Leben leichter und beschwingter machte.



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